Fr. 23. Mai 2025 um 6:13

Google I/O 2025 mit Fokus auf Künstliche Intelligenz – Jetzt wird’s wild

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Wie sollte es auch anders sein: Die Google I/O 2025 stand klar im Zeichen von Künstlicher Intelligenz. Google betonte, wie entscheidend KI (oder auch AI) für die künftige Ausrichtung des Unternehmens ist und kündigte an, die Entwicklung und Verteilung neuer Modelle deutlich zu beschleunigen. Zudem sollen euch auch in Zukunft weitaus mächtigere Tools in die Hand gegeben werden. Als besonders krass empfanden wir ein Plugin für Google Chrome, das den Browser vollständig “fernsteuern” kann.

Google will euch mit KI zuballern – ob ihr wollt oder nicht

Im Eröffnungsteil der Keynote hob Google hervor, dass KI inzwischen das dominierende Element in allen Produktbereichen darstellt. Ihr wisst schon KI-Kühlschränke, KI-Rasenmäher, KI-Kugelschreiber und grundsätzlich einfach KI in allen Lebensbereichen. Statt Neuheiten nur im Rahmen grosser Events zu präsentieren, sollen Updates künftig kontinuierlich ausgerollt werden, um Nutzende schneller mit den neuesten Technologien zu versorgen.

Dabei wurde KI nicht nur als ergänzendes Werkzeug, sondern als zentrale Triebfeder für automatische Unterstützung, kreative Anwendungen und Arbeitsentlastung im Alltag beschrieben. Darunter proaktive Funktionen, die euch direkt unterstützen, ohne dass ihr es ihnen sagen müsst (beispielsweise das angesprochene Browser-Plugin) und personalisierte Erlebnisse sollen so zum festen Bestandteil aller Google-Dienste werden. Und das alles komplett übergreifend in allen Bereichen, darunter auch Android.


Google I/O 2025 Android KI Gemini AI
Auch auf Android wird in Zukunft unglauiblich viel mit KI gearbeitet. (Bild: Google)

Google Browser Plugin durchleuchtet eure Tabs und “hilft” mit

Über ein neues Symbol in der Browserleiste könnt ihr zukünftig per Texteingabe oder Sprachbefehl mit dem Plugin kommunizieren. Es versteht Webseiteninhalte, fasst längere Texte kompakt zusammen und beantwortet Nachfragen. Darüber hinaus kann es konkrete Aktionen vorschlagen oder selbst umsetzen. Beispielsweise etwa ein Kochrezept automatisch in eine glutenfreie Variante umwandeln oder auf Basis der Raumbeleuchtung passende Möblierungs- und Farbtipps geben.

 

Zukünftig soll das Plugin auch in mehreren Tabs parallel arbeiten und sich eigenständig auf Seiten bewegen, um wiederkehrende Schritte zu automatisieren (zum Beispiel gezielt zu bestimmten Abschnitten zu scrollen oder Formulare auszufüllen). Der Start erfolgt in den USA für Desktop-Nutzer mit Google AI Pro- oder Ultra-Abo (englische Chrome-Version auf Windows und macOS); zusätzlich ist es bereits in den Chrome-Beta-, Dev- und Canary-Kanälen verfügbar. In den kommenden Monaten will Google die Verfügbarkeit schrittweise auf weitere Regionen und Plattformen ausweiten.

Gemini Ultra: Weiterentwicklungen der aktuellen KI-Modelle

Ein Schwerpunkt lag auf der Weiterentwicklung der Gemini-Familie, zu der Varianten wie Ultra, Pro, Flash und Nano zählen. Jede Version bietet deutlich höhere Leistungsfähigkeit und eine höhere Flexibilität, etwa durch kombinierte Verarbeitung von Text, Bild und Audio. Als Besonders krass stellt sich hier Gemini Ultra heraus. Ein KI-Modell, das erst einmal ausschliesslich in den USA zur Verfügung steht und satte 250 US-Dollar im Monat (!!) kostet. Das Modell beinhaltet Googles neuste Technologien in der Text-, Bild- und Audio-Generierung und kann mit VEO 3 oder Imagen 4 Bilder und Videos erstellen, die von der Realität kaum noch zu Unterscheiden sind.

 

Besonders hervorgehoben wurde aber auch ein verbessertes Modell von Gemini 2.5 Pro, das aktuell sämtliche Spitzenpositionen auf Benchmark-Listen belegt und im Vergleich zur ersten Gemini-Pro-Generation deutlich zugelegt hat. Es ist auch im Gegensatz zum Ultra-Modell weltweit verfügbar. Parallel dazu zielt die neue Version von Gemini Flash auf einen eher kosteneffizienten sowie schnellen Einsatz ab, während das neue Flash Native Audio natürlichere Sprachinteraktionen in 24 Sprachen ermöglicht. So lassen sich beispielsweise künstliche, wie echt klingende Konversationen erstellen. Ein Einsatzgebiet wäre hier die Erstellung von “künstlichen” Podcasts.

 

In der Suche wird ein spezieller KI-Modus eingeführt, der Anfragen in Teilfragen auffächert und so gezieltere Antworten liefert – etwa als digitaler Kaufberater. Zusätzlich ist geplant, Gemini enger in Chrome und Gmail einzubinden. Weitere Neuerungen umfassen Google Beam für 3D-Videokonferenzen, KI-gestützte Live-Übersetzungen in Meet und die Gemini Live Camera für Mobilgeräte. Visionäre Agenten wie Project Astra und Mariner sollen künftig die Navigation und Informationssuche im Web grundlegend verändern.

Google I/O 2025 Gemini 2.5 Pro/Ultra
Gemini 2.5 war ein grosser Fokus der Keynote. Auch das neue Ultra-Modell kommt, aber erst einmal nicht zu uns. (Bild: Google)

Neue Tools für Entwickelnde und Ausblick auf die Zukunft mit KI

Im Google AI Studio erhalten vor allem Programm-Entwickelnde einen beschleunigten Zugang zu Modelltests und können über die Gemini-API eigene Anwendungen bauen. Die Integration von Gemini 2.5 Pro in Code-Editoren vereinfacht Prototyping, während URL Context es erlaubt, Webseiteninhalte direkt in KI-Agenten einzubinden und so als Content auszuspielen oder in die Erfahrung zu integrieren, sofern sie benötigt werden.

 

Viele der Modelle und Techniken kommen auch in weiteren Kernsystemen von Google zum Einsatz. Unter anderem auch im kommenden Android 16 Update sowie im hauseigenen Betriebssystem Wear OS 6 für Smartwatches. Hier sollen die digitalen, künstlichen Helfer für mehr Komfort oder effizienteres Arbeiten sorgen.

 

Etwas Bauchschmerzen macht eine Aussage von Google aber dann doch noch: Das Unternehmen bekräftigte, dass der verantwortungsvolle Umgang mit KI ein Kernbestandteil seiner Strategie sei. Das ist schön und gut, allerdings wird das nicht funktionieren und das weiß Google vermutlich auch. Um beispielsweise die Videos erstellen zu können, zu denen VEO 3 in der Lage ist, sind Milliarden an Videodaten vonnöten, die sich Google durchaus über seine YouTube-Plattform verschafft. Es wird zwangsläufig nicht nur zu Datenklau führen, sondern sehen wir uns aktuell einer Zukunft gegenüber, wo die Realität nicht mehr von der digitalen Seite zu unterscheiden ist. Und das ist auch nur ein kleiner Teil eines deutlich grösseren, kommenden Problems. Aber naja, schauen wir Mal.

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