Sa. 20. Januar 2024 um 7:03

Tronsmart T7 Lite im Test: Sehr günstige Outdoor-Variante mit Schwächen

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Während wir aufgrund des Scheppernden Basses des Tronsmart T7 diesen noch als zu gross gewachsenen Massagestab bezeichneten und dem Klangbild nichts abgewinnen konnten, haben wir nun beim kleineren Tronsmart T7 Lite etwas mehr Hoffnung. Schliesslich hat dieser weitaus weniger Volumen und ist ebenfalls als Outdoor-Lautsprecher konzipiert. Kann wenigsten dieser überzeugen? Wir haben ihn ausprobiert.

Design sehr ähnlich zum Tronsmart T7, nur etwas kleiner

Der chinesische Hersteller bleibt sich beim Design treu und stellt den Tronsmart T7 Lite ebenfalls als Zylinder-Lautsprecher her. Im Vergleich zum extrem schweren grossen Bruder wiegt dieser allerdings mit rund 470 Gramm fast nur noch die Hälfte. Auch die Abmessungen sind mit 195 x 72 Millimetern deutlich geschrumpft. Damit ist dieser weitaus transportabler als das T7-Monster. Er lässt sich zudem problemlos hinstellen, da der untere Teil des ringförmigen Fusses mit einer Gummibeschichtung versehen ist und damit auch ein wenig Rutschfestigkeit verspricht.

 

Die Bedienelemente sind wieder an der Seite angebracht und fühlen sich bei weitem besser an, als beim grösseren Modell. Sie sind deutlich “griffiger” und lassen sich auch besser klicken. Das liegt aber vor allem daran, dass diese einzeln ausgelegt sind und nicht unter einer einheitlichen Gummifassade liegen. So lassen sich diese auch etwas leichter als einzelne Buttons erfühlen. Ebenfalls wieder mit dabei und auch ein Pluspunkt ist die nach IPX7-Standard zertifizierte Spritzwasserfestigkeit. Damit kann der Tronsmart T7 Lite auch einen kleinen Regenschauer überstehen.

 

Die Verarbeitung ist wie bei vielen Tronsmart-Produkten wie immer sehr hochwertig. Hier gibt es eigentlich nichts zu meckern. Auch die mitgelieferte Trageschlaufe wirkt hochwertig und ist direkt am Tronsmart T7 Lite angebracht. Die Plastikringe, die seitlich an den passiven Radiator-Auslässen montiert sind und teilweise auch zum Schutz dienen, wirken massiv und stabil. Zudem ist auch das ummantelnde Gewebe des Lautsprechers stabil und fühlt sich hochwertig an.


Bilder: PocketPC.ch / Laser

Technik und Sound des Tronsmart T7 Lite – Wieder ein Reinfall beim Klang?

Die Ausstattung des Tronsmart T7 Lite zeigt sich im Test vor allem bei den Lautsprechern grundlegend anders als beim deutlich grösseren Non-Lite-Modell. Es kommen zwei Universal-Treiber zum Einsatz (Hochtöner) und gleich drei passive Radiatoren. Löblich: Es kommt wieder Bluetooth 5.3 zum Einsatz und ihr könnt microSD-Karten in den Speaker stecken, um Songs auch unabhängig einer kabellosen Verbindungen abspielen zu können. Wieder prominent besetzt ist der SP-Knopf, der die Tonlage etwas ins “Weite” schiessen lassen kann, aber dazu gleich mehr. Unterstützt wird übrigens auch wieder Stereo-Pairing, also der Koppeln zweier Lautsprecher gleichzeitig.

 

Technische Daten im Kurzüberblick

  • Bauart: Runder Standlautsprecher
  • Treiber: zwei Universal-Treiber, drei passive Radiatoren
  • Ausgangsleistung: 24 Watt
  • Frequenzbereich: 60 bis 20.000 Hz
  • Audio-Konnektivität: Bluetooth 5.3 oder per microSD-Karte
  • Sonstiges: LED-Beleuchtung, SP-Mode, Stereo-Kopplung
  • Abmessungen: 195 x 72 Millimeter
  • Gewicht: knapp 470 Gramm

Doch wie hört sich das nun alles an? Absolut nicht gut! Was der grosse Tronsmart T7 an überagressiven Bässen mitbringt, lässt der Transmart T7 Lite völlig vermissen. Ständig hat man das Gefühl, dass der Bass nun doch endlich kicken muss und man erwartet dann endlich einen Ruck, doch dieser bleibt stets aus. Stattdessen fühlt sich der Bass und dunklere Grundton eher sehr distanziert an, irgendwie in der Ferne, irgendwie schon da, aber ohne Durchbruch.

 

Die Höhen sind im Gegensatz komplett überpräsent und die Mitten liegen irgendwie zwischen teilweise komplett weg und dann doch Mal wirklich ganz gut in der Frequenz. Das Klangbild wirkt daher sehr deplatziert. Linkin Park und elektronische Musik mit teils pulsierenden Klangregionen überfordern den T7 Lite extrem. Die Songs wirken ständig als würde irgendwas fehlen. Zwar ist ein etwas dunkleres Grundklangbild zu erkennen, aber es kommt zu keinem Druckaufbau. Alles wirkt unheimlich flach, egal wie wir den Lautsprecher aufstellen.

Tronsmart T7 Lite Test
Der Tronsmart T7 ist deutlich grösser und wiegt fast das doppelte! Die Lite-Variante (unten) ist hier wesentlich transportabler. Bild: PocketPC.ch / Laser

Akkulaufzeit des Tronsmat T7 Lite; “Ok” aber nicht wirklich gut

Wieder ziemlich daneben liegt Tronsmart mit der Akkuangabe. Diese wird mit bis zu 24 Stunden angegeben und laut eigener Aussage ist diese von den Sound- und LED-Einstellungen abhängig. Letzteres ist natürlich korrekt und sollte mit in die Bewertung einfliessen, aber wir schafften selbst mit komplett deaktiverter Beleuchtung und 33 Prozent Lautstärke nicht einmal 14 Stunden. Das sind satte zehn Stunden weniger! Warum?

 

Natürlich reichen aber auch diese 14 Stunden aus, um damit je nach Einsatzzweck zwei bis drei Tage Beschallung zu liefern. Doch nutzt ihr die LED-Beleuchtung intensiv, dann schrumpft die Laufzeit auch einmal auf zehn oder noch weniger Stunden zusammen. Immerhin liess sich der Tronsmart T7 Lite in unserem Test über USB-C recht zügig in einer Stunde wieder Einsatzbereit aufladen.

Die LED-Beleuchtung ist ganz nett und kann sich auch nach der Musik richten, alledings ist es ein akkusaugendes Gimmick. Bild: Tronsmart

Fazit: Outdoor-tauglich ist er ja, klanglich aber kaum zu gebrauchen

Irgendwie verabschiedet sich der Hersteller immer mehr von der klanglichen Qualität der vergangenen Jahre. Wir hatten vor etwas über einem Jahr noch den Tronsmart T7 im Test, dem wir bereits keine Empfehlung aussprechen konnten und der Tronsmart T7 Lite klingt tatsächlich noch schlechter. Und nein, es liegt nicht an der Grösse, denn auch kleine Speaker können im Verhältnis einen wirklich guten Sound liefern. Bestes Beispiel ist hier der Tribit StormBox Micro, der ebenfalls outdoor-tauglich ist und gleichzeitig im Verhältnis zur Grösse einen um Welten besseren Klang abliefert.

 

Selbst für die rund 40 US-Dollar, bzw. rund um die 36 Euro oder auch Schweizer Franken, ist die gebotene Leistung einfach nicht gut. Weder im Bereich Akkulaufzeit noch beim wichtigsten Kriterium: Dem Klang. Dann greift lieber zu anderen Herstellern, selbst wenn ihr noch einmal 50 Prozent bis 100 Prozent mehr zum Preis drauflegt. Die wirklich hochwertige Verarbeitung rettet das dann leider auch nicht mehr.

 

 

Eine Empfehlung sprechen wir an dieser Stelle also nicht aus und hoffen erst einmal, dass der Hersteller bald wieder die Qualität abliefert, die er mal vor rund 5 oder 6 Jahren hatte. Eventuell bewegt sich ja noch was. Der letzte Lautsprecher, der uns noch einigermassen gefallen hat war der Tronsmart Element T6 in seiner ersten Generation. Dieser ist aber bereits über sechs Jahre alt!

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