KI für eine bessere Welternährung?

Angesichts der prognostizierten Weltbevölkerung von rund 9.8 Milliarden Menschen im Jahr 2050 könnte künstliche Intelligenz dazu beitragen, die Menschen auf der ganzen Welt jetzt und in Zukunft zu ernähren. Darum war künstliche Intelligenz auch ein Thema für auf dem Future of Food Forum am 20. März an der University of Florida, kurz UF.
Das UF/IFAS Global Food Systems Institute (GFSI) als Gastgeber des Forums, auf dem Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen versuchten, Antworten auf mehrere Schlüsselfragen zu finden, so Gbola Adesogan, stellvertretender Vizepräsident und Direktor des GFSI.
“Wie kann uns KI dabei helfen, widerstandsfähigere oder krisensichere Lebensmittelsysteme zu entwickeln, angesichts der Unterbrechungen unserer Lebensmittelversorgungsketten, die durch COVID und den Ukraine-Krieg verursacht wurden?” sagte Adesogan.

Weitere Fragen, die das Forum beantworten wollte, sind:
- Wie kann KI unsere Lebensmittelsysteme so verändern, dass sie effizienter, klimafreundlicher, nachhaltiger, sicherer und weniger verschwenderisch werden?
- Wie kann KI kleinbäuerlichen Betrieben in Entwicklungsländern helfen, ihre Erträge zu steigern?
Klar wurde, dass KI wird die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert, gelagert, verteilt und vermarktet werden verändern wird. Ziel dabei soll es laut Expertise von Adesogan sein, dass Lebensmittelsicherheit, Effizienz, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit verbessert werden.
Durch grosse Datenmengen und fortgeschrittene statistische Analysen in rasanter Geschwindigkeit können Schädlinge und Krankheiten bei Pflanzen, Tieren und Meeresfrüchten früher und erfolgreicher bekämpft werden und weniger Mittel dazu eingesetzt werden.
KI macht es möglich, besser vorherzusagen, wann geerntet werden muss und wie Verluste und Abfälle am besten reduziert werden können.
Adesogan sprach darüber zu Beginn des Forums in Florida, gefolgt von Scott Angle, dem Senior Vice President für Landwirtschaft und natürliche Ressourcen der UF und Leiter der UF/IFAS.
Angle hob die Bemühungen hervor, die das Forum aufzeige, das Potenzial der künstlichen Intelligenz für grosse und kleine landwirtschaftliche Betriebe nutzbar zu machen.
Charlie Li, Professor an der University of Florida für Agrar- und Biotechnik, der ebenfalls auf dem Forum sprach, nannte mehrere praktische Möglichkeiten, wie KI der Landwirtschaft helfen kann. So können mittels KI beispielsweise grosse Datenmengen analysieren, um widerstandsfähigere Pflanzensorten zu entwickeln. Sensoren, Roboter und Drohnen sammeln Daten zudem über Pflanzen und Bodenbedingungen, die dann von KI-gestützten Algorithmen analysiert werden, um der Landwirtschaft verwertbare Erkenntnisse in Echtzeit oder zumindest zeitnah und effizient zu liefern, zum Beispiel, wann Arbeitsschritte wie Anpflanzen, Spritzen und Ernten am optimalsten stattfinden sollten.
Die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und Schädlingen durch KI-Bilderkennungsalgorithmen können der Landwirtschaft in Zukunft immer besser helfen, vorbeugende Massnahmen zu ergreifen, bevor die Krankheitserreger erhebliche Schäden verursachen.
Zudem soll die Vorhersage und Management von Klimarisiken zur Vermeidung von Unterbrechungen der Lebensmittelversorgungskette auch in einer globalen Perspektive durch KI deutlich unterstützt werden und so Krisen und Fluchtursachen verhindern oder verringern.
Auf der Tagesordnung des Forums standen mehr als zwanzig Vorträge darüber, wie KI die Zukunft der Landwirtschaft revolutionieren wird und wie sie dazu beitragen kann, krisensichere, klimafreundliche Lebensmittelsysteme zu schaffen.
Neben der Optimierung des Ressourceneinsatzes in der Lebensmittelproduktion, zum Beispiel durch die Reduktion des Nährstoff- und Wasserverbrauch, was zu einer geringeren Umweltbelastung führt, sind auch weitere Themen zentral.
Die Verringerung der Lebensmittelverschwendung durch Optimierung des Lieferkettenmanagements und Vorhersage der Nachfrage, um Überproduktion zu vermeiden ist hier nur ein logischer nächster Schritt, wie Stewart Collins, Senior Program Leader für digitale Lösungen bei der Bill and Melinda Gates Foundation in seiner Keynote hervor hob.
Quelle: University of Florida (Englisch) via Swiss Cognitive (Englisch)
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.