Review: From Space für Nintendo Switch im Test

Action-Spiele sind auf allen Plattformen gern gesehen. From Space geht hier bekannte Wege mit einem gewissen Extra. Wir haben uns den Shooter vom November 2022 nochmal angeschaut, denn selten gibt es von kleinen Studios wie Traingle nach fast einem Jahr noch substantielle Updates, wie hier durch den Publisher Curve Games für PC und Nintendo Switch, Microsoft Xbox und Sony PlayStation 4/5.
Inhaltsverzeichnis
Worum es geht in From Space
Die Geschichte ist irgendwie altbekannt und bewährt gleichermassen: Alien-Horden haben die Erde überfallen und wir befehligen eine kleine Truppe, um sie zu bekämpfen und die Menschheit zu befreien.
Dabei setzt From Space aber einerseits auf kaugummi-quietschbunte Monster und knubbelige Figuren, die mit unterschiedlichen Fähigkeiten und vielfältigen Waffen den schleimigen Schergen den Garaus machen sollen.

Testeindruck
Das Spiel wartet zunächst einmal mit erfreulich viel Optionen auf. Neben der Sprache für die Texte und Dialoge können Helligkeit, Kontrast und die Gammakorrektur gesteuert werden. Zudem sind manche Effekte, wie das wackeln des Bildes bei Explosionen oder Körnung bei Filmsequenzen auch ausschaltbar.
Weiter kommt From Space mit einem kurzen, erklärenden Trailer daher, der uns erklärt, wo die Story gerade anfängt und was es mit diesen Kristallen wohl auf sich hat.
Graphik und Sound
Die Graphik in From Space ist erstaunlich neblig. Das passt jedoch meist ins Ambiente und ist nicht etwa der Engine geschuldet. Da wir zumal nachts durch die postapokalyptische Welt wuseln, ist alles auch etwas dunkel und verwirrend gehalten. Umso mehr fallen die knallbunten Aliens und deren Artefakte auf – und deren Schleimspuren, wenn wir sie über den Haufen geballert haben.
Die Soundeffekte sind ebenso knallig aber passend zum Geschehen auf dem Bildschirm, ebenso wie die Hintergrundmusik. Wenngleich eine Stimmausgabe gänzlich fehlt, aber für viel Gespräche ist sowieso kaum Zeit im Spiel.
Steuerung
Die Steuerung ist für einen Twin-Stick-Shooter etwas hakelig und gewöhnungsbedürftig. Sie ist zwar klassisch ausgelegt – mit dem linken Analogstick laufen, mit dem rechten zielen. Auch lässt sich die Empfindlichkeit in Form einer Dead Zone einstellen, doch meist ist es nicht ganz so einfach, präzise zu zielen, wohin man mit seiner kleinen Figur schiesst oder rennt. Schade an dieser Stelle.
Die Tastenbelegung, an sich recht intuitiv und im Spiel auch stets erläutert, indem bei entsprechenden Aktionen angezeigt wird, welche Taste wir drücken sollen, kann zudem auch in den Einstellungen geändert sprich neu belegt werden.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanenaud
Gameplay
In From Space gibt es eine Auswahl an verschiedenen Charakterklassen – vom eher offensiv ausgerichteten Laboranten und Scharfschützen bis hin zum eher Tank-artigen Flame Trooper und Torwart. Zudem kann man aus einer Reihe von Waffen wählen, die von einfachen Pistolen, Gewehren und Uzis bis hin zu ausgefeilteren Plasmaschussgeräten und Elektrowaffen oder simplen Jagdmessern reichen.
Die Klassen und Waffen bieten genug Abwechslung, um uns viele Möglichkeit zu geben, sich ein Setup zusammenzustellen, das am besten zum eigenen Spielstil passt. Das macht die Kämpfe recht unterhaltsam. Zudem kann man die Waffen auch an Werkbänken verbessern. Dafür sammeln wir in der Hitze des Gefechts nicht nur eine von vier verschiedenen Munitionsarten auf, sondern auch Kristalle, die hier eingetauscht werden können.
Die Karten, auf denen From Space spielt, sind gut gestaltet und regen dazu an die Umgebung zu nutzen. Oft ist es klug, sich vor grossen Gegnern zu verstecken oder Autos in die Luft zu jagen, um den Aliens in der Umgebung Schaden zuzufügen.
Das Spiel wird durch die Möglichkeit, während des Kampfes Fallen zu sammeln und zu platzieren, noch weiter verbessert. Diese Fallen, tragbare Geschütztürme und Minen bis hin zu Laserbarrieren und Stacheldrahtzäunen, verändern das Gameplay grundlegend. Obwohl das Umschalten zwischen den Fallen während intensiverer Kämpfe etwas fummelig sein kann, sind sie im Allgemeinen eine willkommene Ergänzung.
Obwohl From Space im Allgemeinen von hoher Qualität ist, gibt es einige Dinge, die den Spielern missfallen könnten. Der hohe Schwierigkeitsgrad ist das erste, was wahrscheinlich zu Meinungsverschiedenheiten führen kann. Denn einige Bosskämpfe und sogar einige normale Aliens sind deutlich schwieriger zu bewältigen, ohne dass unser ganzes Team drauf geht und wir zu einem Speicherpunkt zurückgeschickt werden.
Das bringt uns zum zweiten Schwachpunkt von From Space. Die Checkpoints sind immer nur dann verfügbar, wenn man eine sichere Zone durchquert. Und die sind ziemlich rar gesät. Oft bestehen Missionen aus mehreren Schritten und es gibt nur wenige Dinge, die frustrierender sind, als im letzten Teil der Mission zu sterben und den ganzen Weg zurück zu einem Speicherstand zu gehen, der vor einer halben Stunde gemacht wurde, wobei alle Fortschritte seither verloren sind.
Beim Speichern bleibt in der Regel der gesamte Status erhalten. Also Gesundheit, Waffen, Munition und deren Upgrades sowie Items im Inventar. Soweit, so erwartbar.
Allerdings sind NPCs, etwa in Eskort-Missionen, nicht gespeichert. Das ist super ärgerlich, wenn man Stunden durch Alien-verseuchtes Gebiet gewatet ist und stirbt, der Checkpoint uns aber mitten zurück in die Aliens steckt, ohne den Wissenschaftler, den wir retten mussten.
Weiter fällt auf, dass From Space den Bildschirm mit Horden von ähnlichen Aliens überflutet. Da praktisch alle neonpink gefärbt sind, ist es nicht gerade trivial, zischen normal rennenden und hüpfenden zu unterscheiden. Letztere sind deutlich gefährlicher, weil sie ohne Vorwarnung grosse Entfernungen überwinden können und dabei einen riesigen Batzen unserer Lebensenergie verbrauchen.
So stirbt unser tapferes Menschlein viel zu oft, weil wir einen Frosch nicht bemerkt haben, der in einem Meer von laufenden Gegnern umherirrt. Das ist eine unnötige Schwierigkeit, die durch andere Neonfarbtöne etwa deutlich fairer gestaltet werden könnte.
Mit dem neuen DLC namens Horde Mode, der seit Mitte Oktober erst verfügbar ist, bringt Curve Games neue Waffen und Fallen, neue Karten und Herausforderungen mit sich.
Multiplayer
Der Multiplayer-Modus funktioniert auf der Nintendo Switch tadellos, allerdings nur mit Personen aus der Friends-Liste und natürlich mit aktivem Nintendo Switch Online-Abo. Crossplay ist ebenso nicht möglich wie das Spielen mit Personen, die wir noch nicht per Freundschaftscode auf unserer Liste haben.
Was indes unverständlich ist, ist das Fehlen eines lokalen Coops. Wir können auf dem Sofa nur alleine spielen. Das macht zwar auch schon eine Menge Spass, aber es ist schon schade, dass wir bei einem Shooter, der so nach Kooperation schreit, wie From Space, darauf verzichten müssen. Selbst auf dem PC ist das ein Single-Player Titel mit Online Multiplayer. Es liegt also vermutlich nicht an der vermeintlich fehlenden Performance der hybriden Nintendo Konsole.
Preis und Fazit
From Space gibt es für Nintendo Switch im eStore für derzeit 4,49 Euro bzw. 4.79 SFr. im Angebot statt der regulären 15.99 SFr. bzw. 14,99 Euro.
Im Endergebnis ist From Space ein Twin-Stick-Shooter, das viel Spass macht, trotzt der manchmal sehr frustrierenden Mechanik des Spiels.
Zum aktuellen Preis von weniger als 5 SFr. bzw. Euro kann man getrost zuschlagen. Zumal eine kostenlose Erweiterung in Form des Horde Modes nicht selbstverständlich ist, gerade fast ein Jahr nach Release. Schade ist nur, dass das Spiel lediglich online bis zu vier Personen gemeinsam gegen Alien-Horden kämpfen lässt. Vor Ort ist man damit immer alleine unterwegs.
Video: Curve Games
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