So. 24. Januar 2021 um 7:35

Review: Ori and the Will of the Wisps für Nintendo Switch im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

iam8bit, Moon Studios und Microsoft Game Studios haben sich mit Skybound Games zusammengetan, um Ori and the Will of the Wisps für Nintendo Switch vergangenen September zu veröffentlichen. Die von Kritiken allerorten gefeierte Fortsetzung des Hits Ori and the Blind Forest ist jetzt im Nintendo eShop und seit dem 8. Dezember 2020, zusammen mit dem Vorgängerspiel, auch als physische Version und Collectors Edition beim Publisher-Neuling iam8bit erhältlich.

Darum geht es in Ori and the Will of the Wisps

In der heissersehnten Fortsetzung Ori and the Will of the Wisps begibt man sich auf ein völlig neues Abenteuer in einer weitläufigen, exotischen Welt jenseits des Waldes Nibel. Auf der Suche nach Oris wahrer Bestimmung bezwingt man riesenhafte Widersacher und löst knifflige Rätsel zusammen mit Ku. Manche kennen vielleicht Ku noch aus dem ersten Teil, Ori and the Blind Forest. Darin haben Ori und seine Familie Kuros überlebendes Eulen-Kind Ku bei sich aufgenommen und aufgezogen. Weil Kus rechter Flügel nicht funktioniert, ist das Fliegen unmöglich. Doch Ori schenkt Ku eine Feder von Kuro und ermöglicht ihr so ihren ersten Flug. Überwältigt vom Erfolg fliegen die beiden in das unbekannte Gebiet Niwen hinter dem Wald Nibel und geraten in einen heftigen Sturm. Dabei stürzen die beiden ab und werden getrennt. Ihr spielt Ori und macht euch sofort auf die Suche nach Ku ohne zu wissen, was für ein Abenteuer da wartet.

 

Meistere neue Fertigkeiten, um Ori auf seiner unheimlich gefährlichen Reise zu begleiten, und setze dabei neu erworbene Geisterwaffen, Zauber und Angriffe ein. Dabei verstärkst du Oris neu entdeckte Fähigkeiten mit einem völlig neuartigen Splittersystem, um sich überdimensionalen Bossen zu stellen und Geisterprüfungen bis zur Bestenliste zu bestehen sowie eine Vielzahl an neuen Charakteren um Hilfe zu bitten, um das Rätsel um Oris geheimnisvolle Bestimmung zu lüften.

 

Das ganze spielt sich in einem handgefertigten, narrativen Erlebnis ab mit tiefgründiger, emotionaler Story, atemberaubend schönen Umgebungen und einem faszinierenden Soundtrack.

 


Ori and the Will of the Wisps
Schön und actionreich: Ori and the Will of the Wisps. Screenshot: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Gameplay von Ori and the Will of the Wisps

Die Steuerung des Avatars Ori ist auf der hybriden Konsole Nintendo Switch relativ intuitiv gelöst. Rein per Controller, JoyCons-Paar oder Nintendo Switch Pro Controller, wird Ori durch die vielseitige, plastische Landschaft gesteuert. Während die B-Taste immer zum Springen benutzt wird, sind die drei anderen Tasten darüber, A, X und Y für bis zu drei erworbene und austauschbare Fähigkeiten belegt. Ausgewählt werden die über die linke Schultertaste.

Mit dem linken Analog-Stick wird die kleine, weisse Geister-Figur in die richtige Richtung gelenkt. Zudem kann man gleiten und sprinten, wühlen und ein umfangreiches Inventar verwenden. Konfigurieren kann man die Steuerung zwar nicht, aber sie ist schnell gelernt.

 

Um im Spielgeschehen voranzukommen, muss man nunmehr Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Dabei meistert man neue Fertigkeiten, um Ori auf seiner unheimlich gefährlichen Reise zu begleiten und setzt dabei neu erworbene Geisterwaffen, Zauber und Angriffe ein.

Dabei verstärkt man neu entdeckte Fähigkeiten mit einem völlig neuartigen Splittersystem, um sich auch überdimensionalen Bossen zu stellen und Geisterprüfungen bis zur Bestenliste zu bestehen. Eine Vielzahl an neuen Charakteren stehen bereit, um Hilfe und Rätsel zu stellen sowie Verbesserungen und Fähigkeiten zu verkaufen. Welche Fähigkeiten Ori also hat, hängt von euren Entscheidungen und eurem bevorzugten Spielstil ab.

 

In Ori and the Will of the Wisps kann man jederzeit den Spielstand speichern. Das ist auch nötig, denn das Spiel hat einen recht steilen Schwierigkeitsgrad. In einer riesigen, lebendigen Welt mit einer Mischung aus grossen und kleinen Kreaturen, die es zu bekämpfen gilt, ist dem kleinen Geist Ori das Leben schon schwer gemacht worden: Ein wahres Bestiarium aus sturzflliegenden Moskitos, Schnecken, die ätzenden Glibber spucken, baumelnden Spinnen, Piranhas, stacheligen Schleime, hüpfenden elementare Gottesanbeterinnen-Dinger und riesigen, verrottenden Schläger mit massiven Keulen etwa halten einem an jedem Ort der Welt hinter dem Nibel auf Trab. Ab und an kommen auch massive Tierwächter und jagen uns rasant durch die Landschaft.

 

Aber neben diesen vielen Feinden, deren man sich in bombastischen und effektvollen Kämpfen wehrt, verstecken sich in jedem Gebiet auch freundliche Waldbewohnende und Irrlichter, die bereit sind, unsere Bekanntschaft zu machen. Diese Nicht-Spieler-Charaktere (NPC) tauchen häufig auf und erzählen von ihrem Leben und ihren Sorgen oder Veränderungen in der Welt im Allgemeinen. Sie tragen so zu der Story bei und machen das Spiel ganz nebenbei interessanter. Oft sind diese kurzen Unterhaltungen mit Anfragen verbunden, die als einfache Nebenquests dienen. Man muss Dinge in einer Höhle suchen oder einige Familienmitglieder in einer weit entfernten Region treffen oder man bekommt Informationen, meist als Gerüchte verpackt, über einen Geisterschrein. Diese sind wichtig, um im Spiel voran zu kommen und neue Fähigkeiten zu erwerben. All das wird auch auf der Karte markiert.

 

Egal, wie unbedeutend Sidequests sein können, sie bieten eine weitere Ebene des Games aus der österreichischen Schmiede Moon Studios in die Spielerfahrung. Das genau macht auch Ori so besonders, wenn man bedenkt, dass der Hauptteil von Ori and the Will of the Wisps darin besteht, so schnell und flüssig wie möglich von einem Punkt zum nächsten zu gelangen. Die Aufgaben bergen den Anreiz, anzuhalten und wirklich herumzustöbern oder die abgelegeneren Ecken der Welt zu besuchen. In der Regel gibt es auch immer etwas dafür: Ein bisschen Geld, einen Sammelgegenstand, ein herzliches Dankeschön, und manchmal ist es einfach die niederschmetternde Erkenntnis, dass man nicht alle retten kann.

 

Zudem muss man Ori wirklich die Schönheit des Leveldesigns und der Umgebung beachten. Die sich windenden, gefährlichen Ranken, die im Wind wiegenden Ranken und Äste, die purpurnen Flüsse, die Lichter und Schatten, machen die Stimmung im Kern aus. Hinzu kommt ein dynamischer, stimmungsvoller Soundtrack.

 

Dadurch fällt es leicht, jedes sorgfältig konstruierte Segment der Welt für selbstverständlich zu halten, aber diese Momente unterstreichen wirklich, wie gut die flüssigen Bewegungen und das Leveldesign von Ori and Will the Wisps sein können. Jedes Element, jeder Baum, jedes Loch und Traumpolin ist präzise platziert, um auf eine bestimmte Art und Weise genutzt zu werden. Schnell fühlt man sich richtig gut, wenn man gelernt hat, die Umgebung in einem rasanten Tempo zu lesen, seine Bewegungen anzupassen und entsprechend zu reagieren. Und dann kommt eine Geisterprüfung, in der man durch einen sorgfältig konstruierten Parcours gegen die Geister anderer Spieler und Spielerinnen um die Zeit rennt. Das lockert die Story auf, zeigt einem aber auch schnell, wie wenig man eigentlich erst kann.

 

Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Preis

Das Metroidvania Spiel Ori and the Will of the Wisps ist für die Nintendo Switch seit September 2020 erhältlich und seit Dezember letzten Jahres auch als Spielkarte physisch verfügbar. Das Spiel kostet als Speicherkarte für die Switch 39,99 Euro bzw. SFr. Als Download im Nintendo eStore kostet das Spiel 29,99 Euro bzw. 33.31 SFr. Für Xbox und Windows 10 sowie via Steam sind die beiden Ori-Spielmeisterwerke ebenfalls verfügbar und Xbox Game Pass ist Ori and the Will of the Wisps ebenfalls enthalten.

 

 

Zudem gibt es die Ori Collector’s Editions für Xbox One, Nintendo Switch und Windows 10, die für jeweils 149,90 US-Dollar, die neben beiden Spielen ein Kunstwerk im Buntglasstil, einen Flora und Fauna-Feldführer zum spiel, ein Skizzenbuch, ein Kunstsammelkartenset, einen im Dunkeln leuchtenden Anstecker, die digitalen Soundtracks und eine ausklappbare Premium-Displaybox mit im Dunkeln leuchtender Schrift enthalten. Die Ori Collector’s Editions für alle drei Plattformen sind direkt bei iam8bit erhältlich.

Fazit zu Ori and the Will of Wisps für Nintendo Switch

Alles in allem überzeugt Ori and the Will of the Wisps nicht nur mit einem handgefertigten, narrativen Erlebnis mit tiefgründiger, emotionaler Story, atemberaubend schönen Umgebungen und einem faszinierenden Soundtrack.

Das Gameplay ist unglaublich zufriedenstellend mit herausfordernden, kreativen Rätseln, versteckten Räumen und schwierigen Kreaturen und Monstern. Ein ausgeklügeltes Skill-System, actionreiche Kampfsequenzen, Puzzle und Rätsel und eine Umgebung, die einfach nur schön und gefährlich zugleich ist, machen damit zusammen das Spiel zu einem absoluten Muss.

 

Das Moon Studio ein Indie-Developer ist, merkt man an keiner Stelle. Ein AAA-Titel, wie in Nintendo selbst kaum besser hätte machen können.

 

Auch wer den ersten Teil noch nicht gespielt hat, sollte sich das Game auf jeden Fall anschauen. Es lohnt sich. Dass wir mit dieser Einschätzung übrigens beiweitem nicht alleine dastehen, zeigt der Score auf Metacritics von 93/100. Ein Must-Play!

 

Das könnte Sie auch interessieren

Schreibe einen Kommentar

Insert math as
Block
Inline
Additional settings
Formula color
Text color
#333333
Type math using LaTeX
Preview
\({}\)
Nothing to preview
Insert
Teilen