Mo. 13. Juni 2022 um 7:13

Google sammelt die meisten Datenpunkte pro User

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 2 Minuten

Wir alle wissen, dass unsere Daten bares Geld wert sind. Meist nicht für uns, sondern für die grossen Unternehmen, die daraus personalisierte Profile erstellen können. Facebook, nun Meta, Google und Alphabet, genauso wie Microsoft und Apple, Twitter und Amazon leben – nicht nur, aber gut – davon, Datenpunkte über die Menschen zu sammeln, die ihre Dienste, Geräte und Produkte benutzen.

 

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Google aus fünf ausgewählten Tech-Giganten – Google, Facebook, Twitter, Amazon und Apple – die meisten Informationen über seine Nutzer und Nutzerinnen sammelt.

 

Kaum jemand hat die Zeit oder Geduld, sich durch Dutzende von Seiten mit Datenschutzrichtlinien für jede Website zu lesen. Schauen wir uns darum einen Überblick über die Anzahl und Art der Datenpunkte, die die genannten Unternehmen über uns sammeln.

 

Die Primärdaten wurden vom Team bei Security.org gesammelt und veröffentlicht, das die Datenschutzrichtlinien durchgelesen und die Datenpunkte extrahiert hat. Diese wurden dann vom VPN-Anbieter Atlas VPN zusammengefasst, um einen leicht verständlichen Überblick zu bieten.


Gesammelte Benutzerdatenpunkte pro Unternehmen
Gesammelte Benutzerdatenpunkte pro Unternehmen. Bild: PocketPC.ch / security.org / Atlas VPN

Ein kurzer Blick auf das Diagramm zeigt, dass Google bei der Menge der gesammelten Daten den Spitzenplatz einnimmt, da es 39 Daten über jeden Person protokolliert.

 

Im Allgemeinen sammelt Google mit seinen Diensten jedes kleine Detail, das sie greifen können. Es gibt ein paar Ausnahmen, wie z. B. die Adresse, Sozialversicherungsnummer oder ähnliches, aber abgesehen davon wird nicht viel anderes in ihren Datenbanken ausgelassen.

 

Sie erfassen Namen, Telefonnummer, sowie Zahlungsinformationen, wenn man über Google eingekauft hat. Zudem werden die persönliche oder geschäftliche E-Mail-Adresse, gesendete und empfangene E-Mails, Filme, Fotos, Dokumente und Tabellen, die man gespeichert hat, sowie die eigenen YouTube-Kommentare erfasst und mit der eigenen Person verbunden.

 

Darüber hinaus zeichnet Google natürlich auch Suchbegriffe, Videoaufrufe und Interaktionen mit Inhalten und Anzeigen auf – vom Klick bis zum sekundengenauen Betrachten von Bildschirminhalten.

 

Selbst über Google-Geräte und Dienste getätigte Anrufe sind nicht privat, da Google die Nummern der anrufenden und empfangenden Stellen, Weiterleitungsnummern, Anrufzeiten und Datum, Anrufdauer, Weiterleitungsinformationen und Anrufarten aufzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Twitter

Twitter, das kürzlich für 44 Milliarden US-Dollar von Elon Musk übernommen werden sollte oder wird – man darf ja gespannt bleiben, wie das Pokern hier ausgeht –, sammelt 24 Datenpunkte pro Person. Es ist unwahrscheinlich, dass Musk in nächster Zeit wesentliche Änderungen an den Datenschutzrichtlinien vornimmt, daher sollten wir uns die Art der erfassten Daten genauer ansehen.

 

Im Gegensatz zu Google speichert der populäre Kurznachrichtendienst weniger persönliche Daten. Es werden lediglich Name, Username, Passwort, Telefonnummer und E-Mail-Adresse erfasst.

 

Darüber hinaus verfolgt Twitter Nachrichten, Inhalte, angesehenen Videos, Ansichten und Interaktionen mit Inhalten und Anzeigen. Es werden Zeitpunkt, Häufigkeit und Dauer der eigenen Twitter-Aktivitäten sowie die Personen aufgezeichnet, mit denen man interagiert und Inhalte austauscht.

Amazon

Der Shopping-Gigant Amazon liegt bei den gesammelten Datenpunkten mit 23 pro User nur knapp hinter Twitter.

 

Bei den persönlichen Daten protokolliert Amazon Namen, Usernamen, Passwort, Telefonnummer, Zahlungsinformationen, Lieferadresse(n) und E-Mail-Adresse. Das ist im Grunde nichts Ungewöhnliches, da es sich um eine E-Commerce-Website handelt, aber es gibt eine Besonderheit: Amazon erfasst auch Informationen wie die Sozialversicherungsnummer oder Führerscheindaten in den USA, die in einem Land ohne Meldepflicht zentrale personalisierte Identifikationsmerkmale darstellen.

 

Ein weiteres interessantes Detail ist, dass Amazon Daten über die Kreditwürdigkeit von Kreditbüros und Auskunftei wie der SCHUFA in Deutschland oder der Schweizer Credireform bezieht.

Facebook

Bekanntermassen Facebook hatte einige Probleme mit dem Umgang der Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass das Unternehmen derzeit gerade 14 Datenpunkte sammelt.

Andererseits sind die gesammelten Daten äusserst sensibel: Facebook verfolgt die Personen, mit denen man Kontakt hat, die Gruppen, denen man angehört, und sogar alle privaten Nachrichten. Meta weiss, wann man sich anmelden, wie lange man das tut und welche Kommentare, Freigaben und Transaktionen man in dieser Zeit getätigt hat.

Apple

Das Unternehmen aus Cupertino speichert nur die Informationen, die zur Verwaltung eines User-Kontos erforderlich sind.

Das Unternehmen sammelt zwölf Datenpunkte und kennt die Namen, E-Mail-Adressen, IP-Adressen, den Standort und die Zahlungsinformationen seiner Nutzer und Nutzerinnen. Sie zeichnen sich vor allem bei der Aufzeichnung von Aktivitäten aus. Apple kennt Suchanfragen, den Zeitpunkt, die Häufigkeit und die Dauer Ihrer Aktivitäten, und das war es dann auch schon.

 

 

Quelle: security.org (Englisch) via Atlas VPN (Englisch)

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