Review: PEARL revolt Trolley-Powerstation HSG-3700 2.56 kWh mit Bluetooth und WLAN

Wer unterwegs Strom braucht, nimmt oft eine Powerbank dazu. Die praktischen kleinen Energiespeicher fassen mittlerweile auch mal 20’000 mAh und laden allerlei Geräte wieder auf: Vom Smartphone bis zum Laptop oder der Spielekonsole. Was, wenn jedoch mehr Strom gebraucht wird? Dann kommt eine Powestation ins Spiel, denn die bringen nicht nur 20 Ah sondern gleich 50 Ah daher und können auch, dank Inverter, handelsüblichen Haushaltsstrom im als AC Wechselstrom ausgeben. Damit sind die Anwendungsmöglichkeiten gleich viel grösser, als wenn nur USB PD geboten wird.
Wir haben uns darum die PEARL revolt Trolley-Powerstation mit 2.56 kWh LiFePO4-Akkukapazität, AC- und DC-Stromaus- und Eingängen sowie App-Anbindung via Bluetooth und WLAN, Tuya-Support und damit auch Smart Home Features getestet.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der PEARL revolt Trolley-Powerstation 2.56 kWh LiFePO4 ZX-3730
Im riesigen Karton mit der Powerstation von PEARLs Eigenmarke revolt finden wir ein Kaltgerätekabel mit Schuko-Stecker (Typ F), ein Kfz-Ladekabel für den Zigarettenanzünder, zwei Adapterkabel von DC7909 Rundstecker auf MC4 für Solar-Panels des Balkonkraftwerks, zwei Anti-Rutsch-Pads und eine Anleitung auf Deutsch und Französisch.
Hardware und Eigenschaften
Die Trolley-Powerstation ist gross. Genauer misst das Gerät im schwarzen ABS-Kunststoffgehäuse ganze 536 x 343 x 303 mm und wiegt stolze 34 kg. Darum liefert PEARL die PowerStation auch per Spedition an! Doch das Gewicht ist vor allem dem verbauten Akku geschuldet. Im Inneren sind LiFePO4-Hochleistungs-Akkus mit insgesamt 2560 Wh bzw. 50 Ah Kapazität verbaut. Diese sind auf mehr als 4000 Ladezyklen ausgelegt und versprechen immer noch 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität nach zehn Jahren. Eine langfristige Sache also.
Als Trolley fungiert die revolt Powerstation HSG-3700 dank zweier hartgummierter Transportrollen mit je 11 cm Durchmesser. Ein ausziehbarer Trolley-Teleskopgriff auf der Unterseite verlängert die Station um bis zu 60 cm für den einfachen Transport. Zwei grosse Gummifüsse stellen die Powerstation sicher in der Horizontalen ab.

Display und Tragegriffe
Vorne und hinten sind grosse, abgerundete Tragegriffe im Gehäuse verbaut, so dass man die PEARL revolt Trolley-Powerstation 2.56 kWh HSG-3700 bequemer tragen kann. Noch besser geht es, wenn man die beiden Antirutsch-Pads aus dem Lieferumfang daran befestigt. Sie werden mit einfach Klettverschlüssen zusammengehalten.
Zudem ist auf der Vorderseite ein mehrfarbiges LCD zu finden. Links davon ist eine Display-Taste, mit der dies aufgeweckt werden kann. Rechts davon ist die beleuchtete Ein-Aus-Taste der Trolley-Powerstation HSG-3700 von revolt verbaut.
Dieses Display zeigt den Ladestand des Lithium-Eisenphospat-Akkus in Prozenten an und rahmt diese in ein blaues Batterie-Symbol. Zudem wird hier die restliche Lade- oder Entladedauer in Tagen, Stunden und Minuten angegeben. Praktischerweise steht dann auch Charge oder Discharge in der hintergrundbeleuchteten Flüssigkristallanzeige sowie D, H und M.
Daneben finden wir im LCD zwei vierstellige Segmentanzeigen, die die Ausgangs- und Eingangsleistung unter Input und Output in Watt anzeigen.
Vierzehn Symbole zeigen die gerade aktiven Ein- und Ausgänge an, WLAN und Bluetooth oder Fehler- und Warnungen. So wird etwa eine niedrige oder hohe Temperatur angezeigt, dass der AC-Ausgang auf 60 Hz eingestellt ist oder wie schnell gerade aufgeladen wird. Eine weitere, zweistellige Segmentanzeige liefert zudem detaillierte Fehlercodes, die dann im Handbuch nachgeschlagen werden können.
Die optimale Betriebstemperatur für die PEARL revolt Trolley-Powerstation beträgt 20 °C bis 30 °C. Aufgeladen werden sollte sie zwischen 0 °C und 45 °C und Strom entnommen werden kann dem 2.56 kWh zwischen -20 °C und 45 °C.
LED
Auf der linken Seite ist ein weisser LED-Streifen mittig verbaut. Dieser wird über eine eigene Taste gesteuert und kann in drei Helligkeitsstufen leuchten sowie ein SOS-Signal blinken.
Trolley-Modus
Da 34 Kilogramm nicht gerade federleicht sind, ist die Powerstation HSG-3700 auch mit Rollen und einer ausziehbaren Trolley-Stange ausgestattet. Wie bei eine Koffer kann diese dank der mittleren Arretiertaste auf der Vorderseite entriegelt und herausgezogen werden. So wird bis auf knapp einem Meter Höhe der Griff ausziehbar und dort wieder eingerastet, damit man auf den zwei 11 cm grossen Rollen den Trolley-Akku hinter sich her ziehen kann.
Anschlüsse
Doch kommen wir zu den Ein- und Ausgängen der nach Schutzklasse IP20 nur bedingt für Draussen geeigneten Trolley-Powerstation. Auf der Vorderseite sind fast alle Ausgänge zu finden.
Drei Schuko-Steckdosen
Das sind gleich drei handelsübliche Schuko Typ-F Steckdosen die 220 V bis 240 V und 50 Hz bzw. 60 Hz liefern, jeweils zu 16 A maximaler Stromstärke. Sie können zusammen eine Dauerleistung von 3000 W liefern und einen kurzfristigen Peak von 5000 W, etwa beim Einschalten eines Verbrauchgeräts. In Typ-F Steckdosen können auch schweizerische Geräte mit zweipoligen Steckern (Eurostecker, Typ 26) oder mittels Adapter auch die Typ13 Dreipolstecker benutzt werden.
Auch als UPS
Im Bypass-Modus, wenn die PowerStation als riesige unterbrechungsfreie Sromversorgung (USV bzw. UPS) fungiert, sind maximal 2300 Watt möglich. Die Umschaltzeit von Kaltgeräteanschluss auf Akku beträgt 10 Millisekunden. Das ist für viele Geräte ausreichend, jedoch nicht für alle. Ein Server etwa möchte lieber 0 ms Ausfall haben, damit die Festplatten nicht beschädigt werden.
Eine kleine Taste neben den drei Steckdosen, die mit einer LED ausgestattet ist, schaltet die Stromversorgung per Wechselstrominverter oder im Bypass-USP-Modus ein bzw. aus. Hier kann auch die Frequenz von 50 Hz auf 60 Hz umgestellt werden durch langes Drücken. Es wird stets eine echte Sinuswelle generiert.
Sechs USB-Anschlüsse
Über den Steckdosen sind die USB-Stromausgänge zu finden. Neben zwei USB-Typ-C-Ports mit USB PowerDelivery USB PD, die jeweils 5 V bis 20 V mit bis zu 5 A und somit 100 Watt liefern, sind auch vier USB-A-Ausgänge zu finden. Davon liefern zwei Stück auf der rechten Seite auch QuickCharge kompatibel 18 Watt, nämlich 5 V bis 12 V und maximal 3 Ampere. Die anderen beiden sind mit 5 V und je 2.4 A bis maximal 12 Watt dabei.
Die USB-Anschlüsse werden nicht per Taste separat ein- oder ausgeschaltet. In der App jedoch können sie gesteuert werden, doch dazu später mehr.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Vier mal 12 V
Für den Stromausgang mit 12 V stehen maximal 126 Watt zur Verfügung, die auf vier Anschlüsse, auch gleichzeitig, verteilt werden können. Alle diese Anschlüsse sind auf der linken Seite zu finden. Ein handelsüblicher KFZ-Zigarettenanzünder-Anschluss, wie er für viele Bordstromgeräte gebraucht wird, liefert 12.6 V und bis zu 10 A, womit maximal 126 Watt erfüllt wären. Die beiden DC5521 Hohlrundstecker bringen ebenfalls 12.6 V auf die Wage, aber nur 3 A und somit 37.8 Ampere.
Der Anderson-Anschluss liefert auch 12.6 V Gleichstrom und maximal 30 A, somit 378 W. Moment, das sind doch mehr als 126 Watt? Richtig. Der Anderson-Port ist separat geführt und auch für solch grosse Stromstärken ausgelegt. Er kann jedoch nicht zusammen mit den anderen 12 V-Ausgängen benutzt werden. Entweder/oder also.
Auch die 12V-Ausgänge verfügen über eine eigene Ein-Aus-Taste mit LED-Anzeige.
Drei Stromeingänge
Zum Laden des 2560 Ah grossen Akkus dienen auf der Rückseite der Trolley-Powerstation HSG-3700 drei Anschlüsse. Dabei ist einerseits ein Kaltgeräteanschluss für 220 V bis 240 V Wechselstrom mit 50 Hz oder 60 Hz und maximal 10 Ampere verbaut, eine Überlastungssicherungstaste (Popup-Sicherung) sowie zwei Gleichstromeingänge in Form von DC7909 Hohlrundsteckdosen. Über das handelsübliche Kaltgerätekabel werden 2300 W maximal aufgenommen, was aber über Taste mit LED neben dem Stromeingang reguliert werden kann.
Die beiden DC7909-Anschlüsse können sowohl das KFZ-Bordstromkabel aufnehmen als auch über die Adapterkabel auf MC4 mit Solarzellen, etwa vom Balkonkraftwerk, genutzt werden. Sie vertragen Gleichstrom von 13 V bis 45 V und maximal 12 A, also höchstens 800 Watt. Mehr Solar Peak soll ein Balkonkraftwerk etwa auch gar nicht leisten.
WLAN und Bluetooth
Zur Steuerung der Powerstation dienen aber nicht nur die einzelnen Tasten. Mittels App kann das Gerät konfiguriert und überwacht werden. Dazu kann per Bluetooth eine Verbindung hergestellt werden und auf Wunsch die HSG-3700 Trolley-Powerstation von PEARL revolt auch im heimischen WLAN eingebunden werden. Allerdings steht hierzu nur das 2.4 GHz-Frequenzband zur Verfügung und auch nur IEEE 802.11b/g/n.
Testeindruck
Die Verarbeitung der PEARL revolt Trolley-Powerstation 2.56 kWh HSG-3700 ist tadellos und macht einen guten und soliden Eindruck. Nichts wackelt oder knarzt. Alle Anschlüsse sind normkonform und nehmen entsprechende Stecker und Kabel problemlos auf. Auch die gemessenen Ströme lassen nichts zu Wünschen übrig.
Mit der PEARL-eigenen App namens ELESION kann die Powerstation auf Rollen auch per WLAN verbunden werden. Aber auch Smart.life und die Tuya App können genutzt werden. Die Apps sind allesamt gratis für Android und iOS verfügbar.
All diese Apps sind im Prinzip gleich aufgebaut. Nachdem die HSG-3700 PowerStation zum eigenen Smart Home mittels WLAN hinzugefügt wurde, können die einzelnen Ein- und Ausgangstypen überwacht und gesteuert werden. Zudem wird der Ladestand und die Restkapazität, auch hier in Tagen, Stunden und Minuten, angezeigt. Es können die Tastentöne und die Frequenz des Wechselrichters (50Hz oder 60 Hz) eingestellt werden. Auch kann man die Stromeingänge begrenzen, damit etwa eine Autobatterie nicht übergebührlich belastet wird.
Durch die Tuya-App kann der Riesenakku auf Rädern auch im Smart Home eingebunden werden. Sprachassistenzprogramme wie Amazon Alexa oder Google Assistant können von da an genutzt werden, um die PowerStation ein- und auzuschalten oder einzelne Anschlüsse zu steuern. Praktisch.
Das alles klappt tadellos und auch die Kapazität von 2560 Wh ist in der HSG-3700 Powerstation von PEARL messbar vorhanden. Das Aufladen klappt problemlos und in etwas über einer Stunde erledigt, wenn 10 A gezogen werden. Deckelt man indes die Stromaufnahme mittels Kaltgerätekabel per App oder durch langes Drücken der Taste daneben, dauert es mehr als zwei Stunden. Das ist aber durchaus vertretbar und im Rahmen.
Preis und Fazit
Die revolt Trolley-Powerstation 2.56 kWh HSG-3700 ist unter der Bestellnummer ZX-3730-903 bei PEARL für 1499,99 Euro bzw. 1699.95 SFr. via eMall zu kaufen.
Auch ein Bundle mit zwei 240-W-Solarpanel ist für 2099,99 Euro bzw. 2599.99 SFr. erhältlich, für alle, die gleich komplett unabhängig vom Stromnetz sein wollen.
Insgesamt macht die PEARL Trolley-Powerstation eine sehr gute Figur und ist praktisch bei Camping und Picknick sowie als Notstrom-Reserve im Alltag. Dank moderner LiFePO4-Akkutechnik hält die Kapazität nicht nur lange an, sondern der Akku selbst kann auch längere Zeit gut und mit viel Leistung genutzt werden. Zudem ermöglicht Lithium-Eisenphospor eben auch grosse Spannungsspitzen, so das man selbst die Kühltruhe, die Bohrmaschine oder den Staubsauger darüber betreiben kann.
Dass man zwischen 50 Hz und 60 Hz umstellen kann, ist durchaus praktisch. Noch besser wäre es, wenn auch 110 V für US-amerikanische und japanische Geräte möglich wäre. Praktischer jedoch ist die Trolley-Stange, die den Transport des Akkuriesen angenehm und leichter gestalten lässt.
Kapazitätschätzung
Wie lange reichen dann nun 2560 Wh aus der PowerStation? Nun, das hängt natürlich von der Leistung ab, die abgerufen wird. Aber für die bessere Anschaulichkeit:
Ein handelsüblicher, moderner Kühlschrank (Energieeffizienz A bis C) verbraucht häufig zwischen 100 kWh und 200 kWh pro Jahr. Umgerechnet pro Tag sind das grob 0.3 kWh bis 0.55 kWh, was also bedeutet, dass mit der revolt Trolley-Powerstation 2.56 kWh HSG-3700 ein Kühlschrank etwa viereinhalb bis acht Tage betrieben werden kann. Damit kann man schon mal gut eine Woche durch den Blackout kommen.
Den Tiefkühler hingegen liegt meist zwischen 173 kWh und 229 kWh (Energieeffizienz C bis E) pro Jahr, womit circa 0.47 kWh bis 0.63 kWh pro Tag anfallen. Das sind also vier bis fünf Tage in denen uns die geliebte Gelati nicht davonschmelzen.
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