China treibt Apples Wachstum an

Apples Beziehung zu China war schon immer mehr eine Achterbahnfahrt als eine stete Erfolgsgeschichte. Im September will machte das Gerücht die Runde, die Volksrepublik hätte Angestellten von Regierungsbehörden verboten. Das Aussenministerium lies indes binnen Wochenfrist von einer Sprecherin klarstellen, dass es so ein Verbot nie gab. Einschränkungen bei der Nutzung von iPhones gibt es in China, immerhin der drittgrösste Absatzmarkt für Cupertino, zwar schon länger.
Das angebliche Verbot für Regierungsbeamte und -beamtinnen hatte den Tech-giganten jedoch in eine prekäre Lage gebracht. Diese Situation ist jedoch nur ein Kapitel in der langen und komplexen Geschichte von Apples Weg in China. Analysen zeigen, wie das Reich der Mitte das Wachstum von Apple mit einem bemerkenswerten Anstieg des Nettoumsatzes um 128 Prozent in den letzten neun Jahren vorangetrieben hat.
Apple bindet sein Vermögen an China
Im Jahr 2010 stieg Apple erst in den chinesischen Smartphone-Markt ein und innerhalb von fünf Jahren stiegen die Umsätze um das 20-fache. Auch auf Basis etlicher Kompromisse, die Cupertino einging. Beispielsweise ist das Unicode-Zeichen, dass die Flagge Taiwans zeigt, auf iPhones die als Sprache Chinesisch eingestellt haben, durch die der Volksrepublik China ersetzt.
Im Jahr 2015 erreichte der Umsatz Apples in China einen Spitzenwert von 58.7 Milliarden US-Dollar. Wirtschaftlicher Gegenwind und zunehmender Wettbewerb führten jedoch allmählich zu einem Umsatzrückgang auf 40.3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020, der durch die Auswirkungen der SARS-2 CoVID-19 Corona-Pandemie noch verstärkt wurde.
In den letzten zwei Jahren hat sich China jedoch wieder zum Wachstumsmotor für Apple entwickelt. In dem im September 2021 endenden Geschäftsjahr stiegen die Umsätze wieder eindrucksvoll um fast 70 Prozent. Dieser erneute Aufschwung zeigt die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens bei der Navigation auf dem sich ständig verändernden chinesischen Terrain. Ein derartiges Wachstum hat Apple in kaum einem anderen Markt auf das Parkett gelegt.

Das ultimative Flaggschiff von Huawei
Das kürzlich verhängte angebliche Verbot von iPhones für Regierungsbeamte ist für Apple zweifelsohne besorgniserregend für Cupertino. China macht etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus und ist damit klar ein wichtiger Markt.
Diese Situation ist jedoch nicht die erste Herausforderung für Apple in China. Der Grund für das Verbot soll angeblich die Einführung des Flaggschiff-Smartphones Mate 60 Pro von Huawei, das mit einem in China hergestellten 7-Nanometer-Prozessor ausgestattet ist. Angesichts des US-Exportverbots für fortschrittliche Halbleiter nach China erregt dieser Schritt international Aufsehen.
Apple hat sich als widerstandsfähig erwiesen, indem es seine Strategien kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ein wichtiger Faktor für den Umsatz in China war Apples Engagement, die Vorlieben der chinesischen Consumer zu verstehen. Apple hat seine Produkte und Dienstleistungen an den lokalen Geschmack angepasst und Funktionen wie die Unterstützung von Dual-SIM, verbesserte Selfie-Kameras und regionsspezifische Inhalte in Diensten wie Apple Music und dem App Store eingeführt.
Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Einzelhandelspräsenz in China ausgeweitet und in wichtigen Städten Stores eröffnet, um der Kundschaft einen physischen Ort zu bieten, an dem sie seine Produkte erleben und Unterstützung erhalten können. Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie China Mobile hat die Reichweite von Apple auf ländliche Gebiete und kleinere Städte ausgedehnt.
Darüber hinaus hat der Fokus von Apple auf Datenschutz und -sicherheit das Vertrauen der chinesischen Consumer gestärkt. Lokale Datenzentren sorgen für die Einhaltung von Vorschriften in China, wie dies auch andernorts der Fall ist. Gleichzeitig gewähren sie die Möglichkeit eines potentiellen Zugriffs durch Regierungsbehörden.
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