Di. 17. September 2019 um 7:13

Baccarat – ein vergessenes Spiel erlebt eine Renaissance

von Inga Lohmeyer 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Kennt ihr Baccarat? Nun wahrscheinlich nicht. Das ist auch kein Wunder, den bislang wurde dieses Spiel selbst in den meisten Casinos nicht angeboten. Und das obwohl dieses Spiel so alt ist, wie das weitaus bekanntere Texas Hold‘em Poker. Und zudem ist dieses Spiel gar skandalträchtig und hat sogar in Königshäusern für Unruhe gesorgt! Seit geraumer Zeit erlebt Baccarat allerdings eine echte Renaissance. Woher kommt dieses Spiel und was macht es so spannend?

Ein Spiel mit Geschichte

Baccarat, auch Baccara oder Bakkarat, ist ein Spiel, dass wahrscheinlich zu Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ein möglicher Vorläufer dieses Spiels und somit noch älter ist übrigens Macao. Baccarat erfreute sich nach seiner Einführung in fast allen Adelshäusern und bei renommierten Spielbanken grosser Beliebtheit. Adlige und wohlhabende Bürger und Bürgerinnen spielten das Spiel mit grosser Leidenschaft und zum Teil um extrem hohe Geldbeträge. Das führte dazu, dass dieses Spiel vielfach als eine Gefahr für die öffentliche Ordnung angesehen wurde und mehrfach Opfer von staatlicher Willkür wurde. Nicht umsonst wurde es seit seiner Entwicklung immer wieder verboten und aus Spielcasinos verbannt.


Palette und Karten für Baccara public domain by Roland Scheicher, wikipedia germany
Baccarat Palette und Karten

Skandale und Verbote

Aufgrund der Beliebtheit des Spiels und den extrem hohen Summen, die zu damaligen Zeiten gesetzt wurden. sahen sich Staatsoberhäupter immer wieder gezwungen, gegen Baccarat und dem Glücksspiel als solches vorzugehen. Teilweise wurde am Ende des 19. Jahrhunderts bis hin zur Weimarer Republik zum Beispiel das Glücksspiel komplett verboten. Dieser lange Zeitraum ist sicher auch ein Grund, warum Baccarat aus den klassischen Spielbanken verschwand. Vielleicht war aber auch die mit Baccarat einhergehenden Skandale Auslöser dafür. Immerhin sorgte die Spiel-Leidenschaft des englischen Prince of Wales Edward VII dafür, dass er in einem berühmten Royal Baccarat Scandal als Zeuge aussagen musste. Für damalige Verhältnisse ein unerhörter Vorgang, der die Gemüter der Öffentlichkeit nachhaltig erregte.

Was macht das Spiel so besonders?

Baccarat ist ein Spiel, bei dem einfach so ziemlich alles anders ist, als man es sonst von üblichen Kartenspielen gewöhnt ist. So benötigt man für dieses Spiel immerhin sechs Pakete französischer Spielkartensets à 52 Karten, also insgesamt stattliche 312 Spielkarten. Zudem wird für Baccarat beim Spiel in einer Spielbank zusätzliche Hilfsmittlel wie z.B. ein Kartenschlitten und eine sogenannte Palette benötigt. Diese seht ihr auf dem Bild.

Auch das Spiel selbst spielt sich anders wie man es von einem regulären Kartenspiel in einem Casino oder am Stammtisch gewohnt ist. Während man bei anderen Kartenspielen wie Blackjack und Poker zwar innerhalb einer Spielerrunde aber eben trotzdem für sich selbst spielt, bilden sich beim Baccarat immer wieder völlig verschiedene Gruppen, die entweder mit oder gegen die Bank spielen. Es bilden sich also quasi immer neue Teams, die versuchen, einen möglichst grossen Gewinn zu erspielen. Wie spielt man Baccarat? Wenn man sich genauer mit dem Spiel und seinen Möglichkeiten befassen möchte, kann man jederzeit tun, denn es ist recht leicht zu lernen, auch wenn man im ersten Moment vielleicht meint, dass Baccarat ein sehr schwer verständliches Spiel sei. So wird man nach kurzer Zeit feststellen, dass es eine feste Spielstruktur hat und dem Spieler und der Spielerin einen grossen persönlichen Handlungsrahmen innerhalb des Spiels bietet. Zudem bietet die Möglichkeit in Gruppen gegeneinander zu spielen ein Spielerlebnis, dass im Bereich der Kartenspiele für die meisten eine völlig neue Erfahrung sein dürfte.

Wodurch erlebte Baccarat seine Renaissance?

Wie schon bereits erwähnt, ist Baccarat ein Spiel, dass durch wiederholte Verbote immer mehr aus der Öffentlichkeit und den Casinos und Spielbanken herausgedrängt wurde. Oft gab es bis vor ca. zehn Jahren namhafte Casinos, die gerade einmal einen einzigen Baccarat-Tisch anboten, aber im Vergleich dazu weit mehr als zehn Poker-Tische. Das änderte sich erst durch die Onlinecasinos. Diese versuchen, immer wieder neue Spiele anzubieten, um sich gegenüber den regulären Spielbanken besser hervorheben zu können. Eines dieses Spiele war somit Baccarat. Da in Online-Casinos keine Hilfsmittel wie Kartenschlitten und Palette nötig sind, ist das Spiel im Internet deutlich einfacher zu spielen. Zudem konnten dadurch die vielen Online-Casinos einer grossen Interessengruppe präsentiert werden, so dass Baccarat in den letzten Jahren immer mehr an Bekanntheit gewonnen hat.

 

Vergleicht man das wachsende Interesse an Baccarat und den stetig steigenden Bekanntheitsgrad, kommt man nicht umhin, diese Entwicklung mit einem anderen Casinospiel zu vergleichen: Texas Hold’em Poker. Auch dieses Casino-Spiel wurde durch Onlinecasinos schnell bekannt und erfreut sich heute grosser Beliebtheit. Viele Gelegenheitsspielende sind mit den Regeln dieses Pokerspiels vertraut und das Spiel selbst wird nicht nur im Internet sondern auch in jedem Kaufhaus als Tischversion angeboten. Es ist als durchaus im Bereich des Möglichen, dass Baccarat ein ähnlich populäres Spiel wird. Einem Spiel mit so einer bewegten Vergangenheit und dieser Vielzahl an Spielfinessen wäre es wirklich zu wünschen.

Für Smartphones ist das Spiel indes schon längst zu haben.

‎Baccarat - Casino Style
Preis: Kostenlos+
Das könnte Sie auch interessieren

Schreibe einen Kommentar

Insert math as
Block
Inline
Additional settings
Formula color
Text color
#333333
Type math using LaTeX
Preview
\({}\)
Nothing to preview
Insert
Teilen