Mi. 03. April 2024 um 6:53

Google einigt sich aussergerichtlich und muss Inkognito-Daten aus Chrome löschen

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: < 1 Minute

Google hat zugestimmt, "einen riesigen Datensatz zu löschen, der die Web-Browsing-Verläufe von Millionen von Nutzenden widerspiegelt”, berichtet nun das Wall Street Journal, als Teil einer Einigung einer Sammelklage, die bereits im Jahr 2020 eingereicht wurde. Es geht hier vor allem um die Speicherung von Daten aus der Nutzung des Inkognito-Modus im Google Chrome-Browser.

Google Chrome: Unternehmen muss Inkognito-Daten endgültig löschen

Die Einzelheiten der Einigung wurden heute beim Gericht in San Francisco eingereicht und zeigen, dass Google zugestimmt hat, "Milliarden von Datenpunkten” endgültig zu zerstören. Laut der Klage wären diese vor allem beim Surfen im Inkognito-Modus von Google Chrome unzulässig gesammelt worden. Allein die Beschreibung des Modus soll Nutzende bereits in die Irre führen, was wohl auf den Wortlaut “Privat” zurückzuführen ist.

Die gesamte Sammelklage drehte sich genau genau um diesen Punkt und dass Google seine Chrome-Nutzenden darüber in die Irre geführt habe, wie der Browser ihre Aktivitäten im Inkognito-Modus verfolgt. So steht auch in der Anklage, dass das Unternehmen nicht ordnungsgemäß über die Art der gesammelten Daten informiere, zu denen auch Details darüber gehörten, welche Internetseiten im Inkognito-Modus angesehen wurden. Hier soll Google über die Jahre Milliarden Daten abgegriffen und für Analysezwecke genutzt haben. Google selbst gibt aber noch an, dass durch die gesammelten Daten keine Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen werden können.


Google Chrome
Google soll über den Inkognito-Modus im Chrome-Browser immens viele Daten gesammelt haben.

Google verspricht nun auch, zukünftig transparenter über die gesammelten Daten aus dem Inkognito-Modus zu informieren und damit auch bestimmte Punkte der eigenen Datenschutzverordnung zu überarbeiten. Zudem soll Nutzenden die Möglichkeit gegeben werden, Drittanbieter-Cookies im Inkognito-Modus zu deaktivieren. Der Suchmaschinenriese gibt bereits an an der Umsetzung dieser Änderungen zu arbeiten. Auch soll das Blockieren der Drittanbieter-Cookies im Inkognito-Modus als Standard eingeschaltet werden.

 

Die nun doch recht zügig herbeigeführte Einigung ist für Google auf der einen Seite sogar ein kleiner Vorteil, denn so kommt es nicht mehr zu einem langwierigen Prozess. Da das Unternehmen der Forderung zustimmte, hätte es vor dem Gericht auch noch zu ganz anderen Konsequenzen kommen können. Daraus resultiert zwar kein direkter Schadensersatzanspruch für die Personen der eingereichten Sammelklage, doch können diese nun einzeln eingereicht werden. Einige der Anwälte der Klagenden haben bereits 50 davon in Kalifornien beim Staatsgericht eingereicht. In den kommenden Monaten sollen weitere folgen.

 

 

Quelle: Wall Street Journal

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