Threema verkauft Eis für personenbezogene Daten

Wie kann auf lustige Art und Weise auf Datenschutz und Privatsphäre aufmerksam gemacht werden? Dieser Frage hat sich das Schweizer Unternehmen Threema, bekannt für den gleichnamigen Messenger, angenommen und eine Guerilla-Aktion mit versteckter Kamera durchgeführt: Mitten in Zürich hat man einen Eiswagen aufgestellt und gratis Glace verteilt. Dafür wurden die Menschen aber auch mit intimen Fragen.

Mit der Aktion möchte Threema aufzeigen, dass nichts umsonst ist. Damit die Passanten und Passantinnen ihr Eis ohne Geld zu bezahlen erhielten, mussten sie zuerst ein paar persönliche Fragen beantworten: Wie lautet Ihre Telefonnummer? Mit wem haben Sie zuletzt gechattet? Wie viel geben Sie monatlich für Suchtmittel aus? Die überwiegende Mehrheit der Personen auf dem Sechseläutenplatz war sichtlich irritiert ob der persönlichen Fragen und nahezu niemand hat sie anstandslos beantwortet. Dass etwas zwar kostenlos sein kann, aber dennoch nicht umsonst ist, wurde ihnen deutlich bewusst.
Einige lustige Reaktionen gibt es im nachfolgenden Video zu sehen. Das ist übrigens auch ohne YouTube-Datensammlung direkt bei Threema abrufbar.
Video: Threema
Interessant ist die amüsante Aktion natürlich, weil viele von uns gleichzeitig im Internet nach wie vor bereitwillig und allem Anschein nach bedenkenlos dieselben persönlichen Angaben gegenüber den grossen und kleinen Tech-Konzernen preisgeben. Hauptsache, die App ist gratis, die Webseite kostet nichts oder alles nur sehr, sehr wenig.
Die Aktion von Threema zielte darauf ab, auf diesen Widerspruch aufmerksam zu machen und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass es sich auf jeden Fall lohnt, für Datenschutz und Privatsphäre zu zahlen.
Quelle: Threema Pressemitteilung
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