Sa. 23. November 2024 um 12:03

Review: NiPoGi GK3 Plus Mini-PC mit Intel N97 im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Wer einen kleinen, stromsparenden Rechner für Büro oder Multimedia sucht, hat die Qual der Wahl. Wir haben auch schon ein paar Mini-PCs auf dem Prüfstand gehabt. Heute schauen wir uns den NiPoGi GK3 Plus Mini-PC mit Intel N97 CPU an.

Lieferumfang des NiPoGi GK3 Plus Mini-PC

Im Karton mit dem NiPoGi GK3 Plus ist ein passendes Steckernetzteil und eine kurze Anleitung in neun Sprachen – darunter auch Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Zudem ist ein Adapter für VESA-Bildschirmhalterungen aus Metall dabei und passende Schrauben, ein 100 cm langes HDMI-Kabel rundet den Lieferumfang des NiPoGi GK3plus ab.

Hardware und Eigenschaften

Den NiPoGi GK3 Plus gibt es mit Kunststoffgehäuse in Silber, Grau oder Schwarz. Auf der Oberseite ist ein abstraktes Logo zu finden sowie ein Sticker mit der zweifelhaften Empfehlung, beim ersten Einrichten WLAN zu benutzen statt Ethernet, um kein Update auszulösen und schneller auf das System zugreifen zu können. Die goldenen Kühlrippen rund um den Deckel sehen zwar nach Kupfer aus auf den ersten Blick, sind jedoch auch aus Plastik.

 

Zudem kann zwischen 8 GB, 12 B oder 16 GB DDR4-2666 Arbeitsspeicher wählen, wobei der SoC eigentlich bis DDR5 und 16 GB unterstützen würde. Zum Abspeichern von Daten kommen 256 GB oder  512 GB SSD Speicherriegel zum Einsatz, wobei der Hersteller diese leider mit der langsamen SATA-Schnittstelle liefert.

 

Im Inneren werkelt, wie bereits erwähnt, ein aktuelle SoC von Intel der Intel N-Serie, auch bekannt als Alder Lake-N. Der Intel N97 kommt mit vier von acht Effizienzkerne (E-Cores) der Gracemont Architektur daher mit kann bis zu 3.6 GHz Takt laufen. Diese ist die neue Genration des N97 und damit gut 20 Prozent schneller als der Vorläufer und der 11. Generation N100, der jedoch mit einem nur halb so hohen TDP daher kam. Gleichzeitig ist der Stromverbrauch mit 12 W TDP eim N97 immer noch vergleichsweise gering. Da keine P-Kerne vorhanden sind, gibt es aber auch kein Hyperthreading.

RAM und SSD-Speicherplatz

Den Arbeits- und Massenspeicher kann man am NiPoGi GK3plus in jeweils nur einem Slot bestücken, so das maximal 16 GB DDR5-4800 oder 16 GB DDR4-3200 RAM und höchstens 1 TB SSD in Form eines NVMe- oder SATA-Riegels im Format M.2 2280 verbaut werden können. Da nur Single-Channel-RAM verbaut werden kann, ist bei 16 GB entsprechend Schluss. Ein weiterer Massenspeicher in Form einer 2.5 Zoll SATA-HDD oder SSD ist zudem möglich. Dabei kann die Einbauhöhe jedoch maximal 7 mm betragen, was einige Produkte wieder ausschliesst.

Graphikeinheit

Der Alder Lake-N integriert eine Xe basierende GPU mit bis zu 32 Execution Units (XE), wobei der N97 lediglich 16 davon und beschränkt den Takt auf maximal 1.2 GHz. Die Media Engine Quick Sync von Intel kann AV1 dekodieren.

WLAN und Bluetooth

Der kleine Alder-Lake-N-SoC integriert WLAN 6E und Bluetooth 5.2 Für Peripherie unterstützt der PCH den PCIe-Bus bis Gen3 x9. Allerdings ist das hier nicht der Fall, sondern ein Realtek 8821CE PCIe-Modul, das

Wireless LAN nach IEEE 802.11ac und Bluetooth 4.2 bietet.


NiPoGi GK3 Plus Mini-PC mit Intel N95
NiPoGi GK3 Plus Mini-PC mit Intel N97. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Anschlüsse

Als Anschlüsse bietet der NiPoGi GK3 Plus Mini-PC auf der linken Seite drei USB-A-Anschlüsse sowie den Ein-Aus-Taster. Zwei der USB-Ports sind mit blauen Isolatoren ausgestattet und fähig, USB 3.0 zu bieten. Der schwarze USB-Port ist eine mit USB 2.0 und entsprechend langsamer. Alle USB-Anschlüsse sind hochkant verbaut.

 

Auf der rechten Seite ist ein VGA-Anschluss für analoge Videosignale zu finden. Das ist heutzutage wirklich selten geworden. Die Rückseite birgt den Stromanschluss in Form eines 12 V-Hohlrundsteckers. Daneben ist ein weiterer USB 2.0 Anschluss zu finden, zwei HDMI-Ausgänge, die beide 4K-Auflösung bis 60 Hz unterstützen. Ein Gigbit-Ethernetport im RJ45-Format sowie eine 3.5-mm-Stereoklinken-Headset-Anschluss und ein Kensington-Lock-Slot runden das Sortiment hier ab. Über den Anschlüssen ist mittig ein kleiner schwarzer Hebel zu finden, der den Deckel es NiPoGi GK4 Plus entriegelt, zuvor aber durch das Lösen einer kleinen Kreuzschlitzschraube entsichert werden muss.

 

Die Unterseite zeigt den 90 mm Lüfter sowie vier Gummifüsse. Zudem sind hier zwei Mulden für die Aufhängung des Rechners mittels Schrauben oder eben der mitgelieferten VESA-Halterung vorhanden. Damit kann der 128 x 128 x 52 mm grosse und 381 Gramm leichte MiniPC am Bildschirm befestigt werden.

Die Vorderseite birgt einen Sticker als Typenschild sowie einen 50 mm breiten LED-Streifen, der im eingeschalteten Zustand blau leuchtet. Keine RGB-Spielerei, denn der miniPC ist ja auch nicht fürs Gaming ausgelegt.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Testeindruck

Der NiPoGi GK3 Plus Mini-PC wirkt auf den ersten Blick relativ billig. Das Plastikgehäuse ist nicht das, was man erwarten würde und vergleichsweise dünnwandig. Dafür ist das Gerät auch erstaunlich leicht. Wer den kleinen Windows Rechner sowieso am Bildschirmrücken aufhängt, kann das aber wohl ignorieren.

 

Die Einrichtung funktioniert problemlos und schnell. Das Gerät wird eingesteckt und startet innert weniger Sekunden. Die Windows 11 Home Installation ist augenscheinlich nicht verändert oder mit Bloatware verpfuscht worden. Auch konnten McAffee Stinger, der Windows Virenschutz sowie ClamAV keine Schadsoftware finden. Das ist bei China-PCs ja leider nicht immer der Fall. Schade nur, dass es nicht Windows 11 Pro ist, wie vom Hersteller angegebenen.

 

Klar ist die Leistung des kleinen Rechners im unteren Bereich anzusiedeln. Dennoch kann man mit den vier Kernen durchaus arbeiten. Office, Browser, Youtube – alles läuft passabel und auch parallel ganz gut. Leider ist das WLAN-Modul deutlich schlechter als nötig und auch beim Arbeitsspeicher hat NiPoGi deutlich gespart. Das zeigt sich im Alltag zwar nicht massgeblich, aber hier könnte nochmals etwas Leistung herausgekitzelt werden. Das WLAN-Modul kommt nur selten auf mehr als 360 MBit/s und auch der RAM ist nicht sonderlich fix mit DDR4 2666 MHz, was im AIDA64 gerade mal 6480 MB/s im Memory Copy Modus einbringt.

 

Ebenso beim Massenspeicher. Die günstige SSD bringt zwar 512 GB auf die Waage, aber da sie nur per SATA angebunden ist und so bei 500 MB/s Schreibe- und Lesedurchsatz in CrystalDiskMark maximal anschlägt.

 

Schade, denn auch bei der SSD könnte man mit einer NVMe-Variante nochmals eine etwas bessere Performance liefern. Der Lüfter ist, dank 12 W TDP des Intel N97 meist kaum zu hören und oft wohl gar nicht wirklich an. Der NiPoGi GK3 Plus MiniPC ist somit sehr leise unterwegs. Das Netzteil kann maximal 30 Watt liefern, was vom kleinen PC wohl gar nicht abgerufen wird.

 

Die Graphik ist passabel und auch auf zwei Monitoren mit maximal 4096 x 2304 Pixel gleichzeitig möglich. Mehr als 60 Hz schafft die Intel Xe GPU des SoC jedoch nicht.

Preis und Fazit

Der NiPoGi GK3 Plus ist ein Mini-PC mit Intel N97 SoC, der für 399,- Euro bzw. SFr. UVP angeboten wird, wenn 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher mitgeliefert werden sollen. Amazon hat ihn für 249,- Euro bzw. SFr. gelistet, wobei er derzeit für gerade mal 199 SFr. bzw. SFr. zu kaufen ist.

 

Bis zum 31. Dezember 2024 gibt es den Mini-PC zudem mit dem Rabattcode GAS87UBH nochmals sechs Prozent günstiger für nur 187,06 Euro bzw. SFr. zu kaufen auf Amazon.

 

 

Mit dem GK3 Plus der Marke NiPoGi bekommt man einen kleinen, leisen Mini-PC mit Intel N97 SoC der Alder Lake-N-Reihe. Das ansprechende, kleine und leichte Design, die guten Anschlussmöglichkeiten – gerade der alte VGA-Anschluss – und der geringe Stromverbrauch machen den NiPoGi GK3 Plus zu einem guten Office-Rechner für kleines Geld, der immerhin 16 GB – wenngleich vergleichsweise langsamen – Arbeitsspeicher und 512 GB – auch vergleichsweise langsamen –Massenspeicher mit bringt. Die englischen Sticker indes, dass man beim ersten Start nicht Ethernet sondern WLAN benutzen soll, halte ich für mehr als fragwürdig. Updates sind schliesslich auch sicherheitsrelevant und sollten meist baldmöglichst installiert werden.

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