Review: Fairphone 2 im Test

Dass Mobiltelefone nicht gerade Fair Trade-Auszeichnungen gewinnen, ist hinlänglich bekannt. Neben den Produktionsbedingungen in Fernost sind vor allem die Umstände, unter denen die wertvollen, seltenen Rohstoffe für die einzelnen Komponenten aus der Erdkruste gefördert werden, sehr bedenklich. Frei nach dem Motto “There’s blood in your mobile” werden noch viel zu oft unter widrigsten Umständen die Natur und Arbeiter_innen, in vielen Fällen Kinder, ausgebeutet und zugleich Warlords unterstützt, die vor allem im Kongo die Kontrolle über die Coltan-Minen besitzen. Raus aus dem Handy bekommt man die seltenen Erden dann auch kaum noch oder nur sehr aufwendig, weswegen ein möglichst langanhaltender, nachhaltiger Gebrauch der Geräte eigentlich das Sinnvollste ist, was man derzeit machen kann. Das Fairphone der gleichnamigen niederländischen Firma hat schon bei seinem Erscheinen 2010 für Furore gesorgt und ist vor allem in Deutschland sehr gut verkauft worden. Ja, auch hier gilt: Komplett “Fair Trade” ist es nicht gewesen, aber fairer als alles andere auf dem Markt befindliche – und vor allem transparenter. Mit dem Fairphone 2 kommt nun das lang ersehnte Nachfolgemodell per Crowdfunding auf den Markt und will, im Gegensatz zum Vorgängergerät, das High-End-Segment unter den Smartphones angreifen. Wie es sich schlägt und was es taugt, wollen wir euch in diesem Testbericht zeigen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Lieferumfang und Hardware
Das Fairphone 2 wird in einer Versandverpackung geliefert, in der unter sechs Postkarten ein weisser, abgerundeter Karton mit dem eigentlichen Gerät zu finden ist. Dieser beinhaltet neben mehrsprachigen Kurzanleitungen das Fairphone 2 selbst, den austauschbaren Akku sowie die Rückschale in der gewählten Farbe. Das war’s. Kein Ladegerät, keine Kopfhörer? Richtig. Aus Gründen der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung verzichtet man hier auf die Massenproduktion von Kabeln. Für die meisten Leute, die sich ein Fairphone 2 kaufen, ist dies vermutlich nicht das erste Smartphone und somit ist die Wahrscheinlichkeit, ein funktionierendes micro-USB-Kabel und gegebenenfalls auch noch ein Ladegerät zu besitzen, sehr hoch. Kopfhörer sind ebenfalls schon enorm viele im Umlauf und dass man mit In-Ears oder klassischen Stöpseln, wie sie viele Gerätehersteller noch immer beilegen, wirklich zufrieden sein wird, ist doch eher unwahrscheinlich.
Das Fairphone 2 wiederum ist designtechnisch deutlich an das Vorgängermodell angelehnt. Sowohl der weisse Displayrand, als auch die deutliche Quaderform und der Rahmen um Kamera und LED-Blitz erinnern an das erste Fairphone aus dem Jahre 2010. Unter dem Display ist der dunkelgraue Schriftzug Fairphone zu lesen, über dem Display in der rechten, oberen Ecke ist die Frontkamera und mittig der Lautsprecher untergebracht worden. Rechts findet sich eine dreifarbige Benachrichtigungs-LED hinter dem Glas.
Linksseitig ist eine Lautstärkewippe untergebracht, während rechts der Ein/Aus-Knopf sowie ein dezidierter, programmierbarer Kamerabutton zu finden sind. Die Oberseite beherbergt neben dem 3.5-mm-Stereoklinkenanschluss für Kopfhörer und Headsets ein Mikrofon zur Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen und zum Lautsprechertelefonieren. Die Unterseite hat neben dem mittig platzierten micro-USB-Anschluss das Mikrofon zum Telefonieren zu bieten. Die Rückseite ziert mittig und prominent eingelassen der Fairphone-Schriftzug. Unten links auf der Rückseite ist der Lautsprecher hinter einer kleinen Erhebung, welche auch dafür sorgt, dass der Klang sich entfalten kann. Deckt man diese, zum Beispiel mit dem Finger, ab, ist kaum noch Sound zu vernehmen. Das kann sowohl vor- als auch nachteilhaft sein, je nachdem ob man beabsichtigt, das Gerät auf diese Weise verstummen zu lassen oder nicht. Oben links auf dem Rücken ist, dank des nunmehr zum Gerät gehörenden Bumpercase, die eingelassene Kamera-Blitz-Kombination zu finden.
Unter der Schale befindet sich neben dem herausnehmbaren 2’420 mAh starken Akku ein 5-Pin-Federkontakt, über den neben der reinen Stromversorgung auch ein vollständiger USB-2.0-Anschluss geführt werden kann. Dies ermöglicht zukünftig Hüllen mit Extrafunktionen, beispielsweise Slider-Tastaturen, Qi oder NFC zum Nachrüsten. Oberhalb des Akkus finden sich die zwei SIM-Karten-Slots im Micro-SIM-Format sowie nach rechts gerichtet der micro-SD-Slot. Der Clou am Fairfone 2 jedoch ist und bleibt die einfache Reparaturmöglichkeit. Deswegen sind an der Unterseite zwei blaue Riegel angebracht, die gut und fest einrasten, deren Loslösen aber vollkommen ohne Schrauben einen Tausch der Gorilla-Glas-Display-Backlight-Einheit ermöglichen. Wir haben also nicht nur einen austauschbaren Akku, sondern auch ein austauschbares Display. Dies, so die Überlegung in Amsterdam, da Display und Akku die zwei Komponenten eines Smartphones sind, die am häufigsten kaputt gehen und eine Entsorgung des Geräts zur Folge haben, wenn sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, was somit unnötig wertvolle Ressourcen verschwendet.
Im Inneren des Fairphone 2 schlummert ein Snapdragon 801 von Qualcomm Krait 400 Quad-Core mit 2.26 GHz und 2 GB RAM. Die rückseitige Kamera bietet eine Auflösung von 8 Megapixel, die Frontkamera lediglich 2 MP. Das von Gorilla Glas 3 geschützte IPS-Display mit 5 Zoll Diagonale bietet eine Full-HD-Auflösung mit somit 440.58 ppi. Der interne Speicher ist mit 32 GB eher moderat bemessen, lässt sich aber über eine micro-SD-Karte erweitern. Insgesamt ist das Fairphone 2 143.00 x 73.00 mm gross, 11.00 mm dick und wiegt 168 Gramm. Dual-SIM-LTE, WLAN 802.11 b/g/n/ac auf den Frequenzbändern 2.4 und 5 GHz, Bluetooth 4.0 LE, GPS, A-GPS, Glonass, USB OTG und Sensoren für das Umgebungslicht, Näherung, ein 3-Axen-Kompass, 3D-Beschleunigungssensor und -Gyroscope runden die Ausstattung ab. Kein NFC, kein Qi kabelloses Laden. Vor allem fehlendes NFC wird vielleicht nicht allen gefallen.
Die vom ersten Fairphone schon bekannten Hinweise und Botschaften findet man auch im Fairphone 2: Links steht auf dem Rand des Rück-Covers: DESIGNED TO OPEN. Im Inneren ist die Botschaft und der Dank für den Kauf im Akkufach aufgedruckt sowie darüber der Hinweis auf die Fabrikationscharge: ONE OF THE FIRST 17,418.
Software
Die Software, mit der das Fairphone 2 ausgeliefert wird, ist sehr nahe an Stock Android 5.1 Lollipop, wobei hier viel vom Android Open Source Project, kurz AOSP, zum Einsatz kommt. Das ist von Haus aus nicht mehr Google-frei, denn anders als beim ersten Fairphone werden die Google-Apps und Dienste aus Komfortgründen vorinstalliert ausgeliefert und müssen nur noch konfiguriert werden. Das Google-Betriebssystem mit Onion 1.0 GUI aus dem Land der Windmühlen und Deiche beinhaltet dennoch einige Besonderheiten, die man zusammen mit Kwamecorp entwickelt hat. Diese möchten wir euch kurz vorstellen.
Die Menüführung ist sehr schlicht und flach gehalten, sehr nahe am Material Design. Beispielsweise ist das Einstellen von Uhrzeit und Weckzeiten schön und intuitiv mittels Wahlscheiben zum Antippen gelöst. Das insgesamt sehr aufgeräumte und schlicht gehaltene Interface vermag zu überzeugen. An vielen Stellen bekommt man durch einfache Dreiecke oder andere Schaltflächen auf Wunsch auch mehr Informationen oder Optionen angezeigt.
Edge Swipe
Zuallererst gibt es da Edge Swipe zu erwähnen, eine Funktion, die auf dem Startbildschirmen durch ein Wischen vom rechten Bildschirmrand ein Ad-hoc-Menü öffnet. In diesem können fünf beliebige Apps oder die App-Übersicht hinterlegt werden. Dieses Feature ist vielen vom ersten Fairphone so ähnlich bekannt.
Letzte Kontakte
Dies ist ein bildschirmfüllendes Homescreen-Widget, welches den letzten Kontakt und die vier am häufigsten kontaktierten Personen anzeigt. Nützlich und schick, aber es beschränkt die Häufigkeit auf Telefon und SMS/MMS.
Privacy Impact
Mit Privacy Impact kommt eine zusätzliche Sicherheitsebene auf das Android-Smartphone, nicht nur für Apps aus dem Play Store. Basierend auf Untersuchungen, dass die meisten Android-User_innen die Abfrage beim Installieren von Apps aus dem Google Play Store nicht wirklich lesen und vorschnell bestätigen, ohne die Bedeutung für die eigenen Daten und Privatsphäre abschätzen zu können. Privacy Impact bietet hier eine einfachere Information an, als die zum Teil nicht so leicht zu durchschauenden oder gar nachvollziehbaren Berechtigungs-Profile von Android Apps. In den Stufen Keiner, Gering, Mittel und Hoch gibt das Programm an, wie sehr die App, die man gerade zum ersten Mal öffnen möchte, auf die eigene Privatsphäre einwirken kann. Optisch eindeutig und leicht zu erfassen wird diese Information angezeigt.
Ein Klick auf “Was bedeutet das?” erläutert die Details der angefragten Berechtigungen und wieso Privacy Impact zu dieser Einschätzung gekommen ist. Auch findet sich auf der Ansicht des Programms direkt die Möglichkeit, der App Benachrichtigungen zu erlauben, zu verbieten oder diese in die Prioritätenliste aufzunehmen. Letzteres bedeutet, dass diese Benachrichtigungen auch zugestellt werden, wenn das Fairphone 2 entsprechend stumm geschaltet ist. Zwei grosse Buttons ermöglichen die App zu starten oder zum vorigen Menü zurückzukehren.
App Life Cycle
Ein weiteres Widget und Launcher bieten nicht nur die zuletzt benutzen fünf Apps in einer vertikalen Reihe, sondern auch die fünf meistbenutzten daneben. Die Ansicht mit allen Apps wiederum zeigt die installierten Applikationen in alphabetischer Reihenfolge an und versieht aktualisierte oder neu installierte Apps mit entsprechenden Bannern. Weiter beobachtet das Feature die App-Benutzung (speichert diese Daten aber nur lokal ab) und sortiert Apps, welche länger als einen Monat nicht geöffnet wurden in die Sektion “Inaktive Apps”. So kann man leicht erkennen, welche Programme man vielleicht deinstallieren könnte. Man kann Apps jedoch anheften, so dass sie nie inaktiv gesetzt werden und damit leichter und intuitiver auffindbar bleiben. Auch starten diese schneller und dürfen im Hintergrund ausgeführt werden. Inaktive Apps hingegen bekommen nicht aktiv Updates und können keine Benachrichtigungen platzieren.
Interaktive Uhr
Die interaktive Uhr ist eine Funktion des Sperrbildschirms, die neben Datum, Uhrzeit und Wecker-Icon durch ein einfaches Tippen auf diese drei weitere Statusanzeigen mit sich bringt: Wie lange man sein Fairphone 2 schon besitzt (anhand von aus dem Mainboard ausgelesenen Informationen), bis wann die Akkuladung voraussichtlich noch halten wird und wie lange man schon Ruhe genossen hat. Letzteres erinnert an die Peace of Mind-App vom Fairphone 1, die einen schnellen Zugriff auf einen zeitlich begrenzten Stumm-Modus ermöglichte. Hier jedoch basiert diese Zahl auf der Dauer, die das Phone unangetastet im Nicht-Stören- oder Nur-Wichtige-Benachrichtigungsprofil verbringt. Wird das Fairphone 2 gerade aufgeladen, zeigt die Akku-Ansicht der Uhr auf dem Lockscreen an, wann der Akku voll sein wird.
Auch nett ist die Lade-Animation gelöst, die das Innere des Fairphone 2 zeigt und den Akku, der geladen wird.
Reparierbarkeit
Als erstes Smartphone überhaupt hat das Fairphone 2 von iFixit die Höchstpunktzahl erhalten: Zehn von zehn Punkten, was die Einfachheit der Reparatur angeht. Das liegt vor allem an der modularen Bauweise. Drei Hauptkomponenten, aus denen das Smartphone besteht, können einfach ausgetauscht werden und kosten zwischen 20,- und 35,- Euro bzw. 22.- und 38.- SFr. Einzig das Displaymodul ist mit 85,70 Euro bzw. 95 SFr. etwas teurer, auch weil Displayglas, Ansteuerelektronik, Touch-Display und TFT zusammen verbaut sind. Wenn man bedenkt, dass man dafür das Gerät mit wenigen Schritten und ohne spezifische technische Kenntnisse selbst repariert hat, scheint der Preis durchaus angebracht. Display und Akku sind bereits im Shop des Herstellers zu haben.
Der Clou der modularen Bauweise ist jedoch, dass die einzelnen Komponententräger mittels Federkontakten verbunden und durch herkömmliche Schrauben befestigt sind, so dass sie einfach getauscht werden können. Auch sind entsprechende Schrauben farblich gekennzeichnet und auch für Laien leicht zu finden. Die Federkontakt-Verbindungen sorgen dafür, dass beim Zerlegen keine Flachbandkabel reissen können und kein spezielles Werkzeug nötig ist. Das Displaymodul beispielsweise, was wohl relativ häufig ausgetauscht werden muss, wird sogar nur mittels zweier blauer Schieber an der Unterseite fixiert. Löst man diese Klammern, kann man das Modul einfach herausschieben, denn es wird wie gesagt mittels Federkontaktstiften, sogenannter Pogo-Pins, mit dem Mainboard verbunden. Eine tolle und nachhaltige Sache!
Hierzu passt auch die kleine Anekdote, wie der Gründer von Fairphone überhaupt auf die Idee kam, ein nachhaltiges, einfach zu reparierendes Gerät zu bauen: Die Playstation seines Kindes war kaputt gegangen und er konnte sie nicht selbst reparieren. Aus dem Problem wurde die Idee, ein Massenprodukt herzustellen, das in Puncto Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung bestehen kann. Dass es am Ende ein Smartphone wurde, das nach einer Machbarkeitsstudie dann sogar in den Verkauf gelangte, ist also beinahe schon ein Zufall.
Auch die einzelnen Module, vielleicht abgesehen vom Displaymodul, sind so aufgebaut, dass die Teile darin recht einfach ausgetauscht werden können. Das mitgelieferte und vorgesehene Bumper-Case mit Kunststoffrücken und Gummiumrandung ist in mehreren Farbvarianten zu haben: Transparent, schwarz-transparent, blau-transparent, mattschwarz und matt-blau.

Benutzung
Das Fairphone 2 ist kein richtiges Fliegengewicht und durch seine Bauweise nicht gerade dünn. Aber es ist mit 168 Gramm durchaus vergleichbar mit aktuellen Flaggschiffen und nicht wirklich schwer. Die Ausmasse des Geräts machen es aber leicht, das Smartphone in der Hosentasche zu tragen. Der Schwerpunkt ist gut gewählt und das Phone liegt gut in der Hand. Ist das Backcover/Bumpercase einmal angebracht, sitzt es sehr gut und schützt auch das Display toll, da es über dieses leicht hinaus ragt. Der Gummirand ist relativ schwergängig und erfordert etwas Geduld, um die Rückseite des Fairphone 2 abzunehmen oder anzubringen, man benötigt die Unterstützung der Fingernägel. Doch das hat auch sein Gutes: Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe sind kein Problem für das Handy aus Holland – wir haben das schon auf der IFA 2015 in Berlin selbst ausprobiert und waren mehr als positiv vom Ausgang überrascht und konnten beim Wurf-Testen erfolgreich eine Horde Technikfans schockieren.
Die Software macht es leicht, sich zurecht zu finden und das Smartphone zu benutzen – wenngleich auch noch ein paar lästige Bugs zu bemerken sind. Beispielsweise ist es nicht möglich, schadfrei das Feature Privacy Impact zu deaktivieren. Tut man dies, starten manche Apps, die beispielsweise die Erlaubnis für Benachrichtigungen beim Start abfragen, einfach nicht mehr. Die AOSP-Tastatur wiederum kann, auch wenn die Funktion eigentlich vorhanden ist und auch angezeigt wird, nicht per Swype-Gesten benutzt werden. Auch gibt es Probleme mit den Status-Icons, wie etwa dem Ausrufungszeichen beim WLAN-Icon, was oftmals fälschlich eine fehlende Internetanbindung anzeigt. Sehr ärgerlich, aber diese Bugs sind schon bekannt und werden hoffentlich bald per Update behoben.
Das simpel gehaltene und angenehm unaufgeregt gestaltete Interface vermag zu überzeugen. Die meisten Funktionen erreicht man schnell und einfach, ohne viel Schnickschnack und oftmals ist, wie im Launcher etwa, ein kleines Dreieck zum Aufklappen von mehr Optionen oder Informationen zu finden, so dass man auf Wunsch auch diese zur Verfügung hat.
Kommen wir zur Leistung: Die Hardware ist, mit ein paar Abstrichen, obere Mittelklasse bis High-End, jedoch zwei Jahre alt. 2014 wäre das Gerät ein “top shot” gewesen, aber auch heute leistet es durchaus seinen Dienst sehr gut, aber nicht herausragend. Ruckler sind jedoch nicht zu beobachten und die allermeisten Apps laufen einwandfrei.
Die Dual-SIM-Slots sind eine tolle Sache und die Funktion ist sauber implementiert. Auch schön ist zu sehen, dass man die Multiuser-Funktionalität des nicht mehr ganz aktuellen Android 5.1 Lollipop aktiviert hat, so dass man mehrere Profile auf einem Handy anlegen kann, die unterschiedliche Apps, Accounts und Funktionen benutzen können. Im alltäglichen Gebrauch, mit ein paar Push-Emailaccounts, Messengern, Apps und durchschnittlicher Benutzung hält das Fairphone 2 gut 18 bis 20 Stunden durch – ein akzeptabler Wert. An die Privacy Impact-Abfrage hat man sich schnell gewöhnt und irgendwie ist sie auch ganz nützlich.
Fazit
Ein tolles Smartphone – vor allem, was die Herstellungs-, Arbeits und Förderbedingungen der meisten Bestandteile des Geräts angeht. Fairphone ist es als erster Smartphonehersteller überhaupt möglich, zertifiziertes Gold für die Produktion zu verwenden. Es ist sicherlich ein Smartphone für’s gute Gewissen. Der vom Hersteller detailliert aufgeschlüsselte Preis mit viel Nachhaltigkeit und Reinvestitionen, immerhin 529,38 Euro bzw. 586.- SFr., bewegt sich sehr nahe an dem aktueller High-End-Boliden, ohne deren technischen Raffinessen, Design- oder Leistungsmerkmale viel entgegensetzen zu können. Es fehlen leider auch sowohl NFC, als auch kabelloses Laden beispielsweise mittels Qi, weil man bei Faiphone zum Zeitpunkt der Entwicklung der Meinung war, diese Features wären nicht weit verbreitet genug, beziehungsweise ein einheitlicher Standard würde fehlen. Schade, aber nachvollziehbar. Hätte nur der Prozess nicht so lange gedauert, wäre das Gerät sicherlich auf einem aktuelleren Stand.
Warum jedoch an den Kameras so sehr gespart wurde, ist unersichtlich. Die Kameras sind beide nicht gut. Das muss man hier so deutlich formulieren. Die rückseitige Kamera könnte mit 8 MP durchaus noch genügen, der Sensor scheint aber nicht zu leisten, was er verspricht und auf vielen homogenen Flächen ist ein unnötiges, störendes Rauschen zu erkennen. Zum Glück haben die Bilder keinen Rotstich, wie es beim Vorgängermodell öfter zu bemerken war. Die Frontkamera ist auch nicht gut und auch für kurze Videotelefonie oder gar Selfies im Vergleich heutzutage eher ungeeignet.
Es bleibt jedoch die berechtigte Hoffnung, dass die Komponenten nachgeliefert bzw. ersetzt werden können und man so beispielsweise in naher Zukunft ein NFC-Backcover oder eine bessere Kamera, vielleicht auch von Drittanbietern, kaufen und einfach selbst verbauen könnte. Damit würde das Fairphone 2 sicherlich nochmals an Attraktivität gewinnen.
Die Software auf dem Gerät selbst ist gut. Daran lässt sich nichts mäkeln. Ein paar Bugs, die nicht sein sollten, aber noch verzeihlich erscheinen und hoffentlich bald behoben werden, trüben da den Gesamteindruck kaum. Die einzigartigen Features und die gut durchdachte und unaufgeregt gestaltete Software wirken durchwegs durchdacht, wenngleich nicht ersichtlich ist, warum etwa Edge Swipe nur auf der Startseite benutzt werden kann und nicht systemweit verfügbar ist. Apropos Software: Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch Sailfish OS offiziell als installierbarer Download für das Fairphone 2 kommen und so ein alternatives Betriebssystem benutzt werden können. Spannende Sache und bei uns im Forum freut man sich natürlich auch drauf.
Kurzum
Das Fairphone 2 ist ein Phone für Überzeugte, denen nicht das technische absolut Letztmögliche am Herzen liegt, sondern auch, beziehungsweise mehr noch, was bei der Produktion desselbigen geschieht und wie lange man das Gerät behalten, reparieren und nachhaltig nutzen kann. Ein unaufgeregt gestaltetes, so nachhaltig und fair wie möglich produziertes Smartphone. Dieses bekommt man mit dem Fairphone 2 durchaus und wir sind alles in allem begeistert von der eigentlichen Idee dahinter sowie ebenfalls vom Gerät selber.
na ja ein weiters Phone und nichts anderes. Zudem sieht das Teil einfach nur ********* aus.
nein, eben nicht. Und über das Aussehen kann man ja nicht streiten. Dem einen gefällt es, dem anderen eben nicht. Wichtiger ist, was drinn steckt, und darüber macht sich kein anderer Hersteller Gedanken
eben doch, kunststoff ist und bleibt kunststoff. metall ist und bleibt metall.
eben nicht
Gäb’s das Ding mit Windows, wär’s mein nächstes Smartphone!