Tribit StormBox Flow im Test: Solide untere Mittelklasse für Outdoor-Aktivitäten

Die Tribit StormBox Flow ist ein durchaus preiswerter, tragbarer Bluetooth-Lautsprecher, der mit solider Technik und einem überraschend guten Klang daherkommt. Mit einem Preis von etwa 80 Euro bzw. Schweizer Franken ist er zumindest weitaus günstiger als Konkurrenzprodukte von JBL, Teufel oder auch Bose, die ähnliche Geräte im Sortiment haben. Doch kann er tatsächlich mithalten? Wir haben ihn ausprobiert.
Inhaltsverzeichnis
Design und Verarbeitung wie von Tribit gewohnt wirklich gut
Der Tribit StormBox Flow trägt die bereits bekannte Design-Formel des Herstellers in sich: Solide verarbeitet und festes Material, wo es gebraucht wird. Mit Massen von 201 x 90.4 x 52.4 mm und einem Gewicht von stattlichen 660 Gramm ist der Speaker kompakt. Die Oberfläche besteht aus einem gummiartigen Material, das zur Stossfestigkeit beiträgt. Das Frontgitter besteht aus Aluminium und sollte definitiv keinen gröberen Stössen ausgesetzt werden.
Wieder dabei und praktisch ist die angebrachte Trageschlaufe aus Textil, die sich individuell anpassen lässt und den Transport erleichtern kann. Die Gummifüsse auf der Unterseite verhindern ein Verrutschen und dämpfen Vibrationen auf glatten Oberflächen. Insgesamt gibt sich Tribit hier einmal mehr mit einem grundsoliden, aber auch keinem atemberaubenden Design. Wir geben zu: das ist bei Lautsprechern auch immer so eine Sache und wir sind schon froh, dass der Speaker nicht mit überbordender LED-Technik die Nacht zum Tag machen will. Alles in allem ein solides Stück Klangpaket.
Technik und Ausstattung im Kurzüberblick
- Leistung und Treiber: Die StormBox Flow verfügt über einen 25-Watt-Treiber mit einem Frequenzbereich von 50 Hz bis 20 kHz. Ein passiver Radiator auf der Rückseite unterstützt die Basswiedergabe.
- Akkulaufzeit (laut Hersteller): Mit bis zu 30 Stunden Spielzeit bei moderater Lautstärke. Der XBass-Modus reduziert die Laufzeit auf etwa 24 Stunden.
- Wasserdichtigkeit: Durch IP67-Zertifizierung ist der Lautsprecher staub- und wasserdicht.
- Bluetooth 5.3: Die Verbindung ist stabil und reicht im Freien bis zu 40 Meter. Unterstützt werden die Codecs AAC und SBC, jedoch kein AptX.
- Reverse Charging als Powerbank: Über den USB-C-Anschluss kann der Lautsprecher auch als Powerbank genutzt werden, um Smartphones aufzuladen
Bilder: PocketPC.ch / Laser
Anschlüsse und Bedienung
Die StormBox Flow setzt vollständig auf kabellose Verbindungen via Bluetooth. Ein AUX-Anschluss fehlt, was für einige ein Nachteil sein könnte. Die Steuerung erfolgt über physische Tasten an der Oberseite, darunter eine EQ-Taste für voreingestellte Soundmodi (XBass, Audiobook) als auch eine Taste für Stereo-Pairing mit einem zweiten Gerät der gleichen Klasse.
Zusätzliche Anpassungen sind über die Tribit-App möglich, die eine 9-Band-EQ-Funktion bietet. Löblich und immer gern gesehen: Die App von Tribit zum Steuern der Box braucht kein zwingendes Konto für die Bedienung! Das ist selten und wir sind froh, dass das hier überhaupt der Fall ist. Auch lassen sich Firmware-Updates über die Tribit App durchführen.

So klingt die Tribit StormBox Flow – Krasser Bassboost, Mitten mit Schwächen
Doch wie klingt die StormBox Flow von Tribit so? Beim Hersteller zeichnete sich in der jüngsten Vergangenheit eher ab, dass der Weg von einem eher ausgewogenen, leicht bassbetontem Spektrum hin zu einem deutlich basslastigerem Erlebnis geht. Für manche Genres ist das natürlich vorteilhaft. Allerdings leiden bei Tribit seit einiger Zeit immer mehr die Mitten und in Spitzen auch manche Höhen. Das ist auch kleineres Problem der StormBox Flow.
Vocals und Instrumente sind zwar klar zu erkennen, aber hört ihr genauer hin, so erkennt man eine minimal blecherne Note bei mittlerer Lautstärke. Vor allem beim Bassboost fällt auf, dass vieles in den Hintergrund rückt, denn dieser hebt den Schub auf 10 zusätzliche Dezibel an, was dazu führt, dass sich andere Bereiche unterordnen. Wie gesagt kann das bei diversen Genres durchaus von Vorteil sein: Hip-Hop profitiert enorm davon. Auch diverse Electronic-Richtungen kommen sehr gut zur Geltung.
Beeindrucken kann die Lautstärke der kleinen Kiste ebenfalls, denn der Tribit wird für seine Grösse wirklich ziemlich laut. Allerdings solltet ihr die Lautstärke nicht über 60 Prozent anheben. Alles darüber zerstört die Detailtreue der Klänge massiv. Da die StormBox Flow mit eingeschaltetem Bassboost schon Probleme hat gewisse Differenzen aufzulösen, wir das ab 60 Prozent noch deutlich schlimmer. Alles unter dieser Marke ist aber kein Problem.
Im Vergleich zur Konkurrenz wie der Bose SoundLink Flex oder der JBL Flip 6 fällt der Klang teils deutlich basslastiger aus, was gerade in Bezug auf den JBL-Speaker fast schon unnatürlich wirkt. Während Bose fast immer mit einem ausgewogeneren Klangbild kommt, bietet JBL eine höhere maximale Lautstärke, aber ohne dabei so krass abzufallen, wie der Tribit-Lautsprecher. Insgesamt ist der Klang solide, solange ihr bestimmte Vorstellungen davon habt, welche Genre ihr auf der Kiste hören wollt. Zwar gelingt es nicht, auch mit dem EQ Teilbereiche der Höhen und Mitten deutlicher abzugrenzen, aber sie sind auch nicht unhörbar. Ein Allrounder ist die StormBox Flow daher nicht, aber das muss sie vielleicht auch gar nicht sein.

Fazit: Man merkt Tribit mittlerweile den Hang zum Bass an – Ist das schlimm?
Insgesamt zeigt sich der Bluetooth-Lautsprecher StormBox Flow von Tribit in einem soliden Klanggewand, mit aggressivem Hang zum Bass. Eine Entwicklung die wir die vergangenen Jahre aber bereits mitbekommen haben und sich in jüngeren Produkten des Herstellers widerspiegelt. Schade eigentlich, denn wir haben den ausgewogenen Klang in alle Richtungen mit kräftigem, aber nicht überbordendem Bass immer gemocht. Vor allem in den kleineren Lautsprechern.
Die Tribit StormBox Flow hingegen richtet sich vor allem an “Bass-Süchtige”. Der Bassboost lässt es so richtig knallen, wenn ihr das passende Genre zur Verfügung habt. Dann ist der Klang nahezu schon optimal. Geht es euch aber mehr um Vocals und klare Mitten, dann bleibt ein leicht blecherner Unterton zurück, der auch mit dem EQ nicht wirklich zu retten ist. Insgesamt ist der Sound definitiv nicht schlecht, aber eben aus der Sicht eines gut abgestimmten Allrounders auch nicht wirklich in der wirklich guten Klasse zu finden.
Für rund 80 Euro bzw. Schweizer Franken (mittlerweile sogar deutlich günstiger zu haben) braucht sich das Paket aber nicht unbedingt zu verstecken. Vergleichsweise Konkurrenzprodukte wie die Bose SoundLink Flex kosten das Doppelte oder Dreifache im Netz, aber bieten tatsächlich auch im gleichen Verhältnis besseren Klang. Hier ist die Frage, ob ihr das auch ausgeben wollt. Für draussen am Pool oder im Park, am Beachvolleyballplatz oder anderen Orten reicht es völlig und je nach Genre könnt ihr mit ordentlich Bass auch auftrumpfen. Alle anderen sollten sich sonst aber eher bei Teufel, JBL, Bose oder Sony für etwas mehr Geld umschauen.
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