Sa. 06. April 2024 um 7:23

Review: Yale Linus Smart Lock L2 im Test

von Yves Jeanrenaud 1 Kommentare
Lesedauer: 5 Minuten

Der Hersteller Yale hat sein Smart Lock namens Linus aktualisiert. Unter dem Motto “Sicherheit einfach gemacht” will Yale seine neue Smart Home Sicherheitsprodukte vermarkten. Das Linus L2 ist Yales neues Smart Lock, dass über die Yale Home App nahtlos mit dem gesamten Yale Smart Sicherheitsökosystem kompatibel ist. Dazu gehört auch der neue Yale Smart Alarm, die Smart Kameras und der Smart Video Doorbell, sowie die smarten Aufbewahrungslösungen, Möbeltresore und dem Smart Opener für Tor und Garage. Die Interoperabilität mit Sprachassistenzprogrammen und Smart Home Marken ist ebenfalls gegeben, denn Matter und Thread werden auch unterstützt.

Lieferumfang des Yale Linus L2 Smart Locks

Im Karton zusammen mit dem Linus L2 von Yale ist eine mehrsprachige Kurzanleitung, die auch auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar ist. Daneben ist ein Faltblatt mit weiteren Informationen enthalten sowie ein Yale Dot in weiss. Dies ist ein selbstklebender NFC-Sticker im Kunststoffgehäuse für den Ausseneinsatz, der ein einfaches Aufrufen von individuellen Abläufen und Konfigurationen ermöglicht.

 

Zudem ist ein kleiner Inbusschlüssel sowie ein Türsensor in Form eines selbstklebenden Magnets mit weissem Kunststoffgehäuse enthalten. Auch ist ein Yale Battery Pack SL-602 mit 2950 mAh Akkukapazität mit dabei und ein Doppelklebe-Pad für das Yale Smart Lock Linus L2 im Lieferumfang enthalten, dass zur Montage etwa an Schweizer Rundzylinder-Schlössern dient. Ansonsten ist die Monate über die Klemme an der Rückenplatte des Smartlocks möglich, wenn der Zylinder mindestens 3 mm aus der Tür herausragt. Ein Ladekabel ist nicht im Karton dabei. Aber USB-C-Kabel haben wir wohl unterdessen alle mehr als genug zuhause herumliegen.

Hardware und Eigenschaften

Das Yale Smart Lock Linus L2 wurde im Vergleich zum Vorgängermodell auch im Design überarbeitet.

Die Grösse des Geräts wurde reduziert, so dass das Schloss noch 51.7 x 146.2 x 45.75 mm misst (ohne Drehknauf) und gerade mal 662 Gramm wiegt. Und dies, obwohl das Gehäuse vorwiegend aus Metall besteht.

Yale hat zudem sichergestellt, dass das Linus L2 über grössere Schlüssel passt, um komfortablere und schnellere Installationsmöglichkeiten zu bieten. Dazu später mehr.

 

Kommuniziert wird mit der Yale Home App unddem Smart Home per Bluetooth 5.3 und via WLAN. Auf der Vorderseite mit dem Drehknauf ist eine Abdeckplatte aus Metall angebracht, die einfach durch Schieben abgenommen werden kann. Darunter verbirgt sich das Akkufach sowie der gelbe Schalter zum Ver- und Entriegeln der Rückenplatte. In der Abdeckplatte ist zudem der QR-Code zur Einrichtung per Yale Home App aufgeklebt. Das Yale-Logo kann hier ganz einfach gedreht werden, so dass es auch dann richtig ausgerichtet ist, wenn der Drehknauf oben statt unten oder gar das ganze Schloss horizontal montiert wird.

 

Die Rückseite des Schlosses beherbergt die Schlüsselmechanik, mit der das Yale Linus L2 den Schlüssel im Schliesszylinder der Tür dreht und so diese ent- und verriegelt. Die ebenfalls aus solidem Metall gefertigte Montageplatte verfügt über eine Klemme für Eurozylinder, mit der sie ganz einfach auf entsprechende Schlösser innerhalb der EU geklemmt werden kann. Dafür ist der Innensechskantschlüssel mit im Lieferumfang. Sollte man das 22 mm Schweizer Rundprofil-Schliesszylinder benutzen oder andere Türschlösser, die nicht kompatibel sind, wird das Yale Smart Lock mittels 3M-Doppelklebe-Pad an der Tür beziehungsweise dem Schlossbeschlag befestigt. Beide Montagevarianten lassen sich ohne Beschädigung wieder rückgängig machen.

Integriertes WLAN, Matter und Thread

Das Smart Lock Linus von Yale verfügt jetzt in der aktuellen Variante L2 von Haus aus über ein integriertes WLAN-Modul, so dass keine zusätzliche WLAN-Bridge mehr installiert werden muss, um das Schloss auch aus der Ferne verwalten zu können. Dank des integrierten Wi-Fi-Zugangs im 2.4- und 5-GHz-Frequenzband sind alle Funktionen sofort nach dem Auspacken des Geräts verfügbar. Auch smartes Zubehör wie das Yale Smart Keypad oder den neuen Yale Dot NFC– und Bluetooth-Chips sind kompatibel zum Smart Lock und eröffnen individuelle Konfigurationsmöglichkeiten.


Yale Linus Smart Lock L2
Das Yale Linus Smart Lock L2. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Hinzu kommt die fast schon selbstverständliche Kompatibilität mit Sprachassistenzprogrammen wie Amazon Alexa, Google Home und anderen grossen Smart Home Marken. Ein für dieses Jahr angekündigtes Firmware-Update wird zudem den energiesparenden Funkstandard Thread mit bringen und weiter das Schloss auch Matter-kompatibel machen, so dass es unter anderem direkt in Apple Home ohne weiteres Zubehör integrierbar wird.

 

Der wiederaufladbare und entnehmbare Akku bestehend aus 18650 Li-Ionen-Zellen und kommt mit einer Kapazität von 2950 mAh daher. Er wird mittels USB-C aufgeladen und soll für einen Betrieb von bis zu sechs Monaten ausreichen. Dazu wird der Akku an der Klebeschlaufe aus dem Gehäuse des Yale Linus L2 gezogen, denn der USB-C-Eingang zum Aufladen des Akkus ist auf dessen breiter Seite zu finden. Das ist zunächst etwas ungewohnt, aber nicht verkehrt. Meist ist ja keine Steckdose neben der Haustür und man möchte auch kein USB-Kabel quer vor den Eingang spannen müssen während des Ladevorgangs. So bringt man den Akku zur Stromquelle und nicht umgekehrt. Wäre der USB-C-Anschluss indes auf der schmalen Seite des Akkus angebracht, wäre beides möglich.

Testeindruck

Mit einem aktualisierten, schlichen Design, das vom preisgekrönten Industriedesignstudio Bould Design entwickelt wurde, besticht es durch seine Unauffälligkeit. Fred Bould, der unter anderem auch am Nest-Thermostat und anderen Smart Home-Produkten mitgewirkt hat, hat auch das Linus L2 mit schmalem, schlichten Industriedesign im robusten Metallgehäuse gestaltet. Es sieht sehr hochwertig, ist tadellos verarbeitet und wirkt durch und durch durchdacht.

Einrichtung

Die Installation und Inbetriebnahme ist wie von Yale gewohnt problemlos und in wenigen Schritten per Yale Home erledigt.

 

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Die App leitet zudem per kurzer Videoanleitung die Montage je nach Schlosstyp an, so dass auch ungeübte Hände keine Probleme haben werden. Die Schlüssel müssen für die Verwendung mit dem Yale Linus L2 Smartlock zwischen 2 mm und 7 mm dick sein und weniger als 45 mm aus dem Schliesszylinder herausragen. Damit sind fast alle handelsüblichen aktuellen Schlüsselformen für Haus- und Wohnungstüren abgedeckt. Wichtig ist zudem nur, dass der Schliesszylinder eine sogenannte Notfallfunktion hat, also dass auch bei steckendem Schlüssel die andere Seite mit einem weiteren Schlüssel gedreht werden kann. So kann man sich, selbst wenn das Smart Lock mal nicht mehr funktioniert sollte, nicht aussperrt.

 

Anschliessend kann der DoorSense Magnet aufgeklebt werden, so dass das Linus L2 Smart Lock von Yale erkennen kann, ob die Tür geöffnet, geschlossen oder nur angelehnt ist. Das klappt soweit erstaunlich zuverlässig.

Akku und App-Bedienung

Ist die Montageplatte mal am Schloss beziehungsweise dem Schliesszylinder befestigt, kann der aufgeladene Akku eingesetzt werden. Die LED-Leuchte am Akkupack blinkt während des Ladevorgangs.

 

Mit einer einzigen Ladung von knapp 90 Minuten via USB-C-Anschluss kann das Smart Lock bis zu sechs Monate lang laufen und bei niedrigem Batteriestand eine Benachrichtigung per App senden, um sicherzustellen, dass das Zuhause immer geschützt ist. Dafür sorgt auch die obligatorische Zwei-Faktor-Sicherheit der Yale Home App. Ob die Akkulaufzeit wirklich ein halbes Jahr abdeckt, muss sich zwar noch zeigen. Bislang ist jedoch die Ladung trotz mehrerer Dutzend Schliessvorgänge immer noch voll.

Video: Yale / ASSA ABLOY

 

Die Yale Home App bietet zudem wie gewohnt smarte Warnhinweisen und Benachrichtigungen, um zu verfolgen, wann die Tür zuhause geöffnet und geschlossen wird und welche registrierten Personen und Familienmitglieder so dass Zuhause betreten. Man kann auch den Zugang problemlos teilen. Problemlos können virtuelle Schlüssel oder Codes mit vertrauenswürdigen Personen geteilt werden, die Tür automatisch verriegelt werden, wenn diese beim Verlassen des Zuhauses oder Zurückkehren geschlossen wird. Dank Geofencing ist die Haustür auch automatisch entriegelt, wenn man mit Einkaufstaschen beladen zuhause ankommt, doch ein Sicherheitsplan in der App entriegelt das Schloss dann aber zu Nachtstunden auf Wunsch nicht mehr automatisch, um die Sicherheit zu erhöhen.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Der Yale Dot aus dem Lieferumfang kann an einer beliebigen Stelle innerhalb der Reichweite des Bluetooth-Moduls des Linus L2 angebracht werden. Dann kann damit der NFC-Chip in Form eines Mifare Classic als virtueller Schlüssel dienen. Bis zu fünf dieser NFC-Zugangspunkte können mit dem Smartlock verbunden werden. Wer in der App eingetragen ist als Besitzer oder Besitzerin des Schlosses kann so mit diesen die Tür in Verbindung mit der App öffnen. Gäste können damit ebenfalls die Tür entsperren, denn die App nutzt dann Bluetooth zur Kommunikation mit dem Schloss. Das hat den Vorteil, dass sichergestellt wird, dass die Person auch vor Ort ist und nicht unterwegs die Tür entriegelt.

 

 

Das alles klappt tadellos und das Yale Linus L2 Smart Lock ist erstaunlich schnell und leise. Innerhalb von wenigen Sekunden wird der Schlüssel im Schloss umgedreht und die Tür ist entsperrt. Die Geräuschentwicklung des Motors ist dabei dem subjektiven Empfinden nach leiser als etwa beim Nuki Smart Lock Pro (Gen 4), vielleicht auch, weil das Smart Lock von Yale ein metallischeres und kompakteres Gehäuse einsetzt. Auch die Integration in Smart Homes und Sprachassistenzprogramme wie Amazon Alexa und Google Home funktioniert soweit problemlos.

Preis und Fazit

Das Yale Linus Smart Lock L2 ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 229,- Euro bzw. SFr. erhältlich. Es ist damit günstiger als das Mitbewerbsprodukt Nuki Smart Lock Pro 4 mit 289.- SFr. bzw. Euro. Das smarte Türschloss ist in den Farben Schwarz und Silber zu haben.

 

 

Insgesamt kann das Yale Linus L2 Smart Lock als schicke und schlicht gestaltete Nachrüst-Option für eine Vielzahl an Türen und Schliesszylindern. Ein kurzer Guide bei Yale auf der Webseite prüft die Kompatiblität mit dem Linus L2. Darüber hinaus vermag das Yale Smart Lock mit dem Metallgehäuse, austauschbaren Akku und integriertem WLAN- sowie Bluetooth zu überzeugen. Die übersichtliche App, die dennoch eine gute Auswahl an Optionen und Möglichkeiten bietet, die Geschwindigkeit und die geringe Lautstärke des Schliessvorgangs machen das Linus L2 von Yale bestens geeignet für alle alle, die in die Welt der Smart Locks einsteigen möchten, ohne auf Sicherheit und Komfort zu verzichten. Einzig die Integration in Smart Home Systeme dritter, etwa per MQTT oder API, wie sie Nuki anbietet, ist hier zu vermissen. Dafür kann das Smart Lock auf in Verbindung mit AirBnB bestens genutzt werden. Gerade in Verbindung mit dem Yale Smart Keypad und Netzwerkkameras von Yale aber auch mit dem Yale Dot können so Ferienhäuser und -wohnungen problemlos kontaktlos und gleichzeitig sicher vermietet werden.

 

Aber die Integration von Matter und Thread soll im Verlauf dieses Jahres noch nachgeliefert werden. Ein Thread Border Router, etwa das wie etwa den Apple HomePod oder Apple TV 4K, der die Kommunikation übernimmt, vorausgesetzt. Da Thread besonders den Akku schont, ist die Laufzeit des austauschbaren Akkus dann nochmal deutlich besser als bei der Verbindung via WLAN und Bluetooth.

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Eine Antwort zu “Review: Yale Linus Smart Lock L2 im Test”

  1. Yves Jeanrenaud sagt:

    Mit dem neuen Update ist das Yale Linus Smart Lock L2 nun kompatibel zu Matter.

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