So. 26. Mai 2024 um 8:09

Review: Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Bluetooth Tracker sind schon lange auf dem Markt und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Kein Schirm, kein Portemonnaie, kein Velo geht mehr so einfach verloren. Aber auch Haustiere oder Koffer sind seit der Einführung des Apple AirTags im Jahre 2020 immer öfter mit den nützlichen Offline-Trackern versehen, die über das Wo ist?-Netz der iOS-Geräte dann im Fall der Fälle auffindbar sind. Doch die kleinen Bluetooth-Scheiben aus Cupertino sind mit 39,- Euro bzw. 35.10 SFr. nicht gerade günstig. Wir haben uns darum eine Alternative zu Apple AirTag angeschaut, die Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte.

Lieferumfang der Albrecht ST-100 Smart Tracker

Die Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte kommen mit einer deutschsprachigen Bedienungsanleitung und sind von Haus aus mit einer Schlüsselkette und Ring versehen. Auch dabei und bereits eingelegt ist zudem eine handelsübliche CR2022 Knopfzellen-Batterie zur Stromversorgung.

Hardware und Eigenschaften

Die Albrecht ST-100 Smart Tracker haben einen Durchmesser von 33.4 mm, sind 11.4 mm hoch und wiegen nur 14 Gramm. Sie sind damit etwas grösser und höher als original Apple AirTags und wiegen auch knapp 3 Gramm mehr.

 

Auf der Vorderseite der ST-100 SmartTracker von Albrecht, die mit Bluetooth 5.2 funken, ist eine Taste zur Aktivierung zu finden. Die Rückseite birgt das Batteriefach, das mit einer kleinen Münze, 50 Rappen oder 10 Eurocent etwa, geöffnet werden kann.


Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte
Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Die Batterie hält laut Hersteller Alan Electronics für sechs bis acht Monate Nutzungsdauer an. Apple gibt für seine AirTags ein ganzes Jahr Laufzeit an.Im Gegensatz zu AirTags sind die ST100 Tracker nicht nach Schutzklasse IP67 gegen Wasser und Staub geschützt.

 

Die Albrecht ST-100 Smart Tracker funktionieren wie andere iTracker-Geräte auch einzig mit iOS-Geräten und greifen auf die System-App Wo ist? oder im Englischen Find my zurück. Dazu braucht es iOS oder iPadOS ab Version 14.5. Um nicht durch Fremde ortbar zu werden, ändert sich die Bluetooth-Adresse des Trackers alle 15 Minuten selbst. Nur wenn der Smart Tracker ausserhalb der Reichweite des eigenen iPhones ist, bleibt die Bluetooth-Adresse für 24 Stunden gleich.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Wie die AirTags sind die Albrecht ST-100 Smart Tracker keine GPS-Tracker, sondern werden von iOS-Geräten weltweit anonymisiert erkannt und gemeldet. Sie verfügen über einen Piezo-Lautsprecher, mit dem der ST-100 piepsen kann. So kann man den gesuchten Gegenstand leichter wieder finden. Zudem fängt das Gerät an zu piepsen, wenn es zwischen acht und 24 Stunden vom iOS-Gerät mit dem zugehörigen Apple ID-Account, mit dem der ST-100 SmartTracker verbunden ist, getrennt wurde.

 

Dies soll verhindern, dass man Tracker zum Stalking einsetzt und ohne das Wissen einer anderen Person dieser unterjubelt. Über NFC verfügen die ST-100 Tracker nicht, was die Apple AirTags ja benutzen, um Informationen wie eine Telefonnummer an Finderinnen und Finder zu übermitteln.

Testbericht

Die Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte machen einen robusten und passablen Eindruck. Die praktische Öse am Kunststoffgehäuse, dass in Weiss oder Schwarz daher kommt, hilft dabei, den Tracker einfach zu befestigen. Der Schlüsselring aus dem Lieferumfang macht ebenso einen guten Eindruck.

Jedoch ist das Batteriefach etwas fehleranfällig. Zum Öffnen muss man dies im Uhrzeigersinn drehen. Das ist nicht immer ganz einfach, da der Deckel sehr fest einrastet. Er wird allerdings auch nicht von einem Gummiring flankiert, der das Innere des iTrackers gegen Wasser schützen würde.

 

Die Einrichtung und Inbetriebnahme erfolgt problemlos und einfach. In der iOS-App Wo ist? kann man einfach das Gadget hinzufügen, mit Namen und Emoji ausstatten und fertig.  Die Bluetooth-Gadgets werden indes nicht als AirTags registriert, sondern unter Objekte hinzugefügt. Sonst ändert sich aber nichts an der Funktionalität.

 

‎Wo ist?
Preis: Kostenlos

 

Fortan kann man den Standort des Albrecht ST-100 Smart Trackers verfolgen, den Tracker klingeln lassen oder eben finden. So kann man Benachrichtigungen angezeigt und zu hören bekommen, wenn man den Gegenstand, an dem der Tracker hängt, zurücklässt – also vergisst, mitzunehmen. Und man kann den ST-100 Smart Tracker von Albrecht als verloren melden. Letzteres sorgt dafür, dass man eine Benachrichtigung erhält, sobald der BT-Finders wieder von einem iOS-Gerät entdeckt wird und dass eine Nachricht auf diesem Gerät angezeigt werden kann. Die Reichweite des Bluetooth LE-Moduls beträgt theoretisch bis zu 100 Meter wie beim AirTag aus Cupertino, was sich in der Realität natürlich nicht bewahrheitet. Mauern und elektrische Felder schränken die Distanz schnell mal ein. Dennoch ist der ST-100 von Albrecht gut zu erreichen und hat eine ansehnliche Funkdistanz von meist 30 Meter oder mehr. Je nach dem, wie viele Hindernisse zu überwinden waren.

Preis und Fazit

Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS-Geräte gibt es in Weiss und in Schwarz für gerade mal 14,95 Euro bzw. SFr. zu kaufen. Das ist somit weniger als die Hälfte des Preises eines Apple AirTags.

 

 

Insgesamt machen die Albrecht ST-100 Smart Tracker für iOS eine gute Figur und sind dank ihres günstigen Preises eine echte Alternative zu Apple AirTags. Sie bieten für iOS-Geräte nahezu dieselben Funktionalitäten und Vorteile wie die Originale aus Cupertino, nur eben für deutlich weniger Geld. Einzig die NFC-Funktionalität und die Begrenzung auf Apple iOS-Geräte machen den ST-100 von Albrecht für alle mit Android Smartphones unattraktiver bzw. nicht zu gebrauchen. Für alle mit iPhone und iPad sind die ST-100 Smart Tracker der Marke Albrecht von Alan Electronics jedoch durchaus eine Überlegung wert. Gerade, weil die Tracker nicht einmal die Hälfte eines AirTags in der Anschaffung kosten und wenn man sie nicht wetterexponiert einsetzen mag, auch dieselben Funktionen und fast die gleiche Leistung liefern. Zudem ist der Schlüsselanhänger gleich mit dabei und muss nicht, wie beim Apple AirTag, teuer dazu gekauft werden.

Ein Stalking-Gadget?

Bleibt die Frage, ob solche Tracker nicht viel zu viel Missbrauchspotential bieten. Man denke nur an Stalking. Apple und Google haben zwar versprochen, noch dieses Jahr den Standard Detecting Unwanted Location Trackers (DULT) in ihre Betriebssysteme Herstellerübergreifend zu implementieren, die eben davor warnen, dass ein fremder Tracker in der Nähe eines Smartphones zu finden ist und wie dieser deaktiviert werden kann. Dies ist bislang aber nur als optionale App verfügbar und zudem ist es auch noch fraglich, ob das Manupulieren der Firmware nicht zu leicht ist und so die Schutzmassnahmen umgangen werden können.

Tracker-Erkennung
Preis: Kostenlos

 

Auch zeigt sich, dass zumindest für Deutschland die Rechtslage der Realität einmal mehr hinterher hinkt, denn das Stalking mittels Bluetooth-Tracker ist wohl für Privatpersonen schlicht nicht strafbar. Denn der Mensch, der den Tracker einem anderen ohne dessen Wissen unterjubelt, darf dessen Daten rechtmässig empfangen, qua Besitzrecht. An das Unterschieben hat man wohl einfach nicht gedacht.

Für die Schweiz sieht das jedoch anders aus. Hier ist wohl ein Einverständnis bei urteilsfähigen Personen, also auch Kinder ab 12 Jahren, erforderlich und es dürfen Menschen nicht ohne deren Wissen getrackt werden.

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