App-Vorstellung: GameBench – Performance-Tester für alle Apps

FRAPS auf Steroiden war das Erste, was wir dachten, als wir GameBench das erste mal testeten und die Ergebnisse sahen. Während wir eigentlich nur auf der Suche nach einer App waren, welche ein Overlay anzeigen kann, das uns bei Spielen die aktuellen Bilder pro Sekunde anzeigt. Dabei stiessen wir auf die App GameBench, welche neben diesem Feature noch einiges mehr bietet. Allerdings muss man gleich vorweg sagen, dass diese App mehr für Bastlerinnen und Bastler unter euch ist, da man entweder Root braucht, oder bei jeder Verwendung erst eine Initialisierung über einen PC durchführen muss.
Inhaltsverzeichnis
Nutzung nur mit Root oder PC-Unterstützung
Wie schon erwähnt, kann das Tool nur in Verbindung mit einem PC oder einem gerooteten Smartphone verwendet werden. Grund dafür ist ein zusätzlicher Hintergrund-Service, welcher nachträglich installiert werden muss. Dieser fängt ein Systemprotokoll ab, aus welchem dann die benötigten Daten herausgelesen werden, um aussagekräftige Statistiken zu erstellen. Eine Nutzeranwendung darf dies jedoch nicht selbst erledigen und somit muss dieser Dienst über einen PC und die ADB-Schnittstelle nach jedem Reboot erneut installiert werden. In unserem Test haben wir es nur auf einem Sony Xperia Z1 mit Root getestet und konnten diese alternative Methode nicht verwenden, doch die App selbst bietet eine Anleitung, wie dies zu bewerkstelligen ist.
Umfangreiche Leistungsstatistiken zu beliebigen Spielen und Apps
Nun mal zu den Kernfunktionen von GameBench: Grundlegend ist die App dafür gedacht, die Leistung von verschiedenen Spielen auf dem eigenen Smartphone aufzuzeichnen und auch mit anderen Geräten zu vergleichen. Vor allem im vergleich zu Benchmarks hat dies den Vorteil, dass man hier nicht auf Synthetische Werte zurückgreift, da sich je nach Engine und Anpassung der Entwickler die Leistung von echten Spielen deutlich anders verhalten kann, als die Performance von Benchmarks. Dazu kommt, dass Benchmarks die Geräte immer an ihre Leistungsgrenzen bringen, während Spiele oft die Bildrate künstlich drosseln um den Akku zu schonen und übermässige Temperaturen zu vermeiden. Deshalb kann man mit GameBench auch die Auswirkung auf den Akkuverbrauch einer App oder eines Spieles ermitteln.
Im Dashboard der App kann man nun jede App oder eben hauptsächlich jedes Spiel, welches getestet werden soll, in eine Übersicht hinzufügen. Startet man die besagte Anwendung aus dem Dashboard heraus, wird im Hintergrund sofort eine Aufnahmesession gestartet, was am linken Rand durch einen Timer und eine STOP-Taste ersichtlich ist. Bei Bedarf kann man in den Einstellungen von GameBench noch die Bildrate in Echtzeit in einer der Bildschirmecken einblenden lassen. Nun muss man nur noch wie gewohnt das jeweilige Spiel spielen und die Aufzeichnung erfolgt im Hintergrund. Verlässt man das Spiel oder drückt auf die STOP-Taste, wird die Aufnahme der Daten beendet und kann ausgewertet werden. Für die Auswertung der Akku-Statistiken muss eine Session mindestens 15 Minuten dauern.
In den Detailstatistiken sieht man nun anschauliche Diagramme über den Verlauf der Bildrate und, sofern man es aktiviert, auch zu jedem Messpunkt einen Screenshot, um nachvollziehen zu können, was an dieser Stelle im Spiel gerade passiert ist. Auch den gesamten Verlauf der CPU- und GPU-Auslastung kann man sich anschauen, sowie den jeweiligen Durchschnittswert und genutzten Arbeitsspeicher. War die Aufnahmezeit länger als 15 Minuten, kann man im Dashboard auch einsehen, wie viel Prozent Akku pro Stunde verbraucht wird und wie lange man das jeweilige Spiel mit der aktuellen Akkuladung noch spielen könnte.
Fazit
Für Leistungs-Fanatiker bei Smartphones und Spielen eine absolute Must-Have App! Auch zur Fehlersuche ist dieses Tool sehr gut geeignet, um heraus zu finden ob ein ruckelndes Spiel wirklich an der Performance des Geräts liegt, an schlechter Programmierarbeit der Entwickler oder einfach künstlich so gewollt ist, um den Akku und die Hardware zu schonen (wie man in unserem Beispiel an Asphalt 8 sieht). Vor allem um die reale Performance eines Spiels zwischen Geräten zu vergleichen, ist GameBench deutlich besser geeignet als künstliche Benchmark-Tests. Einige weitere Features sind noch in Entwicklung und man kann selbst abstimmen, welche Funktionen man sich am Meisten wünscht. Diese sollen später als Premium-Updates in die App Einzug halten.
Trotz einiger kleiner Seltsamkeiten bei der Übersetzung macht die App, das UI und auch die Funktionalität einen sehr guten Eindruck auf uns und ist einen Testlauf in jedem Fall wert. Übrigens beläuft sich mit aktiviertem FPS Overlay und der Screenshot-Funktion der Leistungsverlust durch die App selbst nach Vergleichen mit GFXBench im Bereich zwischen zwei und fünf Prozent. Also kaum höher als die ohnehin vorhandene Streuung der Ergebnisse und in unseren Augen vernachlässigbar. Vor allem, da dies ohnehin nur ins Gewicht fällt, wenn Spiele die Hardware ans Limit bringen.
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