Review: EcoFlow PowerStream Balkonkraftwerk 800 W mit Speicher im Test

Gerade wurde das sogenannte “Solarpaket 1” in Deutschland beschlossen, das unter anderem die Anmeldung der beliebten Balkonkraftwerke einfacher macht und zudem leistungsstärkere, steckerfertige Solaranlagen erlaubt, solange alle Solarpanel zusammen nicht mehr als 2000 Watt liefern können.
Neu sind nun 800 Watt Nennleistung statt wie bisher 600 Watt am Wechselrichter möglich und es ist auch wohl bald nicht mehr erforderlich, eine spezielle Einspeise-Steckdose montieren zu lassen. Dies muss jedoch der VDE noch entscheiden. Das macht das Ganze dann noch einfacher und die Montage auch für unerfahrene Personen durchaus machbar. Wir haben uns darum das Balkonkraftwerk von EcoFlow, bestehend aus PowerStream Mikro-Wechselrichter, DELTA 2 Max Akku-Speicher und flexiblen Solarpaneelen, genauer angeschaut, um einfach und schnell selbst Strom zu machen – egal ob in der Mietwohnung oder am Eigenheim.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des EcoFlow Balkonkraftwerk-Sets
Ein herkömmliches Balkonkraftwerk besteht mindestens aus einem Solarpanel und einem Wechselrichter, der aus dem Gleichstrom eben Wechselstrom mit 220 V und 50 Hz macht, so dass er direkt in das Hausnetz eingespeist werden kann. Der Clou dabei ist nämlich, dass diese steckerfertigen Mini-Solarkaftwerke, die in Europa zumeist auf 600 W bis 800 W Nennleistung gedeckelt sind, den Strom nicht für das allgemeine Stromnetz produzieren, sondern eine dezentrale, autonome Stromversorgung ermöglichen. Der Strom wird nicht gezwungenermassen an die Netzbetreiberin verkauft, wie das bei grossen Anlagen auf dem Hausdach oder dem Acker neben der Autobahn passiert, sondern direkt selbst verbraucht. Balkonkraftwerke heissen so, weil sie, mit 400 W bis nun neu in Deutschland eben 800 W (die Schweiz bleibt vorerst noch bei 600 W Maximum), meist auf zwei bis vier kleineren und relativ leichten Solarpaneelen bestehen, die problemlos an einer Balkonbrüstung befestigt werden können. Das hilft bei der Energiewende, drückt die eigenen Stromkosten und spart so auch noch bares Geld. Gerade weil seit dem Krieg gegen die Ukraine die Energiepreise zeitweise durch die Decke gegangen sind und Strom für Privatpersonen so teuer ist, wie schon lange nicht mehr. Da ist eine Mini-PV für viele Menschen eine attraktive Möglichkeit, mit wenig Aufwand viel Geld zu sparen.
Ein kleiner Stromspeicher, der einen Überschuss puffert, ist indes auch bei einer kleinen Fotovoltaikanlage wie dem Balkonkraftwerk kein Problem. Der Anbieter EcoFlow bietet darum Balkon-PV-Sets an, zu denen gleich eine portable PowerStation gekauft werden kann, die so den Strom für die Nacht und schlechtes Wetter aufbewahrt. Unser Test-Set besteht aus aus der Plug-and-Play-Solaranlage EcoFlow PowerStream 800W, vier EcoFlow 100 W Solarpanel flexibler Bauweise und der EcoFlow DELTA 2 Max Powerstation mit 2048 Wh. Das alles kommt in einzelnen Kartons und wird üblicherweise von einer Spedition angefahren.

EcoFlow PowerStream Wechselrichter für 600 W / 800 W Balkonkraftwerke
Herzstück des Balkonkraftwerks ist der Wechselrichter. Dieses Gerät ist dafür zuständig, den Strom aus der Solaranlage umzuwandeln, damit er von TV, Spielkonsole und Kühlschrank verbraucht werden kann.
Lieferumfang
Der PowerStream von EcoFlow ist mit allen notwendigen Kabeln ausgestattet, die es für den Anschluss braucht. Das ist zunächst ein zwei Meter langes Y-Kabel zu den Solarzellen des Balkonkraftwerks (BKW). Daran sind je zwei handelsübliche MC4-Stecker und -Kupplungen verbaut, so dass jeweils zwei Solarpanel (oder mehr in Reihe geschaltete) an den XT60i-Anschluss des PowerStreams angeschlossen werden können.
Zudem ist ein 150 cm langes Kabel mit Schuko-Stecker für den Anschluss ans heimische Stromnetz mit dabei. Der Mikroinverter kommt weiter mit einer Kunststoffabdeckung, die gleichzeitig auch ein kleines, schwarzes Werkzeug zum einfachen Ablösen der Stecker aufnimmt und einer Montageplatte aus Metall und passendem Montagematerial, sollte man den EcoFlo PowerStream Microinverter an der Wand oder an der Rückseite eines Solarpanels anbringen wollen. Die zugehörigen Schrauben sowie zwei Wanddübel sind ebenfalls mit dabei.
Weiter befinden sich im Karton des EcoFlow PowerStream Wechselrichters eine mehrsprachige Anleitung, eine Garantiekarte und eine mehrsprachige Anleitung in Form eines grossen Faltblatts. Dies ist unter anderem auch Deutsch und Französisch ausgestaltet und zeigt die verschiedenen Installationsmöglichkeiten einfach und Schritt für Schritt auf.
Im Set zusammen mit den Solar-Paneelen, die mit eigenen MC4-Kaben ausgestattet sind, kommen zudem nochmal zwei Verlängerungen von 50 cm, die mit 1.5 mm super flach ausgestaltet sind und so das Durchführen auch durch Türspalten oder Fensterrahmen zu erlauben, ohne dass etwas angebohrt oder ständig aufgemacht werden muss.
Hardware und Eigenschaften
Der EcoFlow PowerStream Wechselrichter kommt in einem Aluminiumgehäuse von 242 x 169 x 33 mm und wiegt knapp 3 kg. Auf der Unterseite verfügt der rechteckige PV-Microinverter von EcoFlow über vier Gummifüsse, einen Schraubanschluss für die Erdung sowie drei Schraubgewinde für die Halterung bei der Wandmontage.
An der vorderen Seite sind drei, von Gummiabdeckungen geschützte, Anschlussbuchsen sowie die WLAN-Antenne zu finden: Rechts von der Antenne ist der Anschluss für die Solarpanel, daneben die Kupplung für das Kabel zum Batteriespeicher und ganz rechts befindet sich der Anschluss für das Wechselstromkabel zur Haussteckdose.
Auf der Oberseite steht nur der Herstellername. An der Rückseite ist eine LED-Statusanzeige zu finden. Der PV-Eingang fasst maximal zwei mal 400 W, während der DC-Eingang/Ausgang, mit dem ein Akku, wie der DELTA 2 Max verbunden werden kann, ist von Haus aus auf 600 Watt gedeckelt.
Als Eingangsspannung am PV-Anschluss ist maximal 55 VDC bzw. 59 VAC möglich, was einen maximalen Eingangsstrom von 13 A ergibt.
Der Wechselstromausgang (AC-Ausgang) indes liefert ab Werk maximal 600 Watt und somit 2.8 A. Nun, da die Gesetzesgrundlage geändert wurde, kann der Support auf Anfrage die Ausgangsleistung auf 800 W erhöhen und somit sind 3.7 A Ausgangsstrom möglich. Beim Be- und Entladen des Akkus bleibt jedoch weiterhin 600 W und 30-58 VDC die Regel.
Das Gerät ist nach Schutzklasse IP67 gegen Wasser und Staub geschützt und somit auch für den Einsatz im Freien bestens geeignet. Zur Verbindung mit dem Smartphone dient Bluetooth und WLAN, allerdings nur im 2.4-GHz-Frequenzband.
Testeindruck
Der EcoFlow PowerStream Mikroinverter macht einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Das schwere Metallgehäuse und die dicken Stecker scheinen für die Ewigkeit gemacht. Nichts wackelt oder knarzt, alles passt genau.
Das Gerät lässt sich in wenigen Schritten und ganz und gar problemlos selbst anschliessen und installieren. Dazu dient, wie könnte es anders sein, auch eine kostenlose App für iOS und Android. Doch dazu später mehr.
Einmal eingesteckt regelt der Mikro-Inverter PowerStream von EcoFlow alles Weitere auch ohne App selbst. Er steuert den Strom von PV zu Steckdose oder eben zum Stromspeicher. Das Gerät wird dabei zwar merklich warm, was aber normal ist, und macht keinerlei Geräusche. Die WLAN-Verbindung ist manchmal etwas frickelig, was aber auch am Aufstellort in der Garage liegen konnte. Seit dem letzten Upgrade auf die Firmware V.173 werden schwache WLAN-Signale auch gar nicht mehr zur Auswahl in der App angezeigt. Mit der mitgeliefert Abdeckung sieht das Gerät auch gut geschützt aus. Zudem ist das Tool praktisch, was im Deckel aufbewahrt werden kann, sollte man doch eines der Kabel vom PowerStream entkoppeln wollen.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Video: EcoFlow
EcoFlow flexible 100 W Solarpanel
Kommen wir zum nächsten, wichtigen Bestandteil eines Balkonkraftwerks, den Solarpaneelen. EcoFlow hat sowohl starre, auch bifaziale, als auch flexible Modelle im Sortiment.
Hardware und Eigenschaften
Die flexiblen Solar-Panel sind mit 100 Watt Peak-Leistung zwar die schwächsten von EcoFlow, dafür aber mit jeweils nur 2.3 kg Gewicht die leichtesten Solar-Panel. Die starren Paneele wiegen fast drei mal so viel. Diese flexiblen Solar-Panel sind um 258 Grad biegbar und eigentlich für die Montage auf einem Wohnmobildach oder Camper gedacht. Sie eignen sich aber auch für Balkon und Garten bestens.
Bestehend aus 182 monokristalinen Siliziumzellen in einer schwarzen Glasfaser-Verbundschicht sind die flexiblen Solarpanele nach Schutzklasse IP68 gegen Wasser und Staub gefeilt und dank der schützenden EFTE-Schicht auch gegen Verwitterung und frühzeitiges Altern gewappnet.
Sie können verklebt als auch mit den sechs Ösen am Rand verschraubt montiert werden. Alternativ eignen sie sich aber auch perfekt dazu, mittels Kabelbindern am Balkongeländer festgezurrt zu werden.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Die 1055 x 612 x 25 mm grossen Solarpanel liefern 48 V über ein fest verbautes, jeweils ein Meter langes Kabel mit MC4-Stecker und -Kupplung und bieten eine Nennleistung von 100 W ± 5 W. Die Leerlaufspannung beträgt 20.3 V und die maximale Betriebsspannung 17.1 V, während als maximaler Betriebsstrom 5.9 A angegeben werden. Die maximale Systemspannung beträgt 600 VDC (UL) und der Sicherungsstrom 15 A. Der Kurzschlussstrom bemisst 6.3 A und der Wirkungsgrad 23 Prozent. Im Lieferumfang ist neben dem Panel mit Anschlusskabeln zudem eine Kurzanleitung und die Garantiekarte in mehreren Sprachen enthalten.
Testeindruck
Die flexiblen 100 W Solarzellen von EcoFlow sind ebenfalls sehr hochwertig verarbeitet und machen einen langlebigen Eindruck. Robust verpackt mit viel Schaumstoff kommen sie aus dem Karton, sehen jedoch nicht aus, als könnte ihnen Wind und Wetter viel anhaben.
Der Anschluss ist dank MC4-Kopplungen verpolungssicher und kinderleicht zu bewerkstelligen. Will man mehr als nur 100 Watt Leistung, so hängt man einfach mehrere Panel in Reihe hintereinander. Das funktioniert problemlos und ohne viele Umstände. So haben wir im Testaufbau jeweils zwei Panel zu 100 Watt an je einen Kanal des BKW-Solarkabels zur EcoFlow PowerStream angeschlossen.
Die Stromausbeute ist mit einem Wirkungsgrad von 23 Prozent nicht die allerhöchste auf dem Markt, in dem Preissegment jedoch absolut vertretbar und für den Einsatz als Balkonkraftwerk bestens geeignet.
Da wir die vier Solar-Panel nicht nur am Balkongerüst sondern, weil länger und mehr Sonneneinstrahlung, auch auf dem Garagendach ausprobieren wollten, zimmerten wir kurzerhand ein Gerüst aus druck-imprägnierten Kantholz, auf dass die Panel geschraubt wurden. Dieses kann sodann mittels zweier handelsüblicher Schraubzwingen beliebig im Winkel verstellt werden, so dass leichter die optimale Ausrichtung zur Sonne gewählt werden kann. Diese sollte nämlich immer senkrecht auf die EcoFlow Solarpanel scheinen, um maximale Energieausbeute zu ermöglichen.
Die Arbeit und der Einsatz von knapp 40 SFr. Baumarkt-Material lohnen sich durchaus. Im Vergleich zu waagrecht ausgelegten Paneelen konnten so gut 20 bis 30 Watt mehr Nennleistung um die Mittagszeit verzeichnet werden. Die vier 100 Watt Solarpanel schaffen so an guten Tagen stolze 380 W Spitzenwerte, wohlgemerkt im April und kommen so auf gut 1.6 kWh Ausbeute pro Tag. Im Sommer ist mit deutlich mehr Sonneneinstrahlung zu rechnen. Wir werden berichten!
Video: EcoFlow
EcoFlow DELTA 2 Max Powerstation
Als dritte Komponente haben wir die EcoFlow Powerstation DELTA 2 Max im Test. Diese portable Powerstation kommt einem Stromspeicher gleich, der den Teil der Solarenergie auffängt, den wir aktuell nicht direkt im Haus verbrauchen können. An guten Tagen kommen nämlich deutlich mehr Strom aus dem EcoFlow PowerStream, als wir im Haus tagsüber akut verbraten. Das sind zumeist um die 250 Watt Grundverbrauch. Es sei denn, die Waschmaschine läuft gerade auch noch oder die Heizung musste anspringen. Dann geht der Zähler schon mal hoch. Doch genau dafür ist so ein Strompuffer da. Alles, was darüber hinaus produziert wird, kann in der DELTA 2 Max quasi zwischengelagert werden.
Hardware und Eigenschaften
Die EcoFlow DELTA 2 Max Powerstation ist mit 1600 Wh und 2000 Wh erhältlich und wiegt in beiden Fällen etwa 22 kg. Sie ist 49.7 x 24.2 x 30.5 cm gross und kann nicht nur über den WAVE-Anschluss mittels PowerStream Mikroinverter aufgeladen werden.
Gleichermassen verfügt sie über einen Anschluss für den Wechselstrom von 220 V bis 10 A, kann direkt an XT60i-Kabel von Solarpanelen angeschlossen und ebenfalls über das 12-V-Borstromnetz von Auto, Caravan und Boot geladen werden.
Die Nennkapazität beträgt 2048 Wh (bzw. 1612 Wh) und nach 800 Ladezyklen sind immer noch über 80 % Kapazität als Lebensdauer angegeben. Die Ladezeit beträgt 1.6 Stunden (AC) bzw. 21 Stunden mittels 12-V-Kfz-Ladegerät. An unserer 400 W-Solaranlage im Test soll sie vier bis acht Stunden betragen für die 2000 Wh der NCM-Zellen.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Die DELTA 2 Max von EcoFlow kommt mit BMS, Überspannungsschutz, Überlastschutz, Übertemperaturschutz, Kurzschlussschutz, Niedertemperaturschutz, Niederspannungsschutz, Überstromschutz, und WLAN-Verbindung – ebenfalls nur im 2.4-GHz-Frequenzband – daher.
Vier mögliche Eingänge
Die Ladeleitung mittels Kaltgerätekabel kann maximal 1600 Watt betragen, was EcoFlow als X-Stream-Ladung bezeichnet. Das Gerät kann indes nicht im 110 VAC Netz, etwa in den USA, benutzt werden. Für den Markt gibt es ein eigenes Gerät.
Der Solarladeeingang, in Form von zwei XT60i-Kupplungen auf der Rückseite, fasst 11 bis 100 V bei maximal 13 A und maximal 800 Watt. Daneben ist eine 10 A- Sicherung zum Drücken verbaut. Der KFZ-Ladeeingang, ebenfalls auf der Rückseite, unterstützt 12 V und 24 V mit einem Standard von 8 A, der aber per App reguliert werden kann.
Auf der Seite sind zwei EcoFlow WAVE-Steckerbuchsen verbaut, die zum Anschluss an den PowerStream Microinverter für das Balkonkraftwerk und für weitere Erweiterungsakkus dienen. So können bis zu 6 kWh Speicher aus einzelnen EcoFlow-Akkus zusammengebaut werden. Alle Anschlüsse zum Aufladen werden von Gummiabdeckungen geschützt.
Viele Ausgänge
Am AC-Ausgang der auf der Rückseite vier mal als Schuko-Steckdosen ausgeführt wird, liefert reine Sinuswellen mit 2000 W insgesamt. Dabei sind Spitzen von 4600 W dieses 230 V Wechselstroms bei 50 Hz bzw. 60 Hz möglich. Mit der X-Boost genannten Funktion beträgt die maximal unterstützte Geräteleistung kurzzeitig auch 2500 W.
Auf der Vorderseite sind indes unter einem beleuchteten LED-Display mit Leistungsdaten und Kapazitätsanzeige auch vier USB-A-Port zu finden. Zwei davon sind herkömmliche USB-A-Ausgänge mit 5 V und bis zu 2.4 A, also maximal 12 W pro Anschluss. Zwei weitere sind für die USB-Schnellladung ausgestattet und liefern 5 V mit bis zu 2.4 A, 9 V mit bis zu 2 A und 12 V mit maximal 1.5 A. Somit sind hier pro Schnellade-USB-Anschluss maximal 18 W möglich.
Die zwei USB-C-Anschlüsse liefern 5 V, 9 V, 12 V, 15 V und 20 V mit jeweils bis zu 5 A, also maximal 100 Watt. Damit sind auch leistungshungrige Laptops und ein MacBook Pro innert kürzester Zeit aufgeladen.
Die Ausgangsleistung am Kfz-Ladegerät-Anschluss beträgt 12.6 V mit bis zu 10 A, also maximal 126 W.
Die beiden DC5521-Ausgänge liefern ebenfalls 12.6 V, allerdings nur 3 A pro Anschluss, was technisch bedingt an den Kupplungen liegt. Keiner der Stromausgänge kommt mit einer Gummiabdeckung, aber alle werden in Gruppen nach Art des Anschlusses separat aktiviert oder deaktiviert. Dafür sind jeweils silberne Taster unter den Ausgängen zu finden, die eine, in aktiviertem Zustand eine grün leuchtende, LED beherbergen.
Die Powerstation ist mit ihrer rechteckigen Form auf vier Gummifüssen recht schwer, so dass die Griffe an Vorder- und Rückseite wirklich praktisch sind. So kann sie leichter hochgehoben (aus den Knien!) und getragen werden. Sie ist von 0 °C bis 45 °C einsatzfähig, wenn es ums Aufladen geht. Von -20 °C bis 45 °C jedoch kann sie immer noch entladen werden. Eine IP-Schutzklasse gibt es für die Powerstation mit 2 Jahren Garantie indes nicht. Sie sollte vor Wind und Wetter geschützt aufgestellt werden.
Da das Verbindungskabel zum Mikroinverter nur wenige Zentimeter kurz ist, muss der EcoFlow PowerStream zum Betrieb auf die DELTA 2 Max Powerstation gelegt werden. Dann fällt auch das Montagematerial weg.
Video: EcoFlow
Testeindruck
Die EcoFlow DELTA 2 Max Powerstation ist auch tadellos verarbeitet und macht einen robusten und hochwertigen Eindruck. Die vier Gummifüsse helfen beim sicheren Stand. Aber mit 22 kg ist die DELTA 2 Max keine Powerbank, die man so eben mal herumschieben würde.
Alle Anschlüsse sind gut erreichbar und die vier Schuko-Steckdosen sind dankenswerterweise diagonal angebracht, so dass auch angewinkelte Stecker und Netzteile leicht nebeneinander Platz finden.
In Verbindung mit dem Balkonkraftwerk und dem EcoFlow PowerStream Mikro-Inverter ist die Powerstation DELTA 2 Max nahtlos als Stromzwischenspeicher zu gebrauchen. Per App für Android oder iOS kann man entscheiden, ob zunächst das Haus oder die Powerstation gefüllt werden soll. Doch dazu jetzt gleich mehr.
Wichtig ist nur, dass man nicht den Stromanschluss der Powerstation für die Steckdose benutzt sondern alles vom Wechselrichter erledigen lässt. Aber das steht genau so auch auf der einfachen und bebilderten Anleitung von EcoFlow.
EcoFlow App
Die EcoFlow App für Android und iOS ist schnell installiert, auch auf Deutsch, Italienisch und Französisch verfügbar und leicht konfiguriert.
Mit nur wenigen Tippern und Wischern ist alles eingerichtet und alle EcoFlow-Geräte, auch Matter-fähige Smart Plugs, verbunden. Ein eigenes EcoFlow-Konto per E-Mailadresse ist indes eine unabdingbare Voraussetzung. Dafür kann damit auch über das EcoFlow Developer-Portal der API-Zugriff beantragt werden, so dass der Zugriff mittels MQTT und HTTP auf die Daten und Funktionen der EcoFlow-Produkte möglich ist.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Die App selbst ist mit schwarzem Hintergrund recht modern und intuitiv gestaltet. In guten Übersichts-Ansichten wir der aktuelle Zustand von Powerstation und Mikroinverter, deren Anschlüssen und die jeweiligen Leistungsdaten angezeigt. Nahezu alles kann hier eingestellt werden. Von der unteren und oberen Ladegrenze des DELTA 2 Max Akkus bis zu den Verbrauchsdaten und dem kWh-Preisen des Hauses.
Auch können Automatisierungen programmiert werden, wie man sie von Smart Home Apps kennt. So kann etwa wenn das Wetter sehr gut ist oder der Speicher zu einem gewissen Prozentsatz gefüllt, die Hauptleistung der Mini-Solaranlage ins Hausnetz gespeist werden und umgekehrt.
Natürlich können auch Informationen über die Geräte, Firmwareupgrades und Support-Anfragen in der App erledigt werden.
Das alles klappt einwandfrei und meist tadellos, so das man über die EcoFlow App einfach und bequem die eigene Stromproduktion im Blick hat.
Video: EcoFlow
Richtig Spass macht hier natürlich, den Verlauf der Stromproduktion im Kalender zu betrachten und sich daran zu freuen, wie viele Kilowattstunden (kWh) an Strom man bereits eingespart und nicht mehr vom Stromanbieter bezogen hatte. Dazu kann auch der Strompreis in der App eingespeichert werden. Allerdings nur, wenn er den ganzen Tag über gleich bleibt und ohne einen Grundpreis zu berücksichtigen. Mann muss also, gerade wenn man einen Tarif mit Nachtstrompreis hat, etwas rechnen und runden.
Preise und Fazit
Die EcoFlow Solarpanele 100 W sind in der flexiblen Ausführung für 129.- SFr. bzw. Euro erhältlich. Das sind 30.- SFr. bzw. Euro weniger als für die starren EcoFlow Solarpanel mit gleicher Leistung.
Für 400 Watt Solarstrom, was für die meisten Haushalte wohl eine sinnvolle Grösse sein dürfte, denn etwas Puffer ist sinnvoll, auch wenn man keinen Akku als Speicher anschliesst, sind also 516,- Euro bzw. SFr. fällig. Da ist ein Bundle aus zwei starren 200 W Panel und somit 400 W Peak und identischen Leistungsdaten für gerade mal 335,29 Euro bzw. SFr. die ökonomischere Wahl. Dabei muss man jedoch gegebenenfalls noch in Montagematerial und Halterungen für den Balkon investieren. Dafür gibt es auch motorisierte, automatisch nachführende Halterungen, die das Solarpanel mit dem Sonnenstand genau ausrichten über den Tag hinweg.
Die tragbare Powerstation EcoFlow DELTA 2 Max kostet separat mit 2048 Wh gleich 1299.- SFr. bzw. Euro und ist mit 1612 Wh nur marginal günstiger, nämlich 1099.- SFr. bzw. Euro. Dies ist alles derzeit von der Mehrwertsteuer befreit und darum 19 Prozent günstiger, wenn eine Lieferanschrift in Deutschland anfällt. Grenzpäckli lässt grüssen.
Der EcoFlow PowerStream Mikro-Inverter indes ist für 299,- Euro bzw. SFr. mit 800 Watt und 279,- Euro bzw. SFr. mit 600 Watt maximaler Ausgangsleistung zu haben. letzterer kann jedoch nachträglich per Softwareupdate aufgerüstet werden.
Für das Balkonkraftwerk ist das Gerät unabdingbar, so dass wir mit 300 Euro bzw. SFr. plus Solarpanel rechnen müssen. Mit 400 Watt Leistung in Form der starren beiden Panele kommen wir also auf 634,29 Euro bzw. SFr. bei 0 % MwSt. in Deutschland. Hinzu käme noch der Akku für 1300.- SFr. und Montagematerial für circa 50.- SFr., wobei auch die Halterungen von EcoFlow selbst um den Dreh herum kosten. Mit etwa 2000.- SFr. bzw. Euro muss man also kalkulieren, um ein Balkonkraftwerk mit 2 kWh Stromspeicher zu haben, dass sich einfach und ohne Elektroinstallateurin selbst montieren lässt, etwas für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel dank niedrigerer Stromrechnung tut.
Es gibt jedoch bei EcoFlow auf Amazon und auch auf der offiziellen EF Webseite unterschiedliche Deals und Bundles so dass man gutes Geld sparen und so durch den gesparten Strom die Investition schneller wieder amortisiert hat. So gibt es etwa den EcoFlow PowerStream Mikrowechselrichter mit einer wasserdichten Batterie von 2 kWh (keine PowerStation) und 2 x 400 W starre Solarpanel für gerade mal 1519 Euro bzw. SFr. zu kaufen. Auch bekommt man Gutscheine für das Registrieren jeder einzelnen Komponente, so dass sich eine Salamitaktik auch lohnen könnte. Die Bundles sind jedoch wirklich meist deutlich preiswerter. Zudem gibt es mit dem Code A5MGQNKJNM auch nochmal zusätzlich Vergünstigungen auf die erste Bestellung, wenn man einen EcoFlow Account eröffnet.
Das Einzige, was man sich von EcoFlow noch wünschen würde, wäre mehr Kompatibilität zu Smart Home Systemen anderen Hersteller. Bislang ist nur Shelly aufgeführt. Weder Amazon Alexa oder Apple HomeKit können mit EcoFlow zusammenarbeiten. Die paar Plugins, die es für Homebridge gibt und die somit HomeKit nachrüsten könnten, sind leider nicht funktionsfähig und die GitHub Repos ziemlich verwaist. Obwohl die EcoFlow API vorhanden und relativ simpel zu bedienen ist, gibt es hier bislang nicht sehr viele andere Bestrebungen. Für Google Home gibt es zwar eine Schnittstelle, die EcoFlow-Gerät hinzufügen lässt. Diese ist allerdings nicht für die DELTA-Reihe der Akkus oder die PowerStream Mikroinverter für Balkonkraftwerke geeignet.
Das neue Firmware-Update auf V1.0.1.195 bzw. Wi-Fi V1.1.4.31 für EcoFlow PowerStream hat übrigens das Problem behoben, was Firmware V.1.0.173 eingeführt hat. Seit einigen Wochen wurden schwache WLAN-Signale mit Version 173 ausgeblendet. Das war insofern ärgerlich, da ja nicht sehr viele Daten übertragen werden müssen und so meist eine schwache Verbindung ausreichte, diese aber dann plötzlich nicht mehr möglich war. Nun geht es wieder, auch ohne WLAN-Repeater für das Balkonkraftwerk.
Update: Der PowerStream Mikroinverter ist nun 129 Euro bzw. SFr. günstiger geworden und kostet nur noch 150.- SFr. bzw. Euro.
Das Firmware-Update auf 800 Watt indes lässt leider noch auf sich warten. EcoFlow sagt aber, es befinde sich in der letzten Testphase und solle noch dieses Quartal als kostenloses Update für PowerStream kommen.
Es gibt jetzt auch 200 W-starke, flexible Solarpanel von Ecoflow. Diese sind etwas schmaler als zwei 100 W-Panel. Damit kommt man für 800 Watt Solar-Leistung inkl. Mikrowechselrichter auf gerade mal 611 Euro bzw. SFr. ohne Speicher und braucht nur 442 cm Balkonbrüstung für die EcoFlow Panel.
Jetzt ist übrigens der PowerStream Mikrowechselrichter mit 800W für nur noch 98 Euro bzw. SFr. erhältlich in Deutschland, weil immer noch mehrwertsteuerbefreit. Bis zum 17. Juli im Summer Sale. Aber: Es gibt derzeit nur das 600W Modell, sowohl auf Amazon als auch beim Hersteller im Shop. Man will wohl die Lager löschen. Macht aber nichts, der Support bestätigte uns gegenüber, dass sie technisch identisch zum 800W Modell sind und das Firmwareupdate ist ja längst verfügbar.
Update: für Hombebrigde gibt es mitlerweile ein sehr gut funktionierendes, verifiziertes und gut gepflegtes Plugin: homebridge-ecoflow