Steam Deck 2: Valve redet von neuer Hardware, will aber noch nichts verraten

Wir haben ja bereits über das Steam Deck 2 gesprochen und worauf der Gaming-Plattform-Anbieter noch warten könnte, aber plötzlich wie aus dem Nichts spricht Valve selbst und sagt irgendwie gar nichts zur Situation. Was das heisst und warum der Stand um neue Hardware so kurios ist, verraten wir euch hier.
Valve: “Arbeiten an neuer Generation, können aber noch nichts sagen”
Das Steam Deck ist endlich auch offiziell bei unseren Mitmenschen in Australien verfügbar und es gab auch ein entsprechendes Pressevent. Dort hat das australische Gaming-Magazin PressStart ein Interview mit einem Hardware-Ingenieur von Vavle geführt und interessante Fragen gestellt, die zu ebenfalls sehr interessanten Antworten führten. Darunter auch eine Analyse darüber, dass Valve in den vergangenen Jahren immer wieder neue Hardware – mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg – herausbrachte, allerdings sei die PC-Handheld-Konsole irgendwie anders, da bereits nach kurzer Zeit eine neue Version mit dem Steam Deck OLED folgte. Das wäre bei anderer, selbst erfolgreichen Launches, bisher nicht der Fall der gewesen.
Die Antwort von Steam Deck Designer Lawrence Yang lässt bereits tief blicken: “Wir arbeiten bereits an zukünftigen Generationen. (…) So haben wir bereits Sachen, über die wir heute aber nicht sprechen“. Allerdings haben weder die Steam Deck Designer, noch der vor Ort anwesende Hardware-Ingenieur die Bezeichnung “Steam Deck 2” in den Mund genommen. Man betonte aber, dass das aktuelle Steam Deck ein Lernen aus vorangegangener Hardware wie dem Steam Controller, der Steam Mashine, dem Steam Link und weiteren Aspekten war. Die gesammelte Erfahrung wäre dann in das Steam Deck geflossen und nun wolle man das Gelernte aus dem Steam Deck in die Zukunft für neue Hardware stecken.

Ob es sich dabei um ein Steam Deck 2 handelt, ist also aktuell nicht klar. Es könnte ähnlich wie bei Nintendo später wieder komplett neue Hardware kommen, die eher wenig mit dem Steam Deck als Handheld-Konsole zu tun hat. Allerdings war Valve nach sehr kurzer Zeit bemüht, eine neue und deutlich bessere Version seines PC-Gaming-Handhelds zu veröffentlichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass damit ein Steam Deck 2 oder zumindest ein direkter Nachfolger mit gemeint sein könnte, ist nach aktuellem Stand aber sehr hoch.
Valve arbeitet an Proton-API-Layer für ARM-Prozessoren
Wie wir Eingangs bereits erwähnten, gingen viele Gerüchte bisher davon aus, dass Valve auf einen deutlicheren Sprung bei der verbauten AMD APU (eine Kombination aus CPU und GPU in einem Chipsatz) wartet und erst dann beispielsweise mit der neuen Grafikarchitektur RDNA5 wieder in eine neue Generation einsteigt. Der Hersteller betonte in einem Interview in Japan zur Tokyo Game Show 2023, dass die aktuellen Chipsätze (beispielsweise der Ryzen Z1 Extreme im Asus RoG Ally X) für einen ordentlichen Leistungssprung nicht schnell genug wären und man hier auf etwas neues warte.
Allerdings könnte sich das nun in eine komplett andere Richtung entwickeln. Im Beta-Code der aktuellen Testversion von SteamOS fanden einige Leaker Code-Schnipsel zur Übersetzungsschnittstelle Proton. Diese wird momentan aktiv von Valve fit für ARM-Prozessoren gemacht. Proton ist eine Kompatibilitätsschicht, die von Valve entwickelt wurde, um Windows-Spiele auf Linux-basierten Betriebssystemen, wie SteamOS, lauffähig zu machen. Sie basiert auf Wine und kombiniert verschiedene Softwarebibliotheken und Patches, um die Leistung und Kompatibilität von Windows-Spielen unter Linux zu verbessern. SteamOS selbst ist eine Arch Linux Distribution. Und da Valve erst kürzlich bekannt gegeben hat, die Entwicklung von Arch Linux nun auch mit entsprechenden Mitteln zu fördern, bietet sich hier ein gemeinsames Arbeiten an neuen Möglichkeiten ja an.

Doch was bedeutet das jetzt für SteamOS und das neue Steam Deck 2? Natürlich sind die Gerüchte um eine neue RDNA4 APU von AMD mit einem neuen Steam Deck natürlich nicht vom Tisch. Allerdings wächst aktuell die Wahrscheinlichkeit, dass Valve beim Steam Deck 2 auch auf einen starken ARM-Prozessor, wie beispielsweise einen Snapdragon X Elite setzen könnte. Ähnlich wie Apples M-Chipsätze (beispielsweise in der Apple Vision Pro AR-Brille) bieten diese enorm viel Leistung, bleiben aber vergleichsweise Kühl und verbrauchen weniger Strom als vergleichbare x86-Prozessoren. Jetzt wo Valve an ARM-Code für seine Proton-Kompatibilitätsschicht arbeitet, wäre das zumindest eine Möglichkeit.
Oder es kommt schlussendlich ganz anders, denn da Valve sich bisher nicht zu einem Steam Deck 2 geäussert hat, könnte die nächste Hardware auch etwas anderes sein. Beispielsweise eine neue VR-Brille von Valve, die autark mit einem abgespeckten SteamOS-System und dem ARM-Kompatibilitäts-Layer von Proton arbeitet, um eventuell Standalone-VR zu ermöglichen. Gerüchte um eine neue VR-Brille des Anbieters finden sich bereits seit Jahren im Netz. Aktuell bietet der Hersteller nur die Valve Index an, die allerdings nicht nur mit einem entsprechend starken Gaming-PC betrieben werden muss, sondern auch eine zusätzliche Basisstation für die räumliche Abmessung benötigt. Das wäre mit einer Meta-Quest-ähnlichen Konkurrenz hinfällig. Es bleibt also weiterhin spannend.
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