Sa. 28. Mai 2022 um 7:16

Review: SwitchBot Pan/Tilt Cam im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 5 Minuten

Netzwerkkameras gibt es ja viele. Wir haben uns nun aber die vom Smart Home Gadget-Produzenten SwitchBot angeschaut. Die SwitchBot Pan/Tilt Cam ist dreh- und schwenkbar. Sie verspricht zudem, ins SwitchBot-Universum eingepasst und unter anderem mit Objektverfolgung und einem Privatsphäre-Modus ausgestattet zu sein.

Lieferumfang der SwitchBot Pan/Tilt Cam

Die Kamera kommt zusammen mit einer Montageplatte und zwei passenden Schrauben mit Dübeln, einer Bohrhilfe in Form eines Stickers, einem 2 m langen microUSB-Kabel sowie einem 2A starken USB-Steckernetzteil, ein SIM-Kartenslot-Tool für den Reset-Button, einer Kurzanleitung und einem Support-Flyer.


SwitchBot Pan/Tilt Cam
Alles dabei, bei der SwitchBot Pan/Tilt Cam. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Hardware und Eigenschaften

Die SwitchBot Pan/Tilt Cam ist 78 x 78 x 107 mm gross und wiegt 195 Gramm. Sie ist weiss und zylindrisch mit kugelförmiger Spitze. Darin ist schwarze Kugel mit der Kamera verbaut, die um 115 Grad vertikal geneigt werden kann. Der Turm des Zylinders kann um 360 Grad in der Horizontalen gedreht werden. Die Indoor-IP-Kamera liefert Bilder mit 1080p FullHD (1920 x 1080 Pixel Bildauflösung) per H.264 Viceo-Codecs. Die Linse kommt mit einer Brennweite von f/2.0 daher. Über der Kameralinse ist eine Status-LED angebracht, die rot oder grün leuchtet. Sie kann per App auch deaktiviert werden.

 

Um die Linse sind acht 850 nm Infrarot LED für die Nachtsicht verbaut. Darunter befindet sich der microSD-Kartenslot, der Speicherkarten bis zu 128 GB auf nimmt und so das lokale Aufzeichnen von Bildern und Videos ermöglicht. Das Mikrofon ist unterhalb der Kamerakugel zu finden.

 

Darüber ist ein weisser Streifen mit der Wortmarke SwitchBot eine Vierteldrehung hinter der Kameraoptik zu sehen, der den Privacy-Modus anzeigt. In diesem Zustand wird weder Ton noch Bild aufgezeichnet.

 

Auf der Rückseite des Turms ist mittig ein Lautsprecher zu finden. Der microUSB-Anschluss zur Stromversorgung und die stecknadelkopfgrosse Öffnung für den Reset-Taster sind im Fuss des zylindrischen Kamerakörpers untergebracht. Die Unterseite des Fusses weist vier Gummifüsschen auf und eine Vertiefung, in der die Montageplatte eingerastet werden kann. Damit lässt sich die SwitchBot Pan/Tilt Kamera ganz leicht an Wänden, Decken und Oberflächen befestigen. Allerdings lediglich mechanisch mittels Schrauben und nicht magnetisch.

 

Die Kamera verbindet sich, nicht wie andere SwitchBot-Gadgets per Bluetooth LE, sondern per herkömmlichem WLAN. Hierbei ist ein WLAN-Singal nach IEEE 802.11b/g/n im 2.4 GHz-Frequenzband mit WPA-PSK oder WPA2-PSK Verschlüsselung erforderlich.

 

Der Arbeitsbereich für die SwitchBot Pan/Tilt Cam liegt bei Temperaturen zwischen -15 °C und 45 ºC sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 10 Prozent und 95 Prozent.

 

Neben der Hauseigenen SwitchBot App wird auch die Anbindung an Amazon Alexa und Google Assistant sowie Google Home unterstützt. Auch IFTTT ist über die SwitchBot API möglich.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Testeindruck zur SwitchBot Pan/Tilt Cam

Die Pan/Tilt Cam von SwitchBot ist gewohnt einfach einzurichten. In der kostenlosen SwitchBot App wird die Kamera eingerichtet, konfiguriert und bedient.

 

‎SwitchBot
Preis: Kostenlos
SwitchBot
Preis: Kostenlos

 

Hier lässt sich neben der automatischen Objekt- und Bewegungserfolgung sowie Zeitplänen so einiges mehr einstellen. Schaltet man etwa die Option “Nur für Menschen” in der SwitchBot-App ein, werden Fehlalarme durch Tiere reduziert. Die intelligenten Alarme lösen Push-Benachrichtigungen auf dem Smartphone aus, wenn die Indoor-Kamera verdächtige Personen sieht. So kann man durch die Zwei-Wege-Audiofunktion auch direkt mit den Menschen oder Tieren sprechen oder etwa Alexa sprechen lassen.

 

In der App lässt sich auch der Erkennungsbereich anpassen oder der Live-Stream direkt geteilt werden. So kann das Videobild etwa auf einem Amazon Echo-Gerät angezeigt werden.

 

Die Aufnahmen der Kamera können danach in der SwitchBot App auch verwaltet werden, egal, ob sie auf der microSD-Karte oder in der Cloud gespeichert wurden.

 

In Verbindung mit anderen SwitchBot-Geräten können zudem interessante Abläufe automatisiert werden. Etwa kann der automatische Suchmodus, bei dem die Kamera den Raum selbstständig drehend und neigend absucht, beendet werden, wenn der Türsensor SwitchBot Contact ausgelöst wird. Die Kamera schwenkt dann zu einer von bis zu vier konfigurierbaren Festpunkten, um so schnell und zuverlässig Bilder zu liefern.

Auch kann etwa beim Ankommen zuhause automatisch die Kamera in den Privatsphäremodus wechseln und etwa das Licht eingeschaltet werden. Den Patrouille- oder Suchmodus nennt SwitchBot etwas holprig übersetzt übrigens Kreuzfahrt. Er ist auch nur über das Einstellungsmenü oder einen entsprechenden Zeitplan dort zu aktivieren und hat keine eigene Schaltfläche in der Hauptansicht der App.

 

 

Das alles klappt gut und in ansehnlicher Bildqualität. Die 1080p Auflösung der SwitchBot Pan/Tilt Cam ist ein guter Kompromiss zwischen Übertragungsgeschwindigkeit und Bildklarheit. Auch im Nachtsichtmodus erkennt man gut die Details der Szenerie und hat nicht ungewöhnlich viele Artefakte oder Bildrauschen. Die Motoren für die Kamerabewegung sind angenehm leise und dennoch schnell genug, so dass sich die Pan/Tilt-Kamera in nicht mal einer halben Minute komplett im Kreis um sich selbst drehen kann. Für ein Schlafzimmer ist es jedoch wohl dennoch zu laut.

 

Zudem muss man festhalten, dass der Neigungswinkel von 115 Grad vertikal nur nach oben gilt. die Kamera kann nicht tiefer als der Horizont nach unten gekippt werden und blickt also immer mindestens 90 Grad geradeaus. Unschön. Wenn man die IP-Kamera an der Decke befestigt hingegen passt das ganz gut. Und die 360 Grad horizontale Drehung sind natürlich nicht kontinuierlich. Die Kamera hält an, wenn die Linse über dem Ladekabelanschluss angelangt ist und wechselt die Drehrichtung.

 

Die Mikrofon-Empfindlichkeit ist gut und ebenfalls ist der kleine Speaker auf der Rückseite laut genug für den Gebrauch in Innenräumen, so dass man gut verstanden wird.

 

Die Anbindung ans Smart Home, auch jenseits des gut integrierten SwitchBot-Kosmos, ist dank der API mit etwas Bastelei zu bewerkstelligen und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die SwitchBot Pan/Tilt Cam via Homebridge auch für Apple HomeKit direkt zugänglich gemacht wird.

Preis und Fazit

Die SwitchBot Pan/Tilt Cam gibt es für 39.99 US-Dollar oder 29,99 Euro bzw. SFr. beim Hersteller oder aber im Paket mit dem Tür-Fenster-Sensor SwitchBot Contact und dem SwitchBot Hub Mini.

 

 

Das ist sogar weniger, als für die SwitchBot Indoor Cam veranschlagt wird! Als kleine FullHD-Kamera mit Dreh- und Neigefunktion, Nachtsicht und lokalem Speicher via microSD-Karte und optionaler Cloud macht die SwitchBot Pan/Tilt Cam eine gute Figur. Sie ist leise und schnell bewegt, einfach zu installieren und zu benutzen. Dass sie nur im 2.4 GHz-Frequenzband funktioniert, ist schade. Aber da heutzutage so viele Smart Home Geräte das 5 GHz-Band immer noch nicht unterstützen, hat man sich daran schon beinahe gewöhnt.

 

Schade ist nur, dass die Befestigungsoptionen lediglich auf herkömmliche Schrauben setzen. Eine magnetische Halterung, wie sie andere Smart Home Kameras schon länger bieten, hat durchaus auch Vorteile. Zudem ist unverständlich, warum immer noch auf den alten microUSB-Anschluss gesetzt wird zur Stromversorgung. Auch ein eingebauter Akku wäre nützlich, um im Falle eines Stromunterbruchs weiter Aufnahmen erstellen zu können. Bei dem Preis jedoch ist die Pan/Tilt Cam von SwitchBot wirklich angemessen ausgestattet und wartet mit entsprechend breit gefächerten und aktuellen Smart Home Features auf, auch ohne dass man weitere SwitchBot-Produkte einsetzen muss.

 

Mit dem Code 15PANTILTCAM gibt es beim Hersteller übrigens gleich nochmal 15 Prozent Rabatt bis zum 5. Juni 2022 auf die SwitchBot Pan/Tilt Cam, die den Red Dot Design-Award bekommen hat.

Video: SwitchBot

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