BlackShark V2 Pro 2023 im Test: Razer bügelt nahezu alle Schwächen aus!

Das Razer BlackShark V2 Pro hatte mich in 2020 bereits unheimlich begeistert! Richtig guter Sound und Kompatibilität sorgten für ein überwiegend positives Fazit. Allerdings waren mit microUSB und fehlender, übertragbarer Konfigurationen für die Konsole aber auch einige gravierendere Schwächen an Bord. Das neue BlackShark V2 Pro für 2023 sieht zwar identisch zum Vorgänger aus, innen drin ist aber alles neu. Klappt jetzt der Sprung an die Spitze?
Inhaltsverzeichnis
Altbekanntes Design liefert einen der besten Tragekomfort für viele Köpfe!
Interessant ist, das Razer an der Optik des neuen BlackShark V2 Pro für 2023 nicht wirklich etwas geändert hat. Oben haben wir den Metallverstärkten Bügel mit ordentlich viel Textilpolsterung. Die Lautsprecher sind wieder in ihrer typischen Pilotenaufhängung zu finden, die jeweils an zwei Metallstreben hängen. Diese lassen sich stufenlos ausfahren und die für euren Kopf entsprechende Position bringen. Auch hier setzt Razer wieder auf Textil bei der Ohrpolsterung. Insgesamt besteht ein Grossteil der Aufhängung und der Gelenke wieder aus Kunststoff. Einen Langzeittest für die Haltbarkeit dieser Komponenten konnte ich allerdings weder beim Vorgänger, noch beim hier getesteten Nachfolger durchführen.
Insgesamt setzt Razer nämlich viel auf Kunststoff, was das Design seiner Kopfhörer hier betrifft. Die Aussenseite ist Matt und durchaus Fingerfett-anfällig. Das sieht nach einiger Zeit der Nutzung etwas unschön aus, aber nichts was ein Mikrofasertuch nicht regeln könnte. Zudem findet ihr an der linken Ohrmuschel das bekannte und markante Drehrad für die Lautstärke. Ein zusätzlicher Knopf schaltet nun durch vorkonfigurierte Soundprofile des Headsets. Zudem gibt es einen Multifunktions-Button, der auf dem Handy die Steuerung von Musik, Anrufen und mehr übernehmen kann.
Bilder: PocketPC.ch / Laser
Die Verarbeitung zeigt sich beim Razer BlackShark V2 Pro 2023 im Test auf wirklich sehr hohem Niveau! Nichts knarzt, alles sitzt sehr gut beieinander und beunruhigendes Wackeln von Teilen konnte ich auch nicht feststellen. Besonders stark ist aber wieder einmal der unheimlich hohe Tragekomfort. Der Anpressdruck ist zumindest für meine Birne sehr angenehm und fest genug, damit schnellere Kopfbewegungen kein Problem darstellen. Die Polster sind unheimlich gut gefüttert und der Memoryschaum ist vor allem an den Ohrpolstern sehr soft. Das Razer BlackShark V2 Pro 2023 ist im Test schon auf dem Komfort-Niveau des Corsair HS80 und letzteres ist so ziemlich das bequemste Gaming-Headset, das ich je testen durfte.
Razer BlackShark V2 Pro 2023 mit enorm viel Technik im Gehäuse
Während das Vorgängermodell aus 2020 mit microUSB eher rückständig wirkte, sieht es nun endlich im Nachfolger komplett anders aus. Neben USB-C unterstützt das neue BlackShark V2 Pro sogar eine parallele Bluetoothverbindung mit dem Smartphone per Bluetooth 5.2. So könnt ihr während des Zockens noch Gespräche annehmen oder über das Telefon in einem Discord-Channel sprechen, sofern ihr auf der PlayStation keinen Partychat am laufen habt. Viele Headsets der Preisklassen über 200 Euro/Schweizer Franken bieten mittlerweile Bluetooth von Haus aus zusätzlich an. So auch beispielsweise das Astro A30 Wireless und ist ein sehr willkommenes Feature.
Technik des BlackShark V2 Pro 2023 im Kurzüberblick
- Treiber: 50 mm Titanium Triforce
- Frequenzbereich: 12 – 28000 Hz
- Impedanz: 32 Ohm
- Sensitivität: 100 dB SPL / mW @ 1 kHz (HATS)
- Konnektivität: Kabellos per USB-A-Dongle (2.4 GHz) und Bluetooth 5.2
- Akkulaufzeit: laut Hersteller bis zu 70 Stunden
Die Lautsprecher sind die von Razer verwendeten Titanium-Treiber. sind 50 Millimeter gross und haben ein sehr identisches Soundprofil zum Vorgänger, aber dazu später mehr. Der Akku ist zudem enorm angewachsen und verspricht laut Hersteller bis zu 70 Stunden (!) Laufzeit. Im Lieferumfang finden sich USB-C-Kabel, der USB-A Dongle für PC, PlayStation und Nintendo Switch, sowie das neue Mikrofon des Headsets, dass sich im Vergleich zum Headset selbst dann doch optisch sehr stark verändert hat.

Kompatibel ist das Headset übrigens mit der PlayStation 5, der Nintendo Switch und dem Windows-Betriebssystem. Auch auf macOS lässt sich der Kopfhörer mit entsprechendem Adapter oder einem separaten Dock mit USB-A-Anschluss nutzen. Lediglich an der Xbox kann das Headset nicht angeschlossen werden, da Microsoft ein eigens entwickeltes Protokoll nutzt. Somit ist das neue BlackShark V2 Pro mit folgenden Systemen kompatibel:
- PlayStation 4 und PlayStation 5 per USB-A-Dongle
- Nintendo Switch per Bluetooth 5.2 und USB-A-Dongle
- Windows–PC per USB-A-Dongle
- macOS per Bluetooth 5.2 und USB-A-Dongle
- iPhones und iPads per Bluetooth 5.2
- Android-Handys per Bluetooth 5.2
So klingt das neue Razer BlackShark V2 Pro 2023 im Test
Erst einmal gleich vorweg: Das Headset ist extra für den E-Sport konzipiert, wo viel Wert auf Höhen und Mitten gelegt wird um wichtige Geräusche wie Schritte oder das Nachladen von Wassen entsprechen besser wahrnehmen zu können. Das Soundprofil erinnert stark an den Vorgänger und ist auch sehr ähnlich ausgeprägt. Für Razer eher sehr untypisch, ist der im ersten Moment fehlende, übertrieben wirkende Bass. Dieser rückt im neuen BlackShark V2 Pro 2023 dann doch deutlich in den Hintergrund und gibt euch eher dezent die Schelle auf die Ohren. Er ist aber dennoch da und sehr präsent.
Das liegt aber vor allem auch daran, dass das Soundprofil des Gaming-Headsets minimal auf der “warmen” Seite der Klänge liegt. Dieses seicht warme Klangbild vermittelt dennoch ein Gefühl von ordentlicher Tiefe, nicht nur bei der Ortung von Gegnern, sondern auch beim moderaten Tiefton. Die Ortung läuft übrigens überraschend gut und ist wirklich gelungen. Überraschend ist hier vor allem die sehr hohe Detailstufe, die das Razer BlackShark V2 Pro 2023 im Test erreicht. Zwar reicht diese definitiv nicht an das Master & Dynamic MG20 heran (der Preisunterschied beträgt aber auch fast 300 Euro/SFr !!), doch liefert das Razer-Headset besser ab als fast jeder andere Gaming-Kopfhörer der Preisklasse.
Während mir der Sound des Astro A30 Wireless von Logitech noch für 250 Euro/SFr mehr als zusagte, wischt der Konkurrent aus dem Hause Razer akustisch schon den Boden mit dem Astro-Modell auf! Der Unterschied ist hier nicht gerade klein, vor allem was Detailreichtum, Ortung und die offenere Klangbühne betrifft. Auch wenn der Bass nicht so pompös erscheint, setzt er Explosionen und Grollen in Spielen ordentlich in Szene, ohne die anderen Klangebenen zu zerfetzen. Für manch einen kann dieses aber dennoch zuwenig sein. Für mich persönlich ist der Klang super abgestimmt und ich favorisiere nun einmal etwas weniger, aber dafür präzisen und auf den Punkt gebrachten Bass.

Klangprofile ändern, speichern und alles per Razer Synapse
Zudem bietet Razer mehrere Klangprofile an. Gaming, Music, Movie und Custom schallt es aus den Ohrmuscheln per Ansage, wenn ihr den Profil-Knopf an der rechten Ohrmuschel drückt. Gaming nimmt den Bass noch weiter raus und boostet Höhen und Mitten stärker. Music holt mehr Bass und Tiefton nach oben und Movie ist eher abgestimmt auf Hoch- und Tieftöne. Mit Custom habt ihr aber ein eigenes Profil, dass am Anfang die reinen Treiber-Standardeinstellungen nutzt. Diese sind vor allem für PlayStation und Nintendo Switch hervorragend geeignet! Ohne zusätzliches Sound-Tuning gefallen mit die BlackShark-Kopfhörer einfach am besten.
Reicht euch das nicht, könnt ihr über Razer Synapse ein komplett eigenes Soundprofil erstellen. Dieses wird sogar auf dem Headset gespeichert, was beim Vorgänger nicht funktionierte. Dieses ist dann besagtes Custom-Profil, dass ihr nur noch über den Knopf auswählen müsst. So könnt ihr die Einstellungen mit auf die Konsole nehmen und fast das volle Potenzial des Razer BlackShark V2 Pro 2023 auf der PlayStation oder der Nintendo Switch nutzen. Das war auch ehrlich gesagt überfällig!
Trotz Bluetooth-Verbindung am Handy gibt es aber keine Razer-App, die die neuen BlackShark-Kopfhörer unterstützen. Firmware-Updates und Einstellungen müsst ihr zwingend an einem Windows-Rechner vornehmen. Das ist weiterhin enttäuschend, denn den macOS-Support hat Razer vor ein paar Jahren mit Synapse 2 eingestellt und somit gibt es für macOS keine Software mehr, die das Headset unterstützen. Hier wären eine iOS- und Android-App eine perfekte Ergänzung, um diese Lücke zu schliessen. Schliesslich haben die meisten von uns entweder ein Android- oder iOS-Handy. Synapse 3 gibt es nämlich aktuell nur für Windows 10 und Windows 11.

Mikrofon gehört zu den Besten auf dem Markt! – Corsair HS80 bleibt aber besser
Während das Mikrofon im Vorgänger einigermassen gut war, aber keine Berge versetzen konnte, so macht Razer im neuen BlackShark V2 Pro 2023 einen gewaltigen Schritt nach vorne! Es hat zwar nicht die Qualität eines Corsair HS80, welches wir vor längerer Zeit schon im Test hatten, aber Razer kommt ziemlich nahe heran. Die Stimme ist sehr verständlich und klar und das alles fast schon ohne störende Kompression oder dem Weglassen von Frequenzen. Ihr könnt übrigens das Mikrofon in Razer Synapse 3 weiter euren Bedürfnissen anpassen und entsprechende Soundprofile erstellen. Ähnlich wie man es von der recht guten Logitech G Hub Software kennt.
Allerdings lässt sich bei mir das Mikrofon nicht so richtig vor den Mund biegen, sondern lediglich nur schräg darunter, was aber auch der Konstruktion und dem abnehmbaren Arm geschuldet ist. Schlimm ist das aber nicht. Der mitgelieferte Pop-Schutz ist recht gross und ist daher aus den Augenwinkeln zu sehen, stört aber nach wenigen Minuten nicht mehr.
Endlich hat Razer hier eine Stimmqualität abgeliefert, die es mit der von Corsair aufnehmen kann, allerdings noch nicht übertrifft. Braucht es aber auch gar nicht, denn das Mic ist wirklich gelungen und klingt durchaus fantastisch. Ich war in all meinen Partychats sowie Discord-Channel sehr verständlich und auch die Gegenseite war häufig von der Qualität des Mikros beeindruckt.

Richtig gute Akkulaufzeit und endlich schnelles Laden über USB-C
Der Vorgänger kam noch mit microUSB und war eines der grössten Kritikpunkte in unserem Test. Das war selbst für das Jahr 2020 und für ein 200 Euro/SFr. Headset einfach viel zu rückständig. Die Akkulaufzeit war zwar mit knapp 20 Stunden “ok”, aber auch nicht weltbewegend und microUSB lädt alles andere als schnell. Hier hat Razer nun den grössten Kritikpunkt komplett ausgemerzt und bietet endlich auch USB-C in seinem Flaggschiff-Headset an – inkl. schnelles Aufladen!
Noch Beeindruckender ist allerdings die Akkulaufzeit. Der Hersteller gibt unter optimalen Bedingungen bis zu 70 Stunden an. Das erreichte ich im Test allerdings nicht. Nach circa 63 Stunden war Schluss. Diese Laufzeit verkürzt sich übrigens noch einmal, wenn das Razer BlackShark V2 Pro 2023 noch mit dem Smartphone per Bluetooth gekoppelt ist. Allerdings kann ich mit dem Razer-Headset ohne Probleme fast eine ganze Woche zocken ohne es aufladen zu müssen! Das ist derart angenehm, dass es mehr als zu vernachlässigen ist!

Fazit: Razer BlackShark V2 Pro ist eines der besten Gaming-Headsets
Razer haut hier aber auch ein Pfund aufs Tablett! Das Razer BlackShark V2 Pro ist nicht nur klanglich auf sehr hohem Niveau, sondern merzt auch noch alle mir bekannten Schwächen des Vorgängers aus. Damals resümierte ich, dass der Vorgänger das perfekte Headset für mich wäre, wenn es die besagten Kritikpunkte nicht gehabt hätte. Nun stehe ich vor dem BlackShark V2 Pro 2023, das mit Bluetooth 5.2 Verbindung, USB-C und einem richtig guten Mikrofon ausgestattet ist und bin mir tatsächlich immer noch nicht komplett sicher, ob es nun das beste Gaming-Headset für PlayStation 5 und Co. darstellt.
Allerdings fällt mir auch gerade nicht ein, welches Headset um die 200 Euro/SFr. dem BlackShark V2 Pro 2023 im Test gefährlich werden kann? Das Astro A30 Wireless kommt vom Sound her nicht komplett heran und hat ein eher durchschnittliches Mikrofon. Auch die Laufleistung ist schwächer. Dafür kann das Astor A30 komplett per App gesteuert, aktualisiert und bedient werden. Das Razer-Headset braucht die Synapse-Software zwingend für Firmware-Updates und das Konfigurieren des Headsets. macOS-Support fehlt komplett und ein Einstellen per App am Handy geht überhaupt nicht. Das ist Schade und hätte dem Razer BlackShark V2 Pro 2023 durchaus die Krone im Test aufgesetzt.
Dennoch! Ich halte das Razer BlackShark V2 Pro 2023 aktuell für das beste Gaming-Headset in der Preisklasse rund um die 200-Zähler-Marke! Mehr Komfort auf dem Kopf, inkl. richtig gutem Sound und Einstellungsmöglichkeiten gibt es sonst kaum irgendwo. Das Soundprofil ist exzellent, wenn auch für einige wohl etwas zu bassarm, was aber in meinen Augen eher ein Vorteil ist. Denn der Tiefton ist klar zu vernehmen und hebt sich dennoch differenziert ab. Die Ortung sowohl am PC als auch an der PlayStation durch 3D-Audio ist hervorragend und der Klang immer präzise und detailreich! Die Positionierung des Headsets ist aber klar: E-Sport ist die Kernkompetenz, doch werden auch viele andere Spielerinnen und Spieler mehr als nur zufrieden sein. Von uns gibt es eine (fast!) uneingeschränkte Empfehlung.
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