Fr. 07. Juli 2023 um 7:03

KI-Integration bringt Microsoft Edge 50 Millionen neue User

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 2 Minuten

Webbrowser sind unser virtueller Einstieg in die riesige Landschaft der digitalen Welt und ermöglichen es uns, weite Teile des Internets problemlos zu erkunden. Ob wir nach Informationen suchen, mit anderen in Kontakt treten oder Multimedia-Inhalte geniessen. Der von uns gewählte Browser spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung unserer Online-Erfahrungen.

 

Seit den ersten Browser-Krieg von 1995 bis 2001, bei dem der Microsoft Internet Explorer den Netscape Navigator verdrängte, ist viel Zeit vergangen. Chrome hat seit seinem ersten Erscheinen auf unseren Geräten im Jahr 2008 den Brower des Tech-Giganten aus Seattle deutlich verdrängt. Spätestens seit dem Todesstoss durch das YouTube-Team war klar, dass der IE von Microsoft auf absehbare Zeit keine bedeutende mehr Rolle mehr spielen würde. Auch der Microsoft Edge Browser von 2015 hatte, trotz Vorinstallation unter Windows 10 und Windows 11, kaum eine Chance und ist bei knapp 11 Prozent Marktanteil auf Desktop Rechnern und knapp 4.5 Prozent über alle Geräte hinweg.

 

Nun hat im Februar Microsoft seine Suchmaschine Bing und seinen Browser Edge mit integrierter KI, namentlich ChatGPT von OpenAI, vorgestellt. Das hat tatsächlich das Spiel verändert.


Microsoft Edge Bing OpenAI ChatGPT
Microsoft Edge mit Integration von OpenAI ChatGPT. Bild: Microsoft

Nach den Berechnungen nähert sich der Microsoft Edge-Browser einer Gesamtzahl von 300 Millionen Usern. Die Zahl der Personne, die den Edge Browsers nutzen, stieg in den Monaten nach der Einführung von ChatGPT um 50 Millionen an. Trotzdem dominieren Google Chrome und Safari weiterhin den Browser-Marktanteil.

 

Die Anzahl der Browser-User wurde von GlobalStats berechnet, indem die Gesamtzahl der Internet-User von Internet World Stats durch 100 geteilt und mit dem prozentualen Browser-Marktanteil von GlobalStats multipliziert wurde.GlobalStats stützt den Browser-Marktanteil zudem auf über 5 Milliarden Seitenaufrufe pro Monat, die auf mehr als 1.5 Millionen Websites verzeichnet wurden.

 

 Es ist also nur eine Annäherung. Die realen Nutzungszahlen werden davon vermutlich deutlich abweichen. Doch diese Berechnungen geben einen guten Eindruck der veränderten Bedingungen.

Geschätzter Browser-Marktanteil weltweit im Mai 2023, Quelle GlobalStats, InternetWorldStats
Geschätzter Browser-Marktanteil weltweit im Mai 2023, Quelle GlobalStats, InternetWorldStats. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Google Chrome hat fast 3.4 Milliarden User und ist damit immer noch der beliebteste Browser. Der Erfolg von Chrome ist wohl auf seine starken Funktionen, die benutzerfreundliche Oberfläche und die nahtlose Integration mit Google-Diensten zurückzuführen. Beständige Innovationen, zeitnahe Aktualisierungen und die Unterstützung von Webstandards haben ihn weltweit zur bevorzugten Wahl gemacht.

 

Apples Safari-Browser erreichte letztes Jahr über 1 Milliarde User und wuchs dieses Jahr weiter auf 1.1 Milliarden User. Dieses Wachstum lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen, darunter die starke Markentreue von Apple, die nahtlose Integration in Apple-Geräte und der gute Ruf des Browsers in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit.

 

Seit April 2022 ist die Userzahl des Opera-Browsers um 40 Prozent gestiegen. Opera steigerte sich von 109 Millionen auf 152 Millionen User. Einer der Hauptgründe für diesen Anstieg ist der Opera GX-Browser, der über ein von Spielen inspiriertes Design mit anpassbaren Themen und Hintergründen verfügt und es den Menschen ermöglicht, ihr Browsererlebnis stark zu personalisieren.

 

Die Zahl der User des Firefox-Browsers liegt hingegen bei etwa 150 Millionen Menschen weltweit. Die Popularität von Firefox beruht auf seinem Engagement für den Datenschutz, seinen robusten Sicherheitsfunktionen und einer engagierten Usergemeinschaft, die seinen Open-Source-Charakter schätzt. Der Browser begründete seinen datenschutzfreundlichen Ruf und setzt sich für eine transparentere Online-Umgebung ein.

 

Der Internet-Browser von Samsung hat eine Userbasis von fast 135 Millionen Menschen. Er ist auf Samsung-Geräten vorinstalliert und bietet den Menschen ein kohärentes und optimiertes Browsing-Erlebnis in der Geräteumgebung.

Video: Microsoft

 

Die Integration von ChatGPT in den Browser von Microsoft indes hat diesen, wie die Zahlen zeigen konnten, einen deutlichen Aufschwung beschwert. Zwar ist Edge immer noch weit entfernt von der Marktdominanz Chromes, doch es ist spannend zu sehen, wie einzelne Funktionen direkt Auswirkungen auf die Verbreitung eines derart zentralen Programms in unserem digitalen Alltag haben können.

 

 

Quellen: GlobalStats (Englisch), InternetWorldStats (Englisch), AtlasVPN (Englisch), The Verge (Englisch), Chris Zacharias (Englisch)

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