Sa. 24. Februar 2024 um 12:03

Review: Tomb Raider I-III Remastered für Nintendo Switch im Test

von Yves Jeanrenaud 3 Kommentare
Lesedauer: 7 Minuten

Das Jahr 1996 ist schon so lange her. Vor beinahe 30 Jahren kam das erste Tomb Raider Spiel von CORE Design, später Crystal Dynamics und noch später Eidos Montreal, heraus. Ursprünglich übrigens zunächst auf dem Sega Saturn und erst einige Wochen später für die Sony PlayStation (1) und MS DOS.

Mit Lara Croft gab es damals endlich eine populäre, weibliche Version von Indiana Jones und knifflige Rätsel, neuartige Graphik. Nicht zuletzt für Tomb Raider schaffte ich mir damals eine 3dfx Voodoo 3D-Beschleunigerkarte an – ein Meilenstein, auch wenn man es heute kaum glauben mag. Neben vielen genreübergreifenden Innovationen prägte vor allem die Figur Laras ganze Generationen von Videospielen und Fans weltweit. Auch mehrere Kinofilme und Romane, Comicbücher, Heerscharen von Cosplayer:innen und natürlich Games auf nahezu allen Plattformen entstanden im Tomb Raider-Kosmos.

 

Nun sind seit vergangener Woche, seit dem Valentinstag, die ersten drei Spiele der Tomb Raider-Reihe neu veröffentlicht. Mit Tomb Raider I-III Remastered starring Lara Croft – so der offizielle Titel – kommt eine generalüberholte Fassung der drei Spiele Tomb Raider von 1996 und die Erweiterung “Unfinished Business” von 1997, Tomb Raider II – Starring Lara Croft von 1997 und die Erweiterung “The Golden Mask” von 1998 sowie Tomb Raider III – Adventures of Lara Croft aus dem Jahr 1998 und dessen Erweiterung “Lost Artifact” von 1999 zusammen in einem untrennbaren Paket auf die Nintendo Switch, die Microsoft Xbox Series S|X und Xbox One sowie die Sony PlayStation 4 und PS5 sowie Microsoft Windows 10/11. Aspyr als Publisher hat hier das Erbe von Eidos Interaktive bzw. Square Enix angetreten und einen rein digitalen Release für alle Plattformen vorangetrieben. Auf Nachfrage wurde von texanischen Aspyr, das zur schwedischen Embracer Group gehört, bestätigt, dass es voraussichtlich keine Disk-Version von Tomb Raider 1-3 geben wird. Die Spiele aus dem letzten Jahrtausend müssen also rein digital bleiben.

Worum geht es in Tomb Raider I-III Remastered?

Es geht immer noch um die britische Millionenerbin und ihre aventeuerliche Jagd nach sagenumwobeben Schätzen und Geheimnissen. In jedem der drei Spiel und eren Erweiterungen reist die Archäologin und Abenteurerin Lara Croft auf der Suche nach antiken Artefakten durch eine Reihe antiker Ruinen und Gräber und wird aus der Third-Person-Perspektive dargestellt. Wie in den Originalspielen ist Lara standardmässig mit zwei Pistolen ausgestattet, deren Munition nie aus geht, und findet im weiteren Verlauf neue Waffen und Gegenstände, die das gefährliche Leben etwas leichter machen.

Die Hauptfigur kann laufen, gehen (was verhindert, dass man etwa von Vorsprüngen fällt), sich umsehen, vorwärts und rückwärts springen, sich an Vorsprüngen entlang hangeln, rollen, durch Gewässer schwimmen und Blöcke bewegen. Und natürlich schiessen und Gegenstände aufheben (nicht automatisch, das braucht schon einen Tastendruck!) sowie Schalter betätigen oder Items einsetzen.

 

Die Sammlung enthält neue Funktionen für alle drei Spiele, wie beispielsweise die Möglichkeit, zwischen verbesserter und originaler Grafik sowie zwischen klassischer und moderner Steuerung zu wählen, sowie Kamera-Lock-On, Gesundheitsleisten für Bosskämpfe, einem neuen Fotomodus und über 200 Erfolge, die es zu erspielen gilt. Die Spielesammlung wurde entwickelt und wird vertrieben von Aspyr Media, die mit Crystal Dynamics zusammengearbeitet haben und die damals für den macOS-Port der ersten sechs Tomb Raider-Spiele verantwortlich waren. Sie bringen also jahrelange Erfahrung mit Lara Croft ins Spiel. Auch wurde der lead maintainer von OpenLara, dem inoffiziellen OpenSource Fan-Projekt, mit an Bord geholt. Coolio!

 

Die drei Spiele jedoch sind dieselben geblieben. Alleine kämpft man sich durch die labyrinthischen Welten von Tomb Raider und erinnert sich an eine Zeit, in der das einfache Erkunden eines 3D-Raums vor allem Geschicklichkeit und Geduld erforderte. Es gab und gibt keine Richtungs-Pfeile. Keine helfenden NPCs und keine Karte. Nur du, Lara und der Drang, alles zu erforschen und weiter zu kommen, ohne von einem T-Rex aufgefressen, Ganoven erschossen oder Steinrädern zermalmt zu werden. Doch Lara Croft stirbt viele, mitunter sehr skurrile Tode in diesen drei Spielen, bis die mitunter vertrackten Rätsel und kniffligen Puzzle aus Schaltern, Türen und Kletterpartien gelöst und ersehnten Schätze gehoben sind.

Testeindruck

Nun wurden nicht nur die Texturen der drei alten Tomb Raider Spiele und verbessert und die Polygonenzahl der Figuren, Wildtiere, Menschen und Monster erhöht. Das wäre ja lediglich eine verbesserte Graphik, was oftmals Publishern heutzutage reicht für ein Remastered oder ein HD-Label. Die Steuerung wurde angepasst auf heutige Gewohnheiten und vor allem Möglichkeiten, die hinter Lara schwebende Kamera endlich fixiert zu können, kam hinzu. Daneben gibt es viele kleine Verbesserungen, auf die wir am Rande eingehen werden. Dies wird jedoch  kein vergleichender Bericht, denn die Lara von 1996 ist zwar als sehr wache Erinnerung auch in dieser Remastered-Sammlung noch da, doch wer das Feeling von damals wieder möchte, ist wirklich mit original Hardware noch immer am Besten bedient. Dennoch kommt keine Review eines Remastered-Titels aus ohne den Bezug zum Original.

Die Graphik auf der Nintendo Switch

Für Tomb Raider I-II Remastred kommen augenscheinlich keine von nur einer KI hochskalierten Texturen zum Einsatz. Dazu wirken sie alle viel zu gut und zu passend. Man hat wohl nachträglich nochmal viel von Hand angepasst. Das lässt sich auch daran bemessen, dass die Erinnerung an alte Zeiten ganz einfach per Tastendruck wieder augefrischt werden kann. Im Menü des Spiels, das übrigens sehr schön die Menüs aller drei Tomb Raider-Teile untereinander aufführt, im Inventar und in jedem der drei Spiele selbst kann man jederzeit durch drücken der Plus-Taste auf dem Nintendo Switch Controller zwischen originaler und moderner Graphik umschalten. Selbst in den, vergleichsweise seltenen, Cut-Scenes kann man mit der Taste auf Retro-Auflösung zurück wechseln!

 

Dabei ist die originale Graphik etwa der ersten Titels von Tomb Raider aber wohl näher an der PS1 und macOS-Version als am Spiel unter MSDOS mit 3dfx-Beschleunigung. Gerade das Alphablending und das Antialiasing der Texturen sowie daraus resultierend die Beleuchtung wirkt im Vergleich, flacher und heller. Das muss nichts Schlechtes sein, denn gerade im ersten und zweiten Teil von Tomb Raider sind manche Ecken der für heutige Gamer-Augen so ungewohnt eckig polygonalen 3D-Welt doch oft noch sehr düster. Da hilft ein Umschalten zwischen den beiden Graphik-Modi manchmal weiter um zu sehen, wohin man da läuft. Oder man feuert einfach die beiden Pistolen ab, die schliesslich mit unendlicher Munition in den Magazinen gesegnet sind, um in deren Mündungsfeuer kurz die Welt erhellt zu sehen. In den Videos indes ist das nicht so richtig der Fall und man wird eigentlich nur mit einer geringeren Auflösung belohnt, wenn man das Feeling des letzten Jahrhunderts zurückholen will in Tomb Raider I-III Remastered.


Tomb Raider I-III Remastered starring Lara Croft für Nintendo Switch im Vergleich
Alte Abenteuer, höher aufgelöst und weniger polygonenarm: Lara Croft in Tomb Raider I-III Remastered. Screenshot: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Und man muss sagen, dass die neue Graphik wirklich gut aussieht. Die Frischzellenkur hat nicht nur Lara Croft offensichtlich gut getan. Alle Figuren sind detaillierter, weniger eckig und unwirklich gestaltet und sie bewegen sich auch deutlich natürlicher als früher. Auch in der Spielewelt ist die Graphik, neben den höher aufgelösten Texturen und damit detaillierteren Bildern, verbessert worden. Bäume bestehen beispielsweise nun aus 3D-Objekten und nicht mehr nur aus halbtransparenten 2D-Sprites, die sich mit der Kameraperspektive mit-drehten! So wurde auch die hin und wieder anzutreffende Mumie, die als dekoratives Element in der Ecke eines Tempel-Labyrinths steht, modernisiert. Auch sind neu Gräser, die sich bewegen, und eine viel bessere Wasseroberfläche zu bewundern.

 

Dennoch wurde am Leveldesign nichts verändert und so sind auch die Blöcke und Elemente der Spielewelt gleich geblieben. Das ist gut, denn darauf fusst das ganze Spielprinzip von Tomb Raider ja. Es gilt, die Welt um sich herum lesen zu lernen und zu verstehen, welche Hindernisse mit welcher Technik überwunden werden können. Wie oft haben wir in den 1990er Jahren unsere Lara minutiös Taste für Taste ausgerichtet, bevor wir über den Abgrund zu springen wagten. Hach, Memory Lane…

Das ist auch in Tomb Raider I-III Remastered noch immer notwendig und, dass muss man zugeben, nicht immer leicht. Die Möglichkeiten für Lara sind manchmal nicht ganz eindeutig erkennen, etwa an welcher Felskante man wirklich hangeln kann und welche Polygonwürfel keine solche Aktion erlauben. Aber so war und ist Tomb Raider nun mal. Manche Rätsel und Verstecke sind eben knifflig und – wer hätte es gedacht – versteckt.

 

Die Leistung der betagten hybriden Konsole von Nintendo indes reicht für Tomb Raider I-III Remastered anscheinend sehr gut. Die Auflösung ist im Dock-Modus immer bei 1080p und im Handheld-Modus auf 720p, was die Grenzen der Hardware entspricht. Die Bildwiederholrate bleibt konstant bei 30 fps. Immer. Keine Ruckler, keine Glitches, nichts. Leider kommen immer noch sehr unschöne Kamera-Fehler vor, die schon im Original für Lacher und Irritation, manchmal aber auch Frust sorgten. Etwa wenn die automatisch rotierende Drittpersonen-Kamera mal wieder in eine Wand hineingleitet und uns so die Sicht auf das Geschehen verwehrt, oder – schlimmer – in Laras Kopf oder Oberkörper stecken bleibt. Die Innenansicht auf lowpoly Zähne und Augen ist doch auch 2024 immer noch etwas gruselig.

Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Sound

Der Sound wurde ebenfalls verbessert. Keine Sprünge mehr beim Wechseln des CD-Tracks, alle Effekte klingen rund und hochaufgelöst. Dennoch sind die Geräusche auf dem Niveau vor dem Jahr 2000 und so klingen Waffen unrealistisch dumpf und immer gleich, Lara macht immer die gleichen Geräusche und auch sonst ist nicht viel Abwechslung zu hören. Das passt aber zum Feeling der drei Spiele in Tomb Raider I-III Remastered, auch wenn die Samples nun viel sauberer und klarer sind als damals

Steuerung

Wichtiger jedoch als die graphische Aufbesserung ist die Modernisierung der Steuerung. Tomb Raider I-III Remastered hat hierbei die Steuerung von Crystal Dynamics Dreigestirn Tomb Raider Legend, Anniversary und Underworld entliehen und zusammengeführt. Da aber auch diese Spiele aus den Jahren 2006, 2007 und 2008 stammen, ist die Steuerung für heutige Gamer immer noch ungewohnt und manchmal nicht so intuitiv wie gewünscht. Sie lässt sich aber nach eigenen Bedarfen und Wünschen anpassen und Tastenfunktionen umbelegen. Einzig der Wechsel zur originalen Steuerung, hier Panzer Modus genannt, ist möglich. Wir können also Lara entweder “modern” mit dem linken Analog-Stick bewegen, indem wir die Richtung relativ zur 3D-Welt angeben und mit dem rechten die Kamerasicht entsprechend steuern. Oder die Steuerung der Hauptfigur geschieht in Relation zu Laras Blickrichtung im Tank Mode. Das heisst, ein Druck nach links dreht dann Lara links um ihre Achse, egal, wo wir gerade hinschauen

 

Das erlaubt eine viel präzisere Steuerung, ist aber ungemein langsamer und wahnsinnig ungewohnt. Ich fürchte, wer nicht vor 30 oder mehr Jahren schon mit Videospielen eigene Erfahrungen gemacht hat, ist davon schnell mehr als frustriert. Entsprechend ist die erheblich geänderte Steuerung von Lara im Spiel ein durchaus begrüssenswerter Kompromiss. Die Bewegung der Figur richtungsabhängig von der Kameraposition zu ändern fühlt sich heutzutage einfach viel richtiger an. Leider kann die Steuerung nicht so On-the-Fly geändert werden wie die Graphik, sonder man muss umständlich ins In-Game-Menü und dort zwei Schritte weiter, um dies umzustellen. Hierfür wäre eine Tastenkombination, vielleicht ZL + Plus, begrüssenswert gewesen. Gerade im ersten Teil der Remastered-Reihe ist es so oft nicht so trivial, einen weiten Sprung mit Anlauf richtig zu timen. Wenn man danach auch noch eine Kante greifen soll (wobei bekanntermassen damit die Sprungdistanz verringert wird), ist das nochmals eine andere Sache. So habe ich im Test doch erstaunlich oft zwischen moderner und Panzer-Steuerung in Tomb Raider I-III umständlich umgeschaltet, damit ich ein Hindernis meistern konnte.

Gameplay

Das fügt sich auch nahtlos in die Frage nach dem modernisierten Gameplay ein. Denn hier hat Aspyr und sein Team nur wenig Hand angelegt. Die neuen Gesundheitsbalken für Bosskämpfe sind hier die wohl einzige und durchaus willkommene Aktualisierung. Es konnte schon frustrierend sein in den 90ern, nicht zu wissen, wie viel Schaden man einem grossen Vieh oder einem Gangster bereits zugefügt hatte, wenn überhaupt.

 

Dennoch bleibt sonst eigentlich alles beim Alten. Tomb Raider lebte und lebt immer noch davon, dass die Herausforderung darin besteht, erst mal herauszufinden, wie man weiter kommt und wohin Lara überhaupt will. Die Rätsel sind knifflig, die Items rar gesät und mitunter gut versteckt. Nach zig Stunden weiss man zwar, wie man die Welt zu lesen hat und wo die Leute von Core damals vermutlich die Gegenstände und Schlüssel-Items verborgen haben. Aber sehr oft sieht man sich immer noch über lange, lange Minuten mit verzweifelt fragendem Blick in den paar Räumen um, in denen schon zig mal war, ob man nicht doch irgendwo einen Schalter übersehen hatte, der nun eine verborgene Tür öffnen könnte, damit Lara Croft endlich in diesem Labyrinth weiter kommt.

 

Das ist für heute junge Gamer nicht mehr so einfach nachzuvollziehen. Mein beinahe 12-jähriges Co-Testing-Kind etwa fühlte sich mehr an Minecraft erinnert als an ein Action Adventure und hatte durchaus Mühe damit, wirklich Spass an der herausfordernden Welt von Tomb Raider I-III Remastered zu gewinnen. Umso besser, dass Graphik und Spielsteuerung gleichermassen modernisiert wurden. Die Panzer-Steuerung ist für 12-Jährige vielleicht zu absurd Old-School. Man sollte wohl mehr RC-Autos als Videospiele verschenken?

 

Der Spielstand kann und muss dafür aber auch jederzeit gespeichert werden. Denn es gibt, im Gegensatz zur PS1-Version von 1996, hier keine Speicher-Kristale mehr, die den Ort und Zeitpunkt bestimmen. Man muss ins Menü und in Laras Pass auf Speichern drücken, wie damals schon auf PC und später auf dem Mac. Alle drei Teile der Tomb Raider-Spielereihe sind zudem nun neben Deutsch und Englisch auch vollständig Französisch und Italienisch verfügbar. Sowohl die Menüs und Spielelemente, als auch die Untertitel und Sprachausgabe ist lokalisiert worden. Etwas, was ich im ersten Teil von Tomb Raider ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnere gehört zu haben. Tolle Sache.

 

Jedenfalls gibt es von Asypr zum Spiel neben einer Erklärung zur modernen Steuerung auch gleich die Cheats (buuuh!) freihaus. Und nein, es gibt keinen Nude-Mode, den der berüchtigte inoffizielle Patch damals ermöglichte. Auch diese Zeiten sind vorbei, wobei es wohl selbst für derartige noch eine Zielgruppe gibt. Übrigens hat die, tatsächlich wirklich nur einmalige, Inhaltswarnung zu Beginn des Spiels mal wieder manche zum Bluthochdruck verleitet. Crystal Dynamics und Aspyr erklären darin, dass sie “beleidigenden Darstellungen von Menschen und Kulturen, die auf rassischen und ethnischen Stereotypen beruhen” nicht entfernt haben und hoffen, dass man daraus lernen könne. Wir haben also immer noch die originalen Spiele vor uns. Was wir daraus machen, ist eine andere Geschichte.

Preis und Fazit

Tomb Raider I-III Remastered gibt es mit der Altersfreigabe nach USK und PEGI ab 18 Jahren im Nintendo eStore für 42.- SFr. bzw. 29,99 Euro. Für Microsoft Xbox One  und Series S|X ist die Spielesammlung interessanterweise ab 16 und für 31.- SFr. bzw. 29,99 Euro zu haben, ebenso wie für Sony PlayStation 4 und PS5. Auf PC und Valves SteamDeck OLED kann Tomb Raider I-III Remastered Starring Lara Croft ebenfalls ab 16 Jahren für 28,99 Euro bzw. SFr. via Steam gezockt werden.

 

 

Insgesamt ist die der Remastered-Release der ersten drei Tomb Raider-Spiele eine rundum gelungene Sache, gerade und auch besonders auf der Nintendo Switch. Unterwegs stundenlang mit Lara in verwinkelten Leveln und kniffligen Rätseln zu versinken, macht einfach Spass. Es ist auch nett, zu den älteren Versionen des Spiels zurückzukehren. Sie sind genauso gut spielbar, aber die Grafiken mit niedriger Auflösung und die schillernden Texturen stehen dem Verständnis des Level-Designs an manchen Stellen wirklich im Weg und machen die Spiele schwieriger als nötig.

 

Einzige Kritik ist aus meiner Sicht, wäre, dass keine Schnellspeicher-Tasten und keine Taste zum schnellen Umschalten der Steuerungsmodi vorhanden sind. Dies wäre wirklich beides erhebliche Erleichterungen im Spielgeschehen. Vielleicht kommt das noch mit einem Update. Und, der Wermutstropfen, dass die drei Spiele ein Digita-Only-Release bleiben werden. Eine Spielkarte für Nintendo Switch ist immer noch etwas anderes, auch wenn man das Spiel irgendwann wieder veräussern möchte. Das geht bei digitalen Käufen bekanntermassen nicht, ist in den Geschäftsbedingungen aller digitalen Stores untersagt und juristisch ist das noch nicht abschliessend geklärt worden.

 

Aspyr hat mit Tomb Raider I-III Remastered einen sehr guten, ehrlichen Versuch unternommen, die Ecken und Kanten soweit zu glätten, dass das ursprüngliche Erlebnis nicht verwässert wird. Tomb Raider ist in die Jahre gekommen und bleibt ein Produkt seiner Zeit, aber ich denke, es ist wirklich überraschend gut gealtert. Alle drei Spiele, Tomb Raider mit Erweiterung “Unfinished Business” , Tomb Raider II – Starring Lara Croft und die Erweiterung “The Golden Mask” sowie Tomb Raider III – Adventures of Lara Croft mit “Lost Artifact” sind immer noch wirklich gute, wirklich schwierige Spiele. Aber sie sind sehr lohnenswert. Wenn man erst mal in die Stimmung eingetaucht ist, antike Grabstätten zu plündern, und sich auf die heutzutage ungewohnte Charakter-zentrierte Panzer-Steuerung eingelassen hat, machen sie wirklich viel Spass und das für lange. Erste Statistiken von Steam zeigen, dass zwischen 28 und 34 Stunden durchschnittliche Spielzeit für Tomb Raider I-III Remastered zu veranschlagen sind, was ein guter Wert im Sinne Preis/Leistung darstellt.

 

Ich jedenfalls bin sehr zufieden mit der behutsamen, aber gleichzeitig ehrlich verbessernden Aktualisierung der ersten drei Tomb Raider-Spiele, die ich alle noch auf CD-ROM für PC im Keller in irgend einer Umzugskiste verwahrt weiss. Nun spiele ich sie erneut auf der Nintendo Switch durch.

Video: Aspyr

Das könnte Sie auch interessieren

3 Antworten zu “Review: Tomb Raider I-III Remastered für Nintendo Switch im Test”

  1. Yves Jeanrenaud sagt:

    Seit gestern ist der zweite Patch für Tomb Raider I-III Remastered erhältlich zum Download. Neben vielen kleinen Bugs und kosmetischen Änderungen kommt mit Version 1.0.3 auch ein neuer Skin in den Foto-Modus (Beide Analog-Sticks gleichzeitig drücken), nämlich der Leopard-Print. Und: In TR1 glitcht die Kamera nicht mehr in Laras Kopf hinein!

  2. Yves Jeanrenaud sagt:

    Die Remastered Edition kommt zum 24. September nun doch als physische Version, auch für die Nintendo Switch.

Schreibe einen Kommentar

Insert math as
Block
Inline
Additional settings
Formula color
Text color
#333333
Type math using LaTeX
Preview
\({}\)
Nothing to preview
Insert
Teilen