Do. 06. Juni 2024 um 7:01

Google arbeitet weiter an intelligenten Kontaktlinsen

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 2 Minuten

Im Jahr 2014 ging Google eine Partnerschaft mit Novartis ein, um intelligente Linsen zu entwickeln, um den Blutzuckerspiegel in der Tränenflüssigkeit zu messen. Dies könnte das Leben von Hunderten von Millionen Menschen mit Diabetes erleichtern, die sich mehrmals am Tag in den Finger stechen müssen, um ihren Blutzuckerspiegel zu bestimmen.

 

Das Projekt wurde jedoch 2018 eingestellt, ohne dass ein ausreichender Erfolg in diesem Bereich erzielt wurde. Seither hat man nichts weiter zu smarten Kontaktlinsen von Alphabet gehört. xleaks7 hat nun aber wieder einmal ein Patent von Google entdeckt, das belegt, dass der Tech-Riese weiterhin an der Entwicklung intelligenter Linsen arbeitet, die verschiedene Probleme lösen.

Was soll die smarte Linse können?

Das Patent befasst sich mit dem Problem der Anpassung des Brennpunkts von intelligenten Kontaktlinsen in Echtzeit, um die Sehkraft der Personen zu verbessern, insbesondere bei Sehschwächen wie Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit.

 

Herkömmliche Kontaktlinsen verfügen nicht über dynamische Fokussierungsfunktionen und können unbeabsichtigt durch helles Licht ausgelöst werden oder inkonsistent sein, was es für viele schwierig macht, Objekte in unterschiedlichen Entfernungen klar zu sehen.

 

Das Patent beschreibt ein System, das elektromagnetische Millimeterwellen nutzt, um den Blick des Menschen zu erkennen und das Fokussierungssystem einer intelligenten Kontaktlinse zu aktivieren. Das System umfasst ein Gerät in der Kontrolle der linsentragenden Person (z. B. ein Smartphone) und die intelligente Kontaktlinse, die drahtlos miteinander kommunizieren, um den Fokus der Linse auf der Grundlage der Sehanforderungen des Auges anzupassen.


Smarte Kontaktlinse, die durch Millimeterwellen gesteuert wird. Bild: Elegant Hoopoe
Smarte Kontaktlinse, die durch Millimeterwellen gesteuert wird. Bild: Elegant Hoopoe

Vorteile der mm-Wellen-Linse

Verbesserte Sehkorrektur

Die Linse passt den Fokus dynamisch an verschiedene Entfernungen an und verbessert so die Sehkraft von Menschen mit Erkrankungen wie Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit.

Integration in vorhandene Geräte

Das System nutzt Hardware, die bereits in modernen Geräten wie Smartphones vorhanden ist, so dass keine zusätzlichen Geräte benötigt werden.

Präzise Fokusanpassung

Die Linse verringert das Risiko versehentlicher Fokusänderungen durch präzise Steuerung mit Millimeterwellen

Batterieloser Betrieb

Der Schaltkreis der Kontaktlinse kann entweder passiv sein und Energie aus elektromagnetischen Wellen nutzen, oder aktiv, d. h. mit einer Batterie.

mm-Wellen passen den Fokus für Myopie und Presbyopie an. Bild: Elegant Hoopoe
mm-Wellen passen den Fokus für Myopie und Presbyopie an. Bild: Elegant Hoopoe

Blickdetektion und Fokussteuerung

Das Patent umfasst die Erkennung des Blicks des Menschen und die Verwendung von elektromagnetischen Millimeterwellen zur Steuerung des Fokus-Systems einer intelligenten Kontaktlinse. Das System hierfür umfasst eine intelligente Kontaktlinse mit Transceiver-, Logik- und Speicherschaltkreisen sowie ein User-Gerät (UE) mit Millimeterwellen-kompatibler drahtloser Kommunikationshardware. Die Kontaktlinse enthält Mechanismen, etwa mit Kochsalzlösung oder Polymergel gefüllte Blasen, die den Fokuspunkt bei elektrischer oder magnetischer Stimulation verändern. 

 

Die Linse kann Informationen über das Sehvermögen des Trägers oder der Trägerin speichern, wie z. B. Angaben zur Sehstärke und zu medizinischen Problemen, die das Sehvermögen beeinträchtigen.

In der Kontaktlinse ist zudem eine Fokusmanager-Anwendung gespeichert, die auf der Grundlage des empfangenen Signals Fokuseinstellungen vornimmt. Das Endgerät (z. B. ein Smartphone oder eine Smartwatch) verfügt über eine ergänzende Fokus-Assistent-Manager-Anwendung, die mit der Kontaktlinse zusammenarbeitet, um den Fokus zu optimieren. Quasi Scharfstellen am Handy!

Die Parameter für die optimale Fokuseinstellung werden zwischen dem Gerät und der Kontaktlinse ausgetauscht, um sicherzustellen, dass sich das System an die Bedürfnisse des Menschen und die Fähigkeiten der Linse anpasst.

 

Wir dürfen also gespannt sein, was uns diesbezüglich in Zukunft erwartet. Leider sind aber auch schon viele Patente nur in der Schublade verschwunden und nie realisiert worden.

 

 

Quellen: Elegant Hoopoe (Englisch), xleaks7 (Englisch), US Patentamt (Englisch)

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