Sa. 04. November 2023 um 7:04

Turtle Beach Atom für iPhone im Test: Immer noch cool! Aber gleiche Schwächen wie die Android-Version

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Anfang des Jahres hatten wir bereits die Android-Version des Turtle Beach Atom im Test und nun reicht nun die iPhone-Version des Bluetooth-Controllers nach. Weiterhin wirklich stark bleibt das Gesamtkonzept der aus zwei Teilen bestehenden Einheit. Allerdings nimmt der Controller auch alle Schwächen des Android-Pendants mit. Welche das sind, soll unser Test nun im Folgenden klären.

Design überzeugt auch in der iPhone-Version: Zubehör erstklassig

Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass sich Turtle Beach durchaus Gedanken gemacht hat. Der Atom-Controller für iPhone kommt in einer recht kleinen Verpackung, bietet einen Schutz- bzw. Transporttasche, zusätzliche Gummi-Grips für das Einlegen unterschiedlicher iPhones und ein USB-C-Ladekabel. Insgesamt wirkt der Lieferumfang nicht nur hochwertig, er ist wirklich gut und überzeugt in dieser Hinsicht. Grad die zusätzliche Transporttasche gefällt.

 

Cool ist aber auch dieses Mal wieder das witzige und sehr praktische Design. Auch der Turtle Beach Atom für iPhone besteht aus zwei unabhängigen Teilen, die per Funk miteinander kommunizieren und per Bluetooth mit dem Apple-Handy verbunden sind. Für den Transport lässt sich der Controller zudem sehr platzsparend magnetisch zusammenstecken, was ebenfalls ein genialer Trick ist. Das hat uns wirklich sehr gut gefallen.

 

Weitere Handy-Controller im Test

Auch wenn der Turtle Beach Atom für iPhone im Test sich durchaus ein wenig rutschig anfühlt, so ist der Halt aber dennoch gut. Das liegt an den Auswuchtungen zu den Seiten hin, die sich in die Handflächen schmiegen und so für ein ordentliches Gefühl sorgen. Die beiden einzelnen Einheiten selbst in der Hand zu halten fühlt sich also wirklich gut an. Der Griff am Controller ist also recht ordentlich und ermüdet die Hände auch nach längeren Sessions erst einmal nicht.

 

Leider weiterhin nicht gut gelöst ist die Halterung selbst. Da der Controller aus zwei unabhängigen Teilen besteht, die separat links und rechts am Apple iPhone befestigt werden und lediglich per Klemmhaltung angebracht sind, wackelt das Ganze doch schon ganz schön. Das lässt sich zwar mit etwas Herumspielen um das iPhone besser zu positionieren beheben, doch der wackelige Eindruck verschwindet einfach nicht. Die sehr hochwertige Erstanalyse wird somit irgendwie ein wenig ins Gegenteil gedrückt, obwohl die Verarbeitung selbst wirklich sehr gut ist. Es ist tatsächlich die Halterung selbst, die einen nicht ganz so guten Eindruck als Befestigung macht.


Bilder: PocketPC.ch / Laser

Turtle Beach Atom für iPhone hat im Test einen riesigen Vorteil

Der Turtle Beach-Controller ist in zwei Einheiten aufgeteilt, die separat voneinander arbeiten. Diese verbinden sich untereinander per propritärem Protokoll im 2.4 GHz Frequenzbereich, während der Controller per Bluetooth mit dem Handy kommuniziert, um die Eingaben auszuführen. Wie gewohnt gibt es vier Eingabeknöpfe rechts, zwei Druck-Trigger und zwei analoge Versionen. Auch sind zwei Analogsticks an Board und ein Digitalkreuz. Zudem gibt es weitere zusätzliche Tasten für die Bedienung der App bzw. auch der Oberfläche von iOS 17.

 

Auch an dieser Stelle sei nochmal erwähnt, der Controller besteht aus zwei Teilen. Einmal der rechten und der linken Hälfte, die unabhängig voneinander am Handy angebracht werden und durch die Funkverbindung hat das Ganze grad für iPhones einen fast schon schlagbaren Vorteil. Denn mit dem iPhone 15 (Pro / Max) hat Apple erstmals seit vielen vielen Jahren den Anschluss von Lightning auf USB-C geändert. Damit sind viele Controller aus der Vergangenheit obsolet, sofern ihr auf ein neues iPhone wechselt. Mit dem Turtle Beach Atom für iPhone müsst ihr euch darüber keine Gedanken machen. Nicht einmal über die Grösse, denn er lässt sich an aktuellen und im Verkauf befindlichen iPhones anbringen und nutzen. Stark!

 

Geladen wird übrigens ebenfalls über USB-C und das sogar relativ flott. Dazu müssen die beiden Hälften zusammengesteckt werden, damit auch beide Seiten geladen werden können. Innerhalb von einer halben Stunde ist der Controller voll. Ein entsprechendes Kabel und sogar eine kleine Tragetasche liegen in der sehr kleinen Verpackung im Lieferumfang. Auch beim Atom-Controller für iPhone gibt Turtle Beach die Laufleistung auf sehr hohe 20 Stunden an. Während wir beim Android-Modell noch 19 Stunden und somit einen sehr nahen Wert erreicht haben, war bei der iPhone-Version dann in rund 18 Stunden Ende. Ebenfalls ein vertretbarer Wert. Immerhin lässt auch dieser sich sehr bequem schnell aufladen.

Turtle Beach Atom für iPhone im Test
Das Modell kann magnetisch zusammengehalten werden und verbraucht dann so kaum Platz. Bild: PocketPC.ch / Laser

Turtle Beach Atom für iPhone im Test: So spielt es sich mit dem Controller

Wie bereits erwähnt, hält auch der Atom für iPhone die Verbindung per Bluetooth, was auf der einen Seite in Anbetracht des Anschlusswechsel der iPhones für einen riesigen Vorteil sorgt, aber auch einen Nachteil hat. Die Kommunikation ist zwar sehr stabil und wir konnten keine Aussetzer in unserer Testphase feststellen, doch eine minimale Latenz ist auch bei der iPhone-Version zu spüren. Gerade im Hinblick auf kompetitives Gaming kann dieses durchaus ein erheblicher Nachteil werden. Allerdings halten wir diese aktuell für vernachlässigbar, solange ihr nicht ernsthaft Ranglisten in Call of Duty Mobile oder Apex Legends pushen wollt. Fürs sogenannte “Casual Gaming” ist er vollkommen ausreichend.

 

Die Feuerknöpfe und die Trigger sind übrigens auch hier von sehr hoher Qualität. Richtig gut fallen auch die Analogsticks im Test auf. Da es sich aber um ein identisches Design zum Android-Modell handelt, empfand ich auch hier wieder alles als etwas “beengt”. Grade der Weg vom Stick zu den Knöpfen, fühlt sich leicht deplatziert an. Meine Hände sind nicht  riesig und dennoch fand ich die Haltung etwas unangenehm, dabei ist die Anordnung anderer Controller sehr ähnlich in diesem Bereich. Das Layout ist aber Xbox-typisch und es dürfte sich ein Grossteil der Gamerschaft darauf zurechtfinden.

 

Besonders die Druckpunkte sind richtig gut und knackig, sogar deutlich besser als beim Razer Kishi v2. Allerdings ist auch hier im Atom für iPhone das digitale Steuerkreuz eine Katastrophe. Es ist enorm schwammig und erkennt Übergänge zwischen den vier Hauptrichtungen nur sehr schlecht, was dazu führt dass grad Fighting-Games wie Tekken oder Street Fighter keine Freude auf dem Controller machen. Hier hat Turtle Beach in meinen Augen verpasst eine grosse Schwäche des Android-Controllers zu verbessern! Interessant war auch die hauseigene App für den Controller, die als Launcher für Games, Spielvorschläge und zum Aktualisieren der Firmware dienen kann. Sie ist übersichtlich gestaltet und macht einen ordentlichen Eindruck. Übrigens installiert ihr hierüber auch Firmware-Updates für den Controller selbst.

Turtle Beach Atom für iPhone im Test
Die Hälften agieren unabhängig voneinander und sind physisch nicht verbunden. Bild: PocketPC.ch / Laser

Fazit zur iPhone-Version: Gleicher Controller, gleiche Vorteile, gleiche Schwächen

Der Atom-Controller für iPhone von Turtle Beach kann auch in dieser Version mit seinem wirklich interessanten Design begeistern. Die kabellose Verbindung der beiden Hälften ist ein Vorteil für alle Apple-Handys und passt nahezu überall durch die grosszügig ausgelegten Halteklammern. Für den Transport unterwegs ist das “Transformer”-Gamepad enorm kompakt, da es magnetisch aneinandergeklippst werden kann und so nur noch wenig Raum verbraucht. Eigentlich schon ein schickes Ding und schön zu sehen, welchen Einfallsreichtum sich Turtle Beach hier gibt.

 

Aber auch die iPhone-Version ist nicht frei von Schwächen und kämpft sogar mit den exakt gleichen Problemen, wie die Android-Version. Das Digitalkreuz ist nämlich auch hier nicht gut und der Hersteller verpasst das Nachbessern. Auch die eher wacklige Konstruktion direkt am iPhone selbst ist immer noch Thema. Dieses führt zu einem eher nervenden Gefühl beim Zocken. Zwar ist eine Bluetoothverbindung auch hier praktisch und eine der grössten Stärken in Bezug auf den Anschlusswechsel beim iPhone 15, doch die Latenz ist vor allem bei Egoshootern auf Wettbewerbsniveau nicht tragbar. Das liegt aber an Bluetooth selbst. Für das normale Gaming reicht das aber locker aus!

 

 

Insgesamt fühlen sich die Tasten und der Controller an sich aber wirklich sehr hochwertig an. Die Druckpunkte sind ordentlich und die Steuerung mit den Sticks ist präzise und ansprechend. Hier hat Turtle Beach seine Erfahrung im Gaming-Bereich spielen lassen, die die Qualität der Eingabe widerspiegelt. Auch wenn das eher katastrophale Digitalkreuz in meinen Augen dann doch hinten rüber fällt. Die offensichtlichen Schwächen und das fehlende Nachbessern zur Android-Version lassen mich persönlich auch ein wenig mit den Zähnen knirschen. Insgesamt gefällt mir das Konzept wahnsinnig gut und wer etwas kompaktes zum Casual-Zocken braucht, kann auch zuschlagen. Eine direkte Kaufempfehlung lasse ich aber erst einmal weg, denn es gibt Controller, die insgesamt gesehen dann doch eine leicht bessere Leistung abliefern.

Video: Turtle Beach

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