Review: PEARL 7links WLAN-Repeater WLR-100.app mit drehbarer MIMO-Antenne im Test

WLAN brauchen wir meistens genau dort, wo das Signal des Routers nicht mehr hin reicht. Da sind Repeater eine Lösung. Wir haben den 7links Smarthome Repeater WLR-100.app des bekannten Versandhandels PEARL getestet.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang PEARL 7links WLAN-Repeater WLR-100.app
Der 7links WLAN-Repeater WLR-100.app kommt mit einer deutscher und französischer Bedienungsanleitung.
Hardware und Eigenschaften
Der WiFi Repeater ist 185 x 55 x 33 mm gross und wiegt 150 Gramm. Er besteht aus einem kleinen Unterbau mit Eurostecker, der direkt in die Steckdose gesteckt wird. Darüber befindet sich ein dreh- und neigbarer Antennenarm mit 23 dB Sendeleistung und zwei MIMO-Antennen. So soll eine Reichweite von bis zu 40 Metern und Datenraten bis zu 300 Mbit/s erreicht werden. Im Antennenarm ist ebenfalls eine Reset-Taste untergebracht sowie eine blaue LED hinter einer dreistrahligen Öffnung.

Der 7links WLAN-Repeater WLR-100.app arbeitet allerdings nur im 2.4 GHz-Frequenzbereich und ist kompatibel zu IEEE 802.11b/g/n. Verwaltet und konfiguriert wird das Reichweiten-Gadget, wie viele Smart Home Geräte, per App. Das Gerät ist nach Schutzklasse IP20 gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser mehr als 12.5 mm geschützt. Damit ist der Repeater nur für Einsatz in Innenräumen geeignet.
Er hat eine Leistungsaufnahme von weniger als 12 Watt. Das ist nicht viel, aber immerhin noch mehr als handelsübliche LED-Glühbirnen verbrauchen.
Testeindruck
Zur Installation kann die PEARL-eigene App namens ELESION per WLAN verbunden werden. Aber auch Smart.life und die Tuya App können genutzt werden.
All diese Apps sind im Prinzip gleich aufgebaut. Nachdem der WLAN-Repeater zum eigenen Smart Home mittels WLAN hinzugefügt wurde, kann man auswählen, das WLAN-Signal zu wiederholen oder ein eigenes Signal vom WLR-100.app auszusenden. So muss man im ersten Fall nicht allen Geräten das neue WLAN-Signal und dessen Passcode, denn der 7Links WLAN-Reichweitenverstärker unterstützt nur WPA und WPA2, beibringen. Standardmässig hängt der Repeater jedoch “_Ext_2.4G” an den WLAN-Namen an. Das kann man natürlich aber ändern.
Nutzt man den Repeater für ein eigenständiges WLAN-Signal, sieht man dafür auf den ersten Blick, ob man im Haupt-WLAN oder in demjenigen des Repeaters eingeloggt ist.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Ersteinrichtung
Beim ersten Einrichten muss man in der App, nachdem das bestehende WiFi-Signal im 2.4-GHz-Frequenzbereich ausgewählt oder, wenn man die Standortfreigabe verweigert – eingetippt, wurde und das dazugehörige Passwort eingegeben ist, zu einem SmartLife-WLAN-Signal wechseln. Nach knapp zwei Minuten ist das Gerät im bestehenden Haupt-WLAN eingeloggt und kann nun konfiguriert werden. Jede Änderung am WLAN-Signal führt zu einem Neustart des Geräts, was knapp anderthalb Minuten in Anspruch nimmt.
Konfiguration
In der ELESION oder Tuya App ist sodann sichtbar, welche Geräte mit dem Repeater verbunden sind und wie stark Funkverbindung zum Haupt-WLAN ist. Zudem kann für jedes verbundene Gerät der Internetzugang ein- und ausgestellt zeitgesteuert das Gerät vom WLAN-Signal getrennt werden. Wenn das Gerät seinen Hostnamen verrät, wird dieser in der App auch angezeigt. Wenn nicht, ist nur ein Sternchen (*) sichtbar. Keine MAC-Adresse, keine IP-Adresse. So ist es schwer, die Geräte auseinanderzuhalten. Der Repater selbst meldet sich mit dem Hostname REPEATER.lan intern an, zum Host-WLAN jedoch bleibt er anonym.
Die Einstellungen erlauben das Konfigurieren des Netzwerkzugangs zum Haupt-WLAN sowie des Repeater WLAN-Signals sowie das Ein- und Ausschalten der blauen LED. Zudem können Firmware-Upgrades eingespielt oder automatisiert werden. Dazu wählt man jedoch nicht Einstellungen, sondern irritierenderweise das Menü Bearbeiten. Dort kann der Name des Geräts geändert werden,
WLAN-Repeater im Smart Home
Auch steht der Repeater per Tuya Smart Home-Plattform für Szenen und Automatisierungen zur Verfügung. So kann per Zeitsteuerung die LED oder das WLAN am Gerät deaktiviert werden oder aber ein anderer Auslöser, etwa Bewegungsmelder, das Verlassen oder Betreten der Geofencing-Zone, entsprechend den 7Links WLAN-Repeater steuern.
Bemerkenswert ist hier, dass die Automatisierung einen Geschwindigkeitsbegrenzungs-Schalter kennt, der ein- oder ausgeschaltet werden kann, jedoch dieser sonst nirgends in der App auftaucht.
Keine Leerzeichen im WLAN-Passwort?
Das Klappt soweit alles ganz gut und die Verwaltung des Repeaters ist weltweit möglich, nicht nur im heimischen oder im Repeater-WLAN. Auch wenn zu bemerken ist, dass die Apps sich allesamt weigern, WLAN-Passcodes mit Leerzeichen zu akzeptieren für das Repeater-Signal. Beim WLAN-Heimsignal ist das in Ordnung, nicht jedoch beim neuen WLAN. Seltsam.
Einstellen kann man übrigens weder die Verschlüsselungsart (WPA oder WPA2, wobei WPA ja schon fast ein Verbrechen ist, aber auch kein AES oder TKIP steht zu Wahl), noch den WLAN-Kanal, sprich das exakte Frequenzband des WLAN-Signals, das der WLAN-Repeater aussendet. Das wird alles einfach automatisch konfiguriert. Auch WPS sucht man vergebens.
Telnet?!
Was irritiert ist, dass neben dem DNS-Port UDP 53 auch der TCP-Port 23 am Repeater-Host offen ist und, man glaubt es kaum, auf einen unverschlüsselten Telnet-Server Zugriff erlaubt. Es wird sodann nach einem Login gefragt. Kurios. Und bedenklich, weil unverschlüsselt.
Falsche MAC?
Die MAC-Adresse der Repeaters selbst, die auf einem Sticker auf der Rückseite des 7Links-Geräts zu finden ist, war zumindest bei unserem Testexemplar, leider nicht korrekt angegeben. Diese bezieht sich auf das externe Interface, also auf die MAC des WLAN-Geräts im Host-WLAN, war jedoch um eine Stelle anders als angegeben. Auch komisch.
Keine Isolation
Die einzelnen WLAN-Clients im Repeater-Netz werden nicht voneinander isoliert. Sie sehen sich also alle gegenseitig und sind füreinander erreichbar. Andere Geräte als das Gateway im Heim-WLAN sind ebenfalls erreichbar. Beides kann nicht deaktiviert werden, ein Client Isolation Feature fehlt also genauso wie ein Tunnel-NAT.
Datenraten und IP-Adressen
Interessant ist jedoch, dass die Geräte sich hier mit maximal 72 Mbps zum 7links WLAN-Repeater WLR-100.app verbinden und eine eigene IP-Adresse aus einem nicht näher konfigurierbaren Subnetz 192.168.34.0/24 erhalten. IPv6-Adressen werden lokal im Bereich fc00::/7 vergeben. Das gilt es zu beachten, wenn man zufällig dieselbe IP-Konfiguration im Haupt-WLAN gewählt haben sollte. Das NAT, die Netzwerkadressenübersetzung, erfolgt jedoch transparent und soweit problemlos.
Dass nicht mehr Datenraten möglich sind erklärt sich dadurch, dass die 300 Mbit/s, immerhin die Hälfte des technisch möglichen Maximums des WLAN-Standards 802.11n von 2006, sich zunächst auf die Summe beider Antennen bezieht. Diese sind, nach 802.11n wiederum, auf 150 Mbit/s brutto beschränkt. Damit verbindet sich das Gerät auch, aber nur zum Host-WLAN. Die Gäste im Repeater-WLAN sind bei maximal 72 Mbit/s gedeckelt, vermutlich um den Durchsatz insgesamt nicht zu strapazieren – die 150 Mbit-Leitung zum Hauptsignal muss ja für alle Clients ausreichen – und weil ein einzelner 20 MHz-Kanal dafür herhalten muss. Natürlich sinkt die Verbindungsgeschwindigkeit mit zunehmender Distanz sowohl des 7links WLAN-Repeaters zum Host-WLAN als auch der Geräte im Repeater-WLAN, wenn diese weiter weg vom WLR-100.app sind. Die MIMO-Angabe ist hier aber etwas verwirrend wenn nicht gar Augenwischerei.
Reichweite
Die Reichweite indes ist mit 40 Metern durchaus angemessen angegeben. Mit dem letzten Firmware-Update, das unbedingt eingespielt werden sollte, sind bei etwa 40 bis 45 Meter Luftlinie zum WLAN-Signal noch Datenraten mit gut 13 bis 26 Mbps vertretbar. Durch Gebäudewände und mit viel weiterem Traffic im 2.4-GHz-Frequenzbereich werden die Datenraten technisch bedingt schlechter. Der WLAN-Repeater WLR-100.app von 7Links aus dem Hause PEARL ist hier jedoch noch erstaunlich robust und kommt, auch dank der Nutzung der engeren 20 MHz-Kanäle, ohne viel Probleme aus. Gut, man kann auch nirgends auswählen, ob 40 MHz breite Kanäle eingesetzt werden sollen.
Da wir leider nichts über die Abstrahlcharakteristik der Antennen wissen, ist davon auszugehen, dass diese vorwiegend nach vorne hin weg funken. Da ist es ganz praktisch, dass der Antennenarm um 180 Grad gedreht und gut 35 Grad geneigt werden kann, um so das Signal besser aufzufangen bzw. weitergeben zu können. Gerade weil der Repeater ja direkt an der Steckdose hängt und so von den Stromleitungen beeinträchtigt werden kann, ist das sehr nützlich.
Preis und Fazit zum 7links WLAN-Repeater WLR-100.app
Der praktische, kleine WLAN-Reichweiten-Booster WLR-100.app von 7Links ist für 20,99 Euro bzw. 29.95 SFr. bei PEARL erhältlich.
Alles in Allem ist der 7links Smarthome WLAN-Repeater WLR-100.app ein günstiger, kleiner Repeater mit interessantem Smart Home-Features als Bonus. Die Reichweite ist gut, die Datenrate für die Preisklasse akzeptabel und mit dem einfach zu installierenden und konfigurierenden Gerät ist es ein Leichtes, auch in die hintersten Winkel noch ein stabiles WLAN zu bekommen. Natürlich hat die Einfachheit ihren Preis: Man ist auf die Tuya-Cloud aus China angewiesen und man kann kaum etwas selbst auswählen. Weder die Verschlüsselung noch der WLAN-Kanal sind konfigurierbar und es gibt hie und da Ungereimtheiten. Dennoch lohnt sich das Gerät für alle, die einfach und schnell eine bessere WLAN-Reichweite möchten.
Video: PEARL
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