Review: Ajax IndoorCam 4 MP Sicherheitskamera im Test

Zum Smart Home gehören Netzwerkkameras dazu. Auch bei Alarmanlagen und Sicherheitssystemen, wie dem des ukrainischen Herstellers Ajax, sind sie fast unverzichtbar. Wir haben und die neu Ajax IndoorCam angesehen, die nicht nur mit PIR-Bewergungsmelder, sondern auch integrierter KI-Erkennung aufwarten kann.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der Ajax IndoorCam
Im Karton der Ajax IndoorCam befindet sich ein Steckernetzteil, denn die WLAN-Kamera wird nicht per USB-C (oder microUSB) mit Strom versorgt, sondern bekommt 12 V mit 1 A per Hohlrundstecker eingespeist. Weiter enthalten ist ein Montagesatz, bestehend aus Schrauben, Dübeln und Innensechskantschlüsseln, sowie eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, darunter auch Deutsch, Französisch und Italienisch. Die Montageplatte ist natürlich auch mit dabei.
Hardware und Eigenschaften
Die Ajax IndoorCam misst 128 x 74 x 76 mm und wiegt 235 Gramm. Sie ist in einem weissen (RAL 9003) oder schwarzen (RAL 9005) Gehäuse aus Kunststoff mit schwarzer Front untergebracht und nach Schutzart IP20 gesichert. Hinter der Linse mit Blickwinkel von 110 Grad horizontal und 60 Grad vertikal ist ein CMOS-Bildsensor mit einer 4 MP Auflösung von 2688 x 1520 Pixel mit HDR-Unterstützung. Als Videocodecs kommt H.264 und als Audiocodecs G722 zum Einsatz.
Als Videoprotokoll nutzt Ajax das eigenes entwickelte JetSparrow, das als schnelles und verschlüsseltes Peer-to-Peer-Videoprotokoll ausgelegt ist. Neben NVR soll auch die Speicherung des Videomaterials in die AjaxCloud bald ermöglicht werden. Übertragen werden die Daten per WLAN nach IEEE 802.11 b/g/n im 2.4 GHz-Frequenzband. Dabei werden bis zu 2 Mbit/s für den 2K-Video-Kanal genutzt. Auch die Ajax-eigenen Jeweller- und Wings-Kommunikationstechnologien kommt zum Einsatz.
Diese proprietäre drahtlose Kommunikationstechnologien zur Übertragung von Befehlen, Alarmen, Ereignissen und Fotos dienen als Ersatzkommunikationskanal, wenn das Gerät dem Hub hinzugefügt wird.
Für die Zwei-Wege-Kommunikation ist auf der Rückseite ein Lautsprecher zu finden sowie der Stromeingang und das fest installierte Kugelgelenk. Unter der Kameraoptik sind ein Mikrofon, eine Status-LED und ein PIR-Sensor verbaut. Dieser erfasst Bewegungen bis zu vier Meter weit, wobei die Empfindlichkeit in der App in drei Stufen reguliert werden kann. Der Erfassungswinkel beträgt horizontal 110 Grad und vertikal 60 Grad.

Die Montage der Ajax IndoorCam erfolgt durch den integrierten Standfuss und kann auch an Wänden und Decken befestigt werden.
Die integrierte KI-Erkennung unterscheidet lokal Objekte. Dabei werden Menschen, Haustiere oder Fahrzeuge markiert. Das System ermöglicht die Einrichtung eines Szenarios, in dem Ajax Melder ausgewählte Kameras aktivieren, um die Aufzeichnung zu starten. Das Ergebnis wird sofort an die mobile oder Desktop-App für die Überwachung gesendet.
Testeindruck
Die AJAX IndoorCam ist robust verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Nichts wackelt oder knarzt.
Die Montage erfolgt wie von AJAX Systems gewohnt einfach und problemlos. Dank des eingebauten Manipulationsschutzes erkennt die Kamera auch sofort, wenn sie von der Wandhalterung genommen wird und löst Alarm aus. Selbiges gilt, wenn man sie abdeckt, mittels Blitzlicht blendet oder Ähnliches.
Die Einrichtung erfolgt mittels QR-Code in der AJAX-App und ist in wenigen Sekunden erledigt.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Die Kameraauflösung liegt zwar mit 4 MP nicht gerade im Top-Bereich aktueller IP-Kameras anderer Anbieter. Das ist jedoch vernachlässigbar und bietet einen passablen Kompromiss.
Die Alarmmeldung erfolgt über Jeweller in weniger als 0.15 Sekunden, während die Bildübertragung in der Regel innerhalb von zehn Sekunden abgeschlossen ist. Dies trägt dazu bei, unnötige Einsätze von Sicherheitsdiensten zu vermeiden, und stellt im Ernstfall ein zusätzliches Beweismittel dar. Zwar ist es auf den kleinen Aufnahmen selten eindeutig möglich, Details zu erkennen, jedoch kann es in bestimmten Fällen durchaus gelingen. Innerhalb der App lässt sich festlegen, ob überhaupt ein Foto übermittelt werden soll und ob es sich dabei um ein Einzelbild oder eine Bildserie handeln soll.
In der App wird eine Bildserie automatisch als kontinuierlich ablaufende Schleife dargestellt, wodurch eine schnelle Einschätzung der Lage möglich ist. Zudem lässt sich festlegen, wie viele MotionCam-Alarme mit Bildverifikation – zwischen eins und zehn – bis zur nächsten Deaktivierung ausgelöst werden dürfen. Wird diese vordefinierte Anzahl überschritten, erfolgt zwar weiterhin eine Alarmmeldung, es werden jedoch keine weiteren Aufnahmen erstellt.
Bemerkenswert ist auch der intelligente Mechanismus zur Vermeidung von Fehlalarmen. Die IndoorCam greift hierfür auf eine eigene KI zurück, die bei der Auswertung der beiden unabhängig arbeitenden PIR-Sensoren zum Einsatz kommt. Erst wenn die Signale beider PIR-Sensoren eine ausreichende Ähnlichkeit aufweisen, wird ein Alarm ausgelöst. Diese Vorgehensweise funktioniert in der Praxis überzeugend. Ebenso bewährt sich die Zusammenarbeit der Technologien Jeweller und Wings bei diesem Smart-Home-Baustein des AJAX-Alarmsystems. Die Bilder stehen zügig und zuverlässig zur Verfügung – selbst über grössere Reichweiten hinweg.
Für den Fall, dass die Datenübertragung erschwert ist, speichert die Kamera die Verifikationsbilder zunächst zwischen. Darüber hinaus werden bis zu 20 Aufnahmen temporär in der Hub-Zentrale gespeichert, bevor diese anschliessend sicher verschlüsselt in der Cloud abgelegt werden.
Preis und Fazit
Die Ajax IndoorCam ist für 95.- SFr. bzw, Euro zu kaufen und muss unbedingt so von den Vertriebspartnerinnen und Partnern von AJAX Systems abgerufen werden.
Das Alarmsystem des ukrainischen Herstellers wurde gezielt so konzipiert, dass es ausschliesslich von qualifiziertem Fachpersonal installiert und eingerichtet wird. Ziel ist es, Fehler zu vermeiden und ein Höchstmass an Sicherheit zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist die AJAX IndoorCam in der Regel auch nicht für den direkten Erwerb durch Privatpersonen vorgesehen.
Alles in allem stellt die InfoorCam eine sinnvolle Erweiterung der intelligenten AJAX-Alarmanlage dar. Sie erkennt nicht nur zuverlässig Bewegungen und meldet potenzielle Eindringlinge binnen Sekunden, sondern fertigt zusätzlich eine Bildserie an, die eine rasche Einschätzung der Lage ermöglicht. Dass die Bildauflösung dabei vergleichsweise gering ausfällt, trübt den Gesamteindruck zwar ein wenig. Dennoch sollte man sich vor Augen führen, dass es sich bei der IndoorCam in erster Linie um einen Bewegungssensor handelt – nicht um eine klassische Überwachungskamera. Die reduzierte Auflösung ist eine bewusste Entscheidung zugunsten einer schnellen und sicheren Datenübermittlung über das eigens entwickelte Funkprotokoll.
Video: Ajax Systems
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