So. 31. Dezember 2023 um 7:04

Review: PEARL Callstel Schlüsselfinder im Kreditkartenformat MFi im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Apples AirTag sind praktische Bluetooth-Tracker. Unterdessen gibt es auch Dritthersteller, die MFi-zertifizierte Tracker anbieten, die zu Apples Wo ist?-App kompatibel sind. So der PEARL Callstel Schlüsselfinder im Kreditkartenformat MFi.

Lieferumfang des PEARL Callstel Trackers im Kreditkartenformat MFi

Der Tracker der Eigenmarke Callstel des bekannten Versandhandels PEARL kommt mit einer kurzen Bedienungsanleitung auf Deutsch und Französisch. Mehr ist im Karton nicht enthalten. Die vollständige, mehrsprachige Anleitung gibt es wie immer bei PEARL zu Download.

Hardware und Eigenschaften

Der PEARL Callstel Schlüsselfinder ist mit 86 x 54 x 3 mm Kreditkartenformat gestaltet und wiegt knapp 17 Gramm. Die Plastikkarte aus schwarzem Kunststoff hat an der oberen linken Ecke eine Öse für Schlüsselringe oder Bändel aller Art. In der unteren Ecke ist der Herstellername Callstel zu lesen. Links in der Mitte auf der Vorderseite ist eine ringförmige Taste eingelassen, mit der der Tracker bedient wird. Auf der Rückseite sind die Produktdaten und Konformitäts-Logos aufgedruckt.


PEARL Callstel Tracker im Kreditkartenformat MFi
PEARL Callstel Tracker im Kreditkartenformat und MFi-zertifiziert. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Der Callstel Schlüssel- und Gegenstandsfinder nutzt Bluetooth 5.2 zur Kommunikation und kann dies über bis zu 20 Meter senden. Dabei ist der Tracker dank Made for iOS (MFi)-Zerftifizierung für Apples “Wo ist?”-App konzipiert und funktioniert somit ähnlich wie die Apple AirTags.

 

Millionen iOS-Geräte können Standort des Finders verschlüsselt an die iCloud senden und helfen so beim Suchen von verlorengegangenen Gegenständen. Zudem verfügt der Fake AirTag über einen Piezo-Pieper, um auch die Ortung im Raum einfacher zu gestalten.

 

Zur Stromversorgung dient in der AirTag-Alternative eine integrierte, nicht austauschbare Super-Slim-Batterie, die mit 400 mAh eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren verspricht. Das Gadget ist nach Schutzklasse IP20 gegen Fremdkörper geschützt, nicht aber gegen Wasser.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Testeindruck

Der Callstel Finder im Kreditkartenformat mit MFi-Zertifizierung macht einen stabilen und hochwertigen Eindruck. Die Karte lässt sich ein wenig biegen, so dass sie auch bequem ins Kreditkartenfach von sehr vollen Portemonnaies passt. Die Taste lässt sich gut erfühlen und drücken. Der Signalton des Callstel AirTags ist einfach zu hören, wenngleich nicht sonderlich laut.

 

Der Hersteller macht zur Lautstärke keine Angaben, aber die original AirTags sind deutlich lauter. Auch andere Finder, etwa von Tile, kann man besser hören. Zudem hat der Finder von Callstel nur eine Signal-Melodie.

 

Die Einrichtung indes ist denkbar einfach in der Apple iOS-eigenen und -exklusiven App erledigt.

 

‎Wo ist?
Preis: Kostenlos

 

In “Wo ist?” oder englisch “Find my” wird einfacher über das Plus-Symbol ein anderes Gerät hinzugefügt, und weil der PEARL Callstel Tracker im Kreditkartenformat eben MFi-zertifiziert ist, kann dieser auch gleich gefunden werden. Manchmal muss das Gadget erst mit der Auslösetaste aufgeweckt werden, aber taucht danach nahezu sofort auf dem iPhone oder iPad auf. Nun kann das Objekt benannt und mit einem Emoji versehen werden, so dass es leicht von anderen Findern unterschieden werden kann.

 

Anschliessend sind die bekannten Funktionen wie beim AirTag von Apple ebenfalls Verfügbar. Wir können den Ton abspielen, sofern sich der Callstel Finder in Bluetooth-Reichweite befindet oder eine Route in der Karten-App anzeigen lassen zum letzten bekannten Aufenthaltsort, an dem der Finder noch in Reichweite war.

 

Auch wird die Seriennummer und der Hersteller, hier Ehong, angezeigt, sowie der Modus “Verloren” kann aktiviert werden. Letzterer sorgt ja bekanntermassen dafür, dass via Apples iCloud-Netztwerk alle iOS-Geräte verschlüsselt und anonymisiert nach dem Tracker suchen und dessen Standort bei Erkennen des Bluetooth LE-Signals zurückmelden, so dass wir schnell wissen, wo etwa der Geldbeutel gelandet ist. Vorausgesetzt natürlich, es ist ein iOS-Gerät in dessen Reichweite aktiv. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber in Anbetracht von Cupertinos Marktmacht recht gross.

 

Zudem können Benachrichtigungen eingerichtet werden, etwa, wenn man das Haus ohne den Gegenstand, mit dem der Tracker verbunden ist, verlassen hat. Und alles wird auf der Karte angezeigt. Praktisch.

 

Tracker-Erkennung
Preis: Kostenlos

 

Das alles klappt soweit tadellos und zuverlässig, als wäre der PEARL Callstel Tracker im Kreditkartenformat mit MFi-Zertifikat ein AirTag von Apple selbst. Mit Android oder anderen Systemen allerdings sind nicht alle Funktionen des Trackers benutzbar. Man kann maximal nach dessen BLE-Beacons Ausschau halten. Apples Tracker Erkennen-App sucht nämlich nur nach Wo ist?-kompatiblen Geräten, die mindestens 15 Minuten lang nicht mehr mit dem iOS-Gerät verbunden waren. Unter Android können wir sie weder klingeln lassen, noch in den Verloren-Modus versetzen oder einrichten. Das liegt dabei aber nicht an PEARL bzw. Callstel, sondern schlicht daran, wie Apple seine Tracker-Funktion unter iOS aufgebaut hat.

Preis und Fazit

Der Callstel Kreditkartenformat-Finder MFi von PEARL ist unter der Produktnummer ZX5416 für 19,99 Euro erhältlich. Schweizer Preise sind indes noch nicht bekannt, werden sich aber voraussichtlich um die 25.- SFr. bewegen. Für 32,99 Euro gibt es gleich zwei MFi-zertifizierte Tracker in Kreditkartengrösse. Damit ist das Gadget von PEARL deutlich günstiger als vergleichbare Bluetooth-Tracker wie Apple AirTag und auch als der Tile Slim.

 

 

Insgesamt kann der PEARL Callstel Tracker im Kreditkartenformat vor allem durch seine MFi-Zertifizierung glänzen und so nahtlos in Apples iOS integrierter Finden-Funktion genutzt werden. Es ist keine separate App nötig und so wird das Gadget auch weltweit von allen iOS-Geräten geortet und m Fall der Fälle gemeldet.

 

Allerdings, und das ist der Hauptkritikpunkt, muss ein iPhone oder iPad von Apple benutzt werden, um alle Features des Trackers benutzen zu können. Android geht hier leider leer aus. Auch ist er Callstel Finder etwas leiser beim Piepsen als vergleichbare Produkte, was aber meistens dem Nutzungszweck keinen grossen Abbruch tun wird. Dafür spricht der unschlagbar günstige Preis von weniger als 20 SFr. bzw. Euro und macht das Gadget von PEARL zu einer echten Alternative zum Apple AirTag.

Video: PEARL

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