Was unser digitales Leben kostet

Unser digitales Leben kostet Energie. Das ist vermutlich allen klar, doch so richtig bewusst ist einem das selten. Aber jedes Bit, das über den digitalen Äther schwirrt, braucht Strom. Egal, ob damit die Industrie 4.0-Maschine gesteuert wird, das Internet of Things irgendwelch Daten irgendwohin vermeldet, ein Spiel gezockt oder eine Finanztransaktion getätigt wird. Alles verbraucht Energie. Klar gibt es da gravierende Unterschiede. Denken wir nur an den Energieverbrauch einer Bitcoin-Überweisung. Und der Energieverbrauch des Internets steigt weiter an, auch wenn aktuell Energiesparen – aus verschiedenen Gründen –gerade wieder zum Thema geworden ist.
Doch was verbraucht jede einzelne Person an Energie? Um den durchschnittlichen Fussabdruck in Kilogramm CO2 für ein Jahr zu berechnen, haben sich verschiedene Methoden bewährt. Das Institut für angewandte Ökologie, eine der führenden Umweltforschungseinrichtungen in Deutschland, hat nun errechnet, welchen Anteil unser digitaler Lebensstil am individuellen Treibhausgas-Fussabdruck hat.
Jede Person in Deutschland verursacht durch den eigenen Konsum, Transportkosten und generellen Energieverbrauc jedes Jahr gut 12’000 kg CO2-äquivalente Emissionen. Dabei ist der digital Lifestyle mit knapp 850 kg CO2 mit dabei. Das entspricht dem Ausstoss von 68’000 km mit dem Zug fahren! Und auch wenn die Zahlen für Deutschland berechnet wurden, sehen sie für die Schweiz und Österreich wohl nicht viel anders aus.
Wie setzen sich nun diese 850 kg CO2 pro Jahr zusammen?
Besonders gross ist der Anteil, den Fernseher daran haben. Bei der Herstellung und Nutzung setzen unsere Mattscheiben in Summe durchschnittlich über 350 kg CO2 pro Jahr frei. Allein die Nutzung führt zu 156 kg CO2 pro Jahr.
Auch die Nutzung von Rechenzentren fällt stark ins Energie-Gewicht. Mit 213 kg CO2-Emissionen jährlich wird unser Fussabdruck allein durch die Nutzung von Ressourcen, die in Rechenzentren zur Verfügung stehen, deutlich vergrössert.
Bei der Herstellung unserer digitalen Begleiter sind vor allem Prozesschemikalien zur Rohstoffgewinnung und Verarbeitung der Materialien grosse CO2-Schleudern. Auch ist der Energieaufwand in der Halbleiterfertigung nicht gerade klein.

Neben der Herstellung sind vor allem bei der Nutzung durch den Stromverbrauch die Treigbhausgasemissionen zu beachten. Und diese sind in den Annahmen des Öko-Instituts, notgedrungen aber wissenschaftlich korrekt, Schätzungen für eine typische Nutzung, wie beim Verbrauch durch Rechenzentren, die unsere Daten speichern und für den Abruf bereitstellen.
Auch wenn die Zahlen und die Grafik somit nicht eins zu eins die Realität abbilden können, zeigen sie recht deutlich wie sich unser Fussabdruck aufteilt.
Quelle: Öko-Institut e. V. via Statista
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