Do. 01. August 2024 um 7:09

Univerbal: ¿Hablar German? Mais ja!

von Barbara Walter-Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Ferienzeit, Reisezeit: Mit Univerbal (ehemals Quazel) kann man seine Fremdsprachenkenntnisse verbessern und optimieren, dank KI ganz ohne lange Korrekturzeiten. Wir haben uns die App des Schweizer StartUps Quazel GmbH genau angeschaut und ausprobiert.

Univerbal: Sprachen lernen ganz einfach?

KI erleichtert mittlerweile zwar unzähligen Leuten den Alltag. Es gibt Anwendungen für nahezu jeden Bereich des Lebens und die Unterscheidung, ob die Qualität der Ergebnisse taugt oder doch eher fraglich ist, ist mitunter nicht ganz einfach. Auch KI-gestützte Sprachlernapps gibt es viele auf dem Markt. Nach dem Test einiger kostenloser Apps mit eher durchschnittlichem Ergebnis, was die Korrektheit angeht, machen wir uns nun einmal an den Test einer kostenpflichtige App, die gemeinhin als qualitativ wertvoll gilt: Univerbal.

KI statt Sprachkurs?

Wer eine Sprache lernt, kennt oft das Problem: Man braucht ein gutes, kommunikatives Umfeld, um weiter zu kommen. Stures Grammatik- und Vokabellernen kann helfen, um eine Basis aufzubauen, doch die Sprechfähigkeit ist damit noch lange nicht gegeben. Doch wie soll man das machen? Viele sind einfach nicht in der Stimmung, auf der Straße fremde Leute anzusprechen, nur um ein paar Sätze Konversation zu machen. Spricht man mit Menschen in der Zielsprache, so ist es nicht der Auftrag der Freundin oder des Kollegen, einen gewinnbringend zu korrigieren. Das ist ja auch klar, schliesslich möchte man sich mit der Person ja inhaltlich unterhalten und ist dabei selbstverständlich sehr fehlertolerant. Allerdings ist dies dem Prozess der Optimierung der Sprache nicht gerade zuträglich, zu oft schleifen sich Fehler dabei richtig ein und diese sind dann nur sehr schwierig wieder aus dem Wortschatz oder der Grammatik herauszubekommen.

 

Für genau diese Problematik kann man Univerbal nutzen: Man kann Unterhaltungen in einem netten Setting mit der KI führen und wird direkt korrigiert, ohne dass dabei das Gespräch unterbrochen wird. Hierfür nutzt Univerbal eine Chat- und Diktierfunktion. Man nimmt entweder ein vorgeschlagenes Thema oder sucht sich selbst eines aus und plaudert drauflos. Die App ist dabei stets freundlich, geduldig und durchaus eloquent, stellt sich dabei aber das vorhandene Sprachniveau ein. Sie soll ja niemanden beim Lernen überfordern.

Funktion der App Univerbal

Doch genug der grauen Theorie, wir schauen direkt in die App hinein. Als Beispiel nehmen wir als Zielsprache Französisch. Zu Beginn findet ein Einstufungstest statt, mit dem grob diagnostiziert wird, ob man die Sprache auf Einsteigs- oder Fortgeschrittenenniveau lernt. Dabei kann man zwischen einer geführten und einer offenen Konversation wählen. Bei der geführten Konversation sind Satzbestandteile vorgegeben, die man in die richtige Reihenfolge bringen muss und ab und an muss man ein paar Worte einsprechen, um die Aussprache zu prüfen.

 

Nach der Einstufung schlägt die App ein Sprachniveau von “Neuling” bis “Erfahren” als Ausgangspunkt vor. Dieses kann man auch manuell noch korrigieren. Als Nächstes kann man sich nun frei unterhalten und dafür Themen mit einem KI-Chattutor besprechen. Diese sind frei einstellbar, man kann aber auch einfach präferierte Themen angeben und die App entscheiden lassen, worüber geplaudert wird. Ausserdem gibt es natürlich auch viele Übungen zu speziellen Themen, wie zum Beispiel Entschuldigungen, Fragen stellen etc.

 

Hier ein paar Eindrücke aus der App am Beispiel “Französisch”, nach einem Tag der Nutzung. Man sieht, wie die Übungen aufgebaut sind, die kurzweilig und schnell erledigt sind. Die freie Konversation mit der Tutorin kann jederzeit stattfinden und ist eine sehr gut Übung.


Sprachumfang

Derzeit gibt es die Möglichkeit, mit Univerbal 23 Sprachen zu lernen und zu üben. Neben Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch sind dies Niederländisch, Koreanisch, Japanisch, Ukrainisch, Brasilianisches sowie Portugiesisches Portugiesisch, Dänisch, Finnisch, Rumänisch, Türkisch, Schwedisch, Russisch, Tschechisch, Indonesisch, Chinesisch, Griechisch, Polnisch und Norwegisch. Die Auswahl ist also sehr gross und wahrscheinlich werden nach und nach auch noch mehr Sprachen hinzu kommen.

Man muss sich übrigens nicht auf eine Sprache festlegen, sondern kann mehrere Sprachen simultan lernen. Die App speichert den individuellen Fortschritt und alle Einstellungen und Niveaus pro Sprache.

Testeindruck

Mit Univerbal können Sprachen ganz gut gelernt werden. Gerade ein regelmässiges Üben fällt so sehr leicht, da Univerbal gerade die Sicherheit und das Selbstbewusstsein stärken kann, wenn die Fortschritte (gefühlt) einmal nicht so gross sind, wie gehofft.

 

Besonders praktisch ist auch die Möglichkeit, eigene Situationen zu erstellen. Die Konversationen mit der KI sind durchaus als realistisch zu bezeichnen und längst nicht so künstlich wie in vielen Kursbüchern. Als Lehrkraft im Fremdsprachunterricht kann ich davon ein Lied singen. Die KI von Univerbal simuliert gut die Reaktionen einer echten Person und spricht auf einem sehr hohen, korrekten Niveau. Auch die Korrekturen, die anschliessend angezeigt werden, sind schlüssig und korrekt. Sie können jederzeit nachgelesen werden. Grammatische Fehler werden so offensichtlich und man kann mit Univerbal auch Grammatik pauken. Der Fokus und die Stärken der App liegen jedoch klar beim Sprechen und Hörverständnis.

Preis und Verfügbarkeit

Univerbal gibt es online für den Browser und als App für Android und Apple. Im Google Play Store und im Apple App Store kann die App heruntergeladen werden. Eine siebentägige Testphase ist kostenlos. Gefällt einem Univerbal und man möchte es weiternutzen, wird es kostenpflichtig.

Es gibt drei verschiedene Abos: 1 Monat für 15 CHF (19,99 Euro), 3 Monate für 45 CHF (44,99 Euro) und 12 Monate für 119 CHF (119,99 Euro).

Fazit

Ein guter Sprachkurs, sei es online oder in einer Sprachschule, sollte die Basis zum Sprachenlernen darstellen. Sogenannte Patterns können eingeübt werden, im besten Fall werden Grammatik und Strukturen super erklärt und man kann jederzeit Fragen stellen. Ergänzend ist Univerbal eine spitzenmässige Sache, insbesondere, aber nicht nur, für Menschen mit wenig Kontakten zu einem muttersprachlichen Umfeld. Wer also die eigenen Französischkenntnisse verbessern oder überhaupt erst lernen möchte, bevor es nach Paris geht, kann damit gut arbeiten. Auch für schüchterne, introvertierte Leute ist Univerbal super geeignet: Man muss keinerlei Angst vor Reaktionen haben, man kann sich vor einem Computer schliesslich kaum blamieren.

 

Besonders schön ist auch die Möglichkeit, eigene Situationen zu kreieren. Die Konversationen sind durchaus realitätsnah und längst nicht so künstlich wie in vielen Kursbüchern. Die KI reagiert wie eine echte Person und spricht auf einem sehr hohen, korrekten Niveau. Die Korrekturen sind schlüssig und jederzeit nachlesbar.

Ein schönes Gimmick ist auch der Fortschritt. Wer fleissig ist und regelmässig übt, verbessert sich nicht nur sprachlich, sondern kann dies auch in der App nachverfolgen.

 

Die App hat ihren Preis und dieser ist nicht gerade günstig. Allerdings muss man sagen, dass man sehr viel für sein Geld bekommt. Die sprachliche Korrektheit der KI ist hervorragend. Wir haben mehrere uns bekannte Sprachen getestet und es fielen keine Schnitzer auf, wie sie einen bei kostenlosen Sprachlernapps direkt anspringen. Die Übungen sind didaktisch logisch aufgebaut und die freie Konversation flüssig und sinnvoll. Zudem kann ein Obulus auch motivierend sein – was man zahlt, nutzt man vielleicht auch intensiver.

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