Gigaset GS5 im Test: Glasrückseite und Wechselakku? Doch, das geht!

Nachdem das Gigaset GS4 in unserem Test in einem gewissen Bereich durchaus begeistern konnte, folgt nun mit dem Gigaset GS5 ein Nachfolger, der einige Punkte verbessern möchte. Dabei kann das neue Modell mit einigen Features punkten, die vielen High-End-Geräten bereits seit vielen Jahren abhanden gekommen sind. Wir haben das Smartphone des deutschen Herstellers ausprobiert.
Inhaltsverzeichnis
Gigaset GS5 kommt mit schicker, abnehmbarer (!) Glasrückseite
Ok, Gigaset, wir geben an dieser Stelle zweifelsohne zu: das ist stark! Denn das Gigaset GS5 hat eine abnehmbare Rückseite, um den Akku auswechseln zu können. Diese besteht allerdings nicht (nur) aus Kunststoff, sondern zum Grossteil aus Glas. Das sorgte im Test erst einmal für erstaunte Gesichter, denn so etwas haben wir schon ewig nicht mehr gesehen und dafür nutzt der Hersteller aus Deutschland eine durchaus interessante Technik. Der Rahmen ist Teil der Rückenkonstruktion und kann dadurch einfach abgenommen werden. Richtig stark!
Insgesamt ist die Verarbeitung wirklich gut. Im zusammengebauten Zustand knarzt das Modell nicht und es fallen keinerlei Spaltmasse auf. Allerdings ist es aufgrund der Tatsache, dass der Akku entnommen werden kann teils deutlich dicker als Konkurrenzmodelle. Es wirkt dazu gerade ein wenig klobig. Die Abmessungen betragen 157.5 x 75 x 10.4 mm und wie man schon erkennen kann, ist die Dicke schon extrem hoch und mit 210 Gramm ist das Modell auch kein Leichtgewicht. Hier kommt es auf euch an, ob euch diese Werte stören oder euch die Abmessungen eher egal sind.
Zu beanstanden haben wir an dieser Stelle eigentlich nichts. Das Gigaset GS5 zeigt sich im Test als gut verarbeitetes Smartphones in einem schicken Design. Vor allem die Kameras stehen nicht aus dem Gehäuse heraus und so kann das Modell auch flach auf dem Tisch aufliegen. Auch das ist mittlerweile eine Seltenheit geworden und erfreulich zu sehen.
Bilder: PocketPC.ch / Laser
Prozessor ist kein Performance-Highlight – immerhin viel Speicher
Dem Preis geschuldet ist das Gigaset GS5 natürlich kein Performance-Monster. Der MediaTek Helio G85 schafft definitiv keine aufwändigen Spiele oder dergleichen, denn der Chipsatz ist schon einige Jahre alt und war schon damals ein Einstiegs-Prozessor. Dennoch ist das Gigaset GS5 für den Alltag gut gerüstet. Egal ob ein wenig Facebook, WhatsApp, Mails oder das Surfen im Internet: der Chipsatz kommt damit zurecht. Leichtes Ruckeln kommt allerdings ab und an schon vor.
Technische Daten im kurzen Überblick
- Display: 6.3 Zoll IPS-Panel mit 1080p-Auflösung
- Prozessor: MediaTek Helio G85
- Speicher: 4 GB RAM und 128 GB interner Speicher
- Dual-Kamera: 48 + 8 MP (Weitwinkel + Ultraweitwinkel)
- Frontkamera: Drop-Notch mit 16 MP
- Akku: 4500 mAh (wechselbar), 15 Watt kabelloses Laden
- Konnektivität: Bluetooth 5.0, WLAN ac, NFC und USB-C (2.0)
- Besonderheiten: Glasrückseite trotz Wechselakku, Dual-SIM-fähig inkl. microSD
- Preis: 299 Euro UVP / 267 SFr.
Unterstützt wird dieser von überraschend hohen 4 GB RAM und sogar 128 GB internem Speicher. Letzteres ist besonders erfreulich, denn somit habt ihr genug Platz für Kartenmaterial für Routen-Apps. Fotos, Videos und mehr. Dieser lässt sich übrigens per microSD mit bis zu 512 GB weiter aufrüsten und es passen sogar noch zwei SIM-Karten obendrauf in das Gerät.

Ansonsten ist alles weitere drin, was ihr vielleicht so braucht. Bluetooth 5, WLAN ac, NFC und eine Kamera mit 48 MP Hauptsensor sowie einem Ultraweitwinkel-Modul mit 8 MP. Das 6.3 Zoll grosse IPS-Display löst mit FullHD+ auf und kommt damit in der Breite auf 1080p. Allerdings merkt man der Anzeige durchaus einen etwas stark unterkühlten Blaustich an. Zwar sind wir uns nicht ganz sicher, ob das am Testgerät liegen mag oder eben dem “günstigen” Panel selbst geschuldet ist. Der Rotstift muss allerdings auch irgendwo angesetzt werden, um den angesetzten Preis zu erreichen. Schlimm finden wir das an dieser Stelle mit Sicherheit nicht.
Kameras dem Preis angemessen, aber definitiv nicht überragend
Das gilt übrigens auch für die beiden Kameras auf der Rückseite. Der 48-MP-Sensor macht zwar Bilder in hoher Auflösung, es fehlt allerdings an Schärfe bei Details, vor allem Richtung Rand. Zudem wirken Fotos mit hoher Detaildichte leicht matschig und vom Weissabgleich her etwas unterdimensioniert. Der Bildprozessor wird dem Sensor nicht gerecht. Die Bildqualität ist allerdings für Schnappschüsse und dem Festhalten toller Momente geeignet. Nur leider nicht in schlechteren Lichtverhältnissen, dann ist kaum noch etwas zu erkennen, da das Rauschen denn deutlich zunimmt.
Da helfen übrigens auch nicht wirklich Features wie ein RAW-Modus für die Bilder selbst. Auch wenn wir durchaus begrüssen, dass so etwas in einem derart preiswerten Gerät von unter 300 Euro/SFr zu finden ist, so hält die Qualität nur bedingt mit. Zwar gibt es viele Einstellungsmöglichkeiten auch in der Kamera-App selbst und es lässt sich dadurch noch ein wenig herausholen. Allerdings ist die Zielgruppe des Handys mit dem Automatik-Modus wirklich gut beraten. Qualität ist halt ok, reißt aber keine Bäume aus.

Sehr hohe Akkulaufzeit und ein tolles Wechselakku-Feature
Das beste Feature des gesamten Gigaset GS5 im Test ist übrigens der Akku. Die “verbauten” 4500 mAh in Verbindung mit der eher gediegenen Hardware, sorgen für starke Laufzeiten. Locker sind zwei Tage bei moderater Nutzung drin, wenn nicht sogar drei! Hier kommt es aber auch stark auf eure verwendeten Apps an und wie lange ihr den Bildschirm nutzt.
Zudem lässt sich der Akku bei Bedarf jederzeit austauschen, denn die Rückseite ist wie oben schon angesprochen abnehmbar! Einfach den Fingernagel unten Links an der Kante ansetzen und schon könnt ihr Die Rückseite problemlos lösen. Da der Rahmen zur Konstruktion gehört, fühlt sich das Gigaset GS5 im zusammengebauten Zustand dennoch wie aus einem Guss an. Absolut stark was der Hersteller hier zeigt und unserer Meinung nach leider nicht mehr selbstverständlich.
Übrigens unterstützt das Gigaset GS5 einfach Mal ein Feature, das häufig in der Oberklasse zu finden ist. Kabelloses Aufladen mit bis zu 15 Watt ist nicht unbedingt ein Kaufargument für Smartphones unter 300 Euro/SFr und somit ein weiterer schöner Pluspunkt. Übrigens ist im Lieferumfang kein Netzteil enthalten, was wir persönlich aber nicht mehr als störend empfinden.

Fazit: Gigaset gelingt mit dem GS5 ein würdiger Nachfolger
Das Gigaset GS4 konnte uns schon damals mit einer tollen Mischung aus Preis und eben der gebotenen Leistung überzeugen. Dass derartige Geräte nicht immer aus Fernost kommen müssen, zeigt der deutsche Hersteller auf beeindruckende Weise. Natürlich merkt man den Rotstift an einigen Stellen, eben auch am Prozessor, dem Display und in Teilen auch an der Kamera, aber das ist schlussendlich nicht der Punkt.
Mit dem Gigaset GS5 liefert der Hersteller im Test ein starkes Gesamtpaket in einer hervorragenden Verarbeitung. Die Rückseite ist aus Glas uns lässt sich trotzdem abnehmen! Der Akku ist wechselbar und kann mit bis zu 15 Watt kabellos geladen werden. Dual-SIM ist ebenfalls drin und natürlich kann zusätzlich noch eine microSD rein. Die Leistung insgesamt reicht für den normalen Alltag komplett aus!
Der Hersteller gibt eine UVP von 299 Euro/SFr für sein Gigaset GS5 an, doch beispielsweise ist das Gerät bei Amazon schon für deutlich weniger zu haben, sobald wieder diverse Rabattaktionen am Start sind. So oder so: Ihr bekommt hier ein wirklich solides Einstiegsgerät mit richtig tollen Features zu einem guten Preis.
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