Projekt Google Glass wird pausiert und neu organisiert

Das ambitionierte Projekt Google Glass wird eingestellt – zumindest vorübergehend. Grund ist unter anderem eine Re-Organisation: Bisher war Google Glass den Google X Labs untergeordnet und wurde dort entwickelt. Jetzt aber bekommt das futuristisch anmutende Gadget eine eigene Abteilung, welche von Tony Fadell, ehemaliger Apple-Mitarbeiter und Gründer von Nest, geleitet wird.
2013 wurde eine erste Version von Google Glass vorgestellt, welche zwar die Form eine Brille hatte, jedoch ohne Gläser auskam. Im vergangenen Jahr wurde eine zweite Version veröffentlicht, die neben dem Standard-Modell auch als Ausführung mit anderen Brillengestellen und (korrigierten) Gläsern daherkam. Diese Variante kann seit etwas mehr als einem halben Jahr auch von Jedermann und frau gekauft werden, für 1’500 US-Dollar. Doch damit ist im 19. Januar Schluss, denn der Verkauf wird dann eingestellt.

Wann es weiter gehen wird, hat das Suchmaschinen-Unternehmen noch nicht verlauten lassen, ebenso wenig, wie es weiter gehen wird. Denkbar wäre, dass mit der nächsten Version von Google Glass die Beta-Phase beendet wird und das Gerät, vielleicht zu einem tieferen Preis, im ganz regulären Verkauf landet. Es wäre aber auch möglich, dass es dafür noch zu früh ist und es eine dritte Entwicklerversion geben wird, die zwar öffentlich erhältlich, aber nicht unbedingt für Endkunden und Kundinnen geeignet ist.
Quelle: Google Glass über Google+ (Englisch)
Die Idee war gut, die Brille nicht
In einem Blog-Eintrag schreibt Google, dass es das Glass-Explorer-Programm beendet. Für rund 1500 Dollar konnten experimentierfreudige Nutzer die Datenbrille kaufen. Statt eines richtigen Verkaufsstarts hat der Suchkonzern nun die Reissleine gezogen. Das Unternehmen will sich auf zukünftige Datenbrillen konzentrieren. Darum behält es auch das Entwicklerteam, das für die Brille verantwortlich war.
Dass nun Schluss ist, darf niemanden enttäuschen. Wer die Brille einmal ausprobiert hat, weiss, dass es sich dabei nie um ein verkaufsfertiges Produkt gehandelt hat. Eine neue Produktkategorie muss immer etwas besser können als die vorangegangenen. Google Glass konnte im Alltag nichts besser als ein Smartphone. Die Brille blieb ein leeres Versprechen.
http://www.bernerzeitung.ch/digital/mobil/Die-Idee-war-gut-die-Brille-nicht/story/15730364