Nacon Daija PS5 im Test: Der beste Arcade Stick auf dem Markt! – Nischenprodukt

Geht es um Arcade Sticks, trifft man bei mir einen nostalgischen Nerv. In den 90ern gab es durchaus noch die Spielhallenautomaten, die mich Kind faszinierten. Soul Calibur, Tekken und Street Fighter sowie Double Dragon oder Games wie R-Type dominierten nicht nur die Spielhallen. Die Neuauflage des Nacon Daija soll die Profis der Arcade-Klasse bedienen und macht dabei enorm viel richtig! Ich durfte das gute Stück ausprobieren und bin begeistert.
Inhaltsverzeichnis
Unglaublich robustes und schweres Design, hochwertig verarbeitet
Es sticht vor allem die enorm gute Verarbeitung des Nacon Daija im Test heraus. Er besteht natürlich zum grössten Teil aus Plastik, ist allerdings unheimlich massiv und schwer, was auch an der Verkleidung im Inneren liegt. Er ist enorm gross und ihr könnt eure Handgelenke auf dem texturierten Teil des Fight Sticks ablegen. Die raue Ablage sorgt dafür dass ihr weniger schwitz und einen sicheren Halt habt, wenn es einmal richtig heftig zur Sache gehen sollte. Übrigens verbaut Nacon unten drunter eine gut eingefasste und stabile gummierte Unterlage, die den Arcade Stick gut auf dem Untergrund hält.
Beeindrucken kann die gesamte Konstrukt von der kleinsten Schraube, bis hin zu den zugegebenermassen kaum vorhandenen Spaltmassen, was bei einem derart grossen Gerät schon interessant ist. Schon lange bin ich nicht mehr so akribisch prüfend über die Oberflächen gegangen, um nicht doch etwas zu finden was mich stört: Nichts! Auch das ungeliebte, proprietäre Kabel des Vorgängers ist nicht mehr fest am Daija angebracht, sondern durch ein tauschbares USB-C-Kabel ersetzt worden.
Mit einem kurzen Handgriff könnt ihr über die Taster an den Seiten übrigens das Gehäuse aufklappen und bekommt Sicht auf den Innenraum. Der Nacon Daija ist komplett selbst modifizierter. Ihr könnt die Knöpfe austauschen, den Stick, ein Schraubendrehen liegt im Inneren verstaut dafür bereit und eine Beschriftung der Kabel zu den Knöpfen hilft beim demontieren und daran basteln. Es ist ein absolutes Profi-Gerät und auf alle Eventualitäten eingestellt. Selbst die obere “Faceplate” lässt sich herausnehmen und durch zwei weitere austauschen. Eine davon ist komplett weiss und kann nach eurem persönlichen Geschmack bemalt, beklebt oder sonst was werden. Hab mich aber zurückgehalten Nacon dort einen Smiley drauf zu malen.
Bilder: PocketPC.ch / Laser
Anordnung und Qualität der Buttons sowie Ergonomie nahezu perfekt
Entwickelt wurde der Nacon Daija übrigens mit den besten Spielerinnen und Spielern der Branche. Unter anderem hatte keine geringere als Avec Kayane selbst, eine der besten Fighting Games Spezialistinnen unserer Zeit, ihre Finger im Spiel. Die Ergonomie ist überraschend alltagstauglich, vor allem auch für unterschiedlich grosse Hände. Knöpfe und Stick sind über die Ablage hervorragend zu erreichen und die wichtigsten Buttons sind oben auf dem Oberdeck angelegt. Neben den bekannten Firebuttons der PS5 sind das auch L1, L2, R1 und R2. Die Knöpfe für L3 und R3 sind an der Seite des Kastens platziert, zusammen mit einem kleinen Touchpad-Knopf-Fläche. Oben findet sich übrigens noch der bekannte PS-Button.
Der Fight Stick gehört zu den aktuell besten, die ich bislang ausprobieren dürfte. Der Anschlag ist knackig, aber soft am Ende, was durch ein minimales “klick” finalisiert wird. Schnelle Manöver sind kein Problem für den Nacon Daija im Test, dank der Gummierung unten hält er einfach allem Stand und das hohe Gewicht hilft ebenfalls. Angenehm ist übrigens auch die leicht höhere Position mit der die Handgelenke aufliegen. Das ist bei vielen Fight Sticks so, doch es ist durchaus erwähnenswert.
Die Feuerknöpfe lösen übrigens zu einem guten Zeitpunkt des Drucks aus. Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein ähnliches, befriedigendes Klicken, wie beim Arcade Stick selbst. Es muss nicht einmal den Widerstand beeinflussen, aber das ist wirklich nur meckern auf sehr hohem Niveau. Richtig gestört hat es definitiv nicht.
Video: Nacon
Nutzbar für PS4, PS5 und am PC – sogar macOS wird unterstützt
Der Controller ist als PlayStation-Edition gekennzeichnet und es gibt auch keine Xbox-Symbole auf dem Modell. Für Microsofts-Konsole gibt es ein eigenes Modell. Schade eigentlich, denn der Konkurrenz-Hersteller MadCats bietet mit dem EGO ein einziges Modell für alle Plattformen an. Allerdings das nur am Rande einmal erwähnt.
Da sich der Fight Stick als PlayStation-Controller ausgibt, ist er auch mit allem kompatibel, wo ihr beispielsweise auch einen PS5-Controller anschliessen könnten. So war er an meiner PS4 nutzbar, meiner PS5 und auch am Gaming-PC. Alles ging ohne Probleme. Auch das Anschliessen am MacBook Pro hat funktioniert! Dieses unterstützt nämlich nativ Xbox und PlayStation-Gamepads und daher gab es auch hier keine Probleme.
Übrigens findet ihr auf Apple Arcade wirklich viele entsprechende Spiele, die für einen Arcade Stick Sinn machen. Vor allem Side-Scrolling-Shooter machen hier enorm viel Spass. Auf der PlayStation habe ich den Controller mit R-Type sowie am PC mit Double Dragon ausprobiert. Es ist schon wirklich ein ziemlich starkes Gefühl. Das Spielgefühl ist schon etwas ganz Besonderes und die enorm hohe Qualität des Controllers macht viel aus.

Nischenprodukt mit maximalem Mehrwert
Wenn man das alles so liest, dann könnte es durchaus die Erfüllung der Controller sein, aber das ist es natürlich nicht. Fight Sticks oder auch Arcade Sticks sind vor allem für bestimmte Zielgruppen gedacht. Die Meisten werden mit dieser Art von Eingabegerät nicht glücklich. Auch ist die Anzahl an Genres, die sich richtig gut mit dem Teil spielen lassen, eher sehr begrenzt. Professionelle Arcade-Spielerinnen und -Spieler profitieren von sehr gut gebauten Fight Sticks, allerdings enorm. Auch kann der Nostalgiefaktor eine grosse Rolle spielen, wie ihr an meiner Begeisterungen wohl auch schon festgestellt habt.
In diesen Zielgruppen ist der Fight Stick von Nacon allerdings die Erfüllung schlechthin. Ich wünschte mir auch häufig, dass diese Art von Hingabe zu Controllern auch mal bei den normalen Eingabegräten eine Rolle spielen würde. Selten war ich so überzeugt von einem Produkt.

Fazit: Der beste Arcade Stick auf dem Markt, mit leichten Einschränkungen
Der Nacon Daija ist in seiner Liga nahe an der Perfektion. Zu verdanken hat er es aber seiner enorm hohen Verarbeitungsqualität und der wirklich sehr hohen Anpassbarkeit. Ihr könnt im Endeffekt alles mit dem Ding machen und es an eure Bedürfnisse anpassen. Egal ob ihr den Kasten zerlegen müsst, Buttons austauschen oder einfach nur die Faceplates tauscht, um dem Ganzen ein individuelles Design zu geben.
Die Eingabe-Schalter sind absolut Top-Notch, vor allem der Fight Stick selber ist schon nahezu perfekt implementiert. Die Buttons geben mir minimal zu wenig Feedback, ist aber Jammern auf sehr hohem Niveau, denn ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt. Im Inneren sorgt die sehr gut beschriftete Verkabelung dafür, dass ihr Modding ohne Komplikationen betreiben könnt. Werkzeug und einen zusätzlichen Stick gibt es ebenfalls im Inneren zu finden.
Nach dem Test des Nacon Daija muss ich tatsächlich sagen, dass es sich hier um den aktuell besten Arcade Stick ist, der mir bislang unter die Finger kam. Man merkt tatsächlich, dass es sich hierbei um ein Gerät für den Einsatz im professionellen Segment handelt. Schliesslich ist er auch mit Profis zusammen entwickelt worden. Das schlägt sich aber auch im Preis nieder, denn der Daija hat in der aktuellen Version eine UVP von rund 280 Euro bzw. Schweizer Franken. Seid ihr also auf der Suche nach einem richtig guten Fight Stick für euer Setup, ist der Nacon Daija derzeit die richtige Wahl.
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