Mi. 06. März 2024 um 6:44

Nach Spotify Beschwerde: Apple muss EU-Kommission 1.8 Milliarden Euro Strafe zahlen

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: < 1 Minute

Der Musik-Streaming-Dienst Spotify hat bei der EU-Kommission Beschwerde gegen Apple eingereicht. Nach ausdauernder Untersuchung kommt diese nun zu dem Schluss, dass Apple seine Position im Streaming-Bereich ausnutzt, um Mitbewerber zu benachteiligen. Die Strafe ist extrem hoch und dient laut Aussage der EU auch zur Abschreckung.

EU-Kommission verhängt Strafe von fast 2 Milliarden Euro

Seit Jahren gehen sich Spotify und Apple gerichtlich an die Gurgel. Vor allem Spotify beklagt die Position Apples im eigenen App Store. Denn wenn Interessierte eine App herunterladen, will Apple vor allem mögliche Abos auch über das App-Store-Modell forcieren. Der Grund ist klar: Apple kassiert je nach Situation 30 oder 15 Prozent der Einnahmen für sich selbst ein, was viele Unternehmen dazu zwingt, höhere Abopreise anzubieten. So wirft Spotify Apple auch Marktmissbrauch vor. Schliesslich kann Apple Music ganz normal genutzt und bezahlt werden und Apple habe die Einnahmen durch den eigenen Dienst alle für sich.

 

Zudem erlaubt Apple auch die Werbung bzw. das Aufmerksammachen auf andere Abo-Modelle nicht. Denn wer will, kann ein Spotify-Abo auch ausserhalb des App-Stores abschliessen. So ist das Abonnement günstiger. Die Werbung dafür ist aber in der App selbst verboten bzw. wird nicht angezeigt. Das Problem sieht auch die EU-Kommission und hat nun auch reagiert. Apple soll nun eine fast schon drakonische Strafe von rund 1.8 Milliarden Euro zahlen. Diese ist laut der EU-Kommission aber bewusst so angesetzt.

 

So gibt die Einrichtung an, dass diese Praxis von Apple nun schon eine ganze Weile so geht und somit der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle spielt. Andere Anbieter stehen hier also schon länger unter Druck. Auf der anderen Seite gibt die EU-Kommission an, dass es auch eine Abschreckende Wirkung erzielen möchte und sich zudem an dem Wert und Gewinn von Apple orientiert. Alles unter einem Strich ergibt die massive Strafe. Die EU legt dem Tech-Unternehmen aber auch die Angabe von falschen Zahlen während der Untersuchung zur Last.


Spotify erringt einen Sieg bei der EU-Kommission gegen Apple und deren Abo-Preis-Politik. (Image by StockSnap from Pixabay)

Apple wehrt sich, will aber Schritte auf Anbieter zugehen

Apple hingegen fechtet die Entscheidung mit deutlichen Worten an. So sei diese ohne stichhaltige Beweise für eine Schädigung der Verbrauchenden getroffen worden, heisst es in einer Stellungnahme. Zudem sei ein grosser Teil des Erfolgs von Spotify auch der Plattform des App Store und damit dem iPhone und iPad zu verdanken, so Apple.

 

Aber es gibt auch schon erste Versuche des iPhone-Herstellers auf die Anbieter im App Store zuzugehen. So will Apple zukünftigt die Gebühren von 30 und 15 Prozent auf 17 sowie 10 Prozent senken. Die hohen Gebühren werden vor allem bei neuen Apps und Abos fällig. Erst wenn diese rund ein Jahr im App Store verfügbar sind, senkt Apple diese deutlich. Ob das hilft, will die EU-Kommission dann erneut prüfen, zumal Apple die Gebühren unabhängig der Zahlungsmethode erhebt.

 

Des Weiteren hat Apple auch angekündigt gegen die hohe Strafe Berufung einzulegen. Ob diese Erfolg habane könnte und Apple die Zahlung noch einmal drücken kann, ist unklar. Um eine Strafe kommt der Konzern aber wohl nicht mehr herum.

 

 

Quelle: Europäische Union

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