So. 02. November 2025 um 7:07

Review: PEARL Xcase Smarter Schlüsseltresor mit PIN, Fingerprint NFC und Bluetooth im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 7 Minuten

Ganz gleich, ob am Wochenendhaus, für die AirBnB-Unterkunft oder als Notlösung, falls man sich erneut ausgesperrt hat – Schlüsseltresore erweisen sich als äusserst nützliche Helfer. Besonders komfortabel wird es, wenn sich der Schlüssel-Safe zusätzlich nahtlos ins bestehende Smart-Home-System integrieren lässt. Wir haben uns den Xcase Schlüssel-Tresor SAF-150.app mit Bluetooth und App-Steuerung, NFC, Fingerprint und Smart Home-Anbindung von PEARL angeschaut.

Lieferumfang des PEARL Xcase Schlüssel-Tresor SAF-150.app

Im Karton mit dem SAF-150.app Schlüssel-Safe von PEARL kommt mit einem kurzen microUSB-Ladekabel. Im Lieferumfang enthalten sind eine kurze Anleitung in deutscher und französischer Sprache sowie drei Schrauben mitsamt Dübeln zur Befestigung und fünf Gummistöpsel zum Verschliessen der Bohröffnungen beziehungsweise der Aufnahme für den Haltebügel, wenn man diese nicht benutzt. Weiter ist ein gummierter Stahlbügel mit dabei und zwei schwarze NFC-Schlüsselanhänger.

 

Die für den Betrieb benötigten vier AAA-Batterien gehören nicht zum Lieferumfang, jedoch können alternativ auch handelsübliche, kompatible Akkus eingesetzt werden. Die vollständige Bedienungsanleitung steht wie gewohnt als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.

Hardware und Eigenschaften

Der Schlüsseltresor verfügt über ein wetterbeständiges Gehäuse aus Metall mit den Abmessungen 123 x 72 x 50 mm, und einem Gewicht von 800 Gramm. Auf der Rückseite befinden sich drei Bohrungen mit einem Durchmesser von jeweils knapp 8 Millimetern, die der Befestigung an der Wand dienen. Oben am Gehäuse sind zwei Öffnungen für den Schlossbügel untergebracht. Dieser rastet dort in einem Federmechanismus ein, der im Inneren des Schlüssel-Safes mit einem Knopfdruck wieder gelöst werden kann.


PEARL Xcase Smarter Schlüsseltresor PIN Fingerprint NFC Bluetooth
PEARL Xcase Smarter Schlüsseltresor mit PIN, Fingerprint NFC und Bluetooth. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Die Vorderseite des Tresors trägt eine Klappe sowie das ganze Bedienelement, über das sich der Safe entriegeln lässt.

Auf der Klappe ist oben Mittig in einem silbernen Kreis der Fingerabdrucksensor zu finden. Darunter sind zehn Zifferntasten, ein Stern und eine Raute-Taste zu sehen. Zwischen der Ziffer Fünf und der Ziffer 8 ist ein graues NFC-Karten-Symbol aufgedruckt. Ebenso wurde der Markenname Xcase auf das die schwarz glänzende Oberfläche gebracht.

 

Das Bedienfeld ist weiss von der Rückseite her beleuchtet und besteht aus einer berührungsempfindlichen Oberfläche. Die Vorderseite mit dem Bedienfeld klappt nach dem Entriegeln nach unten auf und ist an zwei Scharnieren befestigt. Im rechten Scharnier ist der microUSB-Anschluss für die Notstromversorgung zu finden. Eine Gummiabdeckung vermisst man hier allerdings.

 

Die reguläre Energieversorgung erfolgt über vier handelsübliche Batterien des Typs AAA, die sich hinter einer Abdeckung in der Türklappe des Tresors befinden. Dazu muss eine kleine Kreuzschlitzschraube gelöst werden. Sollte die Energiequelle erschöpft sein, lässt sich das Gerät über den USB-Anschluss mit Strom versorgen, um den Batteriewechsel zu ermöglichen. Nach Angaben des Herstellers genügt ein Satz handelsüblicher Alkali-Batterien für eine Betriebsdauer von bis zu einem Jahr.

Der Schlüssel-Tresor lässt sich über Bluetooth 5 mit einem Smartphone bedienen und konfigurieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Gerät über ein optional erhältliches Bluetooth-Mesh-Gateway weltweit über die Tuya-Cloud zu steuern – hierzu jedoch später mehr. Ein integrierter kleiner Lautsprecher gibt über akustische Signale Rückmeldung zu Tasteneingaben sowie zur Richtigkeit des eingegebenen Zahlencodes.

 

Wird der korrekte Code eingegeben, aktiviert ein kleiner Motor den vierstufigen Verriegelungsmechanismus der Türklappe. Diese öffnet sich daraufhin automatisch um knapp 110 Grad, sodass der Zugriff auf die darin untergebrachten Schlüssel möglich ist. Der Innenraum ist dabei recht kompakt bemessen, was die Entnahme etwas umständlich machen kann. Ein eingeschraubter Haken ermöglicht das aufhängen eines kleinen Schlüsselbundes. Allerdings dient der Safe ja lediglich zur Schlüsselaufbewahrung und nicht zur Sicherung besonders wertvoller Gegenstände. Wer möchte, kann aber etwa auch den Schlüsselhaken entfernen.

 

Der Schlüsseltresor ist nach Schutzklasse IP54 gegen allseitiges Spritzwasser und gegen Staub geschützt. Wetterfest ist er damit aber nur bedingt. Temperaturen von -25 °C bis 55 °C sollen jedoch kein Problem sein.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Der Schliessdeckel geht in das Gehäuse ein und besitzt nur links und rechts zwei Laschen, die in den Rand des Metallgehäuses eingreifen. So ist ein Öffnen ohne das Eigengewicht des Deckels auch möglich, wenn man den Keysafe etwa nicht waagerecht anbringt.

Testeindruck des PEARL Xcase Schlüssel-Safes SAF-150.app

Der Xcase Schlüsseltresor vermittelt einen sehr stabilen und sauber verarbeiteten Gesamteindruck. Alle Teile sitzen passgenau und es gibt kein überflüssiges Spiel.

 

Montage und Erstinbetriebnahme gestalten sich unkompliziert: Über den microUSB-Anschluss wird der Tresor zunächst mit Strom versorgt, woraufhin sich die Klappe mit dem Standardcode 123456 öffnen lässt. Danach kann der Safe mithilfe der im Lieferumfang enthaltenen oder handelsüblichen Schrauben und Dübel an der Wand fixiert werden. Das Gehäuse liegt dabei bündig an, wodurch kaum Hebelansatzpunkte vorhanden sind. Sicherheitstechnisch ist das nicht verkehrt, da sich der Tresor im Ernstfall so eventuell leichter von der Wand lösen lässt.

 

Der Stahlbügel als Alternative zur Befestigung lässt sich ebenfalls problemlos einstecken und so etwa an einem Geländer oder Gitter anbringen. Selbst über den Türknauf passt der Bügel mit knapp 50 mm Breite ganz gut und kann daran sicher befestigt werden.

 

Für Fingerabdrücke, NFC und Bluetooth ist die Installation einer App nötig. 

 

Nach der Installation einer der unterstützten Apps für Android oder iOS kann das Gerät problemlos eingebunden werden. Es sind, wie bei fast allen Geräten von PEARL die hauseigene App ELESION, oder Smart Life sowie Tuya Smart möglich.

 

SmartLife - Smart Living
Preis: Kostenlos

 

In der App können mehrere Benutzerkonten erstellt oder per E-Mail eingeladen werden, um Zugriff auf den Tresor zu erhalten.

 

Anschliessend lassen sich verschiedene Arten von Zahlencodes definieren:

Permanente Zahlencodes

Jeder Account kann einen individuellen Code mit sechs bis zehn Ziffern erstellen. Codes müssen mindestens sechs und maximal zehn Ziffern haben. Es können insgesamt bis zu 150 Zahlencodes hinterlegt werden:

Weitere Code-Varianten

  • Zeitlich begrenzte Codes: Mit definierter Gültigkeitsdauer, müssen innerhalb von 24 Stunden mindestens einmal verwendet werden.
  • Einmal-Codes: Gültig für eine einmalige Verwendung innerhalb von maximal sechs Stunden.
  • Dynamische Codes: Diese verfallen nach fünf Minuten und erscheinen nur einmal in der App.
  • Löschcodes: Machen alle zeitlich begrenzten Codes ungültig, gelten für 24 Stunden.
  • Clearing-Codes: Entfernen einen spezifischen Öffnungscode aus der Liste.
  • Benutzerdefinierte Codes (“Custom”): Sechs bis zehnstellig, mit optionalem Ablaufdatum und Zeitfenster (z.?B. für Reinigungskräfte zu bestimmten Uhrzeiten).

Alle temporären Codes lassen sich optional benennen. Wiederholungen und einfache Kombinationen (z.?B. “11112222”) werden aus Sicherheitsgründen abgelehnt.

Eingabe der Codes

Die Eingabe funktioniert ohne Probleme. Ein versehentlicher Tippfehler erfordert keinen Reset – man kann einfach neu beginnen. Das Drücken der Sternchen-Taste ist optional, erst mit “#” wird die Eingabe überprüft. Es ist möglich, längere Zahlenfolgen einzugeben (bis zu 40 Ziffern), wobei der eigentliche Code korrekt erkannt wird, wenn er sich irgendwo darin befindet – nützlich, wenn man sich unbeobachtet fühlt.

Jede Eingabe wird durch ein akustisches Signal bestätigt. Bei Betätigung der #-Taste ertönt eine kurze Melodie, begleitet von einem Aufblinken bei korrektem bzw. ein X mit den Ziffern 1, 3, 5, 7 und 9 bei falschem Code. Selbiges gilt für den NFC-Transponder oder einen eingespeicherten Fingerabdruck. 

 

Das smarte Schloss dokumentiert alle Öffnungsversuche und -vorgänge, inklusive Uhrzeit, Datum, Codebezeichnung oder Benutzername. Diese Protokolle lassen sich in der App einsehen.

 

Sobald eine Taste gedrückt wird, leuchtet das Bedienfeld auf und ein kurzes Piepen bestätigt dies.

Die Konfiguration der Öffnungsmethoden erfolgt ausschliesslich per App, nachdem die Batterien hinter der Klappe eingesetzt wurden. Ein neuer Code lässt sich nur über das Smartphone festlegen.

 

Eine zusätzliche Funktion erlaubt es, den Tresor per Wischgeste in der App zu öffnen – dafür steht ein eigener Button zur Verfügung.

Fingerabdruck und NFC

Es können pro Account bis zu zehn Fingerabdrücke und auch NFC-Tags, etwa die mitgelieferten Transponder, eingespeichert werden. Das Speichern von Fingerabdrücken passiert wie vom Smartphone gewohnt in mehreren Schritten direkt am PEARL Xcase Smart-Schlüsseltresor SAF-150.app selbst, um unterschiedliche Winkel zu erfassen. 

 

Zudem werden NFC-Tags direkt am Gerät eingelesen. Dabei erfolgt keine Veränderung des Speicherinhalts. Es könnten also theoretisch auch Ausweiskarten oder NFC-Ringe benutzt werden. Auch diese NFC-Transponder können temporär mit Schliessberechtigung vergeben werden.

Bluetooth Mesh Gateway für globale Steuerung

Mit einem optionalen Bluetooth-WLAN-Gateway lässt sich der Tresor weltweit bedienen. Dies eröffnet praktische Automatisierungen, etwa: Wenn ein Türsensor in der Nacht einen Zugang erkennt und das Smartphone im Heimnetz eingeloggt ist, kann sich der Safe automatisch entriegeln. Dank Kompatibilität mit Google Home, Amazon Alexa oder Apple Siri lässt sich das Gerät auch in bestehende Smart Home-Systeme integrieren. In diesem Fall können sogar Alarmmeldungen an das System weitergegeben werden. Allerdings funktioniert der Tresor auch autark und offline, solange sich das Smartphone in Bluetooth-Reichweite befindet oder Codes bereits hinterlegt sind.

 

Das alles klappt tadellos. Das Öffnen funktioniert zuverlässig, problemlos und schnell. Die Bluetooth-Verbindung ist vergleichsweise stabil und reicht einige Dutzend Meter weit. Selbst durch Wände und Decken hindurch klappt das meist ganz gut. Ebenfalls macht das Gateway keine Anstalten, hier unerwartete Probleme zu bereiten. Selbst bei Minustemperaturen geht das alles ganz gut, sowohl per Bluetooth und Touchpad, als auch mittels Fingerabdruck oder NFC-Tag.

Da aber gerade Alkali-Batterien empfindlich reagieren, sollte der Schlüssel-Safe wohl eher nicht an einer Stelle montiert werden, an der das Gehäuse der vollen Sonneneinstrahlung permanent ausgesetzt ist. Trotz Schutzklasse IP54 ist das Smart Home Gadget ja auch klug zu montieren.

Preis und Fazit

Der Xcase SAF-150.app PEARL Xcase Smarter Schlüsseltresor PIN Fingerprint NFC Bluetooth und optionaler Smart-Home-Integration bei PEARL kostet 125,99 Euro bzw. 159.95 SFr. auf eMall, dem Schweizer Store von PEARL. Zusammen mit einem Bluetooth Mesh Gateway gibt es den Schlüssel Safe für 179.95 SFr. bzw. 146,99 Euro.

 

 

Der kompakte Schlüsselsafe Xcase SAF-150.app überzeugt durch durchdachte Funktionalität. Ob als Ergänzung im Smart Home oder eigenständig betrieben: Das Gerät ist ideal geeignet für Ferienunterkünfte, Zweitwohnungen oder als Notfalllösung. Zahlencodes mit unterschiedlicher Gültigkeit lassen sich bequem und ausschliesslich per App einrichten. Über Bluetooth oder via Gateway kann der Tresor auch aus der Ferne entsperrt werden – ganz ohne physischen Schlüssel oder ständige Cloudverbindung.

Wer den Hausschlüssel vergisst, muss dank des gut geschützten Safes nicht mehr den Schlüsseldienst rufen. Auch wer eine Ferienwohnungen hat, profitieren von der Möglichkeit, Schlüssel kontaktlos und zeitlich gesteuert zu übergeben – sicher, flexibel und ohne persönliche Anwesenheit.

Video: PEARL

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