Telegram: Russland blockt Messenger und fordert App Stores zum Rauswurf der App auf

Telegram geht seit einiger Zeit durch viele Höhen und Tiefen. Neben einem neuen Rekord an aktiven Accounts, welcher erst kürzlich erreicht wurde, steht der Dienst einmal mehr wieder stark in der Kritik der russischen Regierung. Mittlerweile werden in Russland sogar gezielt IP-Adressen blockiert, die im Verdacht stehen den Dienst zu nutzen. Zudem hat Russland bei Apple und APK Mirror nachgefragt, die Verteilung der App an russische Bürgerinnen und -Bürger zu blockieren.
Telegram in Russland blockiert: Regierung will Zugang zu verschlüsselten Chats
Dabei hat der Dienst, welcher übrigens ebenfalls aus Russland stammt, es schon in vielen Bereichen nicht einfach. Mit rund 200 Millionen aktiven Accounts ist der den anderen Messengern weiterhin haushoch unterlegen, besitzt aber bereits eine dennoch beachtliche Basis. Der Grossteil der Fans stammt allerdings aus Russland bzw. dem Osten Europas und auch aus ostasiatischen Ländern. Derzeit ist Telegram gemessen an den aktiven Accouns der wohl neuntgrösste Messenger der Welt.
.@durov @telegram The Russian government just told us (@APKMirror) to stop serving @telegram Android APKs to users in Russia.
Any thoughts on that?
:-/
— APK Mirror (@APKMirror) April 16, 2018
Russland selbst will schon seit längerer Zeit Zugriff auf die verschlüsselten Chats haben und gibt als Grund den Kampf gegen den Terrorismus an. Der Chef von Telegram will die Schlüssel aber nicht herausrücken und verweist auf die Privatsphäre seiner Fans, was die Regierung nun wohl mittlerweile gar nicht mehr zu gefallen scheint. Diese hat nämlich nun damit begonnen, die App in den Telekommunikationsnetzwerken des Landes zu sperren.
So, Telegram is officially banned in Russia now. To enforce this ban our government blocked over 2 million ip addresses today, mainly from Amazon AWS and Google subnets.
What a time to be alive.— Rannor Medved (@rannor_ru) April 16, 2018
Zudem bat man Google und Apple darum, die App aus den jeweiligen Softwarekaufhäusern wie dem App Store und Play Store zu entfernen. Man wandte sich sogar an die externe Download-Plattform für Android Apps namens APK Mirror, damit diese die App nicht weiter an russische Bürgerinnen und Bürger verteilt.
Wie Google und Apple nun in den kommenden Tagen reagieren werden, bleibt erst einmal abzuwarten. In China beispielsweise wurden VPN-Clients im Play Store und App Store entfernt, weil durch diese ein Zugriff auf Netze ausserhalb des chinesischen Sicherheitsraumes im Internet möglich ist. Die chinesische Regierung hatte im Sommer letzten Jahres ebenfalls die Unternehmen damit beauftragt entsprechende Apps zu entfernen, was schlussendlich auch eintrat.
Wurden sie den in den Stores gesperrt?