Apple schliesst historische Partnerschaft mit IBM

Für den Verbrauchermarkt mag diese Nachricht vielleicht nicht allzu ausschlaggebend sein, doch kennen viele Fans der 80er Jahre und Interessierte Apples Werbevideo gegen IBM. Man wollte gegen den IT-Riesen vorgehen, der seine Kunden in Big Brother-Manier kontrolliert und ausbeutet, bis eine junge Dame im Apple-Top und mit einem Hammer die Höllenmaschine zerstört und die Menschen befreit. Ein Video mit hohem Kultstatus der letzten 20 Jahre und ein Riesenhit auf YouTube, übrigens führte Ridley Scott (Alien, Blade Runner) Regie. Wer sich das Video nochmals ansehen möchte, findet es hier: Apple 1984 Superbowl Commercial.
Um so interessanter ist der Fakt, dass Tim Cook nun eine Partnerschaft mit IBM im ganz grossen Stil eingefädelt hat! Man will vor allem den Business-Bereich stärken, da der Endkundenmarkt nahezu ausgeschöpft zu sein scheint. IBM soll für Apple diverse Cloud-Services, Analysen und andere Dienste im Bereich für Unternehmenslösungen schaffen und iPhones sowie iPads an die Kundschaft verkaufen. Bisher schob Apple seine Business-Lösungen durch Reseller über die Ladentheken, welche allerdings mittlerweile nahezu keine Gewichtung im Markt finden. IBM hat hier weltweit noch ganz andere Möglichkeiten. Apple beschreibt den Deal mit IBM in einer Pressemitteilung mit folgenden Worten.
Die einen Meilenstein bedeutende Partnerschaft hat das Ziel, die Art wie Arbeit erledigt wird neu zu definieren, wichtige Herausforderungen der Mobilitätsbranche zu adressieren und Veränderungen im Unternehmen, die tatsächlich durch den Einsatz mobiler Technologie getrieben werden, herbeizuführen – basierend auf vier Haupteigenschaften:
- einer neuen Kategorie von über 100 branchenspezifischen Unternehmenslösungen inklusive nativer Apps, die von Grund auf exklusiv für iPhone und iPad entwickelt werden;
- einzigartige, für iOS optimierte Cloud-Services von IBM, einschliesslich Management der Geräte, Sicherheit, Analytik und mobile Integration;
- neuer AppleCare Service und Support, maßgescheidert auf die Bedürfnisse eines Unternehmens; und
- neue vorkonfigurierte Angebote von IBM zur Aktivierung, Bereitstellung und Verwaltung von Geräten.
Zum ersten Mal überhaupt bringen wir IBMs bekannte Big Data Analytics in die Finger von iOS-Anwendern, was Apple eine große Marktchance eröffnet. Dies stellt einen grundlegenden Schritt für Unternehmen dar und ist etwas, das nur Apple und IBM liefern können.
Es ist allgemein bekannt, dass Apple im Bereich von Unternehmen bisher weniger Land gegen Microsoft gesehen hat. Die Redmonder waren über die Jahre immer deutlich besser aufgestellt und durch ihre auf Unternehmen ausgelegte Infrastruktur auch bedeutend besser bestückt. Getoppt wurde dies natürlich noch von Blackberry, ehemals RIM. Mit IBM als Partner im Boot könnte sich nun einiges zugunsten Apples wenden und das wertvollste IT-Unternehmen der Welt auch im Business-Bereich mehr als nur konkurrenzfähig werden. Wie schnell sich das nun auswirken wird und was wir in Zukunft zu erwarten haben, werden wir wohl in absehbarer Zeit präsentiert bekommen.

😮 krass.
Ich schätze mal das dann auf die Apple User noch einige Veränderungen und Überraschungen zukommen werden….iCloud setzt doch auf Windowsserver auf, soweit mir bekannt ist. Ich denke hier wird ein Umbau zu erwarten sein.
Ob sie sich damit nicht überheben?
Ich sehe Apple eher als Casual-User-Unternehmen. Richtige Businesslösungen laufen seit Jahren über Microsoft. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wieso hier Unternehmen wechseln sollten.
Die, die mit den MS Lösungen nicht zufrieden sind, setzen auf Linux und andere individuelle Lösungen.
Mal abwarten, ich halte davon nichts.
Hab noch mal gestöbert. Apple nutzt Azur und auch AmazonS3. Vielleicht tut sich auch im Endkundenbereich auch gar nichts. Man wird abwarten. Zumindest ist es strategisch ein guter Zug. IBM-Systeme werden in Großbanken und Versicherungen eingesetzt. Wenn sie hier Arbeitsplatzrechner positionieren könnten…..
Zumindest scheint auch bei Apple die Zeit nicht stehen zu bleiben.