Review: X-Sense Alarmmelder für Rauch- und Kohlenmonoxidmelder im Test

In manchen Ländern sind Rauchmelder schon eine Weile verpflichtend zu installieren, wenn man Wohnungen oder Geschäftsräume vermietet. Andernorts müssen diese auch in den eigenen vier Wänden sein. Die Schweiz kennt kein Gesetz dafür, wohl sind aber manche Versicherungen sehr erpicht darauf, dass man die kleinen Geräte mit dem penetranten Piepton installiert. Darum gibt es manchmal Prämienverbilligungen sowie Kaufanreize, oder aber es ist Versicherungsbedingung, dass eine Sicherheitsinstallation vorhanden ist, die einem im Brandfall aus dem Schlaf reisst. Sind nun aber schon solche Geräte vorhanden, wie bekommt man die ins Smart Home verbunden, ohne alles auszutauschen? Der X-Sense Alarmmelder für Rauch- und Kohlenmonoxidmelder SAL51 schafft hier Abhilfe.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des X-Sense Alarmmelders SAL51/SAL11
Im Karton des X-Sense SAL51 Alarmmelders für Rauch- und Kohlenmonoxidalarme sind jeweils zwei handelsübliche AAA-Batterien für jeden der drei enthaltenen Melder vorhanden. Zudem ist eine mehrsprachige Kurzanleitung, darunter auch Deutsch und Französisch, Montagematerial in Form von jeweils zwei Dübel und zwei Schrauben, und eine Abstandsmesshilfe aus Papier dabei. Die Modellbezeichnung SAL11 meint übrigens ein einzelnes Gerät zusammen mit der Basisstation SBS50. Im Dreierpack heissen die Alarmmelder von X-Sense SAL51. Warum auch immer.
Hardware und Eigenschaften des X-Sense SAL51/SAL11
Die SAL51 Alarm Listener von X-Sense sind kleine, weisse Scheiben von 81 mm Durchmesser und 42 mm Höhe. Sie wiegen jeweils knapp 110 Gramm und werden mit zwei mitgelieferten Lithium-Batterien im handelsüblichen AAA-Format für bis zu 10 Jahre mit Strom versorgt.

Auf der Seite ist eine blau beleuchtete Test-Taste zu finden. Die Unterseite kann abgenommen werden, indem man sie einfach gegen den Uhrzeigersinn dreht, und gibt den Blick auf das Batteriefach frei. Im Deckel auf der Unterseite sind entsprechend zwei Öffnungen für die Schrauben zur Deckenmontage vorhanden. Der X-Sense SAL51 kann aber auch problemlos per Magnet-Klebepad befestigt werden.
Testeindruck
Die Verarbeitung des X-Sense Alarmmelders für Rauch- und Kohlenmonoxidmelder ist tadellos. Nix wackelt oder knarzt. Der Deckel hält sicher am Gerät, so dass man sich nicht sorgen muss, dass der Alarmmelder plötzlich von der Decke fallen könnte. Die Taste blinkt dezent und stetig einmal pro Minute kurz auf, um den Ladezustand der Batterien zu signalisieren. Blinkt sie schneller, geht die Energie bald zuneige und die Batterien müssen dringend ausgetauscht werden.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Der X-Sense Alarmmelder ist dazu da, herkömmliche, nicht-smarte Rauchmelder mit der Basisstation SBS50 von X-Sense zu vernetzen. Das Gerät wird dazu einfach 5 bis 15 cm entfernt vom vorhandenen Rauch-, Feuer oder CO-Melder montiert und hört diesem zu. Wenn der bereits vorhandene Melder einen Alarm auslöst, meldet der X-Sense Alarmmelder SAL51 dies weiter an die Basisstation, die per WLAN die eingebuchten Apps verständigen kann. So erhält man weltweit und sofort Bescheid und kann entsprechend reagieren.
Die Elektronik im Inneren des Alarmmelders funkt dazu im 868 MHz-Frequenzband und kann mit weiteren X-Sense Funk-Meldern der Link+ Reihe verbunden werden. Bis zu 50 Geräte können so mit der Basisstation gekoppelt zum Schutz der Immobilie und der Menschen darin verbaut werden. Diese wird nämlich im 2.4 GHz-Frequenzbereich mit dem WLAN verbunden. Die Reichweite der Basisstation beträgt hierbei bis zu 500 Meter, so dass auch grössere und mehrstöckige Anlagen überwacht werden können. Zudem kann die Station unterschiedliche Geräte von X-Sense Rauch-, Feuer- und Wassermelder bündeln.
Kompatibilität nur eingeschränkt
Wichtig ist, zu erwähnen, dass der SAL51 für alle Rauchmelder in den USA und Kanada geeignet ist, da diese über den UL-Standard 864 eine einheitliche Alarmfrequenz (520 Hz) aufweisen. In Europa ist der Alarmton nicht genormt, nur dessen Lautstärke. Darum kann jede Firma im Prinzip das Piepsignal so modulieren, wie sie gerade mag. Entsprechend ist es schwierig, sicher zu stellen, dass die vorhandenen Rauchmelder auch funktionieren werden. X-Sense gibt darum an, dass sie garantiert mit den eigenen Produktreihen funktionieren. Unterstützt werden also die X-Sense Rauchmelder XS01, XS01-WR, SD19-W, SD20-W, SD11, SD19 und SD21. Die X-Sense Kohlenmonoxidmelder XC01-R, XC04-R, CO03D, CO03B, XC01-WR und CO03D-W sowie die X-Sense Kombinationsmelder (Rauch- und Kohlenmonoxid) SC07, SC08 und SC07-W.
Im Test haben die ABUS RWM160 funktioniert und ebenso die vom Discounter unter der Bezeichnung Easy Home mit der Modellnummer EIM-204. Ob ndere Modelle jeweils funktionieren, muss man wohl leider einmal ausprobieren.
X-Sense App
Die kostenlose App von X-Sense gibt es für Android und iOS und ist schnell eingerichtet. Ein Konto mit E-Mailadresse vorausgesetzt lassen sich Geräte hinzufügen und verwalten. Dazu wird einzeln jedes Gerät durch Doppeltipp auf die Test-Taste in den Pairing-Modus versetzt und dann von der Basisstation gefunden und in der X-Sense Home Security App verbucht.
Die App ist solide übersetzt, auch auf Deutsch und Französisch, und erlaubt die Konfiguration der englischen Sprachausgabe der Basisstation sowie seit dem letzten Update die Möglichkeit, die rückseitige Taste der Station zum Stummschalten eines Rauchalarms zu benutzen.
Zu jedem verbundenen Alarmmelder kann der Ton an der Basis individuell aus drei Möglichkeiten sowie mittels fünfstufiger Lautstärkeskala eingestellt werden. Weiter gibt es Informationen zur Firmware und die Optionen, das Gerät zu testen und die Benachrichtigungen zu wählen, die auf dem Handy per Pushnachricht eingeblendet werden sollen. Hier können Auslösen und Ende eines Rauchalarms, Stummschalten, Test, Störung und Batteriewarnungen aktiviert oder deaktiviert werden. Davon unabhängig, was wir hier auswählen, funktionieren die Pieps-Alarme wie gewohnt. Es wäre fatal, wenn man versehentlich den Rauchmelder dauerhaft stumm schalten könnte!
Updates werden hier natürlich auch OTA eingespielt. Eine Einbindung in Smart Home Systeme, etwa Apple HomeKit, selbst via HomeBridge, Google Home oder an Amazon Alexa of IFTTT fehlen indes immer noch.
Das alles klappt soweit tadellos. Der Alarmmelder meldet ohne messbare Verzögerung einen Alarm an die Bassistation weiter, die kaum zwei Sekunden später auch alle eingebuchten Apps benachrichtigt hat. Natürlich muss der vorhandene Rauchmelder auch entsprechend empfindlich reagieren können. Und da kommt die Krux der ganzen Konstruktion. Die DIN 14676-1 sieht nämlich vor, dass 50 cm rund um einen Rauchwarnmelder nichts anderes vorhanden ist, um die Luft- und entsprechend Rauchzirkulation nicht zu beeinträchtigen. Schrauben oder kleben wir aber 15 cm davon den SAL51 an die Decke, stören wir diese entsprechend gering aber dennoch. Ob dies im Ernstfall wirklich einen Unterschied macht sowie was Feuerwehr und Versicherungen dazu sagen, muss an dieser Stelle leider offen bleiben.
Preis und Fazit
Der X-Sense Set SAL51 mit drei Alarmmeldern für Rauch- und Kohlenmonoxidmelder ist für 69,99 Euro bzw. SFr. beim Hersteller erhältlich. Für 39,99 Euro bzw. SFr. gibt es einen SAL11 Alarmmelder mit der Basisstation SBS50 zu kaufen und einzelne Alarmmelder kosten 25.99 SFr. bzw. Euro.
Insgesamt ist der X-Sense Alarmmelder SAL51 bzw. SAL11 eine interessante Entwicklung, die herkömmliche Rauchmelder auf einfache Art und weise Smart macht. Die Anbindung an die X-Sense Basisstation klappt hervorragend und die Alarm Listener hören gut auf die Rauch- und Feuermelder diverser Hersteller. Diese sind damit dann per Smartphone auch sicht- und hörbar. Leider ist unklar, warum die Alarmmelder so nahe an den herkömmlichen Geräten montiert werden müssen, da dies nach DIN-Norm offiziell nicht erlaubt ist. Zudem ist die Kompatibilität nicht universell und man muss ausprobieren, ob die eigenen Rauchmelder mit dem System von X-Sense funktionieren.
Darum kann für die X-Sense SAL51 Alarmmelder auch nur eingeschränkt eine Empfehlung ausgesprochen werden.
Video: X-Sense
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