Mi. 01. Mai 2024 um 7:39

Warum iPhone-User Apples Rechtsstreitigkeiten egal sind

von Adrian Suess 0 Kommentare
Lesedauer: 2 Minuten

Im März 2024 wurde Apple von der US-Regierung mit einer explosiven Klage konfrontiert, in der behauptet wurde, dass der iPhone-Hersteller aus Cupertino hinterhältige Praktiken angewendet habe, um ein Monopol auf dem Smartphone-Markt aufrechtzuerhalten. Dies ist natürlich nicht die einzige rechtliche Herausforderung, der Apple gegenübersteht. Auch die EU hat den Tech-Giganten ins Visier genommen. Ein aktueller Bericht legte nahe, dass Apple wegen wettbewerbswidriger Praktiken im App Store mit einer Geldstrafe von bis zu 10 Prozent des weltweiten Umsatzes belegt werden könnte.

 

Der App Store steht im Mittelpunkt der Klagen. Niemand bestreitet das Recht von Apple, iPhones und iPads zu verkaufen, aber die Tatsache, dass Benutzer auf diesen Geräten in das Ökosystem von Apple eingesperrt werden, ist der Schlüsselaspekt der rechtlichen Herausforderungen. Offensichtlich sind die EU und die US-Regierung die treibenden Kräfte hinter den Klagen, aber es gibt auch Druck von anderen grossen Technologieunternehmen wie Spotify und Epic Games. Was jedoch fehlt, ist ein Gefühl der Beschwerde von Apple-Benutzern. Apple ist natürlich nicht perfekt. Doch die Nutzer zeigen sich eher apathisch gegenüber den Klagen über den App Store.

Die meisten Apps und Spiele sind kostenlos


macbook iPad iPhone
Apple MacBook, iPad und iPhone. Bild von Free Photos auf Pixabay

Die meisten Apps und Spiele sind kostenlos

Zuallererst ist festzustellen, dass die Apple-User nur selten die Aspekte wahrnehmen, aus denen sich die rechtlichen Herausforderungen ergeben. Macht es dem durschnittlichen iPhone-User etwas aus, dass es nur einen App Store für das eigene Smartphone gibt? Im Gegenteil: Es ist doch praktisch, alles unter einem Dach zu haben. Vielleicht noch wichtiger ist die Frage nach den Kosten. Etwa 92 bis 95 Prozent der Apps im App Store sind kostenlos. So kann man beispielsweise viele der besten iPhone Spiele kostenlos ausprobieren. Die Frage nach den Gebühren von Apple erübrigt sich in diesem Fall: Apple verlangt von Developer keine Gebühren für kostenlose Apps. Nur der Developer-Account kostet eine Jahresgebühr von 90.- SFr. bzw. Euro.

 

Das Problem tritt dann eher bei kostenpflichtigen Apps auf. Hier wird es etwas kniffliger, die Stimmung der iPhone-User zu beurteilen. Im Allgemeinen möchten die meisten von uns ja Dinge in allen Lebensbereichen günstiger sehen, aber es ist fraglich, inwieweit Menschen mit einem Smartphone wirklich über die Gebühren auf der anderen Seite der Nahrungskette nachdenken, wenn sie eine App kaufen. Im Vereinigten Königreich im Jahr 2023 wurde Apple zwar mit einer Sammelklage über die im App Store erhobenen Gebühren, die bis zu 30 Prozent betragen, konfrontiert. Doch die Klage wurde aus den Reihen der Developer und Publisher und nicht von Consumern eingereicht. Aber sie war zumindest teilweise von Erfolg gekrönt.

Würden die Preise für Apps sinken?

Einer der Schlüsselfaktoren in all dem ist das Gefühl, dass User generell grossen Unternehmen einfach eher misstrauen oder zumindest sehen, dass das Streben nach Profit alles andere überwiegt. Damit könnte man sagen, dass es absolut keine Garantie gibt, dass App-Developer eventuelle Einsparungen – falls Apple seine Gebühren reduzieren oder entfernen sollte – an uns alle weitergeben würden. Apple hat kürzlich reduzierte Gebühren für Devloper Programme Member in Europa angekündigt. Doch habt ihr eine Preisreduktion für kostenpflichtige Apps bemerkt? Tatsächlich haben Unternehmen wie Spotify, notabene ein Haupttreiber hinter den Klagen gegen Cupertino, kürzlich die Preise in der Schweiz und anderen Teilen Europas erhöht.

 

 

Quellen: Apple, Spiegel, Nextpit, Tagesschau

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