Crucial P310 2TB im Test: Starke Budget-SSD mit Performance-Sprung im Steam Deck

Steam Deck und Co. kommen nicht immer mit ausreichend Speicher. Die 256 GB-Version ist beispielsweise mit ein paar Spielen wie Elden Ring, Halo Master Chief Collection oder auch Diablo 4 schnell voll. Nutzt ihr die 64 GB Version, passen viele Spiele schon gar nicht mehr auf die Systemplatte. Hier lohnt sich eine Aufrüstung! Wir haben die Crucial P310 im M.2 2230 Format nun im Test ausprobiert. Mit bis zu 2 Terabyte Speicher bringt sie viel Platz mit und verbessert sogar die Performance von mobilen Spielekonsolen bei Ladezeiten.
Inhaltsverzeichnis
Aufrüstung auf mehr Speicherplatz kann Performance massiv steigern
Moderne SSDs haben vor allem den Vorteil, um so grösser sie sind, um so performanter arbeiten sie. Das hat mit der Technik zu tun, die Speichermedien heutzutage nutzen. Durch die Anordnung in Cluster und die Anbindung an einen intelligenten Controller, können so die Speicherorte effizienter auf den Chips gelegt werden. Jeder Cluster arbeitet hier mit einem eigenen Datenbus und kann so ist gleichzeitiges Lesen und Schreiben kein grösseres Problem mehr. Das heisst im Umkehrschluss, um so mehr Cluster es gibt, um so mehr Möglichkeiten gibt es parallel Daten zu lesen und zu schreiben, was zu einem Leistungssprung führt.
Technische Daten im Überblick
- M.2 SSD im 2230 Format
- PCIe Gen4
- QLC-NAND-Technologie
- 1 TB und 2 TB Speicherplatz
- 7100 MB/s Lesen / 6000 MB/s Schreiben
Nehmen wir das Steam Deck als Beispiel, wo beispielsweise maximal PCIe Gen3 zum Einsatz kommt und die verbaute SSD im 256 GB Modell auch exakt diese Spezifikation erfüllt. Rüstest ihr nun beispielsweise auf 1 TB Speicherplatz auf, könnt ihr theoretisch bis zu 5 Mal mehr Performance bei Ladezeiten erzielen. Hier kommt es natürlich auf das jeweilige Spiel an und wie intensiv es vom Daten-Streaming der SSD gebrauch macht. Spiele mit massiven Ladezeiten wie Horizon Forbidden West, können so deutlich schneller ins Spielgeschehen starten. Der Performance-Sprung ist übrigens noch höher, wenn ihr vom eMMC-Modell mit 64 GB Speicher kommt, denn dieser ist noch langsamer angeboten als eine normale SSD.
Unser Steam Deck hier hat die von Haus aus verwendete 512 GB SSD. Valve nutzt hier eine Version mit PCIe Gen3. Die von uns im Test hier zur Verfügung stehende Crucial P310 M.2 2230 SSD ist mit PCIe Gen4 kompatibel, kann also die von Valve genutzte Schnittstelle bis PCIe Gen3 nicht mit mehr reiner Datenleistung aufrüsten, den Slot aber durchaus ausreizen. PCIe Gen3 liegt nämlich im besten Fall bei knapp über 3500 MB/s. Unsere Test-SSD von Crucial schafft dank Gen4 allerdings bis zu 7100 MB/s. Das ist im besten Fall doppelt so schnell, allerdings geht nicht mehr durch die Schnittstellte, als für sie auch maximal vorgesehen ist. Dennoch gibt es einen deutlichen Performancesprung im Vergleich zur kleineren 512 GB-Version, was allein schon an der deutlich grösseren SSD liegt und somit Bauartbedingt schon ein reiner Vorteil ist.

Crucial P310 kann Load-Performance im Steam Deck nahezu verdoppeln
Für die Tests um die Performance erst einmal über harte Zahlen zu ermitten, nutzen wir auf SteamOS den für Linux eingesetzten KDiskMark Benchmark. Diesen könnt ihr beliebig einstellen um ein realtiv realistisches Bild der Leistung eurer internen SDD und sogar der eingesetzten microSD zu erhalten. Unsere Einstellungen für die 512 GB und die 2 TB SSDs haben wir wie folgt vorgenommen:
- NVMe SSD, Zufallsdaten, Blockgrösse 1 GB
- Testprofil auf Reelle Leistung(+Mix)
- 8 Durchgänge pro Satz
Die Tests haben wir mehrmals durchlaufen lassen, da SSDs in ihrer Leistung natürlich auch schwanken. Die Ergebnisse selbst sind aber sehr eindeutig: Steigt ihr auf eine grössere SSD mit mehr Leistung um, verkürzen sich die Schreib- und Leseleistungen enorm. So auch in diesem Fall, wie die Bilder zeigen.
Bilder: PocketPC.ch / Laser
Crucial P310 2TB im Steam Deck: Ladezeiten verkürzen sich deutlich
Auch beim Spielen oder der Wechsel vom Game-Mode in den Desktop-Modus ist ein deutlicher Zugewinn an Leistung spürbar. Zudem fährt das Steam Deck spürbar schneller hoch. So hat sich beispielsweise die Zeit des Ladens in den Desktop der Linuxdistribution drastisch verkürzt und dauerte nur noch unter 8 Sekunden, statt über 22 Sekunden. Das ist auch ein ordentlicher Komfortgewinn, dann deutliche Wartezeiten einfach wegfallen. Das gilt übrigens auch für den Weg zurück in den Gaming-Modus.
Es gibt sogar Spiele, die von einer minimal höheren FPS (Bildrate) profitieren. Eines dieser Beispiele ist das Spiel Returnal, dass durch seine Art des sogenannten Asset-Streamings von einem schnellen Datenspeicher profitiert. Hier können rund 3-5 FPS schon über Unspielbarkeit entscheiden oder einfach über eine deutlich geschmeidigere Erfahrung.
Einen noch grösseren Vorteil bekommt ihr, wenn ihr die Crucial P310 SSD in einen entsprechenden Slot steckt, der auch für PCIe Gen4x4 ausgelegt ist. Das schaffen unter anderem das Asus RoG Ally (X) oder auch das Lenovo Legion Go. Die SSD ist aber nicht nur für Systeme PC-Gaming-Handhelds ausgelegt. Der Formfaktor ist auch ideal für Laptops, die nicht viel Platz haben. Die meisten neueren Modelle, auch günstigeren Varianten, nutzen PCIe Gen4, wo die Crucial P310 dann entsprechend ihre Leistung abgeben kann.

Crucial nutzt QLC statt TLC – Ein kleiner Wermutstropfen
Allerdings hat die Crucial P310 SSD auch einen kleinen Haken, wenn man es so überhaupt sehen will. Der Hersteller setzt hier auf QLC für die Speicherchips und nicht auf Triple-Level-Cell (TLC). Man sollte hier aber differenzieren, da auch QLC seine Vorteile hat. Mit Quad-Level-Cell (QLC) kann auf weniger Platz mehr Speicher eingesetzt werden. Das kann den Preis von SSDs schon deutlich drücken, was wir auch im Fall der hier vorgestellten Crucial feststellen. Doch dazu im Fazit mehr.
QLC ist im Schnitt aber langsamer als TLC und bietet eine im Vergleich geringere Langlebigkeit. Gleich aber vorweg: Die Crucial P310 kann mit vielen starken TLC-Lösungen aber ohne Probleme mithalten. Das hat sie vor allem der neuen Micron-Technologie zu verdanken, die hier zum Einsatz kommt. TLC SSDs sind zwar durch ihre Beschaffenheit meist etwas teurer, aber im Allgemeinen eigentlich fast immer vorzuziehen. Grade wenn es um Laufwerke geht auf denen viel geschrieben und gelesen wird, dürfte TLC deutlich mehr Vorteile bieten als das weniger robuste QLC, wenn es um deutliche Langlebigkeits-Vorteile geht. Man sollte aber auch bedenken: Der Preis wäre dann auch wesentlich höher. Wir reden hier immerhin von einer im Vergleich liegenden Budget-Lösung.

Fazit: Crucial P310 als überraschend starke Budget-Lösung im Steam Deck
Insgesamt bietet die neue Curcial P310 eine wirklich sehr hohe Performance. Das Steam Deck kann aufgrund von PCIe Gen3 die SSD des Herstellers natürlich nicht voll ausreizen. Dennoch ist der Performance-Sprung deutlich spürbar, wenn ihr von einem kleineren Laufwerk aufrüstet. Habt ihr ein Steam Deck LCD mit eMMC Speicher, dann liegt der Leistungsgewinn bei teilweise deutlich über dem zehnfachen, was Ladegeschwindigkeiten betrifft. Unser Modell hatte eine 512 GB SSD verbaut und selbst da konnten wir im Test mit dem 2 TB-Modell von Crucial einen deutlichen Sprung feststellen.
Und gerade beim Preis spielt Crucial alle seine Stärken in dem Feld aus. Da die Herstellung derart grosser Speicher wie bei der Crucial P310 mit 2 TB Speicherplatz im Verhältnis günstiger ist als mit TLC, kostet die hier getestete SSD mit QLC-Chips gerade einmal 169.99 Euro bzw. Schweizer Franken in der UVP, auch wenn das Amazon-Angebot deutlich darüber liegt. Das ist für eine gerade erst auf dem Markt erschienene Variante nicht viel. Die 1 TB Variante kostet 94,99 Euro bzw. SFr. im Katalog von Crucial. Die Preise dürften zudem schnell fallen.
Zum Vergleich: die für PC-Gaming-Handhelds sehr beliebte Western Digital BLACK SN770M kostete zum Marktstart mit 2 TB Speicherplatz über 230 Euro bzw SFr. UVP, Das war fast das Doppelte! Allerdings setzt WD hier auf das weitaus langlebigere TLC-Verfahren. Zudem ist der Preis bereits auf circa 190 Zähler gesunken.
Alles in Allem können wir die Crucial mit ihrer sehr hohen Leistung für vergleichsweise weniger Geld empfehlen. Sie ist eine überaus performante SSD für ihren Preis und ist vor allem in Gaming-Handhelds wie dem Steam Deck oder RoG Ally eine absolute Bereicherung. Besonders die bis zu 7100 MB/s in einem vollen PCIe Gen4 Anschluss, dürften für ordentlich Lese- und Schreibleistung sorgen und auch so manche TLC-Lösung deutlich hinter sich lassen. Eine absolute Empfehlung von uns!
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