Gastbeitrag: Wohin führt uns die Digitalisierung?

Über die Digitalisierung wird viel gesprochen. Kein Wunder, denn in vielen Bereichen unseres Lebens und der Arbeitswelt hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Gutheissen tun das natürlich nicht alle. Kritik und Zustimmung gibt es bei allem und die Umgestaltung von Arbeitsplätzen, dem Wohnraum und dem öffentlichen Leben hat genauso zwei Seiten der Medaille. Aufhalten lässt sich die Digitalisierung nicht mehr, dazu hängen schon zu viele Bereiche unserer Welt von den Strukturen ab, die wir durch Computer und das Internet geschaffen haben. Aber wohin führt uns die Digitalisierung noch und kann sie als Allheilmittel für die Probleme der Welt genutzt werden?
Digitalisierung als Motor
Besonders früh haben Unternehmen von der Digitalisierung profitiert, vom kleinen Onlinedienstleister bis hin zum Global Player. Buchhaltung, Kommunikation und Entwicklung finden heute fast ausschliesslich vor dem Bildschirm statt. Aufträge können in sekundenschnelle abgearbeitet werden, Nachrichten werden mit Lichtgeschwindigkeit durch Datenleitungen geschickt. Die Verknüpfung von Hardware und Software ist in heutiger Zeit oft unübersichtlich und komplex geworden. Um dennoch alles unter Kontrolle zu behalten und Kennzahlen in Erfahrung zu bringen, setzen viele Unternehmen auf IT Asset Management Software. So können Unternehmen für maximale Effizienz bei minimalem Kostenaufwand sorgen. Je grösser ein Unternehmen ist, desto sinnvoller wird so ein Management Programm.
Die Digitalisierung darf durchaus als wirtschaftlicher Motor verstanden werden. Denn dadurch, dass Kommunikation und Arbeitsabläufe so einfach abgewickelt werden, können Kosten gespart werden und auch die Kapazitäten steigen. In vielen Unternehmen sanken im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung auch die Beschäftigtenzahlen enorm, zum Unmut der Angestellten natürlich. Durch die Automatisierung werden aber auch die Produktionskosten gesenkt, was sich am Ende doch wieder als positiv für den Markt herausstellt. Durch immer wieder verbesserte Programme, Strukturen und Maschinen, kann die Produktion von Gütern und das Anbieten von Dienstleistungen immer günstiger angeboten werden.

Digitalisierung und Gesellschaft
Die Digitalisierung macht natürlich keinen Halt vor dem einfachen Leben. Mit dem Smartphone haben wir längst eine digitale Dauerbegleitung. Ein grosser Teil unseres Lebens findet ohnehin schon digital statt und daran wird sich sicherlich nicht so einfach etwas ändern. Die meisten lassen sich auch durch Datenskandale und Datenmissbrauch von der Nutzung digitaler Dienste abhalten. Zu sehr hat uns die Digitalisierung im Griff. Munter nutzen wir immer mehr digitale Geräte und Dienste, die uns immer mehr, stückweise, etwas vom Menschsein wegnehmen. Denn wenn mir eine kleine Box sagt, was ich anziehen soll, dann denke ich nicht mehr.
Um die bekannte Aussage von Descartes zu bemühen: Ich denke nicht, also bin ich auch nicht. Genau darauf steuern wir vielleicht durch Sprachassistenten, smarte Technologie und die SmartHomes zu. Grundsätzlich ist daran auch nichts auszusetzen, wenn diese Technologien und Entwicklungen mit Mass und Vorsicht genossen werden. Smarte Häuser, die ihren Energiebedarf regeln und so für Kosteneffizienz sorgen, sind nichts Schlechtes, aber brauchen wir auch einen Spiegel, der uns Kleidervorschläge liefert? Mit den Sprachassistenten wird der Mensch endgültig zum Faultier. Wer es nicht einmal schafft seinen Lieblingssong selbst anzumachen, hat einen anderen Titel auch nicht wirklich wirklich verdient.
Kommt irgendwann die künstliche Intelligenz in den Kreis der Digitalisierung, dann kann mit ganz neuen Entwicklungen gerechnet werden. Aber was bleibt am Ende vom Menschen übrig, wenn alles von Maschinen erledigt wird und alle Entscheidungen von künstlichen Intelligenzen getroffen werden. Machen wir uns nicht ein Stück weit unnötig durch den Fortschritt? Es trifft sicherlich nicht auf alle Nutzer und Nutzerinnen von Computern, Smartphones und Sprachassistentinnen zu, aber der Trend zu Komfort ist klar ersichtlich. Technologie sollte immer dazu nutzen, unser Leben zu verbessern, nicht um es sinnlos zu machen. Wenn schwere körperliche Arbeiten von Maschinen erledigt werden, dann hilft das vielen Menschen weiter. Aber es müssen auch politische Lösungen her, den Menschen neue Perspektiven anzubieten. Die Digitalisierung alleine kann das nicht.
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