Review: The Survivalists für Nintendo Switch im Test

Mit The Survivalists bringt das britische Team17 einen neuen Titel aus dem The Excapists-Universum heraus. Wir haben uns das Spiel vor dem Start am morgigen 9. Oktober genauer angeschaut und die Nintendo Switch-Version ausgiebig ausprobiert.
Inhaltsverzeichnis
Worum geht es bei The Survivalists?
Das Spiel dreht sich um ein bekanntes Thema: Deine Figur ist auf einer einsamen Insel gestrandet. Einsam? Nicht ganz. Da wären die putzigen Affen, die man mit einer Schale voll Früchte anlocken und fortan dressieren kann. Und Häschen zum Jagen und Essen sowie Orklinge, Zombies, riesige Haie, brutale Hirsche und andere, gefährliche und mysteriöse Kreaturen, die einem nach dem Leben trachten. Darum geht es in The Survivalists – ums pure Überleben.

Gameplay von The Survivalists
Im Spiel von Team17 steuert man seine eigene Spielfigur die man mit ein paar Einstellungen individuell gestalten kann. Die Steuerung ist komplett auf Konsolen ausgelegt und relativ schnell erlernt, auch weil das Tutorial im Spiel immer wieder an den wichtigen Stellen erklärt, wie etwas gebaut wird. Und zu tun gibt es auf den dynamisch generierten Inseln immer etwas. Bäume fällen mit einer aus Steinen gebastelten Handaxt, Aus hohem Gras Seile drehen und dann mit Stöcken und Handaxt zu einer besseren, wenngleich auch lausig bezeichneten Axt zusammenbauen. Und so weit, und so weiter.
In dem Survival-Sandbox-Spiel von Team17 geht es ums Crafting. Natürlich muss auch essen gemacht werden, wenn man nicht verhungern will. Mehr und mehr Gegenstände und Materialien werden in dem Sandbox-Game freigeschaltet und jeder umgesetzte Bauplan, vom primitiven Blätterbett bis zum Teleporter, schaltet neue Ideen und Blaupausen frei. Natürlich baut man sich auch Waffen, Pfeilbogen und Speere zu beginn, oder stellt Fallen auf um Fleisch und Tierfelle zu haben. Zum Glück sind alle Anleitungen, die im Spielferlauf angezeigt werden, auch im Pausenmenü verfügbar.

So werkelt man sich von Craft zu Craft in einem kontinuierlichen Tag/Nacht-Ryhtmus, ohne Wetterveränderungen und mit Gegenständen und Lebensmitteln, die nicht von alleine kaputt gehen. Gelegentlich finden sich Überreste anderer, nicht so erfolgreicher Überlebenskünstler und -künstlerinnen auf der Insel, in deren Taschen sich nützliche Gegenstände, Tagebucheinträge oder Schatzpläne befinden. So lernen wir mehr und mehr über den seltsamen Ort, den unsere Spielfigur nun Zuhause nennen darf.
Selbstredend gibt es auch antike Temeplanlagen, Dungeons und Höhlen zu erforschen und hoffentlich spannende und wertvolle Gegenstände zu erbeuten. Doch diese Orte sind schwer bewacht. Fallen und allerlei gefährliche Gegner haben es dort auf uns abgesehen. Stirbt die Spielfigur, wacht sie zwar am letzten Lagerplatz, dem Bett, in dem auch übrigens gespeichert wird, wieder auf, aber selbstredend ist alles, was die Figur bei sich trug, fort.
Monkey Business
Schlüssel zum erfolgreichen Inselleben in The Survivalists sind die Affen. Gezähmt sind sie schnell die besten Gefährten, die man sich wünschen kann. Mit einem einfachen Trainings-Mechanismus können Affen nämlich angeleitet, um tatkräftig zu unterstützen. Was wir vormachen, ahmen sie nach und können so zum handwerkeln, Bäume fällen und auch kämpfen. Letzteres ist insbesondere wichtig, weil immer mal wieder Orklinge auftauchen und das Basislager, das so mühsehlich und langwierig errichtet wurde, überfallen und plündern wollen! Da hilft manchmal auch nur die Flucht auf’s Floss.
Übrigens sind die Affen sehr auf lobende Worte aus. Über ein Emotions-Menü kann man seinen Gefühlen ganz einfach Ausdruck verleihen und so die Lerneffekte der Affenhorde positiv wie negativ verstärken.
The Survivalists Multiplayer
Alleine mit Affen auf der Insel ist das Leben schon schwer genug. Zum Glück kann man in The Survivalists auch zusammen spielen! Kein lokaler Koop, aber übers WLAN vor Ort oder direkt Online übers Internet kann man mit beliebigen oder mit befreundeten anderen Gamern durch die Inselwelt stromern und versuchen, ihre Mysterien zu lüften. Bis zu vier Menschen können so gemeinsam bauen, erkunden oder kämpfen. Das Ganze funktioniert recht einfach aus dem Menü heraus und erlaubt es, ein Onlinespiel zu suchen oder eines zu hosten. Der Host wählt sodann zwischen privat (nur Personen, deren Nintendo Online-Profile auf der Switch bekannt sind), öffentlich und drahtlos (im lokalen Netzwerk).
Als Spieltyp stehen Erkunden, Bauen, Schatz, Kampf und egal zur Auswahl, womit das Ziel der Multiplayer-Session definiert wird. Zudem kann man wählen, ob die Affen geteilt werden sollen und welche Rechte die anderen Mitspielenden bekommen. Sollen sie beispielsweise auch Quest-Belohnungen erhalten dürfen oder deine Kisten öffnen können. Auch kann man erlauben, dass andere in deiner Welt Konstruktionen erbauen dürfen und, wenn man möchte, auch jederzeit einzelne aus der Session raus werfen, sollten sie sich nicht benehmen. Einen In-Game-Chat oder ähnliche Kommunikationsmittel gibt es nicht. Dafür wird das Emotions-Menü der Spielfigur benutzt, mit der man auch mit den Affen kommunizieren kann. Das Ganze klappt relativ gut, wobei wir aufgrund des Tests vor Veröffentlichung nur eingeschränkt testen konnten. Zudem benötigt der Online-Multiplayer-Modus eine kostenpflichtige Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft.
Gesamteindruck
The Survivalists ist insgesamt ein wahnsinnig fesselndes und spassiges Spiel. Auch wenn oder vielleicht auch gerade weil der Crafting-Tree sich erst allmählich füllt und viele Herausforderungen zu Beginn schier unlösbar scheinen, gibt es immer mehr und immer wieder überraschendes zu entdecken. Ein schnelles Game für zwischendurch ist The Survivalists eher nicht, wenngleich man jederzeit ein Bett bauen und zum Speichern eine Runde schlafen kann. Doch das Survival-Spiel braucht einfach auch eine Menge Zeit zum Voranschreiten im Spielverlauf. Und der Start des Spiels benötigt auch mehr als anderthalb Minuten auf der Nintendo Switch. Dafür sind dann aber keine Ladezeiten im Spiel mehr zu beobachten und jeder Dungeon und alle Inseln in der Nachbarschaft sind problemlos und nahtlos erreichbar – zumindest was die Ladezeit an geht. Die Herausforderungen im Spiel stehen auf einem ganz anderen Blatt.
Allgemein ist The Survivalists ein herausforderndes Spiel und die USK Altersempfehlung von 6 Jahren ist vielleicht an mancher Stelle etwas zu tief gestapelt. Aber gut, es gibt bestimmt Grundschulkinder heutzutage, die mit der Fülle an Möglichkeiten und den unterschiedlichsten Herausforderungen dieses Sandbox-Games gut zurecht kommen.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Preis und Fazit zu The Survivalists
Morgen, am 9. Oktober 2020, erscheint das Spiel auf Nintendo Switch, Xbox One, PlayStation 4 und PC via Steam und als Box-Version in ausgesuchten Läden. Alle drei Konsolen sind sogar mit einer physischen Version bedacht. Für die Microsoft Xbox One und die Sony PS4 kostet das Spiel der Überlebenskünstler und -künstlerinnen 29,23 Euro bzw. SFr. und die Nintendo Switch-Variante von The Survivalists ist für 24,99 Euro bzw. 35.- SFr. im Nintendo eStore erhältlich, so wie die PC-Version auch. Da ist die physische Box-Version des Switch-Spiels für 38,98 Euro deutlich teurer als das digitale Pendant. Für Apple iOS ist The Survivalists im Apple Arcade Spiele-Abo exklusiv enthalten!
Alles in Allem ist The Survivalists ein sehr spannendes, fesselndes und unglaublich abwechslungsreiches Survival-Sanbox-Spiel. Die Steuerung auf der Nintendo Switch macht viel Spass und ist schnell erlernt. Die Pixel-Grafik ist trotz Retro-Charme sehr ansehnlich geworden, mit tollen Partikeleffekten und Schattenwürfen, so dass der Spieleindruck auch schnell überzeugt. Die Schwierigkeit des Spiels, alleine oder mit zu drei weiteren Menschen zusammen, nimmt nach und nach erst zu, so dass man in Ruhe entdecken, bauen, werkeln und erforschen kann. Dennoch bleibt es nie langweilig und das intuitive Trainingssystem hilft, schnell eine Horde von helfenden Affenhänden um sich zu scharen, die einem die lästigen, wiederkehrenden oder langwierigen Aufgaben vom Hals halten.
Team17 versteht sein Handwerk! Wer ein unterhaltsames Crafting-Spiel mit Adventure-Charakter für die Nintendo Switch sucht, von Minecraft und Animal Crossing: New Horizons aber genug hat, kommt mit The Survivalists sicher auf die Kosten. Auch auf den anderen Plattformen ist das Sandbox-Survival-Spiel sicher gut aufgehoben. Der Titel des Indie-Labels Team17 Ltd. ist nicht sonderlich teuer und bietet dafür eine Menge Unterhaltung und Spannung mit passendem Soundtrack, Rätsel und Aufgaben sowie Mysterien und Gefahren.
Wer Apple Arcade hat, sollte das Spiel mit Potential zum Langzeitspassfaktor auch unbedingt ausprobieren!
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