Mo. 03. Juli 2023 um 7:04

Die Schweiz als digitaler Tresor der Welt

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: < 1 Minute

Der Swiss Digital Asset Custody Report dieses Jahr bietet umfassende Einblicke in die Verwahrung digitaler Vermögenswerte in der Schweiz. Er zeigt die Innovation und Vielfalt des Schweizer Ökosystems, führt in die eher unbekannte Welt der Verwahrung digitaler Vermögenswerte und beleuchtet die damit verbundenen Risiken wie Betriebs-, Sicherheits-, Cyber- und regulatorische Unsicherheiten.

 

Die Schweiz hat sich bei der Verwahrung von digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen, Token und NFTs als weltweit führend etabliert. Das ist insofern erstaunlich, als man dies eher im amerikanischen Silicon Valley vermuten würde. Durch einen regulatorischen Rahmen, der Innovation und Vielfalt fördert, bietet das Alpenland jedoch professionellen und institutionellen Anlegern und Anlegerinnen einen gesetzeskonformen und sicheren Zugang zu digitalen Vermögenswerten. Die angebotenen Verwahrungsdienstleistungen umfassen verschiedene Optionen, wie B2C- und B2B-Konten, ausserbilanzielle Verwahrung, Einlagensicherung und Steuerberichterstattung.

 

Die sichere Verwahrung von Vermögenswerten ist von entscheidender Bedeutung, da die Verwahrungsdienste das Risiko steuern und gleichzeitig die Sicherheit der Vermögenswerte ihrer Kundschaft gewährleisten müssen. Die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten stellt im Vergleich zum traditionellen Finanzwesen besondere Herausforderungen dar. Die Verwahrung privater Schlüssel ist entscheidend für die Wiederauffindbarkeit digitaler Vermögenswerte und fehlerhafte Transaktionen sind aufgrund der Irreversibilität von Blockchain-Transaktionen schwer zu korrigieren. Das Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Bequemlichkeit, Transaktionsgeschwindigkeit und Kosten stellt ein wichtiges Optimierungsproblem dar.

“Private Märkte bergen das grösste Potenzial für digitale Vermögenswerte, insbesondere in Bereichen, die noch nicht an traditionellen Börsen gehandelt werden, wie digitale Anleihen”, betont Alexander Brunner, Autor des Berichts und Präsident von Home of Blockchain.swiss. Die Verwahrung zur Erleichterung der institutionellen Annahme ist entscheidend. In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, die privaten Schlüssel sicher zu verwalten.

 

In der Schweiz haben sich verschiedene Institutionen darauf spezialisiert und etabliert, digitale Vermögenswerte zu verwahren. Der Custody Report identifizierte 34 Institutionen, darunter etablierte Unternehmen wie Bitcoin Suisse und Crypto Finance sowie neuere Akteure wie die Berner Kantonalbank (BEKB). 44.1 Prozent der Unternehmen in diesem Sektor sind Banken – wie Julius Bär oder Vontobel und die Credit Suisse, jetzt UBS, die neben der Verwahrung von Vermögenswerten auch Trading- und Staking-Services anbieten.

 

70.4 Prozent der Befragten verfügen über eine Lizenz, die von Selbstregulierungsorganisationen über Vermögensverwalter bis hin zu Wertpapierfirmen oder Banklizenzen reicht.

 

Die Schweiz positioniert sich erfolgreich als Vorreiterin bei der Verwahrung digitaler Vermögenswerte und stärkt ihre Rolle in der globalen Vermögensverwaltung. Das Schweizer Ökosystem ist vielfältig und umfasst verschiedene Geschäftsmodelle und Anbieter, von Technologieunternehmen bis hin zu Universalbanken. Ein weiteres Indiz für die Vielfalt des Schweizer Ökosystems zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte ist der Stamm an Kundinnen und Kunden. 50.0 Prozent der Befragten betreuen nicht nur die Privatkundschaft, sondern auch professionelle und institutionelle Kundschaft, wobei 26.5 Prozent ausschliesslich professionelle Kund:innen betreuen.


Hauptergebnisse Swiss Digital Asset Custody Report 2023
Hauptergebnisse Swiss Digital Asset Custody Report 2023. Quelle: vocuspr / House of Blockchain.swiss / PocketPC.ch

Die jüngsten Zusammenbrüche der Kryptoanbieter FTX und Celsius haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Vermögen ausserhalb der Bilanz und vor der Insolvenz zu bewahren. Auch hier bieten 73.5 Prozent der Befragten bilanzneutrale Lösungen an, während die restlichen 26.5 Prozent Self-Custody-Lösungen anbieten, bei denen die Kundschaft die Vermögenswerte direkt überwacht oder ein reiner Technologieanbieter ist.

 

Der Bericht hebt auch die potenziellen Vorteile von Blockchain-basierten Vermögenswerten hervor, wie z. B. Effizienzgewinne, Algorithmus-basierte Funktionalität, Transparenz, verbessertes Risikomanagement und verstärkte Durchsetzung der Governance.

 

“Eine lokale, sichere Verwahrung von digitalen Vermögenswerten ist im Fondsbereich von zentraler Bedeutung, da viele Rechtsordnungen eine lokale Verwahrstelle verlangen”, sagt Lorenz Arnet, Senior Business Counsel bei der Asset Management Association Switzerland.

 

“Zuverlässige und vertrauenswürdige institutionelle Verwahrungslösungen sind ein vielversprechender Katalysator, um die Einführung digitaler Vermögenswerte in der Schweiz zu beschleunigen. Wir begrüssen daher die Veröffentlichung dieses ersten Schweizer Custody-Berichts für digitale Vermögenswerte”, sagt Andrea Luca Aerni, Policy Advisor Digital Finance der Schweizerische Bankiervereinigung.

 

“Digitale Wertpapiere bieten sowohl für Unternehmen als auch für ihre Shareholder erhebliche Vorteile und die Verfügbarkeit von hochsicheren Verwahrungslösungen ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass sie zum Mainstream werden und die Finanzmärkte in der Schweiz und weltweit modernisieren”, sagt Jacques Iffland, Vorsitzender der CMTA und Partner bei der Kanzlei Lenz & Staehelin.

 

Der Swiss Digital Asset Custody Report wurde in Zusammenarbeit mit Switzerland Global Enterprise, dem Schweizerischen Bankenverband, der Asset Management Association Switzerland, der Capital Markets and Technology Association und der Swiss Blockchain Federation lanciert.

 

 

Quelle: VocusPR (Englisch), Home of Blockchain.swiss (Englisch)

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