Gaming Review: Goosebumps – Terror in Little Creek für Nintendo Switch

Wer Spiele mag, in denen man schleichen und Rätsel lösen muss, die auch mal spannend und gruselig werden, ist mit dem Genre des Survival-Horrors oft gut bedient. Die erfolgreichen Spielserien Silent Hill oder Resident Evil lassen grüssen. Goosebumps: Terror in Little Creek, erfindet zwar nun das Rad nicht neu und ist auch nicht besonders schockierend, denn es richtet sich hauptsächlich an Jugendliche, genauso wie die Kurzgeschichten-Reihe Gänsehaut des US-amerikanischen Autors R. L. Stine aus den 1990ern. Retro-Charme also inklusive?
Inhaltsverzeichnis
Worum geht es in Goosebumps: Terror in Little Creek?
Die Geschichte dreht sich um die Teenagerin Sloane Spencer, die wir auch stets selbst spielen. Die Hauptfigur lebt, ebenso wie ihre drei Freundinnen und Freunde in Little Creek und ist dort eines nachts unterwegs. Allerdings ist gerade eine Ausgangssperre verhängt worden, wobei die Gründe dafür anfangs noch gänzlich unbekannt sind. Und wie soll es anders sein, das lassen die vier Jugendlichen nicht auf sich sitzen.
Zunächst geht es also in die örtliche Bibliothek, in der seltsamerweise Kerzen brennen und seltsame Dinge vor sich gehen. Auch ohne langatmiges Tutorial entwickelt sich die Story schnell und intuitiv entlang der Steuerungsmöglichkeiten mit jedem neuen Gegenstand, den Sloane ergattert.

Was die Eltern der vier Teens in dieser Zeit so machen, ist irgendwie auch egal, so wie ihre Hintergrundgeschichten. Denn die wenigen erwachsenen Figuren, denen wir begegnen, sind entweder tolpatschige Polizisten oder die neue Bibliothekarin Mrs. Schneel und haben entweder etwas zu verbergen oder lassen uns mit ein paar Ermahnungen und Warnungen dann doch frei nach hause gehen. Was Sloane und die anderen drei Teenager in Goosebumps: Terror in Little Creek natürlich nicht tun. Und schon kurz darauf ist Sloane erst mal alleine und wir sehen uns mir ihr in der Bibliothek und auf den Strassen der Kleinstadt mit dem Fluss durch dessen Mitte unterschiedlichsten Monster gegenüber. Da hilft auch die Steinschleuder nicht so oft weiter – trotz Spezialmunition.
Testeindruck
Goosebumps – Terror in Little Creek zeigt auch auf der betagten Nintendo Switch einen guten Einstand und läuft tadellos. Mit viel Nostalgie in Graphik und Spiellogik kommt es dennoch ohne 8bit-Athmo aus.
Graphik und Sound
Die 3D-Grafik in Goosebumps ist gut und annähernd detailliert. Schattenwurf und Effekte passen, sind jedoch nicht annähernd realistisch oder zeitgemäss. Das macht allerdings nichts, denn die Story steht eindeutig im Vordergrund und so stimmt die Performance auch auf allen Plattformen problemlos. Die Monster sind jedoch ganz schön fies gestaltet und vielleicht nichts für kleinere Kinder.
Auch der Sound ist passend und angemessen umgesetzt. Geräusche und Musik bringen die düstere, gruslige Stimmung gut rüber und die durchgängig auf Englisch vertonten Sprechrollen drücken sich schön und auch mal schön überzeichnet aus. Gleichzeitig sind die Untertitel, auch auf Deutsch und Französisch, gut übersetzt und passen zum Gesprochenen.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Steuerung und Gameplay
Während die Steuerung nur rudimentär eingeführt wird zu Beginn des Spiels, ist sie schnell erlernt und intuitiv gestaltet. Es sind nur wenige Tasten notwendig.
Auch das Gameplay ist schnell überblickt. Wir durchkreuzen das Setting der wirklich kleinen Stadt in einem streng linear aufgebauten Geschichte und schalten dabei schrittweise neue Bereiche und Gebäude frei. Nach der Bibliothek und dem Friedhof wird das Museum oder das Theater in Goosebumps: Terror in Little Creek betretbar, und dort sucht Sloane nach Items und löst Rätsel. Der Weg, den wir einschlagen müssen, ist meist klar ersichtlich, da jeweils nur ein Pfad zugänglich gemacht wird.
Eine Kette, die den Zugang zu einer Tür blockiert, trennt man ich mit einem Bolzenschneider auf oder findet den passenden Schlüssel. Mit einer Schaufel wrden Münzen ausgegraben, die dann in einer bestimmten Reihenfolge an einem Wasserspeier angebracht werden. Dabei duckt sich Sloane vor übermächtigen und zahlenmässig natürlich überlegenen Monstern weg, schiesst Lärmkugeln in die andere Richtung oder rennt, was das Zeug hält. Das sind soweit die Grundpfeiler des Survival-Horror-Genres, wie wir sie seit Resident Evil kennen, inklusive Jump-Scares. Übrigens wird sogar das Speichern über eine Schreibmaschine direkt der Vorlage Resident Evil entlehnt.
Darüber hinaus kann Sloane nach dem Auffinden eines magischen Buches aber auch zaubern. Dafür stolpern wir immer wieder auf Symbole, die jeweils einem bestimmten Raster zugeordnet sind. Steht man dann vor einem dieser Zeichen, dient das Zauberbuch dazu, dieses abzuzeichnen. Auch dieses Element ist sehr einfach gehalten und stellt lediglich eine weitere Variante der Rätsellogik dar. Wirklich knifflig sind die Puzzle und Aufgaben in Goosebumps: Terror in Little Creek indes eigentlich selten – Zumindest für erwachsene oder Genre-erfahrene Gamerïnnen. Ebenso ist die KI der Monster nicht besonders helle. Nur die drei Titelmonster, die schon auf dem Game-Cover zu sehen sind, haben es in sich. Aber das macht nichts, denn auch so kommt doch noch der eine oder andere Twist in die linear erzählte Geschichte.
Preis und Fazit
Goosebumps: Terror in Little Creek gibt es ab sofort für PC via Steam, Nintendo Switch 1 und Switch 2, sowie Sony PS5 und Microsoft Xbox Series X|S für 39,99 Euro bzw. 40.- SFr. zu kaufen.
Insgesamt ist Goosebumps: Terror in Little Creek ein schönes Survival-Horror-Spiel für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren nach USK und PEGI. Die Monster sind gruselig, aber nicht sehr klug, die Rätsel gut gemacht, aber nicht super schwer. Auch wenn im Spiel nicht viel erklärt wird, findet man sich auch als Neuling im Genre schnell zurecht und kann sich durchaus erschrecken. Das sechste Videospiel in Tradition der Gänsehaut-Reihe aus R. L. Stines Vermächtnis macht einen guten Job, gerade für Teenager, ohne zu überfordern, und bietet gut zwölf Stunden Spielspass. Der Preis ist indes dafür etwas hoch angesetzt.
Video: Game Mill
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