WhatsApp Übernahme durch Facebook wird im Detail geprüft

Als Facebook im Februar dieses Jahres ankündigte, die weltweit erfolgreichste Messenger-App WhatsApp zu übernehmen (wir berichteten), gingen in den Kommentaren erst mal die Wogen hoch. Ganze 19 Milliarden Dollar lässt sich das soziale Netzwerk die beliebte Messenger App kosten. Jetzt will die EU wissen, was die Konkurrenten von WhatsApp von dem Deal halten, bevor er genehmigt wird.
Nachdem die amerikanische FTC schon im April ihre Zustimmung erteilte, wurde nun bekannt, dass die EU diese Übernahme einer eingehenderen Prüfung unterziehen will. Hierzu werden einige Konkurrenten befragt, welche Auswirkungen der Deal wohl auf den Markt des mobilen Messaging haben wird. Schliesslich hat Facebook mit dem hauseigenen Messenger auch schon ca. 290 Millionen mobile Nutzer und Nutzerinnen alleine in Europa vorzuweisen. Anbieter alternativer Apps wie BBM, Viber, Kik, Telegram, Threema, usw. dürften sich berechtigterweise Sorgen machen, hier in der öffentlichen Wahrnehmung unterzugehen.
Das Prozedere an sich dürfte schon aus einigen EU-Prozessen bekannt sein. So wurde auch die Auflage, Microsoft zum einblenden einer Browser-Auswahl in Windows zu verdonnern zuerst von anderen Browser-Herstellern abgesegnet und auch Googles Vorschläge, Konkurrenten zu eigenen Diensten in der Suchmaschine besser sichtbar zu machen, mussten sich diesem Test stellen.
Diese eingehendere Untersuchung bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass es Auflagen für den Abschluss der WhatsApp-Übernahme geben wird. Gerüchterweise soll jedoch auch das Thema Datenschutz, bei dem Facebook immer wieder Schlagzeilen schreibt, eine wichtige Rolle im Prüfungsverfahren einnehmen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass hier zusätzliche Einschränkungen für die Nutzung der WhatsApp-Daten einen Teil der Übernahmegenehmigung bilden könnten.
Quelle: Engadget (Englisch)
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