Review: Selfloss für Nintendo Switch vorab im Test

Ein neues Spiel einer neuen Schmiede. Merge Games hat das Spiel Selfloss des kasachischen Goodwin Games und des Publishers Maximum Entertainment veröffentlicht, dass neben PC via Steam auch für die Sony PlayStation 5, die Microsoft Xbox Series X/S und die hybride Konsole Nintendo Switch verfügbar ist. Wir haben es für euch vor dem Start ausprobiert, dass 2019 als Solo-Projekt startete und bis zum Schluss von einem Team aus nur drei Personen gemacht wurde.
Inhaltsverzeichnis
Worum geht es in Selfloss
Selfloss ist ein Abenteuerspiel voller Emotionen, dass angesiedelt ist in einer slawisch inspirierten Fantasywelt. Es geht nicht ums Verletzen und Töten, sondern ums Heilen.
In der Spielwelt werden göttliche Wale angebetet und wir spielen die Figur des alten Heilers Kazimir. Mit einem magischen Stab kann Kazimir einen Lichtstrahl erzeugen und so das Übel, dass die Welt heimsucht, für kurze Zeit verbannen. Doch um das Miasma, die mysteriöse Plage, die die Welt befallen hat, zu besiegen, begeben wir uns an Land und zu Wasser auf die Suche nach einem Ritual, das die verwundete Seele der Hauptfigur Kazimir heilen soll.
Kazimirs Stab steht dabei im Zentrum der Story und des Gameplays für eine Person. Er lässt sich separat oder zusammen mit Kazimir steuern, nicht ganz unähnlich zu Nintendo Super Mario Odyssey, wodurch sich erstaunliche Möglichkeiten eröffnen.

Testeindruck
So begegnen wir mit Kazimir in Selfloss allerlei ungewöhnlichen Charaktere, Feinden und Gottgleichen, die Leeweg, das Jenseits, bevölkern, sowie rastlosen Seelen, die hier noch festsitzen, bis sie zu Fischen werden und aufsteigen dürfen.
Und auch das Miasma, meist als wuchernde, schlingpflanzenartige, dunkellila Struktur zu sehen, stellt uns auch noch andere Feinde in den Weg, die mit dem glühenden Licht des Stabs bekämpft werden müssen.
Graphik und Sound
Bei Selfloss setzt das kleine Team um Alexander Goodwinn auf die Unreal Engine 4, was die Graphik in detaillierte und hübsche 3D-Ansichten wirft. Sich im Wind wiegende Grashalme und fliegende Blätter, Wasserwogen und Gischt, das alles trotz wenig komplexer Polygonen durchaus zu gefallen weiss. Insgesamt wird die düstere Stimmung durch die dunklen Bilder und die ruhige, etwas bedrohliche Hintergrundmusik gut untermalt. In Selfloss ist nicht viel Action, aber vielmehr Rätsel und Bedrohung zu finden. Der Soundtrack von Arigto unterstützt die Atmosphäre stimmig.
Gameplay und Steuerung
Um Kazimir und seinen magischen Stab zu steuern, benutzen wir auf der Nintendo Switch die Schultertasten und beide Analog-Sticks. Die B-Taste lässt den Hauptcharakter etwas schneller laufen, mit Y können wir eine Rolle machen. Nichts davon lässt sich in den Einstellungen anpassen, aber die ganze Steuerung und Tastenbelegung wird im Verlauf des Spiels erläutert.
Es gilt, sehr viel zu experimentieren, um herauszufinden, wie man mit dem Stab Rätsel löst und das Miasma vertreiben kann. Fast immer benötigt man dazu jedoch die Macht von Kazimirs Stab. Etwa um ein kleines Boot durch tückische Gewässer und sich schlängelnde Flüsse zu manövrieren oder um Symbole auf Steinen zu erhellen. Die lassen dann Tore aufgehen oder Brücken entstehen.
In der Welt, die wir so erkunden, begegnen wir auch vielen anderen Charakteren, denen wir als Heiler die Schmerzen lindern können. In dieser Welt voller Mythen, in der göttliche Wale leben und die See als heilig angesehen wird, sollen viele Motive angelehnt an die Natur und die Legenden Islands sein. Doch laut Goodwin Games sind die Mythen vor allem slawisch inspiriert und werden auf der Reise von Kaszimir zum Leben erweckt werden. Ich kenne mich da zu wenig aus. Aber faszinierend melancholisch bis düster sind sie.
Neben der Steuerung der Hauptfigur Kazimir mit seinem Stab können auch beide separat bedient werden, um komplexere Rätsel zu lösen und strategische und dynamische Kämpfe zu bewältigen. Dazu wird mit der R-Taste einfach der Stab abgestellt und kann dann dieser so bedient, wie zuvor. So gilt es, nach und nach 22 zentrale Figuren der mystischen Welt entdeckt. Das geht nicht ganz so wie in Super Mario Odyssey, denn der Stab kann einfach stehenbleiben. Dennoch ist die Steuerung des Lichts des Huts ganz unabhängig von seiner Position möglich.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Das alles funktioniert recht gut und ansprechend. Kazimir und sein Stab lassen sich gut und intuitiv steuern und dass die Sprachausgabe sich auf unverständliches Murmeln beschränkt, stört auch nicht weiter. Es trägt eher zur Stimmung bei. Wenn die Hauptfigur stirbt, taucht sie einfach am letzten Speicherpunkt wieder auf, so dass der Schwierigkeitsgrad auch nicht all zu hoch ist. Nur manchmal steckt Kazimir irgendwo zwischen zwei unsichtbaren Objekten fest, so dass uns nur ein Beenden des Spiels als Möglichkeit bleibt. Schade, denn solche Bugs, die selbst nach dem Patch zum Release-Tag noch vorhanden sind, müssten nicht sein. Wir hoffen auf weitere Patches.
Preis und Fazit
Selfloss gibt es für die Nintendo Switch im eStore für 42.- SFr. bzw. 29,99 Euro, wobei das Spiel derzeit im Angebot für 24,95 Euro bzw. 35.70 SFr. zu haben ist. Zudem kann das Game der dreiköpfigen Spieleschmiede aus Almaty in Kasachstan auch als physische Edition für die Nintendo Switch und PS5 für 34.72 Euro bei Signature Edition bestellt werden. Die Varianten für die Sony PlayStation und die Microsoft Xbox sind für 29,99 Euro bzw. 26.35 SFr. erhältlich.
Insgesamt ist Selfloss ein sehr interessantes Single-Player-Spiel mit einem meist ruhigen Gameplay und emotionaler Story, dass wenig selbst erklärt und dafür umso mehr Ausprobieren und Experimentieren fördert. Das melancholische Setting damit vermag durchaus zu gefallen, die Kampfszenen gegen grössere Figuren und das Game mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren nach USK und PEGI bietet so stundenlang Unterhaltung. Gerade für ein Indie-Spiel ist Selfloss enorm ausgereift und durchdacht, umfangreich und schön zu spielen – kurz: Ein Geheimtipp.
Video: Goodwin Games
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