So. 03. März 2024 um 7:08

Review: PEARL Somikon Micro-WLAN-Kamera im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 5 Minuten

Kleine IP-Kameras sind praktisch. Etwa, um im Smart Home für Sicherheit zu sorgen, ohne dass grosse Netzwerkkameras unter der Decke hängen und man sich vor kommt, wie in der Bankfiliale. Wir haben darum die Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini des bekannten Versandhandels PEARL getestet.

Lieferumfang des PEARL Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini

Die IP-Cam kommt zusammen mit einer Kurzanleitung auf Deutsch und Französisch. Eine ausführliche Anleitung gibt es wie immer bei PEARL zum Download. Hinzu kommt ein textiles USB-Kabel von 1 Meter Länge sowie ein 15 cm kurzer Schwanenhals und eine Schlaufe für Schlüsselanhänger. Beide Kabel sind USB-A auf USB-C. Eine Powerbank, in die das ungewöhnliche Textilkabel hinein passt, ist ebenfalls mit im Lieferumfang, sowie ein Clip-Adapter, mit dem die Kamera einfach befestigt werden kann. Ein kurzer Gürtel aus Gummi ist ebenfalls dabei.

Hardware und Eigenschaften

Die Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini von PEARL ist 50 x 18 x 18 mm klein und wiegt leichte 9 Gramm. Sie ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und verfügt oberhalb der Kameraoptik mit fixem Fokus über zwei Infrarot-LED für die Nachtsicht. Weiter ist der Kamerakopf um 90 Grad stufenlos klappbar.

 

Auf der linken Seite befindet sich im hinteren Teil eine Reset-Taste, die etwas versteckt unter einem L-förmigen Ausschnitt des Gehäuses untergebracht ist. Auf der Rückseite ist der Stromanschluss in Form eines USB-C-Ports, eine rote und eine blaue Status-LED sowie ein microSD-Kartenslot. Letzterer nimmt Speicherkarten von bis zu 128 GB Kapazität auf. Auf der Unterseite ist ein Sticker mit den Produktdaten angebracht. Im Gehäuse sind zudem die Rillen für die Klipphalterung zu finden. Wo das Mikrofon verbaut ist, steht leider nicht in der Dokumentation der kleinen IP-Kamera.


PEARL Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini
Klein. Die PEARL Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Die mitgelieferte Powerbank indes fasst gerade mal 500 mA Strom und wiegt 22 Gramm. Damit kann die PEARL Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini für 2.5 Stunden betrieben werden. Sie verfügt seitlich über eine LED-Anzeige für den Füllstand des Akkus und wird mit dem mitgelieferten Textil-Kabel aufgeladen und benutzt. Andere USB-Kabel passen aufgrund der vertieft untergebrachten Anschlüsse kaum rein. Das Textilkabel hat zudem auch einen nicht-standardkonformen USB-A-Stecker, der nämlich ohne Gehäuse aus kommt und somit schmaler ist. Das textile Kabel kann einfach ins Gerät gesteckt werden, so dass dieses einfach transportiert werden kann. Auf der Rückseite der Mini-Powerbank ist ein kleiner Metallring zu finden, durch den man die Schlüsselanhängerschlaufe ziehen kann.

Die Kamera selbst löst mit 1080p FullHD und somit 1920 x 1080 Pixel auf. Videoaufnahmen werden mit dem H.265 Codecs für Detailreichtum bei geringem Speicherbedarf komprimiert. Die beiden Infrarot-LED sorgen für Nachtsicht bis zu 5 Meter weit. Einen Bewegungsmelder indes sucht man bei der Mikro-Kamera vergebens. Zur Verbindung mit der Tuya-Cloud nutzt die IP-Kamera übrigens WLAN im 2.4 GHz-Frequenzband.

Testeindruck

Die Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini wird, wie so vieles von PEARL, zur Installation und zum Betrieb über die PEARL-eigene App namens ELESION per WLAN verbunden werden. Aber auch Smart.life und die Tuya App können genutzt werden. Die Apps sind allesamt gratis für Android und iOS verfügbar.

 

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All diese Apps sind im Prinzip gleich aufgebaut. Nachdem die Kamera DRV-325.mini zum eigenen Smart Home mittels WLAN hinzugefügt wurde, wird das Videobild direkt angezeigt. Auch Standbilder, hier Screenshots genannt, und Videoaufnahmen können in der App getätigt und abgespielt werden. Bei Bewegung im Bild kann eine automatische Aufzeichnung auf die lokale SD-Karte angelegt werden, die sodann in der App verfügbar wird. Mit der Sprechen-Taste kann eigentlich eine Zweiwege-Audio-Funktion benutzt werden, allerdings hat auch diese IP-Spionkamera gar keinen Lautsprecher verbaut. Dennoch zeigt die App diese Funktion an. Auch in den Einstellungen ist die Audiofunktion entsprechend hinterlegt. Das Mikrofon hingegen ist ja verbaut und funktioniert auch tadellos.

 

Zudem kann man hier weitere Einstellungen vornehmen. Neben dem Erkennungsalarm und der Energieverwaltung kann hier natürlich die Speicherkarte formatiert werden. Auch ist es hier möglich, zu wählen, ob die SD-Karte kontinuierlich überschrieben werden soll und ein Zeitplan hinterlegt werden. Auch Firmware-Updates können per App eingespielt werden.

Bildqualität und Bewegungsmeldung

Das klappt soweit alles ganz gut. Die kleine Kamera braucht zwar beim Kaltstart einige Sekunden, bis sie in der App als online erkannt wird, das lässt sich jedoch verschmerzen. Auch die Bewegungserkennung klappt recht zuverlässig, gerade wenn man bedenkt, dass keinerlei PIR-Sensor verbaut ist. Der Vergleich zweier Frames reicht also anscheinend aus. Aber auch Schatten oder die Blätter im Wind können so je nach dem den Bewegungsalarm, mit Aufzeichnung und Push-Benachrichtigung, auslösen.

Nachtsicht und Ton

Die Nachtsicht-Funktion ist zudem auch erstaunlich gut. Klar sind drei Meter nicht die Welt, aber im Nahbereich ist die Sicht selbst im Dunkeln, wenngleich nur in Schwarzweiss, sehr gut. Die Steuerelektronik der Spionkamera wird im Betrieb deutlich warm. Selbst im Standby kommen wir hier gut um die 45 °C am Gehäuse zusammen. Nach kurzer Zeit Videostreaming jedoch wird die Kamera knapp 60 °C warm. Das ist vermutlich nicht sehr bedenklich, sollte jedoch unbedingt berücksichtigt werden, wenn man die Kamera etwa in ein Vogelhaus einbauen wollte.

 

Auch das eingebaute Mikrofon ist akzeptabel empfindlich. Die Tonaufnahmen klingen gut, wenn auch die Reichweite nicht besonders gross ist. Etwa wie das Mikro eines Handys.

WLAN-Signal

Erstaunlich gut funktioniert die interne WLAN-Antenne der Mini-Einbaukamera DV-325.mini von Somikon. Selbst in entlegenen Ecken und durch Mauerwerk hindurch ist das WLAN-Signal noch passabel aufgefangen worden, wo andere WLAN-Kameras sich eher schwer tun.

 

Ansonsten klappt mit der DV-325.mini Somikon FullHD-Mikro-WLAN-Kamera alles wie von einer Tuya-kompatiblen IP-Cam gewohnt. Das Bild wird mit 1080p gut aufgelöst und zeigt ausreichend Details und Kontraste. Natürlich ist das nicht die höchste Auflösung, aber für die Grösse geht das in Ordnung. Auch automatische Abläufe, Alarme und Aufzeichnungen auf die microSD-Karte funktionieren. Die Einbindung ins Smart Home-System und die Sprachsteuerung per Google Assistant und Amazon Alexa möglich. Was hingegen fehlt ist eine direkte Ansteuerung per Browser oder anderer Protokolle wie RTSP. Man ist auf die Tuya-kompatible App und deren Cloud angewiesen, es sei denn, man entkoppelt das Gerät durch alternative Firmware oder localTuya.

Preis und Fazit

Die Somikon Micro WLAN-Kamera DV-325.mini ist bei PEARL für 49,99 Euro bzw. SFr. zu haben, wobei der schweizerische Shop den Artikel noch nicht gelistet hat. Auch auf Amazon hat PEARL die Mikro-Kamera noch nicht eingestellt.

 

Insgesamt ist die PEARL Somikon WLAN-Kamera DV-325.mini eine gute kleine Kamera für verschiedene Anwendungen. Dass die Stromversorgung extern und endlich per USB-Typ-C verfolgt, ist gut, ebenso wie die Auflösung von 1080p und die Nachtsicht mit zwei Infrarot-LED. Einzig die Wärmeentwicklung sollte man berücksichtigen, wenn man die kleine Kamera irgendwo einbauen möchte. Und die kleine Powerbank indes kann man sich getrost sparen, zumal sie auch kein Durchlaufen der Stromversorgung erlaubt. Für den Einsatz als Sicherheitskamera taugt der kleine Akku so nicht.

 

Im Modellbau jedoch ist auch der kleine Akku gut zu gebrauchen und so die PEARL Somikon Micro DV-325.mini eine gute, kleine Kamera mit WLAN.

Video: PEARL

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