Mo. 10. Juli 2023 um 7:02

Apple Vision Pro ist dreieinhalb mal so teurer wie Meta Quest Pro

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Das kürzlich veröffentlichte VR-Headset Apple Vision Pro ist dreieinhalb mal teurer als eines der am besten bewerteten Headsets auf dem Markt – das Meta Quest Pro.

 

Das Vision Pro kostet mit 3499 US-Dollar ein kleines Vermögen, während das Meta Quest Pro mit 999 US-Dollar vergleichsweise günstig erscheint. Das sind oder 250 Prozent mehr, die man in den USA auf den Tisch legen werden muss.


Apple Vision Pro
Apple Vision Pro. Bild: Apple

Als der Preis des Headsets letzte Woche bekannt gegeben wurde, war ein Aufschrei in der Menge auf dem Apple Campus in Cupertino zu hören.

Apple Vision Pro 575 Prozent teurer als der Durchschnittspreis für VR-Headsets, der bei gerade mal 518 US-Dollar liegt. Das durchschnittliche Meta-Headset kostet 632 Dollar, das PlayStation-Headset von Sony 424 Dollar. Es soll Anfang kommendes Jahr 2024 in den USA auf en Markt kommen.

Apple auf dem Weg zur VR/AR-Revolution: Neues Headset angekündigt

In der aufregenden Welt der Virtual Reality und Augmented Reality hat Apple auf dem vergangenen WWDC 2023 den Vorhang gelüftet, nachdem die Gerüchteküche schon hoch brodelte. Bereits im Jahr 2021 gab es erste Berichte über Apples Pläne, ein VR/AR-Headset zu entwickeln. Das Unternehmen hat angeblich über 5000 Patente für das Gerät angemeldet, was auf ein beeindruckendes Engagement und entsprechende Investitionen in diesem Bereich hinweist. Nun sind weitere Details zum lang erwarteten Headset bekannt geworden.

 

Die technischen Spezifikationen lassen erahnen, dass Apple hier neue Massstäbe setzen will. Die Produktion des Headsets wird von Luxhare, einem Auftragsfertiger mit Sitz in VR China, übernommen. Allerdings gibt es nun Neuigkeiten, die auf einige Schwierigkeiten hinweisen. Laut einem Bericht in der Financial Times wurde das ursprüngliche Produktionsziel von einer Million Geräten innerhalb von 12 Monaten nach Markteinführung drastisch auf weniger als 400.000 Einheiten reduziert. Der Grund für diese Anpassung liegt in der enormen Komplexität des Produkts.

 

Insbesondere bereiten die Micro-LEDs, die für das Bildschirmpaar des Headsets verantwortlich sind, Probleme. Die hohe Fehlerquote dieser entscheidenden Komponente stellt eine Herausforderung dar und hat zu Verzögerungen in der Produktion geführt. Apple ist bekannt für seinen nahezu besessenen Umgang mit Qualität und Präzision, daher ist es keine Überraschung, dass man sicherstellen möchte, dass das VR-Headset, das immerhin das teuerste auf dem Markt sein wird, den hohen Standards entspricht.

 

Trotz dieser Rückschläge ist die Vorfreude auf das Apple VR/AR-Headset nach wie vor gross. Die Kombination aus Virtual Reality und Augmented Reality verspricht ein immersives Erlebnis mit nahtloser Integration in den Apple-Ökosystem. Es wird erwartet, dass das Headset über leistungsstarke Prozessoren, hochauflösende Displays und eine Vielzahl von Sensoren verfügen wird, um eine beeindruckende Benutzererfahrung zu bieten.

 

Ein Blick unter die Haube des Apple VR/AR-Headsets offenbart die beeindruckende technische Ausstattung. Die Brille selbst besteht aus einer Glasfront mit einem Aluminiumrahmen. Im Inneren sind fünf Sensoren und zwölf Kameras integriert, um eine präzise Erfassung der Bewegungen und Umgebungsinformationen zu ermöglichen. Das Headset verfügt zudem über zwei hochauflösende Displays, eines für jedes Auge, die zusammen eine Auflösung von 23 Millionen Pixel bieten sollen – eine deutliche Steigerung im Vergleich zum 4K-Standard mit 8.3 Millionen Pixeln.

VR-Headsets im Preisvergleich weltweit, im Jahr 2023 in US-Dollar. Quelle: Wikipedia
VR-Headsets im Preisvergleich weltweit, im Jahr 2023 in US-Dollar. Quelle: Wikipedia. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Während Apple in der Vergangenheit bereits wegweisende Produkte wie das iPhone und die Apple Watch vorgestellt hat, ist das VR/AR-Headset ein weiterer Schritt in Richtung technologischer Innovation. Obwohl die Herausforderungen bei der Produktion sicherlich eine Enttäuschung sind, können wir gespannt sein, wie Apple diese Hürden meistert und das Potenzial der virtuellen und erweiterten Realität weiter erschliesst.

 

Damit die Technologie im Inneren des Headsets optimal funktioniert, sind an den Aussenseiten Lüfter zur Kühlung angebracht. Zudem ist das Headset modular aufgebaut, um eine individuelle Anpassung an verschiedene Gesichtsformen und Kopfgrössen zu ermöglichen.Wer eine Brille trägt, soll spezielle Einsätze nutzen können, die von Zeiss entwickelt wurden. Die Stromversorgung erfolgt über einen externen Akku, der über ein Kabel mit der Brille verbunden wird. Dieser Akku bietet eine Betriebsdauer von bis zu zwei Stunden, kann aber auch durch eine externe Stromquelle für längere Nutzungsdauer ergänzt werden.

EyeSight: Augenkontakt trotz VR-Headset

Ein besonderes Merkmal des Headsets ist die EyeSight-Funktion, die in bestimmten Situationen die Augenpartie auf einem externen Display sichtbar macht und somit eine natürlichere Interaktion mit anderen Personen ermöglicht. Das Teaser-Bild von Apple oben deutet das an.

 

Die Kameras des Headsets können auch 3D-Videos aufnehmen. Als Prozessor kommt der Apple-M2-Chip zum Einsatz, unterstützt durch den speziell entwickelten Apple-R1-Chip.

visionOS: Neues Betriebssystem

Das Apple VR/AR-Headset wird von einem neuen Betriebssystem namens visionOS angetrieben. Dieses Betriebssystem nutzt bekannte Elemente aus anderen Apple-Betriebssystemen wie iOS und macOS X.

 

Standardmässig wird die Brille im Augmented-Reality-Modus verwendet, was bedeutet, dass man die reale Umgebung durch die Brille sehen kann und Softwareelemente in diese Umgebung projiziert werden können. Anwendungen können beispielsweise durch Anschauen und Aktivieren per Fingergeste ausgewählt werden. Die Bedienung ist auch über Sprachbefehle möglich. Apple verspricht, dass von Anfang an hunderttausende iPhone- und iPad-Apps mit dem Headset kompatibel sein sollen.

 

Neben den vielen Apple-Apps wie Safari, Fotos, Notizen, Mail und Keynote wird Apple Arcade zum Start des Headsets über 100 kompatible Spiele anbieten, die auch mit externen Bluetooth-Controllern gespielt werden können. Zudem soll der Streaming-Dienst Disney+ zum Start des Apple Vision Pro verfügbar sein.  Des Weiteren sollen beliebte Anwendungen wie Microsoft Office (einschliesslich Word, Excel und Teams), Zoom, Cisco Webex und Adobe Lightroom ebenfalls für das Headset direkt beim Marktstart zur Verfügung stehen.

 

Ob dies den deutlichen Aufpreis rechtfertigt und ob der Markt das Apple Vision Pro annehmen wird, wird sich zeigen müssen. Nicht ohne Grund ist der Verkaufsstart zunächst erst in den USA angedacht.

 

 

Quellen: Apple Pressemitteilung (Englisch), Financial Times (Englisch), The Verge (Englisch), The Verge (Englisch), Apple (Englisch)

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