Mi. 12. Oktober 2022 um 6:57

Erstmals spielen weniger Menschen Games als im Jahr zuvor

von Yves Jeanrenaud 2 Kommentare
Lesedauer: 2 Minuten

In den vergangenen Jahren zeigte sich die Spieleindustrie widerstandsfähig gegenüber globalen wirtschaftlichen Schocks, wobei die Einnahmen und die User-Zahlen stiegen, während andere Sektoren grosse Einbussen hinnehmen mussten. Zum ersten Mal in seiner Geschichte erlebt der Gaming-Markt jedoch einen Rückgang.

 

Nach aktuellen Hochrechnungen werden in diesem Jahr rund 2.46 Milliarden Menschen Videospiele auf Konsolen, Computern oder mobilen Geräten spielen. Vor einem Jahr waren es noch 2.61 Milliarden Menschen waren. Es wird jedoch erwartet, dass sich die Zahl der Gamer:innen bis 2023 erholt und um 3.6 Prozent auf 2.55 Milliarden steigt.


smartphone gaming
Mobile Gaming maht den grössten Marktanteil aus.

Gaming-Industrie verliert 150 Millionen User im Jahr 2022

Laut einer aktuellen Marktprognose hat die Spieleindustrie im laufenden Jahr rund 150 Millionen Nutzer und Nutzerinnen verloren, was auf eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren zurückzuführen ist. Unter dem Gegenwind und den Herausforderungen sind die Inflation, das Ende der SARS-2 CoVID-19-Einschränkungen und regulatorische Probleme in China. Der weltweit grösste Spielemarkt in Fernost sieht sich mit einem achtmonatigen Genehmigungsstopp für neue Titel, einer strengeren staatlichen Zensur von Spielinhalten und strengeren Regeln zur Beschränkung der Spielzeiten für Minderjährige konfrontiert, was sich alles auf den Markt und damit die Einnahmen auswirkt.

 

Obwohl für 2023 mit einem Anstieg der Gesamtzahl der Gamer um 90 Millionen eine Erholung erwartet wird, wird die weltweite User-Basis voraussichtlich unter dem Niveau von 2021 bleiben.

 

Bei den mobilen Spielen, dem grössten und umsatzstärksten Segment des Marktes, wird für 2022 ein Rückgang um neun Prozent erwartet, wobei die Zahl der User von 1.79 Milliarden auf 1.63 Milliarden sinken wird. Statista prognostiziert, dass sich die Zahl von Menschen, die auf dem Smartphone spielen, im nächsten Jahr auf 1.66 Milliarden erholen wird. Damit sind es aber immer noch  110 Millionen Personen weniger als im Jahr 2021.

 

Download-Spiele werden in diesem Jahr 1.17 Milliarden Menschen erreichen, vier Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2023 wird die Zahl voraussichtlich wieder auf 1.22 Milliarden Menschen steigen. Die Statistik zeigt, dass Online-Spiele, das drittgrösste Segment der Spieleindustrie, im Jahr 2023 wie im Jahr 2021 1.1 Milliarden User erreichen werden, nachdem die Zahl in diesem Jahr um zwei Prozent gesunken ist.

 

Auch wenn einige preissensible Gamer in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weniger Geld ausgeben werden, wird das Engagement insgesamt voraussichtlich hoch bleiben. Statistiken zeigen, dass diese Personengruppe dazu beitragen werden, dass der globale Spielemarkt im Jahr 2023 einen Umsatz von 233 Milliarden Dollar erwirtschaften wird. Das entspricht zwölf Prozent mehr als im laufenden Jahr 2022.

China verliert 145 Millionen Gamer

Der jüngste Vorstoss der chinesischen Regulierungsbehörden hat dazu geführt, dass der Gaming-Sektor des Landes einen massiven Rückgang zu verzeichnen hat. Jahrelang hat China den grössten Anteil an der weltweiten Gaming-Userschaft gehabt. Laut Statista zählte das Land im Jahr 2021 780 Millionen Gamer, was 30 Prozent der weltweiten Gamer-Population entsprach. Doch im laufenden Jahr sank die Zahl auf 676 Millionen. Die Zahlen deuten darauf hin, dass sich der negative Trend im Jahr 2023 fortsetzen wird, wenn die Zahl der Gamer in China auf 636 Millionen sinkt. Das wären 150 Millionen Menschen weniger als im Jahr 2021.

 

Auch in den USA, Japan und dem Vereinigten Königreich wird die Zahl der Gamer unter dem Niveau von 2021 bleiben. Laut Statista wird die US-Gaming-Industrie im Jahr 2023 voraussichtlich 161.9 Millionen Menschen erreichen. Im laufenden Jahr sind es indes 156.5 Millionen Menschen. Japan und Grossbritannien folgen mit 75-2 Millionen bzw. 44.4 Millionen Gamer.

 

Als eine der grössten Gaming-Nationen der Welt ist Südkorea der einzige der fünf Top-Märkte, der dem negativen Trend in der Gaming-Industrie trotzt. Die Anzahl der Gamer in dem Land wird im laufenden Jahr 2022 410.4 Millionen Menschen ausmachen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 20221, als 345.2 Millionen Personen in Südkorea zockten. Im Jahr 2023 wird diese Zahl voraussichtlich auf über 447 Millionen ansteigen.

 

 

Quellen: Statista (Englisch),sbs (Englisch)

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2 Antworten zu “Erstmals spielen weniger Menschen Games als im Jahr zuvor”

  1. Schnapsbrenner sagt:

    Die gehen alle raus die Leute, weil sie ihre Gesellschaft mit anderen Menschen wieder schätzen gelernt haben 😛

  2. Yves Jeanrenaud sagt:

    Das wird wohl so sein, ja 🙂
    und ehrlich gesagt frag ich mich, wann der Markt gesättigt ist. Irgendwann ist doch das neue Spiel wie das alte Spiel, nur neuer, siehe FIFA. Da verstehe ich nicht, warum man da das Hochrüsten der Hardware mit macht, um die neue Version des Spiels zu zocken. Aber vermutlich bin ich einfach nicht die Zielgruppe dafür

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