So. 01. Juni 2014 um 20:53

GPS Radarwarner POI Pilot im Test

von Adrian Suess 0 Kommentare
Lesedauer: < 1 Minute

Kürzlich haben wir eine Review über die Blitzer-App POIbase für Windows Phone veröffentlicht. Mit demselben POI bestückt gibt es auch ein Gerät zu kaufen. Nun stellt sich die Frage, was eignet sich besser: Eine App für’s Smartphone oder ein eigenes Gerät im Fahrzeug? Nachfolgender Erfahrungsbericht soll Aufschluss geben.

 

Einleitung – Anwendungsbereich

Schnelles Autofahren wird heute hart bestraft und das ist, zumindest an den meisten Standorten, auch gut so. Nicht nur, aber gerade in der Schweiz wechseln die Geschwindigkeitstafeln auf Autobahnen öfter und schneller, als man reagieren kann. Sprich: Man fährt die Route Italien-Deutschland den Gotthard runter und auf eine Tempo-120-Zone folgt plötzlich ein Tempo-80-Limit (den Grund dafür muss man übrigens nicht immer verstehen). Nun wird einem in der Fahrschule beigebracht, ökologisch zu fahren, also nicht abrupt oder grundlos zu bremsen und möglichst auszurollen. An genannter Stelle würde dieses Vorgehen jedoch ein Vermögen und Gerichtsverfahren kosten, denn bergab innerhalb von kurzer Distanz (ab Sicht der Tafel versteht sich) soviel Geschwindigkeit ohne massives Bremsen zu reduzieren, ist unmöglich. Und das wissen scheinbar auch diejenigen, die ihren Blechkasten keine 100 Meter nach der Tempoanzeige fix positionieren. Ohne hier weiter politisch zu werden oder Tempoüberschreitungen gutzuheissen, denn es kennen wohl die meisten und es trifft meist Personen, die im Signaltafel-Urwald nicht jede Sekunde auf alle möglichen und unmöglichen Tafeln achten, sondern mehr auf den Verkehr – oder ok, ich gebe es zu, manchmal auch dem kleinen Nils vom Radio zuhören, ist dies oft ärgerlich und kann richtig teuer werden.

Hier hilft der Radarwarner POI Pilot. Das kleine GPS Gerät warnt frühzeitig vor solchen Radarfallen.

 

Produkt und Points of Interests

Wie der Zusatz im Titel schon verrät, funktioniert das Gerät ausschliesslich über GPS. Über den aktuellen Standort und die im Gerät gespeicherten Positionen gibt das Gerät bei nahenden Blitzern ein Warnsignal aus. Übrigens ist hier lediglich die Rede von Radar– bzw. Blitzerwarner. Das ist aber falsch: Das Gerät kann mit unzähligen POIs versehen werden. Folgende stehen zur Verfügung:

  • Strassen und Naturgefahren
  • Tankstellen
  • Medizinische Versorgung
  • Essen/Trinken, Hotels
  • Freizeit, Outdoor und Natur
  • Shopping, Dienstleistungen
  • Städte und Reiseführer
  • Öffentliche Einrichtungen
  • Giftköder
  • Flusspegelstände
  • Diverse

 

Die POIs und Blitzerdaten werden über den PC auf das Gerät geladen. So verbindet man das Gerät mit dem PC und wählt die gewünschten Kategorien aus. Es werden folgende vier Produkte bei POIBase angeboten, welche unterschiedliche POIs der Länder beinhalten:

  1. POI Pilot 3000 (D/AT/CH) EUR 49.90
  2. POI Pilot 5000+ (D(AT/CH) EUR 69.90
  3. POI Pilot 3000 Europa EUR 59.90
  4. POI Pilot 5000+ Europa EUR 79.90

Getestet wurde der POI Pilot 5000+. Alle Produkte beinhalten kostenlose Updates für fünf Jahre. Die verschiedenen Kategorien könnten übrigens auch einzeln oder in Paketen erworben und mit der mitgelieferten Software einfach und bequem heruntergeladen werden, jedoch ist dies bei oben genannten Produkten gar nicht nötig, da die POIs bereits enthalten sind. 

Man muss sich bewusst sein, dass das Gerät lediglich über GPS warnt und die Daten, da per PC synchronisiert werden muss, nicht aktuell sind. Zwar können beim Synchronisieren auch mobile Blitzer angewählt werden, jedoch ist die Aktualität unter grossem Vorbehalt zu geniessen. Nun muss an dieser Stelle aber auch klargestellt werden, dass es sich hierbei um ein einfaches und kostengünstiges Gerät handelt, das nicht mit den hitech-Apparaten, welche in den dunklen Hintergassen bei Märkten oder auf zwielichtigen, von der Polizei verfolgten Seiten angeboten werden. Das Eingangs erwähnte Beispiel sollte den Anwendungsbereich aufzeigen, denn als Warngerät für notorische Schnellfahrer oder Raserinnen ist es definitiv nicht geeignet. Übrigens soll hier auch erwähnt sein, dass das Verwenden des Gerätes als Blitzerwarner in den meisten Ländern illegal ist. Falls man mit dem Gerät in einer Polizeikontrolle erwischt werden, so kann es sehr unangenehm und teuer werden. Betonung auf “kann”: Für die Flinken hier einen kleinen Tipp: Man braucht zwei Sekunden, um die bösen POIs zu löschen. Ob dieses Vorgehen jedoch in jedem Land funktioniert, würde mich an dieser Stelle interessieren. Kommentiert dazu hier doch bitte eure Erfahrungen.

 

Nun zum Eingangs erwähnten Vergleich zwischen der App und dem Gerät. Was sind denn jetzt die Unterschiede?

  1. Die App erweitert den Anwendungsbereich durch die grafische Benutzeroberfläche
  2. Das Gerät ist wesentlich teurer
  3. Das Gerät kann permanent im Fahrzeug gelassen werden und muss im Gegensatz zur App nicht stets bedient werden
  4. Die Synchronisierung mit dem Gerät ist im Gegensatz zur App aufwändiger

Während die Kernfunktion und die POIs grundsätzlich identisch sind, kann das Gerät lediglich mit einem guten Argument überzeugen. Dieses reicht für mich persönlich jedoch bereits. Denn die weiteren Möglichkeiten der App brauche ich nicht, den Preis kann ich mir glücklicherweise leisten und die stationären Blitzerwarner wechseln meist nicht täglich. Die Problematik der Aktualität der mobilen Blitzer trifft in der App genau gleich zu, Synchronisierung hin oder her. Zum guten Argument aber auch noch eine kleine Bedingung: Das Gerät beinhaltet zwar ein Akku, jedoch ist die Laufzeit sehr kurz. Ich habe das Gerät nach der Testfahrt nicht ausgeschaltet, weil dies oft vergessen wird. Der Akku war nach einer Nacht in der Garage bereits leer. Abhilfe schafft das mitgelieferte Stromkabel, welches mit dem Standard Zigarettenanzünder verbunden wird. Eine unschöne Verkabelung auf dem Armaturenbrett ist dadurch aber die Folge. Es ist daher jedem selbst überlassen, das Gerät ohne Kabel auf dem Armaturenbrett (siehe Bild unten) zu platzieren, dabei jedoch jeweils ein-und auszuschalten oder in der Mittelkonsole mit Strom zu versorgen. Wohl bedacht, auf dem Armaturenbrett (gem. Bild) ist es natürlich auffälliger und es könnte doch einmal eher zu Fragen durch die Ordnungshüter kommen. Übrigens ist eine Antirutschmatte im Lieferumfang enthalten. Ich persönlich benutze das Gerät nur auf längeren Reisen, wozu ich es dann jeweils ein- und ausschalte.

 

Fazit

Das Gerät ist einfach in der Anwendung und erfüllt seine Aufgabe lediglich mittels GPS gut. Wie erwähnt, liegt die Verlässlichkeit in der Natur der Aktualität bezüglich der Synchronisierung. Es ist daher deutlich ein Gerät, welches keinem rasanten, verantwortungslosen Fahrstil fördern soll, sondern lediglich bei Unachtsamkeit Abhilfe schafft. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb der POI Pilot auf der Liste der bösen Geräte bei den Ordnungshütern nicht zu oberst steht. Wohlverstanden, das vorgeführte Gerät darf auch nicht als Blitzerwarner verwendet werden, ohne Blitzer ist es aber nicht verboten.

 

Die gesetzlichen Grundlagen und Praktiken bezüglich Radar-Geräten ist in den Ländern und Regionen unterschiedlich. Die im Bericht enthaltenen Aussagen sind deshalb weder verbindlich noch geprüft und wir empfehlen dringend, sich vor dem Kauf über die Gesetzeslage in den betreffenden Regionen zu informieren!


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